Diese Fotos stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
Auf dem oberen Rathausplatz ist die Fasnachtsbühne aufgebaut. Die »Laternenbrüder« und die weibliche Narrenpolizei stehen am Bühnenrand, während in der Mitte der Bühne gerade eine Narrengruppe in Aktion ist. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Närrisch kritisch«.
V.l.n.r.: 1 Franz Bader (1901-1986), 2 Erich Adrion (1926-2001), 3 Klaus Allinger, 4 Wilhelm Jonner
Bei den »Laternenbrüdern« sind zu sehen: Siegfried Dieterle (1915-1992), Hermann Zahn, Michael Kasprowicz, Franz Schweizer (1938-2015) und Rolf Meßmer
Der weiblichen Narrenpolizei gehören v.l.n.r. an: 1 Jutta Bölle, 2 Sylvia Schwörer, 3 Karin Eggert (Göschweiler), 4 Marlene Ganter (verh. Vogt, Göschweiler)
Im Hintergrund ist der Rohbau der Volksbank zu sehen, der allmählich seiner Fertigstellung entgegen geht.
Vom 9. Juni bis 9. Juli 2006 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Auch die Lehrer*innen der Grund- und Hauptschule sind schon Monate vorher im Fußballfieber. An Fasnacht verkleiden sie sich als Fußballfans. Nach der Schülerbefreiung am »Schmutzigen Dunschdig« kehren sie zusammen in das Gasthaus »Ganterbräu« (?) ein.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.
Wann das Foto wohl aufgenommen wird? Eine Narrengruppe steht auf dem – bereits asphaltierten – unteren Rathausplatz. Im Hintergrund ist das Rathaus zu sehen und der Blick fällt zum oberen Rathausplatz. Dort parkt ein Auto oder kommt gerade angefahren, das noch nicht sehr modern anmutet. Von dem Jahr, in dem das Foto aufgenommen wird, und dem dazugehörigen Fasnachtsmotto hängt es ab, wie der Auftritt dieser Narrengruppe zu bewerten ist. Das Schild mit der Aufschrift »Einikeit macht Stark«, das sie bei sich führen, kann eine durchaus politisch gemeinte Botschaft sein. Warum haben sie den Buchstaben »g« bei »Einigkeit« weggelassen? Oder geht es gar nicht um Einigkeit, sondern ist der Spruch in alemannischem Dialekt verfasst und meint das Hinfallen?
Vermutlich wird das Foto an Fasnacht 1958 aufgenommen, als das Motto lautet: »Ein Durchschnitt durch das 20. Jahrhundert mit Sensationen, Fortschritten und Errungenschaften«.
Der Narr in der Mitte, der das Schild hält, scheint das Sprachrohr der Gruppe zu sein – im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist nach links und rechts verkabelt. Befinden sich in den beiden Köfferchen der anderen Narren etwa Lautsprecher?
Wer erkennt die Narren oder die Jungs, die neugierig im Hintergrund stehen? 1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Arno Adrion (1924-1993), 2 Fritz Straub (1921-2007), 3 Erich Adrion (1926-2001), 4 Hans Jordan (1923-2002) 2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Die »Volksbank« am Rathausplatz ist fest in närrischer Hand. Die Mitarbeiter*innen haben die Geschäftsräume mit Luftballons und Girlanden geschmückt und sind selbst kostümiert. Offiziell wird noch gearbeitet. Dabei wird die Bank heute weniger von Kund*innen aufgesucht als von Närrinnen und Narren, die sich am Fasnachtstreiben beteiligen. Und wenn dann auch noch die Stadtmusik unter lautem Musizieren einzieht, dann wackeln die Wände!
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.
Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz legt lachend seine Arme um Gertrud Faller (geb. Schmid, 1925-2005) zu seiner Linken und Olga Geisinger (geb. Schmutz, 1919-?) zu seiner Rechten. Die beiden gehören schon seit ihrer Jugend zu den Aktivposten der Löffinger Fasnacht und beteiligen sich Jahr für Jahr am Narrentreiben. Für ihre Verdienste zeichnet Josef Hoitz sie mit dem Orden in Gold aus und überreicht ihnen eine Urkunde. Darauf heißt es: »Für ihre besonderen Verdienste um die Löffinger Fasnet erhält die ehrbare und tugendhafte Narrenfreundin [N.N.] den Ehrenorden der Laternenbrüder Löffingen in Gold verliehen«.
Bei der Narrenversammlung im Gasthaus »Linde« werden außerdem Rolf Meßmer, Richard Lehmann und Josef Benitz mit dem Orden in Silber ausgezeichnet.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Brigitte Mayer zur Verfügung.
Vermutlich an Fasnacht 1968 entsteht dieses Foto. Schließlich lautet das Motto der Fasnacht in diesem Jahr: »Wildpark-Viecherei« Dazu passt, dass auf dem Banner an der Seite des Umzugswagens von »Esel-Zucht« die Rede ist. Leider ist nicht der gesamte Schriftzug zu lesen. Auf dem Wagen sind jedenfalls mehrere »Esel« zu sehen – auch wenn es sich wohl eher um prächtige Pferde handelt. Darauf reiten u.a. Marianne Fehrenbach (verh Brugger, geb. 1950) und [Gisela Sibold (geb. 1940)].
Der Traktor, der den Umzugswagen zieht, wird von Erwin Mayer gelenkt. Rechts von ihm sitzt sein Bruder Manfred Mayer und links Wolfgang Schmitt (1948-2018).
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Sonja Schwörer geb. Vogt zur Verfügung.
Man könnte fast meinen, Fred Feuerstein kommen auf einem seiner steinzeitlich anmutenden Fahrzeugen heran gerast. Aber die »Familie Feuerstein« kommt erst 1960 in das US-amerikanische Fernsehen und dieses Foto dürfte bereits einige Jahre früher entstanden sein. Zu sehen ist Franz Vogt (1920-1971), der an Fasnacht auf einem Roller (Marke Eigenbau) eine verschneite und vereiste Fahrbahn entlangfährt.
Doch wo wird das Foto aufgenommen? In Löffingen oder in einem der Ortsteile?
Franz Vogt ist Kaufmann von Beruf. Geboren wurde er am 18. Oktober 1920. 1952 heiratet er Elisabeth Vogt (geb. Hermann, 1929-1969), die bereits im Alter von 39 Jahren stirbt. Auf dem Foto trägt er den Ehering. Franz Vogt selbst stirbt zwei Jahre nach seiner Frau am 4. Oktober 1971. Er wird 50 Jahre alt.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Beim Jubiläumsabend der Löffinger »Hexen« in der Festhalle stellen Michael (Micky) Kasprowicz und Franz Hofmeier mal wieder ihr Talent als Ansager unter Beweis. Sie treten als »Mostli« und »Stutzli« auf, führen mit viel Witz durch das Programm und haben die Lacher auf ihrer Seite.
Dieses Foto stellten dankenwerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
»Kleine Gruppen – viel Grund zum Gucken«, so lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Eine Gruppe Hexen steht vor dem Café Fuß (Rathausplatz 5). Sie tragen Masken – aber keine selbstgeschnitzten Holzmasken, wie es die »echten« Löffinger Hexen tun, sondern industriell gefertigte Masken. Die Hexen führen auch Reisigbesen mit sich. Eine hält einen Teppichklopfer in den Händen. Ob man mit dem auch fliegen kann?
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Brigitte Mayer zur Verfügung.
Auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße hat eine Gruppe Kinder…, nein, eine Schar Zwerge ihren großen Auftritt. Mit Zipfelmützen bekleidet, teilweise mit langen wallenden Bärten im Gesicht, stehen sie da und deklamieren einen einstudierten Text. Sie führen eine überdimensionale Fadenrolle mit sich.
V.l.n.r.: 1 Wolfgang Lüdemann-Ravitt, Gisela Benz (verh. Wölfle), 3 Maria Schelling, 4 Sonja Vogt (verh. Schwörer), 5 Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz), 6 Peter Lux (?), 7 Angelika Gwinner, 8 Manfred Mayer
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.
Ihren großen Auftritt in der Walpurgisnacht haben die Hexen noch vor sich. Aber beim Narrentreiben auf der Fasnachtsbühne sind sie auch am hellen Nachmittag schon mit dabei. Die »Laternenbrüder« feiern ihr 70. Gründungsjubiläum. Zur Feier des Tages ist die Fasnachtsbühne in der Kirchstraße mit schwarz-rot-goldenen Deutschland-Fahnen und badischen Fahnen beflaggt. Und da lassen sich die Hexen natürlich auch nicht lumpen, um dem Narrenrat zu gratulieren. Seit 1956 verfügen sie über ein einheiliches »Häs«.
Im Hintergrund sind andere Figuren der Löffinger »Fasnet« zu sehen: einige »Laternenbrüder«, die männliche und weibliche Narrenpolizei sowie ein paar »Hansele«. Letztere tragen nicht die typische »Hansele«-Maske, sondern eher eine Maskenart, die in Bräunlingen vorkommt.
Rechts im Hintergrund sitzt Joseph Benitz (1897-1981).
Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
»Europa kumm, mir sin so wit! Alli Narre mache mit!« Bei dem Fasnachtsmotto lassen sich die Zwanzigjährigen nicht lange lumpen! Die Europaflagge, die zwölf goldene, fünfzackige Sterne im Kreis angeordnet auf blauem Hintergrund zeigt, dient ihnen als Vorlage für ihr Kostüm und die Schminke im Gesicht. Ein weiterer Stern, den die 20-Jährigen um den Hals tragen, ist mit der Zahl »20« beschriftet.
Es ist »Schmutziger Dunschdig«, der große Tag der 20-Jährigen ist da! Sie haben den Narrenbaum gefällt und geschmückt. Im Maienland bei der Zimmerei Fehrenbach versammeln sie sich, um den Baum gleich ins Städtchen zu tragen und dort vor dem Café Fuß aufzustellen. Während sie sich für diverse Gruppenfotos in Pose werfen, sind die »Laternenbrüder« noch im Gasthaus »Pilgerhof«.
Das diesjährige Fasnachtsmotto ist natürlich kein Zufall, sondern hochaktuell. Denn am 7. Februar 1992 wurde der Vertrag von Maastricht zur Gründung der Europäischen Union (EU) unterzeichnet. Er wird in wenigen Monaten, nämlich am 1. November 1993, in Kraft treten. Gegenstand des Vertrags ist die Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion, die später zur Einführung des Euro führt, und eine engere Koordinierung in der Außen- und Sicherheitspolitik und im Bereich Inneres und Justiz. Na denn: »Freude schöner Götterfunken« – und »Narri! Narro!«
Es ist die letzte Fasnacht, an der sich die 20-Jährigen beim »Pilgerhof« versammeln. Im November 1993 wird das Gasthaus bei einem Brand komplett zerstört.