2 Fotos: Weibliche Narrenpolizei auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1951

Dieses Fotos stellte uns dankenswerterweise Beatrix Russo zur Verfügung.

Vor dem Haus Siefert (Rathausplatz 6) marschiert die weibliche Narrenpolizei vorbei. Vornweg laufen zwei Kinder, ein Clown und ein kleiner Scheich. Die weibliche Narrenpolizei wurde 1937 ins Leben gerufen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde keine Fasnacht veranstaltet, erst 1948 gibt es wieder eine »fünfte Jahreszeit«. Die Kommandantin Liesel Schmid (verh. Wider) führt das Kommando.

Wer weiß, wie die jungen Polizistinnen heißen?

V.l.n.r.: Kommandantin Marie Luise (Liesel) Schmid (verh. Wider ), ???, Maria Baumann, Genoveva Adrion (verh. Kinast), Lioba Benitz

Im Haus Siefert im Bildhintergrund befindet sich nicht nur die Kohlehandlung von Wilhelm Siefert, sondern auch ein Modegeschäft seiner Ehefrau Anna Siefert geb. Guth sowie eine »Gottlieb«-Filiale. Vor dem Haus ist ein Gärtchen mit einer großen Tanne, die das Gebäude überragt.

Standort des Fotografen: 47.883746, 8.343869

Brautpaar Karl Heiler und Franziska Fritsche, 25. Januar 1951

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Der Eingang zum Gasthaus »Fritsche« (Obere Hauptstr. 4) ist festlich geschmückt. Eine Girlande rahmt die Tür ein und kleine Tannen stehen links und rechts daneben. Die Wirtstochter Franziska Fritsche (1925-2021) heiratet den Kaufmann Karl Heiler (1921-2007) und im »Fritsche« findet die Hochzeitsfeier statt. Stolz stehen die beiden Blumenmädchen vor dem frisch getrauten Ehepaar.

Standort des Fotografen: 47.884421, 8.345506

Schulklasse des Jahrgangs 1938/39 mit Lehrer Willig, 1948/49

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Der Krieg ist vorbei. Der Schulbetrieb läuft wieder normal, auch wenn die Entnazifizierung von Lehrpersonal und Schulinhalten noch auf sich warten lässt. Die Mädchen und Jungen des Geburtsjahrgangs 1938/39 versammeln sich zu einem Klassenfoto. Zusammen mit Hauptlehrer Emil Willig stehen sie vor dem Schuleingang.

Der Rundbogen des Eingangsportals im Hintergrund ist mit Holzbrettern verschalt, ein Sprossenfenster ist eingesetzt, bei dem jedoch eine Glasscheibe herausgebrochen und notdürftig repariert ist. Offenbar handelt es sich um ein Relikt aus Kriegstagen, als das Gebäude gegen Bombardements geschützt werden sollte. Der Gebäudekomplex von Schule und Festhalle diente damals auch als Umsiedlungslager für so genannte Volksdeutsche.

Wer erkennt die Schülerinnen und Schüler? 

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Brunhild Bader (verh. Stockmar, 1938-2006), 4 ???, 5 Carola Laule (verh. Scherer), 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 Brunhilde Zahn, 11 Lehrer Emil Willig
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Inge Hepting (verh. Mayer), 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 Sabine Strobel (verh. Hornstein), 10 ???
3.Reihe, v.l.n.r.: Adolfine Heizmann (1939-1963, 4.v.r.)
4.Reihe, v.l.n.r.: Helga Stöhr (verh. Küßner, 4.v.r.), ???, Johann Fritsche (2.v.r.), ???
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Karl Heizmann, 3 ???, 4 ???, 5 Franz Braun (1937-2021), 6 Franz Vogelbacher, 7 ???, 8 ???

Zum Jahrgang gehören vermutlich auch: Karl Schreiber, Veronika Geisinger (verh. Beer), Margret Beha (verh. Marx), Ferdinand Schultheiß

Standort des Fotografen: 47.882382, 8.347795

Stadtmusik am »Weißen Sonntag« in der Seppenhofer Straße, ca. 1980

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Erika Frische zur Verfügung.

In einer feierlichen Prozession werden die Kommunionkinder von der Kaplanei abgeholt und zur katholische Pfarrkirche geleitet. Die Stadtmusik läuft vorneweg. Familienangehörige stehen am Straßenrand, um einen Blick auf ihre Kommunionkinder zu erhaschen.

Vor dem Dirigenten Artur Grübel (1919-1993) marschiert der Trommlerzug der Stadtmusik, erkennbar an den weißen Trommel-Anhängegurten.
1.Reihe, v.l.n.r.: Rolf Riedlinger, Patrik Birkenberger, Joe Kuttruff
2.Reihe, v.l.n.r.: Evelyn Schwanz, Axel Fehrenbach, Christian Guth, Sven Egle
3.Reihe, v.l.n.r.: Bernhard Adrion (leicht verdeckt), Artur Grübel (1919-1993), Edwin Kuttruff

Standort des Fotografen: 47.882493, 8.343854

»Laternenbrüder« auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1961

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße haben sich die »Laternenbrüder« aufgestellt. Sie haben ihre Laternen bei sich und einen großen Löffel. Im Hintergrund steht die große Hexe. Am rechten Bildrand ist ein »Hansele« zu erkennen.

Wer weiß, wer die Laternenbrüder auf dem Foto sind?
V.l.n.r.: 1 Ernst Krauß (1897-1974), 2 Alfred Köpfler, 3 Karl Guth, 4 Hans Schwarz (1934-2011), 5 ???, 6 ???, 7 ???

Standort des Fotografen: 47.883224, 8.344792

Langholzgespann zwischen Rötenbach und Löffingen, ca. 1920

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Matthias Frank und Eugen Mayer zur Verfügung.

Am Ortsausgang von Rötenbach steht ein Pferdegespann mit Langholz auf der Straße. Der Fuhrunternehmer Martin Mayer transportiert das Holz nach Löffingen. Nur langsam kommt der Zug voran.

Standort des Fotografen: 47.890637, 8.303144

Ernst Fritsche beim Skifahren, ca. 1920-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Es ist vermutlich der Landwirt und Säger Ernst Fritsche (1895-1968), der sich hier beim Skifahren in Pose wirft. Was mich nicht umbringt, macht mich stärker, scheint er sich zu denken. Mit nacktem Oberkörper fährt er Ski – zumindest für den kurzen Augenblick, in dem das Foto aufgenommen wird.

Standort des Fotografen: ???

2 Fotos: Rückseite des Hauses Hepting, ca. 1955

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Fotografien mit der Rückseite von Häusern sind vergleichsweise selten. Meist wurde die Straßenansicht fotografiert. Diese beiden Fotos zeigen das Haus Hepting (Obere Hauptstr. 19) vom Hinterhof aus, der an die Dittishauser Straße grenzt.

1953 ging das landwirtschaftliche Anwesen an die Stadtgemeinde. Sie verkaufte das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung wenig später an den Schreiner Ewald Hepting (1933-2010). Seine Frau Hilda Hepting ist auf einem der beiden Bilder zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.885379, 8.349396

Narrengruppe vor dem Kriegerdenkmal, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Matthias Frank und Olga Streit zur Verfügung.

Wie aus »Tausendundeiner Nacht« muten die Männer in ihren Gewändern und mit ihren Turbanen an, die auf dem unteren Rathausplatz stehen. Sie führen einen Wagen mit sich, von Pferden gezogen, auf dem mehrere Frauen stehen. Der Wagen ist mit einem Halbmond geschmückt. Nur das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Feldzug 1870/71 mit dem Reichsadler stört die Illusion, man sei im Orient. Die Gruppe stellt vermutlich das Märchen »Der alte Sultan« der Gebrüder Grimm dar. Denn an der Fasnacht 1936 lautet das Motto: »Sagen und Märchen des deutschen Volkes«.

Wer weiß, wer die Närrinnen und Narren sind?

1. Reihe, v.l.n.r.: Willy Mayer (1907-1994) im weißen Gewand, Eugen Fehrenbach, Engelbert Müller, ???, Anton Geisinger (1911-1978), ???, ???, ???

2. Reihe, v.l.n.r.: evtl. Olga Geisinger geb. Schmutz (1919-1996), ???, ???.

Standort des Fotografen: 47.883795, 8.344026

»Ösch-Fuzzys«, ca. 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Zumindest im gesamten Ösch ist das Quartett bekannt und beliebt: Die »Ösch-Fuzzy«. Viel Applaus ernten sie für ihre Auftritte, für ihre Musik, ihren Gesang und ihren Witz.

V. l.n.r.: Dieter Vierlinger, Konrad Schwörer, Achim Schropp und Franz Hofmeier.

Standort des Fotografen: ???

Narrentreiben in der Kirchstraße, Fasnacht ca. 1960-1963

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

»Alt und jung gon uff d’Stroß, z’Leffinge isch jetzt d’Fasnet do!« So lautet der Anfang des Narrenmarsches von 1961 – und wie sehr die Worte stimmen, ist auf dem Foto zu sehen. Dicht gedrängt stehen Jung und Alt in der Kirchstraße. Der Text des Narrenmarsches stammt von Josef Bayer (1930-2005), komponiert wurde die Melodie von Dr. Hermann Regner. 

In der Kirchstraße ist die Fasnachtsbühne aufgebaut. Die Stadtmusik spielt auf, vielleicht wird gerade der Narrenmarsch uraufgeführt? Dahinter ist der Hexenwagen zu erkennen mit der großen Hexe. Neben dem Haus von Maschinenarbeiter Erich Freund (Kirchstr. 12) ist am linken Bildrand der Ökonomieteil vom Haus Kuster (Kirchstr. 14) zu sehen, der 1963 abgerissen wird. Schön zu erkennen sind auch die Häuser Funk und Heiler, die ebenfalls später abgerissen werden und einem Neubau des Arztes Dr. Gebhard Hecht (1920-2008) weichen.

Standort des Fotografen: 47.882954, 8.344283

2 Fotos: »Wieberfasnet« im Gasthaus »Linde«, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker und Rita Willmann zur Verfügung.

»Wieberfasnet« bedeutet, dass Dienstag vor dem »Schmutzigen Dunschdig« ist. Der Saal im Gasthaus »Linde« ist proppenvoll. Das Publikum ist weiblich, denn es sind nur Frauen zugelassen. Auch auf der Bühne stehen nur Frauen. Sie spielen Theater, musizieren, tanzen, ziehen die Männer durch den Kakao und fühlen dem Stadtpfarrer auf den Zahn.

V.l.n.r.: 1 Olga Streit, 2 Luise Kienzler (1924-2014), 3 Mathilde Schlenker (geb. Fehrenbach, 1907-1980), 4 Maria Hall (1924-2014), 5 Paula Müller, 6 ???, 7 ???

Aus der Taufe gehoben wird die »Wieberfasnet« am 23. Februar 1954. 64 Jahre lang findet die Veranstaltung statt und ist fester Bestandteil der Löffinger Fasnacht. 2019 sah es zunächst so aus, als ob die Veranstaltung erstmalig abgesagt werden muss, weil es im Vorfeld leider an Akteurinnen für das Bühnenprogramm fehlt. Erfreulicherweise findet sie aber dann doch Dank tatkräftiger Unterstützung aus Bachheim und Reiselfingen statt.

Standort des Fotografen: 47.884261, 8.346526