Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Renate Fehrenbach zur Verfügung.
Die Mitglieder des Turnerbunds haben sich in den Narrenumzug eingereiht. Als »Kosaken« verkleidet marschieren sie, mit einem dicken Seil verbunden, über den Rathausplatz in Richtung Untere Hauptstraße. Zuschauer stehen am Straßenrand. Diejenigen, die alles ganz genau sehen wollen, sind sogar auf den Demetriusbrunnen geklettert, um alles überblicken zu können.
V.l.n.r.: Ernst Göhry, Josef Heiler, Gerd Fritsche, Hans Streit, Kurt Frey, Willi Fehrenbach, Edmund Kaltenbrunner (genannt »Jumbo«), Josef Beha
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Renate Fehrenbach zur Verfügung.
Richtig vertrauenserweckend sehen diese drei Polizistinnen nicht aus, die an Fasnacht mit ihrem Polizeifahrzeug im Städtchen unterwegs sind. Die drei jungen Frauen kennen sich von der Kochschule und haben beschlossen, gemeinsam als Polizistinnen ihr Unwesen zu treiben. Gerade stoppen sie vor dem Gasthaus »Adler«, das Fritz Seilnacht gehört. Daneben ist der Friseursalon von Julius Limb zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ralf Gauger zur Verfügung.
Das Realschulgebäude und die Sporthalle in der Festhalle sind schon gebaut. Das Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19), das 1975 abbrannte, ist bereits durch einen Neubau ersetzt. Und auf dem Reichberg wird das Neubaugebiet gerade erschlossen. In der Leffostraße stehen die ersten neugebauten Einfamilienhäuser.
Das Luftbild wird 1977 aus südlicher Himmelsrichtung aufgenommen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.
Auf der Rückseite des Fotos notiert der katholische Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974): »Jungm[änner] Exerzitien zu Löffingen, Chorwoche 1933, gehalten von Diözesanpräses Zuber v[on] F[rei]b[ur]g, ihm dediziert vom dankb[aren] Pfarramt«. Der Widmungstext richtet sich an Josef Zuber (1897-1969), der Präses des Kolpingvereins in der Erzdiözese Freiburg ist.
Die katholische Jugendbewegung liegt Pfarrer Andris sehr am Herzen, was ihn nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in zunehmende Konflikte mit den lokalen Nationalsozialisten bringt. So weigert er sich z. B. den katholischen Sportverband »Deutsche Jugendkraft« (DJK) aufzulösen. Damit stellt er sich gegen den Alleinvertretungsanspruch der Hitlerjugend.
An den Exerzitien, die vermutlich in der Festhalle abgehalten werden, nehmen katholische »Jungmänner« teil, die Mitglied des Kolpingsvereins sind. Die geistlichen Übungen sollen abseits des Alltags zu einer intensiven Besinnung und Begegnung mit Gott führen. Exerzitien werden einzeln oder in Gruppen durchgeführt und können von einigen Stunden oder Tagen bis mehrere Wochen oder Monate dauern.
Ob das Diözesanpräses Zuber gewidmete Foto jemals an ihn ging, ist zweifelhaft. Vermutlich überreichte es Pfarrer Andris stattdessen dem 31-jährigen Karl Bader (1902-1971), der sich in der katholischen Jugendbewegung in der Pfarrgemeinde besonders engagiert. Er, auf dem Foto in der ersten Reihe (1.v.r.) sitzend, wird bei der Vertreibung von Pfarrer Andris am 23. Juni 1934 die Kirchenglocken Sturm läuten und dafür mit Gefängnis und einmonatiger KZ-Haft bestraft.
1.Reihe, v.l.n.r.: 1. Vikar Alfred Heinzler (1898-1973), 2. Pfarrer Guido Andris (1879-1974), 3. Diözesanpräses Josef Zuber, 4. Vikar Friedrich Kornwachs (1907-2001), 5. Karl Bader (1902-1971) 2.Reihe, v.l.n.r.: 6. ??? Fehrenbach, 7. Franz Faller, 8. Franz Kuster (1913-1943), 9. Konrad Bader jr. (1915-1946), 10. ???, 11. Adolf Heizmann, 12. ???, 13. ???, 14. Josef Benz (genannt »Diesebeppi«, 1914-1962), 15. Karl Hall, 16. Hans Guth, 17. ??? Kuster 3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, 25. ??? Vogelbacher, 26. ???, 27. August Fehrenbach (1906-2000), ??? 4.Reihe, v.l.n.r.: 29. August Kienzler, Josef Guth, 35. Hans Rettich (?-1942) 5.Reihe, v.l.n.r.: 44. Franz Benitz (1908-1944), 45. Karl Heizmann, 46. ???, 47. ???, 48. ???, 49. ???, 50. ???, 51. ???, 52. ???, 53. Emil Schlenker (1907-1999), 54. ???, 55. Josef Wölfle, 56. Hermann Schelling (1914-1998), 57. ???, 58. ???
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Das Foto würde sich zweifelsohne als Motiv für jede Weihnachtskarte eignen. Im Städtchen liegt Schnee: Straßen und Dächer sind verschneit, selbst auf den Staffelgiebeln der Häuser in der Demetriusstraße und auf der Statue des Demetrius liegt die weiße Pracht. Ein wolkenloser, sonniger Wintertag bringt die Fassaden des Städtchens zum Leuchten.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.
Die Musik ist die große Leidenschaft von Schreinermeister August Limb (1884-1976). Als sein Haus beim Großbrand 1921 auf dem Alenberg Feuer fing, versuchte er noch verzweifelt, sein Klavier zu retten, kam damit aber nur bis zur Haustür, wo es feststeckte. Er musste sich selbst vor den Flammen in Sicherheit bringen und mit ansehen, wie Klavier und Haus verbrannten.
Später gehört er viele Jahre dem Kirchenchor der katholischen Pfarrgemeinde, aber auch der Stadtmusik an. Hier wird er bei einer Zusammenkunft der Stadtmusik geehrt, vermutlich aus Anlass seines 70. Geburtstages. Aus den Händen von Dirigent Rupert Hepting (1905-1990) bekommt er einen Präsentkorb überreicht.
Durch das Fenster im Hintergrund lässt sich erahnen, in welchem Gasthaus die Zusammenkunft der Stadtmusik stattfindet. Da der Blick auf das gegenüber liegende Geschäft von Justina Sauter (Rathausplatz 2) fällt, muss das Foto im Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) aufgenommen worden sein.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Renate Fehrenbach zur Verfügung.
Noch einmal stellen sich Frieda Fehrenbach (geb. Blattert) und Willi Fehrenbach (1941-2018) vor ihrer alten Dreschmaschine und Schrotmühle für ein Erinnerungsfoto auf. Jahrzehntelang taten die landwirtschaftlichen Geräte gute Dienste in der Scheune des Hauses Fehrenbach (Bahnhofstr. 2) und überdauerten dort die Zeit.
Jetzt gehen sie auf eine letzte Reise, denn sie werden nach München transportiert, wo sie künftig im Deutschen Museum eine neue Bleibe finden werden.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Ruhig liegt sie da, die Kirchstraße, die damals noch »Hafnergasse« genannt wird. Drei Frauen stehen vor dem Haus Benz (Kirchstr. 12) zusammen und halten ein Schwätzchen. Ansonsten wirkt die Straße fast wie ausgestorben. Von hektischem Verkehr ist nichts zu sehen.
In der Straßenmitte steht noch der alte Laufbrunnen, der später zu den Aussiedlerhöfen nach Stettholz versetzt wird. Eine Holzbiege, ein Karren, ein paar Holzfässer und ein Misthaufen stehen auf der linken Seite im Straßenraum, der zur Hofreite gehört.
Man sieht es den Häusern auf der linken Straßenseite an, dass es sich um alte Bausubstanz handelt, die seit Jahrzehnten kaum verändert wurde. Das Aussehen der rechten Straßenseite hingegen hat sich nach dem Großbrand 1929 stark verändert: Drei neue Häuser wurden damals erbaut und alle mit Staffelgiebeln versehen. Das angrenzende Haus Walz (Kirchstr. 15), das seit 1951 dem Kaufmann Theo Walz gehört, ist im Erdgeschoss bereits modernisiert und verfügt über breite Schaufenster. Das 1. und 2. Obergeschoss ist aber noch nicht umgebaut. Beim Haus Schelling (Kirchstr. 11) ist im Dachgeschoss eine neue Schleppgaube herausgezogen. Ein Scheunentor ist noch dort zu sehen, wo später der Durchbruch zur Bittengasse, das »Postbögle« geschaffen wird.
Im Verlauf der nächsten Jahrzehnte werden durch Abbruch und Brand weitere Gebäude des Straßenzuges unwiederbringlich aus dem Stadtbild verschwinden.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
Karl Glunk (1897-1980) und Hilda Reichhart (1901-1956) heiraten. Mit ihrer Hochzeitsgesellschaft versammeln sie sich vor dem »Saalbau Gebert« zu einem Gruppenfoto. Die Kleinsten stellen sich in der ersten Reihe auf, damit man sie auch gut sieht. Eingerahmt von ihrer Verwandtschaft stehen Braut und Bräutigam.
1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hermann Fehrenbach (geb. 1925), 2 Anna Gebert, 3 Maria Gebert, 4 Therese Fehrenbach (verh. Mayer, geb. 1924) 2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Elisabeth Keller (geb. Reichhart), 3 Hilda Glunk (geb. Reichhart), 4 Karl Glunk, 5 Josefine Glunk (verh. Beha, 1904-?) 3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Maria Glunk (geb. Bader, 1866-1956), 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 Franz Bader (1901-1986) 4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Anna Benz (geb. Bader, 1870-1951) 5.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Maria Fehrenbach (geb. Glunk), 5 ???, 6 Konrad Bader (1868-1958) 6.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Karl Fehrenbach, 4 Adolf Isele (1903-1961)
Die 5-minütige Pause zwischen den Unterrichtsstunden ist dazu gedacht, das Klassenzimmer durchzulüften, Hefte und Bücher für die nächste Stunde herauszuholen, gegebenenfalls den Raum zu wechseln, auf Toilette zu gehen – und sich überhaupt ein bisschen zu bewegen. Soweit die Theorie.
In der Praxis sieht die Gestaltung der Kleinen Pausen aber so aus: Die Schüler*innen der Realschule gehen nur einige wenige Schritte: Auf dem Flur vor der Klassenzimmertür lassen sie sich auf dem Boden nieder. Denn hier kann man wunderbar quatschen und hat alles – und vor allem alle – im Blick: Sehen und gesehen werden! Leider ist die Pause viel zu kurz!
Wie heißt es doch in einem bekannten Schlager aus dem Jahr 1971: »Das schönste am ganzen Tag, das sind die Pausen, das war schon früher in der Schule so«!
Oberes Foto: V.l.n.r. Tamara Bednarz (Rücken zum Fotografen), ???, ???, ???, Alexandra Beha (verheiratet), Melanie Frei (verh. Mutzbauer, Silvia Rischewski, ???, ???, Anja Burger (verh. Pfeifer), Daniela Meister (verh. Natascha)
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zu Verfügung.
Ein kräftiges Sommergewitter entlud sich am Nachmittag über Löffingen. Es fielen innerhalb von drei Stunden 86 Liter pro m². Der Stadtbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist und normalerweise ruhig unter dem Städtchen durchfließt, trat über die Ufer und bahnte sich einen anderen Weg – über Straßen und Plätze.
Jetzt ist der Spuk wieder vorbei und die Einwohner können sich an das Aufräumen machen. Schaulustige stehen am Ende der Straße und blicken in den Stadtbach. Links ist ein Schuppen von Maurermeister Alfred Egle (wohnhaft Maienlandstr. 8) und die Rückseite des Firmengebäudes der Wäschefabrik Prause (Bahnhofstr. 13) zu sehen. Der landwirtschaftliche Schuppen rechts gehört Familie Heizmann (wohnhaft Maienlandstr. 19). Erna Heizmann (geb. Baader, 1923-2017) steht auf dem Weg und blickt in Richtung Stadtbach.
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Heiko Keller und Rita Willmann zur Verfügung.
Das 1804 uraufgeführte Drama »Wilhelm Tell« von Friedrich Schiller zählt zu den klassischen Schullektüren. Bei der Schulentlassung 1958 werden Auszüge des Schauspiels in der Festhalle aufgeführt. Das Drama behandelt den Schweizer Nationalmythos um den Freiheitskämpfer Wilhelm Tell und den »Rütlischwur«.
Auf der Festhallenbühne ist der Hut des Landvogtes zu sehen, der auf eine Stange gesteckt ist, damit die Bevölkerung ihm die Ehre erweist. Wilhelm Tell, an seiner Armbrust zu erkennen, verweigert den Gruß und wird deshalb verhaftet. Der dramatische Höhepunkt, in dem der Vogt Tell zwingt, mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Kindes zu schießen, ist in der Fotoserie nicht zu sehen. Dafür ist der Tyrannenmord in Szene gesetzt.
Der Landvogt Hermann Gessler wird vermutlich von Alfons Schreiber gespielt, Wilhelm Tell von Peter Baader.
1.Foto V.l.n.r.: Werner Tschiggfrei, Heiko Keller, Peter Baader, Paul Heizmann