Traktor mit Güllewagen, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Die technische Ausstattung der Landwirtschaft wird immer moderner. Stolz sitzt Emil Benz (geb. 1936) auf seinem Traktor der Marke »Kramer«, der von der 1925 gegründeten Firma »Gebrüder Kramer« mit Sitz in Gutmadingen produziert wurde. Vermutlich handelt es sich um einen »Kramer KL 11«, der von 1953 bis 1956 gebaut wurde.

Er zieht einen alten Karren mit Holzrädern hinter sich her, auf den ein Güllefass montiert ist. Adolf Benz bringt auf den Feldern im Gewann »Stettholz« Gülle als Dünger aus. Noch liegt zwar teilweise Schnee, aber es scheint zu tauen und der Boden nicht mehr tiefengefroren zu sein.

Standort des Fotografen: ???

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1968

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

»Gammler besuchen den Wildpark«, steht in großen Buchstaben auf dem Schild. Es ist ganz vorne am Umzugswagen angebracht, der gerade die Bahnhofstraße entlang fährt und in die Rötengasse einbiegt. Es ist »Fasnet Mändig«, das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Wildpark-Viecherei«. Schließlich hat in der Nähe des Waldbads seit Kurzem der Wildpark eröffnet. Er eignet sich hervorragend als Motto für die fünfte Jahreszeit, um die Kreativität der Närrinnen und Narren zu wecken.

Aber anstatt in tierische Kostüme zu schlüpfen, verkleidet sich diese Narrengruppe als »Gammler«, sprich: als »Hippies«, schließlich schreiben wir das Jahr 1968! Erkennbar an ihrem Kleidungsstil, an den langen Haaren, den Bärten, an ihren Gitarren – und nicht zuletzt an der Stoffbahn, die den Umzugswagen umspannt und ein bisschen »Flower Power« ins Baarstädtchen bringt.

Der Traktorfahrer ist Otto Geisinger (1921-2010), hinter ihm stehen links Maurermeister Alfred Egle (1920-2001) und rechts Sattlermeister Ernst Krauß.

Die Gruppe hat ein Lied einstudiert, das sie zur Melodie von »Puppet on a String« (1967) zum Besten gibt: »Ja wir Gammler sind lustige Leut, leben so in den Tag. / Wissen wir auch nicht, was kommen mag, / komme was da mag. / Wir ziehn in den Wildpark ein, / leben dort billig und fein…«

Standort des Fotografen: 47.885128, 8.341273

2 Fotos: 20-Jährige beim Narrenumzug, Fasnacht 1980

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Christa Egle und Rita Willmann zur Verfügung.

»Löffingen das Erholungscenter« steht an den Umzugswagen geschrieben, der am »Scharfen Eck« um die Kurve biegt. Die 20-Jährigen haben den Wagen gestaltet und leisten damit ihren Beitrag zum diesjährigen Motto: »Närrisch in die 80er Johr«. Darauf sitzen u.a. Thomas Hecht und Franz Benz. Die übrigen 20-Jährigen laufen hinter dem Wagen her. Untergehakt, Reisekoffer tragend, Stadtpläne in den Händen haltend, fallen sie als Erholungssuchende im Städtchen ein. An den Wagen haben sie satirische Reklame für Löffingen geklebt. Sie machen sich u.a. darüber lustig, dass es im Städtchen kein »öffentliches Klo« gibt.

Im Hintergrund ist das »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1) und das Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884447, 8.345495

Familie Mayer bei der Öhmdernte im Gewann Litzelstetten, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Familie Mayer holt auf ihrem Feld im Gewann »Litzelstetten« die Öhmdernte ein. Die ganze Familie packt mit an. Auf dem Traktor sitzt Josefa Mayer geb. Gebert (1920-2010), die Wirtin vom Gasthaus »Gebert«, die verwitwet ist. Ihre Kinder sind im Hintergrund zu sehen. Die Frau links, die gerade dabei ist zu rechen, ist Frau Hinz, ein Kurgast. Sie hilft gerne in der Landwirtschaft mit.

Standort des Fotografen: 47.886133, 8.326845

Haus Benz in der Hafnergasse, ca. 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Der Hausname des Hauses Benz (Kirchstr. 12) lautet seit über 100 Jahren »Soapfesieders«, da hier von 1874 bis zu seinem Tod 1936 der Seifensieder und Landwirt Anton Benz (1848-1936) mit seiner Familie wohnte.

Als dieses Foto in den 1950er Jahren aufgenommen wird, ist Anton Benz bereits 20 Jahre tot. Das Anwesen wird längst von der nächsten Generation betrieben und gehört mittlerweile der Witwe Josefine Benz geb. Beha (1900-1958), die mit Emil Benz (1882-1946) verheiratet war. Sie wird es bald ihrem Sohn Adolf Benz (geb. 1930) übertragen. Die Familie Benz gehört zu den Familien, die 1958 aus dem Städtchen nach Stettholz aussiedelt. Aber der Name »Soapfesieders« bleibt auch danach erhalten.

Dass das Haus Benz ursprünglich zum Mayerhof des Klosters Friedenweiler gehörte, ist hingegen heutzutage aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. Dabei erklärt dies, warum sich das Gebäude von den angrenzenden Häusern deutlich unterscheidet. Betrachtet man das Foto, dann fällt auf, dass das Haus Benz die Nachbarhäuser deutlich überragt. Die Geschosshöhen und die Fenster sind größer und wirken stattlicher. Als einziges Haus in dem Straßenzug verfügt es über Staffelgiebel.

Standort des Fotografen: 47.883024, 8.344405

Umzugswagen »Mein Tirol« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Am Rosenmontag fährt ein Umzugswagen durch die Obere Hauptstraße. Der Traktor mit dem Anhänger biegt gerade um das »Scharfe Eck«. Der Mottowagen trägt den Titel: »Mein Tirol«. Dargestellt ist ein Schneegipfel, auf dem ein Skifahrer mit der Startnummer »13« steht. Auf dem Umzugswagen fährt der Kirchenchor mit. Zu sehen sind u.a. Luzia Bader, Maria Burger (Seppenhofen), Lotte Ratzer und Hermann Wider (Seppenhofen).

Rechts ist der Giebel des Gasthauses »Linde« zu sehen. Daneben klafft eine Baulücke: Das frühere Haus Fechtig (Obere Hauptstr. 8), das der Tapeziermeister Karl Koch kurz vorher gekauft hatte, ist abgerissen. Noch steht der Neubau nicht. Am Ende der Straße ist das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) zu erkennen. Das Foto wird vermutlich 1971 aufgenommen, als das Fasnachtsmotto »Olympia in Bavaria« lautet.

Standort des Fotografen: 47.884539, 8.345859

Fasnachtswagen mit Traktor in der Festhallenstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Dieser Fasnachtswagen in der Festhallenstraße wird nicht mehr von Pferden gezogen, sondern von einem Traktor mit 17 PS (12,5 kW). Der Landwirt Willi Mayer fährt den Vierrad-Diesel-Schlepper der Marke »Fahr«. Das Modell »D130« wurde ab 1953 produziert. Das Foto kann also frühestens Mitte der 1950er Jahre entstanden sein. 

Willi (eigentlich Wilhelm) Mayer wohnte in der Hohlgasse 4 (damals Hausnr. 130).

Standort des Fotografen: 47.883392, 8.347907

Narrengruppe vor dem Haus Krauß in der Demetriusstraße, Fasnacht 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Vor dem Haus Krauß in der Demetriusstraße steht eine Schar Fasnachtsnarren. Sie sind als mittelalterliche Bauern verkleidet und führen einen Hakenpflug und einen Morgenstern mit sich. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Großempfang zu Ehren Kaiser Karl des Dicken, der die Narrenstadt besucht«.

Wer weiß, wer die anderen Narren und Närrinnen sind?

1.Reihe, v..l.n.r.: 1 Ernst Krauß, 2 Justine Sauter, 3 Elise Göpper, 4 Hildegard Bader (Ehefrau von Paul Bader), 5 Karl Bader (1902-1971), 6 Ehefrau von Lehrer Willig oder Schlachter, 7 Gerhard Bader (in der Schaukel) , 8 ??? Weißer (Schwiegersohn von Bernhard Strobel)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 August Kienzler und 2 Ehefrau ??? Kienzler, 3 ???, 4 Werner Hepting (1928-2011), 5 Josef Armbruster
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Weißer, 2 Tochter von Bernhard Strobel, 3 Engelbert Müller, 4 Erika Faller (Ehefrau von Franz Faller)

Standort des Fotografen: 47.884277, 8.344915