Kinder vor einem »Indianer«-Wigwam in der Bittenwiese, 1958

Diese Fotos stellte uns dankenwerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die närrische Zeit geht zu Ende. Einige Kinder, darunter »Indianer« und »Cowboys« stehen stolz  vor ihrem Wigwam in der Bittenwiese. Dazu haben sie bei den Landwirten mit einem Ziehwägelchen Stroh eingesammelt und dann mit  Stroh und Holz eine Hütte aufgetürmt.

Bei den beiden Kindern mit Cowboyhut handelt es sich um Rosemarie Hauser und Walter Hauser. Mit auf dem Bild sind außerdem Joachim Rogg und Rudi Laufer sowie Eberhard Müller.

Die Tradition bricht in den 1960er Jahren ab, als die Bauern kein loses Stroh mehr haben – weil dieses nun in Ballen eingelagert wird. Im Hintergrund sind die Häuser der Bittengasse und der neu erbaute Bauhof zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882590, 8.346023

Blick vom Kirchturm in Richtung Bahnhof und Stettholz, ca. 1958-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wieder ist ein Fotograf auf den Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael gestiegen, um aus luftiger Höhe in alle Himmelsrichtungen zu fotografieren. Auf diesem Foto fällt der Blick auf den »neuen Benzbau« (Ringstr. 8). Der Wohnblock war ursprünglich mit Werkswohnungen für die Arbeiter des Nahe gelegenen Sägewerks und ihre Familien erbaut worden. Am linken Bildrand ist der neu erbaute Bahnhof zu sehen, der im September 1957 eingeweiht worden war. Zu sehen sind die Bahnlinie und einige Häuser in der Bahnhofstraße sowie in der Hohlgasse. Schon fast am Horizont, kurz bevor das Hochplateau der Baar in den Schwarzwald übergeht, grüßen die Aussiedlerhöfe in Stettholz. 1957/58 waren mehrere Familien aus der Enge des Städtchens dorthin gezogen, da sie dort bessere Bedingungen für ihre Landwirtschaft hatten.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344051

2 Fotos: Hemdglunkerumzug auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist stockfinster im Städtchen. Nur die Straßenlaterne, die auf einer kleinen Verkehrsinsel Mitten auf dem unteren Rathausplatz steht, bringt etwas Licht ins Dunkle. Schemenhaft ist im Hintergrund das Gasthaus »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu erkennen. Der Fotograf nimmt das Foto mit Blitzlicht auf. Deshalb sind im Vordergrund Einzelheiten zu erkennen. Links reflektiert das Licht am Narrenbaum, der am Vormittag des »Schmutzigen Dunschdig« aufgestellt wurde. Jetzt ist Abend und der »Hemdglunkerumzug« findet statt. Die Teilnehmer sind in Nachthemden gekleidet, tragen weiße Zipfelmützen auf dem Kopf, ihr Gesicht ist mit Mehl gepudert, und sie ziehen, mit Lampions bewaffnet, durch das Städtchen.

Standort des Fotografen: 47.883996, 8.343931

Brautpaar Roth / Fehrenbach in der Oberen Hauptstraße, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vorneweg die Blumenmädchen, dahinter die beiden Brautjungfern, gefolgt von dem frisch vermählten Brautpaar. Die Braut Anneliese Roth geb. Fehrenbach trägt ein weißes Brautkleid, der Bräutigam Franz Roth, der halb verdeckt ist, einen schwarzen Anzug. Das Brautpaar ist mit seiner Hochzeitsgesellschaft am Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) angekommen, wo gleich die Hochzeitsfeier stattfinden soll.

Aber der Eingang ist von einer Schar Kinder versperrt, die ein Seil gespannt haben. Es ist deutlich im Bildvordergrund zu erkennen. Erst wenn ein paar Münzen bezahlt sind, wird der Weg freigemacht. Ganz im Hintergrund beobachten ein paar Zaungäste in der Vorstadtstraße den Hochzeitszug.

Standort des Fotografen: 47.884371, 8.346359

Toreros mit Stier auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der untere Rathausplatz verwandelt sich an Fasnacht in eine Stierkampfarena! Der Stier kommt durch das Mailänder Tor hineingeschossen. Zunächst läuft er im leeren Rund etwas umher, steuert aber dann direkt auf die Zuschauerränge zu. Kleine Mädchen kreischen erschreckt auf und verstecken sich in den Armen der Erwachsenen. Dabei ist der Stier ziemlich harmlos. Und auch die Toreros haben vom blutigen Stierkampf nicht wirklich eine Ahnung.

Rechts ist der Narrenbaum zu sehen, den die Zwanzigjährigen am »Schmutzigen Dunschdig« aufgestellt haben. Dahinter parkt ein Lieferwagen der »Breisgau Milch«, der vermutlich von der Molkerei in der Demetriusstraße kommt. Wegen des närrischen Treibens ist an ein Durchkommen im Augenblick nicht zu denken.

Standort des Fotografen: 47.883890, 8.344012

Obere Hauptstraße, ca. 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ob das Haus aus einem Giebelfenster im Gasthaus »Linde« fotografiert wurde? Jedenfalls fällt der Blick auf die Obere Hauptstraße. Links im Vordergrund ist der »Gebert-Saal« zu sehen, der als Kinossal genutzt wird. Gleich daneben steht das Haus von dem Landwirt Franz Heitzmann II (Obere Hauptstr. 15), hinter dem der Feuerwehrturm hochragt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen das 1915 erbaute Haus von Landwirt Heinrich Selb (Obere Hauptstr. 12), das Haus von Schreiner Josef Benz (Obere Hauptstr. 14) und das Haus von Mechanikermeister Leopold Berger (Obere Hauptstr. 16). Berger betreibt vor seiner Haustür zudem eine »BP«-Tankstelle. In den späten 1950er Jahren scheint das Geschäft bereits recht einträglich zu sein, wie die Autos auf der Straße erahnen lassen. Noch gibt es die Umgehungsstraße nicht und der Verkehr von Freiburg Richtung Donaueschingen (und umgekehrt) bewegt sich durch die Obere Hauptstraße. Ein Omnibus fährt gerade in Richtung Städtchen. 

Standort des Fotografen: 47.884254, 8.346616

Stadtmusik vor der Festhalle, 1954

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Die Musiker der Stadtmusik versammeln sich vor der Festhalle zu einem Gruppenfoto. Dabei darf natürlich der Schellebaum nicht fehlen, der um 1870 von Handwerkern gestiftet worden sein soll. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Stadtmusik bereits 1946 auf Initiative von Franz Zepf hin wieder gegründet worden. Er wirkte als Dirigent und Vorsitzender und konnte 1948 dem aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Rupert Hepting einen gut gehenden Verein übergeben. Erster Vorsitzender wurde Ernst Geisinger. Bis 1964 amtiert Hepting und übergibt dann nach insgesamt 31 Jahren den Dirigentenstab an den aus Mannheim stammenden Musiklehrer Artur Grübel (1919-1993).

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Heinrich Thoma, 2 Johann Maier senior, 3 Konrad Sibold, 4 Ferdinand Hasenfratz, 5 Ewald Hepting, 6 Rupert Hepting (Dirigent), 7 Ernst Geisinger (Vorsitzender), 8 Josef Hasenfratz, 9 Franz Rappenegger, 10 Franz Zürcher, 11 Johann Beha
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Berthold Fehrenbach, 2 Waldemar Zürcher, 3 Hermann Beha, 4 Hermann Jordan, 5 Johann Maier, 6 Lothar Zepf, 7 Waldemar Zepf, 8 Franz Zepf, 9 Franz Faller, 10 Hans Kaufmann
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Anton Maier, 2 Adolf Heizmann, 3 Dieter Gauger, 4 Adolf Heiler, 5 Walter Müller, 6 Werner Hepting, 7 Franz Rosenstiel, 8 Karl Glunk, 9 Edmund Jordan, 10 August Limb

Standort des Fotografen: 47.883012, 8.347602

Familie Mayer bei der Öhmdernte im Gewann Litzelstetten, ca. 1955

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Beim »Öhmden«, steht auf der Rückseite dieses Fotos. Mit Heugabeln und Rechen ist man im Gewann »Litzelstetten« dabei, den zweiten Schnitt zu ernten. Von der körperlich anstrengenden Arbeit erholen sich gerade Josefa Mayer (geb. Gebert, 1920-2010), die Wirtin vom Gasthaus »Gebert«, die verwitwet ist. Mit ihren Kindern und dem Kurgast Frau Hinz sitzt sie auf der Wiese. Eine Flasche liegt vor ihren Füßen. Offenbar stärken sie sich in dem kurzen Verschnaufspäuschen, bevor es gleich weiter geht. Links, auf die Heugabel gestützt, steht Karl Gebert (1888-1961).

Standort des Fotografen: 47.886133, 8.326845

2 Fotos: Narrengruppe vor dem Geschäft »Gottlieb« am Rathausplatz, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Drei Männer haben sich als Landstreicher verkleidet und beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Sie ziehen, mit Wanderstöcken bewaffnet, von Lokal zu Lokal. Es handelt sich v.l.n.r. um Hans Kuster, Jakob Zahn und Leonhard Vergut. 

Hier haben sich die drei vor dem »Gottlieb«-Geschäft (Rathausplatz 6) für ein Gruppenfoto aufgestellt. Das Geschäft ist geöffnet, denn ein gesetzlicher Feiertag ist der »Schmutzige Dunschdig« dann doch (noch) nicht. Obst und Gemüse sind vor dem Eingang aufgebaut. Auf zwei Werbetafeln wird für »Deutsches Cornedbeef«, »Deutschen Sekt« und »Ausländische Eier« geworben. Die Eier sieht man im Schaufenster daneben kunstvoll aufgeschichtet. Die Schilder sind von Filialleiter Karl Heiler handschriftlich geschrieben. Während die Männer Fasnacht treiben, gehen die Frauen einkaufen, denn irgendwann gegen Abend kommen die hungrigen Fasnachtsnarren nach Hause.

Linke neben der »Gottlieb«-Filiale ist der Eingang zu dem kleinen Modeladen von Anna Siefert zu sehen. »Hüte« und »Modewaren« steht auf einem kleinen Emailleschild. Beim Nachbarhaus Schilling (Rathausplatz 7) ist ein breites Schaufenster in das Erdgeschoss gebrochen worden. Die Fassade ist noch nicht wieder verputzt. Auch das Haus Rebholz (Rathausplatz 8) wird modernisiert.

Oberes Foto
Im Eingang stehen Paula Müller und ihre Tochter Ursula sowie Sabine Strobel (verh. Hornstein), die in dem Lebensmittelgeschäft arbeitet. Am linken Bildrand ist Irma Benz (verh. Fritsche) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883709, 8.343862

Narrengruppe »Polen« vor dem Mailänder Tor, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Noch ist Polen nicht verloren« – mit diesen Worten beginnt die Nationalhymne der Republik Polen. Diese Worte stehen auch an dem Fasnachtswagen, der auf dem Foto zu sehen ist. Ohne diesen Hinweis würde wohl kaum jemand erraten, dass die Narren aus dem Maienland »Polen« darstellen wollen. Sie wirken etwas ärmlich, sind aber zugleich in warme Pelze gekleidet. Und sie führen allerlei Federvieh mit sich. 

Das Fasnachts-Motto in diesem Jahr lautet: »Wiener Kongress«. Auf dem Kongress 1814/15 wurde das Königreich Polen geschaffen, als Nachfolger des von Napoleon 1807 gegründeten Herzogtums Warschau. Es wurde »Kongresspolen« genannt.

1.Reihe, v.l.n.r.: Franz Isele (1933-2014), Hanspeter Fehrenbach (geb. 1939), Dieter Lasson, Fritz Fehrenbach (1904-1973), Anton Heizmann (1927-2015), Heini Kopp (geb. 1930).

2.Reihe, v.l.n.r.: Hans Rogg, ???, Klaus Heizmann

Standort des Fotografen: 47.883897, 8.343794

Brautpaar Roth / Fehrenbach vor dem Gasthaus »Linde«, 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das frisch vermählte Brautpaar Franz Roth und Anneliese geb. Fehrenbach ist mit seiner Hochzeitsgesellschaft am Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) angekommen. Aber der Eingang zum Wirtshaus ist von einer Schar Kinder versperrt, die Seile gespannt haben. Franz Roth, der aus Dittishausen stammt und dort die Poststation leitet, muss wohl oder übel den Geldbeutel zücken und Wegegeld bezahlen. Danach wird der Weg freigemacht und die Hochzeitsfeier kann beginnen.

Links ist das Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) auf der gegenüber liegenden Straßenseite zu sehen. Im Hintergrund steht das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12). Ein VW Käfer ist vor der »Linde« geparkt.

Standort des Fotografen: 47.884371, 8.346359

Ehepaar Sperer vor dem Haus in der Dittishauser Straße mit Goggo, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Xaver Sperer und seine Ehefrau Maria geb. Lohmüller stehen vor ihrem Haus in der Dittishauser Straße. Vor ihnen ist ein Kleinstwagen der Marke »Goggo« (ein »Goggomobil«) geparkt. Es wurde ab 1955 produziert. Auf dem Foto glänzt der Lack noch wie neu. Maria Sperer hält einen Hund in den Händen.

Am Haus Sperer sticht das große Scheunentor ins Auge. Rechts neben dem Ökonomiebereich befindet sich der Wohnbereich. Die Fenster sind mit hölzernen Fensterläden versehen. Geranien blühen üppig auf den Fensterbänken.

Standort des Fotografen: 47.885309, 8.348939