Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Mailänder Tor ist fast zur Hälfte vom Kriegerdenkmal verdeckt. Während der NS-Zeit war das schmiedeeiserne Gitter des 1896 errichteten Denkmals für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen worden. Stattdessen legte man drumherum einen Ehrenhain an. Dieser wiederum verschwand in der Nachkriegszeit. Mit einem schmucklosen Maschendrahtzahn ist das Kriegerdenkmal jetzt einhegt.

Hinter dem 1954 eingeweihten Demetriusbrunnen ist das Haus Butsch (Demetriusstr. 15) zu erkennen. Metzgermeister Willy Butsch übernahm 1955 die Metzgerei von der Familie Werne. Es folgt das Haus Egle mit dem »Modewaren«-Laden von Klara Egle (Demetriusstr. 14). Daneben steht das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13), vor dem Fahrräder und Mopeds zum Verkauf angeboten werden.

Standort des Fotografen: 47.883966, 8.344112

Haus Selb in der Oberen Hauptstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein Auto fährt die Obere Hauptstraße entlang und passiert gerade die Kreuzung, an der die Festhallenstraße abgeht. Alles ist verschneit. Es ist ratsam, langsam zu fahren, damit man nicht ins Rutschen kommt. Überhaupt sollte man besser das Auto stehen lassen und sich mit Skiern fortbewegen.

Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt Heinrich Selb und seiner Ehefrau Sofie geb. Siebler zu sehen. Der Brunnen davor, wird noch nicht von der Josefsfigur geschmückt. Rechts daneben weist ein Schild die Richtung zum Café »Schönblick«, das von Familie Wurster betrieben wird. Aufgenommen wird das Foto vom Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962), der mit seinem Fotoapparat losgezogen ist, um das Städtchen zu fotografieren, das sich in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelt hat.

Standort des Fotografen: 47.884364, 8.347067

Demetriusstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Schneeberge türmen sich in der Demetriusstraße. Auf den Dächern und den Staffelgiebeln liegt die weiße Pracht. Eiszapfen hängen vom Dach der Molkerei (Demetriusstr. 6) hinunter. Der Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) zieht mit seinem Fotoapparat los und fotografiert das Städtchen, das sich in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelt hat.

Standort des Fotografen: 47.884385, 8.344585

Haus Rosenstiel in der Maienlandstraße, ca. 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein Gasthaus, das heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, war das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26), direkt neben dem »Pilgerhof« gelegen. Das Gasthaus hatte 1939 seinen Betrieb eingestellt. Aber der Name stand noch Ende der 1950er Jahre groß und deutlich lesbar an der Hausfassade. Als das Foto aufgenommen wird, befindet sich im Erdgeschoss auf der rechten Seite die Schreinerwerkstatt von Johann Rosenstiel (1917-2007). Zusammen mit seiner Ehefrau Hedwig Rosenstiel (1921-2002) betreibt er außerdem eine Landwirtschaft. 

1904 hatte seine Eltern, der Gast- und Landwirt Robert Rosenstiel (1873-1932) und Maria Rosenstiel geb. Selb (1879-1959) das Anwesen erworben. Es war ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stall und Schopf. Die Rosenstiels fügten einen Eiskeller hinzu und führten das 1877 eröffnete Ladenlokal fort. Einige Jahre nach dem Tod von Robert Rosenstiel 1932 gab die Witwe die Gastwirtschaft auf.

Standort des Fotografen: 47.887051, 8.341538

Gasthaus »Gebert« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch wird der »Gebert« von dem Gast- und Landwirt Karl Gebert (1888-1961) betrieben. Seine Ehefrau Elisabeth Gebert geb. Benz (1897-1958) starb kurz zuvor. Unterstützt wird er von seiner Tochter Josefa (1920-2010), die später das Gasthaus in vierter Generation weiterführt. In erster Ehe ist sie mit Albert Mayer verheiratet, in zweiter Ehe mit Ernst Geisinger (1909-1988).

Standort des Fotografen: 47.884351, 8.346977

Familie Mayer bei der Öhmdernte im Gewann Litzelstetten, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Familie Mayer holt auf ihrem Feld im Gewann »Litzelstetten« die Öhmdernte ein. Die ganze Familie packt mit an. Auf dem Traktor sitzt Josefa Mayer geb. Gebert (1920-2010), die Wirtin vom Gasthaus »Gebert«, die verwitwet ist. Ihre Kinder sind im Hintergrund zu sehen. Die Frau links, die gerade dabei ist zu rechen, ist Frau Hinz, ein Kurgast. Sie hilft gerne in der Landwirtschaft mit.

Standort des Fotografen: 47.886133, 8.326845

Weihbischof Schäufele im Gespräch mit Ministranten, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Freiburger Weihbischof Hermann Schäufele (1906-1977) ist in die katholische Pfarrgemeinde St. Michael gekommen, um den Firmlingen das Sakrament der Firmung zu spenden. Nach dem Gottesdienst unterhält sich Schäufele vor der Kaplanei mit den Ministranten und bedankt sich bei ihnen. Zu sehen sind die Meßdiener Norbert Brugger (geb. 1948) und Gerhard Pfeifer (geb. 1947) sowie der Oberministrant Paul Heizmann (geb. 1944).

Hermann Schäufele wird im folgenden Jahr vom Domkapitel zum Erzbischof gewählt und von Papst Pius XII. ernannt. Bis zu seinem Tod 1977 wird er dieses Amt bekleiden. 

Standort des Fotografen: 47.882085, 8.344373

Oberer Rathausplatz mit Rathaus und Postamt, ca. 1959

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im früheren Fürstenbergischen Amtshaus (Rathausplatz 2 und 3) haben sich einige Veränderungen ergeben. Ursprünglich hatten beide Hälften des Doppelhauses eine Einheit gebildet. Dann wurde das Gebäude 1866 geteilt. Seitdem wurde vor allem die linke Gebäudehälfte baulich stark verändert, so dass kaum mehr zu erkennen ist, dass die Doppelhaushälften einst zusammengehörten.

1958 zog die Post aus der linken Hälfte in die rechte, wo ihr größere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Ein Schild mit der Aufschrift »POST« hängt an der Hauswand. Daneben steht an der Hausecke eine Litfaßsäule, an der Bekanntmachungen und Werbung angeschlagen wird. Die linke Gebäudehälfte erwarb die Freiburger Firma Gottlieb GmbH. Sie baute das Erdgeschoss zu seinem modernen Supermarkt aus. Eine breite Schaufensterfront ermöglicht es nun, die Waren darzubieten.

Standort des Fotografen: 47.884102, 8.345177

Unterer Rathausplatz, ca. 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Demetriusbrunnen fehlt auf diesem Foto. Noch ist der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brunnen nicht durch einen neuen ersetzt worden. Die Häuser der Demetriusstraße mit dem Mailänder Tor stehen indes wie eh und je. Der Schnee auf den Staffelgiebeln, der wie Puderzucker wirkt, verschönert die Ansicht. Ein Lastwagen, der Holz geladen hat, biegt gerade an der Kreuzung in Richtung Donaueschingen ab.

Standort des Fotografen: 47.883631, 8.343535

Krankenschwester Gertrud Schmid mit Patienten im Krankenhaus, 1955

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Rita Bölle, Aloisia Huber und Monika Huber zur Verfügung.

Ausgelassene Stimmung herrscht im Zimmer 11 des Krankenhauses. In dem 4-Bett-Zimmer sind die Patienten oft für mehrere Wochen untergebracht. So auch Franz Faller (1916-1986), der sich ein Bein gebrochen hat. Nach Hause entlassen wird er erst, wenn er nicht mehr auf Krücken gehen muss. Das Zimmer ist berühmt-berüchtigt, weil hier häufig Budenzauber veranstaltet wird. Hausmeister Stefan Steinhard (1890-?), der im Krankenhaus wohnt, und Schwester Gertrud Schmid (1925-2005) amüsieren sich aber mit den Patienten.

V.l.n.r.: Hausmeister Stefan Steinhard, Karl Glunk, Franz Faller, ???, Schwester Gertrud Schmid und Anton Bier (von Rötenbach)

Standort des Fotografen: 47.881825, 8.345102

Ministranten und Stadtpfarrer Weickhardt am Kirchenportal, ca. 1958

Sammlung Familie Waßmer

Ein Festgottesdienst ist zu Ende. Die Ministranten und die Geistlichen ziehen durch das Hauptportal der katholischen Pfarrkirche St. Michael hinaus. Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977), der seit 1945 in der Pfarrei wirkt, steht in der Tür. Einer seiner Mitgeistlichen ist Vikar Heinz Körner, der von 1954 bis 1958 als Pfarrvikar in Löffingen tätig ist. Das Portal ist mit einer Reisiggirlande und mit zwei Nadelbäumen geschmückt, die rechts und links stehen.

In der Gruppe der Ministranten sind hinten die Oberministranten Paul Heizmann (geb. 1944) und Willi Willmann (geb. 1944) zu erkennen, davor gehen Bruno Pacher und Norbert Brugger (geb. 1948), vorne rechts Gerhard Pfeifer (geb. 1947).

Standort des Fotografen: 47.882676, 8.343925

Untere Hauptstraße, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Gasthaus »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2) fällt der Blick die Untere Hauptstaße entlang. Betrieben wird die Wirtschaft von Fritz Seilnacht, wie an dem kleinen Schild über dem Eingang zu lesen ist. Die Gaststube befindet sich seit Alters her im ersten Stock. Im Erdgeschoss hat die Bezirkssparkasse Neustadt eine Filiale eröffnet. Eine Sitzbank steht auf dem gepflasterten Gehweg.

Dahinter schließt sich das Haus von Friseurmeister Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) an. Ein Werbeschild preist einen Teil der Waren an, die er neben dem Haareschneiden und Rasieren sonst noch so vertreibt: »Drogen Verbandsstoffe Farben«. Die Zapfsäule seiner »Esso«-Tankstelle ist gut zu erkennen.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist das Haus Maier (Untere Hauptstr. 5) zu sehen. Das Uhrengeschäft wird mittlerweile von der nächsten Generation weitergeführt: Heinz und Emilie Albrecht haben das Geschäft modernisiert und frisch renoviert. Ein breites Schaufenster ermöglicht es ihnen nun, vorübergehenden Passanten Uhren aller Art und Schmuck zu präsentieren. Neben dem Haus Maier steht das Kaufhaus »KONSUM« (Untere Hauptstr. 7). Den Abschluss der Straße bildet das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29), das an der Einmündung zur Kirchstraße steht.

Standort des Fotografen: 47.883630, 8.343756