Haus Schweizer in der Seppenhofer Straße, ca. 1970-1980

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Der Blick geht vom Pfarrweg in Richtung katholische Pfarrkirche St. Michael, vorbei an einem hölzernen Gartenzaun und am Marienbrunnen, der an der Einmündung zur Seppenhofer Straße steht. In der Bildmitte steht das 1847 neu erbaute Haus Schweizer (Seppenhofer Str. 1). Es gehört dem Gipser Otto Schweizer (1906-1992) und seiner Ehefrau Maria Schweizer geb. Ganter (1909-?), die es von ihren Eltern geerbt hat.

Standort des Fotografen: 47.881902, 8.344318

Haus Schweizer in der Seppenhofer Straße, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

1842 wurde das Haus Schweizer in der Seppenhofer Straße neu gebaut. Als das Foto aufgenommen wird, ist das zweistöckige Haus bereits über 120 Jahre alt. Es gehört Maria Schweizer geb. Ganter (1909-?), die es von ihren verstorbenen Eltern Edmund Ganter (1879-1956) und Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) geerbt hat. Maria Schweizer ist mit dem Gipser Otto Schweizer (1906-1992) verheiratet. Vor dem Haus ist ein VW Käfer geparkt.

Am rechten Bildrand ist die katholische Kaplanei (Seppenhofer Str. 3) und der Marienbrunnen an der Einmündung des Pfarrwegs zu sehen. Der Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael im Hintergrund ist bereits verputzt.

Standort des Fotografen: 47.881902, 8.344318

Militärparade in der »Breiten« nach dem Manöver, 30. August 1894

F.F. Archiv, Donaueschingen

Vom 30. August bis zum 10. September 1894 findet bei Löffingen ein großes Manöver einer gemischten Kavalleriedivision statt. Daran teil nehmen vier badische Dragoner-Regimenter und zwei württembergische Ulanen-Regimenter. Am 30. August 1894 beginnt die Militärübung in Gegenwart des badischen Großherzogs Friedrich I. (1856-1907). Bevor er Löffingen am Abend verlässt, um nach Donaueschingen und von dort weiter nach Metz zu reisen, findet eine Parade im Gewann »Breiten« statt. In der Lokalzeitung heißt es, die Parade sei der »Glanzpunkt« des gesamten Manövers gewesen.

Das Foto ist eine von zwei Aufnahmen, die die Militärparade zeigt. Die Regimenter sind auf ihren Pferden zu sehen. Zeithistorisch besonders interessant ist der Hintergrund der beiden Fotos, ist doch das Städtchen in einer der ältesten Gesamtansichten zu sehen. Der Blick fällt von der »Breiten« in Richtung »Härte«, also in die heutige Seppenhofer Straße und den heutigen Pfarrweg. Die Bahnlinie existiert noch nicht, sie wird erst einige Jahre später gebaut. Daher ist das Gelände noch nicht zerschnitten und die Regimenter haben genügend Platz, um sich zu versammeln.

Die katholische Pfarrkirche St. Michael ist auf dem Foto deutlich zu sehen. Rechts daneben stehen das Haus von Briefträger Heinrich Fahrer (Seppenhofer Str. 1), die katholische Kaplanei und das Haus von Tapezierer Michael Baader (Seppenhofer Str. 5). Im heutigen Pfarrweg schließen sich die Anwesen von Schreiner Josef Victor Heiler (Pfarrweg 1) und von Waldhüter Anton Maier (Pfarrweg 2) an.

Standort des Fotografen: 47.881748, 8.341259

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1925

Verlag Huber & Comp. G.m.b.H., Achern / Sammlung Familie Waßmer

Einen »Gruß aus Löffingen« übermittelt diese Ansichtskarte aus der Mitte der 1920er Jahre.  Noch sind Farbaufnahmen eine Rarität, sie werden erst ab den 1930er Jahren kommerziell genutzt und finden erst dann rasche Verbreitung. In den 1920er Jahren werden Ansichtskarte noch manuell coloriert, so auch bei dieser schwarz-weiß Aufnahme des Städtchens.

Sehr naturalistisch mutet das Ergebnis nicht an. Offenbar standen bei dem Verfahren nur drei Farben zur Verfügung: Ein saftiges Grün für die Wiese in der Bildmitte, ein türkisenes Blau, das sowohl für die Wiese im Vordergrund als auch für einzelne Dächer und die Fassaden des katholischen Pfarrhauses und des Gasthauses »Linde« verwendet wurde, und schließlich ein Magentarot, mit dem die meisten Dächer des Städtchens eingefärbt wurden.

Der Fotograf steht unterhalb des Reichbergs im Gewann »Im kleinen Brühl«. Sein Blick fällt über die Bahnlinie in Richtung Städtchen. Die Göschweiler Straße mit ihrer Baumallee teilt die türkisene von der grünen Wiese. Häuser stehen diesseits der Bahnlinie noch keine, weder im Bereich der Göschweiler noch der Bonndorfer Straße. Zwei einsame Holzschopfs sind die einzige Bebauung.

Standort des Fotografen: 47.880065, 8.343601

Fussballmannschaft in der »Breiten«, ca. 1922-1924

Sammlung Familie Waßmer

Neun der elf Fußballer auf diesem Foto sind Gründungsmitglieder des am 29. Januar 1921 ins Leben gerufenen Fußballclubs Löffingen. Einige von ihnen hatten in britischer Kriegsgefangenschaft den Fußballsport kennengelernt und ihre Begeisterung war geweckt worden. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur den Turnerbund als Sportverein, Fußball war noch nicht gesellschaftlich akzeptiert wie heute. Gegen erhebliche Widerstände gründeten die Fußballer ihren FC Löffingen und entschieden sich für die Farben rot-weiß als Vereinsfarben. Nur vier Wochen nach seiner Gründung zählte der Verein bereits 141 Mitglieder.

Schwierig gestaltete sich in den Anfangsjahren die Platzfrage. Fußballspiele wurden zunächst für etwa eineinhalb Jahre im Gewann »Burg« ausgetragen, dann ab 1921 auf der »Engel«-Wiese beim Gasthaus »zum Engel« (Beim Schneekreuz). Es folgte ein Dutzend Behelfsplätze auf verschiedenen Wiesen, wie hier auf einer Wiese im Gewann »Breiten«. Auf dem Foto sind im Hintergrund Häuser der Seppenhofer Straße und des heutigen Pfarrwegs zu erkennen. Aufgrund zahlreicher Beschwerden angrenzender Grundstückseigentümer wurden die Fußballer immer wieder vertrieben und sie mussten sich einen neuen Bolzplatz suchen. Schließlich war es soweit und die Stadtgemeinde unterstützte das Vorhaben, oberhalb der »Hasle« einen Fußballplatz auf gemeindeeigenem Boden zu schaffen. Im Herbst 1924 konnte der Spielbetrieb dort schließlich aufgenommen werden.

1.Reihe (liegend), v.l.n.r.: Johann (Hans) Storz, August Mösch und Fritz Seilnacht jr.

2.Reihe (kniend), v.l.n.r.: Ernst Krauß, Reinhard Mühleisen (später Lehrer in Bachheim), Engelbert Müller, Otto Fürst und Karl Wolf

3.Reihe (stehend), v.l.n.r.: Karl Weißer (im Anzug), ??? Weber (Monteur bei der Firma Benz), Albert Henzler, Dr. Oskar Langenbacher (im Anzug)

Standort des Fotografen: 47.881744, 8.342420

Rosa Heiler geb. Selb im Fotoatelier, ca. 1914-1918

 

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Eine junge Frau lässt sich im Fotoatelier fotografieren. Es ist Rosa Selb (1896-1967), die später Ernst Heiler (1895-1949) heiratet. Das Foto hat er vermutlich bei sich, als er Soldat im Ersten Weltkrieg ist. Daher könnten die Gebrauchsspuren und Knicke herrühren.

Standort des Fotografen: Neustadt

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« zur Schule, ca. 1930-1935

Stadtarchiv

Dort, wo seit den 1960er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Hebelstraße und Conradin-Kreutzer-Straße stehen, befinden sich auf diesem Foto nur Wiesen. Am unteren Bildrand sind gerade Landwirte mit Mähen und dem Einbringen der Heuernte beschäftigt. Da der Vordergrund noch nicht zugebaut ist, wandert der Blick von der »Breiten« in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg.

Doch das Städtchen ist bereits im Begriff, sich auch jenseits der Bahnlinie mit Neubauten auszubreiten: In der Bonndorfer Straße steht schon das um 1930 erbaute Haus von Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) und seiner Ehefrau Mathilde geb. Hutzler (1893-1960).

Vor der »Hasle« ist das Schulhaus und die Festhalle zu sehen. Der Gebäudekomplex ist weitgehend fertiggestellt, aber noch nicht verputzt und eingeweiht. Daneben thront oben am Berg die neu gebaute Pension »Schönblick« (Stadionstr. 6). Sie wird in den 1930er und 40er Jahren von Ernst Wurster betrieben. 

Das Foto ist Ausschnitt aus einer Gesamtansicht des Städtchens.

Standort des Fotografen: 47.881353, 8.340342

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit sechs Ansichten, 1898

Verlag J. A. Binder Nachfolger, Bonndorf

Am 11. September 1898 wird diese lithografische Mehrbildkarte versendet. Sie zeigt sechs Motiven und ist mit »Gruß aus Löffingen« betitelt. Doch der Absender der Postkarte strich »Löffingen« einfach durch und ersetzte es durch »Göschweiler«.

Oben rechts ist eine Gesamtansicht zu sehen, die das Städtchen von der Rötenbacher Straße aus zeigt. Die Bahnlinie ist noch nicht gebaut. Zu erkennen sind neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael die Häuser der Seppenhofer Straße und des heutigen Pfarrwegs. Links daneben ist der obere Rathausplatz abgebildet, mit dem Rathaus, dem Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9/10) und dem Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11). Vom angrenzenden Gasthaus »Ochsen« sind nur die Scheunentore zu sehen. Das kleine Bild oben links zeigt die neu erbaute Wallfahrtskirche Witterschneekreuz, die neue Hauptsehenswürdigkeit des Städtchens, auf die man stolz ist.

Darunter ist eine Ansicht der Unteren Hauptstraße zu sehen. Der Blick fällt in Richtung Mailänder Tor. Von Blumenranken eingerahmt ist daneben das 1894 errichtete Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 abgebildet. Unten links ist die Untere Hauptstraße mit der Einmündung der Kirchstraße zu sehen. Die markanten Gebäude sind das Kaufhaus »zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7), der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und das Gasthaus »Lamm« (Kirchstr. 29).

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1908

Sammlung Familie Waßmer

Von der »Breiten« aus wird diese Gesamtansicht des Städtchens aufgenommen. Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte, die 1908 postalisch läuft. Die gewählte Perspektive bietet den besten Blick auf ganz Löffingen, wie es in einem sanften Tal liegt und sich an den Alenberg schmiegt.

Die katholische Pfarrkirche St. Michael mit ihrem Turm und ihrem mächtigen Kirchenschiff kommt von hier gut zur Geltung. Außerdem ist man damals stolz auf das 1905 neu erbaute Forsthaus (Rötenbacher Str. 8) und auf den dahinter erkennbaren Bahnhof von 1901. Beide mussten unbedingt mit auf das Foto.

Bei den Häusern auf dem Alenberg handelt es sich größtenteils um Gebäude, die beim Großbrand 1921 zerstört werden. Die kleine Straße im Vordergrund ist der heutige Hans-Thoma-Weg, der damals in Richtung Göschweiler führt.

Die Gesamtansicht des Städtchens ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.881718, 8.340444