Eine Schar junger Männer hat sich vor dem Kriegerdenkmal auf dem unteren Rathausplatz zu einem Gruppenfoto versammelt. Sie haben sich in Schale geworfen und tragen Anzüge, manche sogar mit Einstecktuch.
Wer weiß, wer die Männer sind? Sind sie vielleicht Fußballer des FC Löffingen? Oder ist es eine Abschlussklasse der Gewerbeschule?
1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, Hans Müller (1926-2014), ??? 2.Reihe, hockend: 3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Franz Egle (1924-1951), Helmut Köpfler, ???, ???, ???, ???, ??? 4.Reihe, v.l.n.r.:
Im Hintergrund ist das Rathaus, der Seitengiebel des früheren Gasthauses »Sonne« (Rathausplatz 9/10), daneben der ehemalige Schulhof und das Haus der Witwe Emma Sibold geb. Fechtig (Rathausplatz 8) zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
Der Festumzug anlässlich der Stadterhebung bewegt sich durch die Obere Hauptstraße, vorbei am »Saalbau Gebert« (Obere Hauptstr. ). Leider spielt das Wetter nicht mit, es herrscht nasskaltes Schmuddelwetter.
Der Motivwagen, der von ingesamt vier Pferden gezogen wird, wobei nur zwei in diesem Foto zu sehen sind, stellt den Brautzug der österreichischen Erzherzogin Marie Antoinette im Jahr 1770 dar. Der Weg führte die 14-Jährige von Wien über Löffingen nach Versailles.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.
Eine Narrengruppe hat sich vor den Häusern von Schuhmacher Demeter Schilling (Rathausplatz 7) und von Landwirt August Sibold (Rathausplatz 8) für den Fotografen in Position gebracht. Leiterwagen und andere Karren wurden zu »Seifenkisten« umgebaut.
Die Fahrer tragen die typische Rennfahrermontur der Zeit und fühlen sich wie bei einem großen Grand-Prix-Rennen. Im Hintergrund ist der Schulhof zu sehen, erkennbar an den Bäumen. Daran schließt sich, nur schemenhaft zu erkennen, das ehemalige Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10) an.
Offiziell findet 1928 keine Fasnacht statt. In den Annalen der »Laternenbrüder« ist überliefert, dass man »keine Lust, keine Ideen« hatte. Aber ein paar kostümierte Narren scheint es doch zu geben! Statt einer richtigen Fasnacht wird offenbar alternativ ein Seifenkistenrennen veranstaltet.
Auf dem Foto sind u.a. zu sehen: Franz Faller (links hinter dem Opel), Hermann Ganter (1895-1957), Engelbert Müller (1896-?), Otto Fürst (1894-?)
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.
Der Narrenumzug bewegt sich durch das Städtchen. Eine Schar uniformierter »Polizisten« oder »Soldaten« marschiert über den oberen Rathausplatz, vorbei an den Schaulustigen, die rechts und links der Umzugsstrecke stehen und allesamt nicht kostümiert sind.
Im Hintergrund sind der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) und das Haus Vogt (Rathausplatz 13) zu sehen. Letzteres ist frisch renoviert. Der Blick fällt auch in die Obere Hauptstraße bis zum »Scharfen Eck«.
Das Foto wird in den frühen 1930er Jahren aufgenommen. Da 1931 und 1932 keine Fasnacht veranstaltet wird, scheint Fasnacht 1930 plausibel. Auch das Motto passt: »Generalmusterung und Besuch Seiner Majestät des Kaisers«.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Teilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 wurde 1894 auf dem unteren Rathausplatz aufgestellt. Seitdem wurde die Fläche um das Denkmal mehrfach umgestaltet. Ursprünglich war es durch ein schmuckes Eisengitter und vier Koniferen eingefasst. Das Gitter verschwand im Zweiten Weltkrieg, da es für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen wurde. Die Nationalsozialisten legten stattdessen einen Ehrenhain um das Denkmal an.
In der Nachkriegszeit fristet die Fläche ein trauriges Dasein. Eingehegt von einem Maschendrahtzahn, wächst Unkraut, drumherum ist nur Schotter und Asphalt. Erst in den 1960er Jahren, als die Stadtwaage vom Rathausplatz in die Rötengasse verlegt wird, verschwindet der Zaun und die Fläche wird aufgewertet. Rasen wird gesät und Blumenrabatte angelegt.
Im Hintergrund ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu sehen. In dessen Erdgeschoss befindet sich eine Filiale der »Sparkasse Neustadt«. Autos parken den Rathausplatz zu. Ganz rechts ist der 1954 neu geschaffene Demetriusbrunnen zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Ein Zweispänner zieht an Fasnacht einen Karren durch die Rötengasse. Der Wagen ist unterwegs zur Bahnhofstraße, wo sich die Teilnehmer des Narrenumzuges aufstellen. Neben dem Wagen geht vermutlich Josef Heiler.
Im Hintergrund sind das Haus von Lagerarbeiter Otto Lehmann (Maienlandstr. 12) und das Haus von Pflästermeister Ludwig Storz (Maienlandstr. 10) mit dem dazugehörigen Schopf zu sehen. Die angrenzende Rötengasse führt hinauf zum Alenberg. Auf der Kreuzung ist die nächste Narrengruppe zu erkennen, die sich als Marketender verkleidet hat.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Der Blick fällt vom unteren Rathausplatz in die Untere Hauptstraße. Im Mittelpunkt steht der »Adler« (Untere Hauptstr. 2), der seit Generationen als Gasthaus betrieben wird und in dessen Erdgeschoss seit kurzem eine Filiale der »Sparkasse Neustadt« eingerichtet ist. Neu sind die Holzläden an den Fenstern im ersten und zweiten Obergeschoss, die auf früheren Ansichten noch nicht angebracht waren. Rechts hinter dem Gasthaus ist die ehemalige »Adler«-Scheune (Demetriusstr. 17) zu sehen. Das bislang holzverschindelte Dach ist erst kürzlich mit Ziegelsteinen eingedeckt worden.
Auf dem Rathausplatz sticht der 1954 neu geschaffene Demetriusbrunnen ins Auge. Daneben parkt ein VW Käfer. Das Straßenschild, das die Richtung nach Freiburg und Donaueschingen zeigt sowie den Weg zum Waldbad weist, signalisiert, dass Löffingen verkehrsgünstig gelegen ist.
Der Blick wandert dann die Untere Hauptstraße hinunter, vorbei am Haus Limb (Untere Hauptstr. 4), vor dem sich eine »Esso«-Tankstelle befindet, und an der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6), vor der eine Markise herausgerollt ist. Der Blick fängt sich schließlich beim »alten Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und dem Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
An der Einmündung der Seppenhofer Straße in die Untere Hauptstraße wird dieses Foto vom »alten Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) aufgenommen. Das Gebäude wurde nach dem Brand von 1887 neu errichtet und gehörte dem Holzhändler und Gastwirt Johann Benz (1850-1908). Der Familie Benz gehört das Gebäude auch in den 1950er Jahren noch. Darin befinden sich Werkswohnungen für die Arbeiter der Holzindustriewerke Josef Benz AG.
Zwei Freitreppen führen zu den beiden Eingangstüren empor. Bis Anfang der 1950er Jahre ragten die Treppen in den Straßenraum hinein und verengten damit zusätzlich diese schmale Stelle. Auf dem Foto sind die Treppenaufgänge bereits verändert und parallel zur Hauswand angeordnet. Heute existiert nur noch eine der beiden Treppen.
Verlag A. Rebholz Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.
»Schwarzwaldtrachten« lautet der Titel dieser Ansichtskarte, die in den 1930er Jahren entsteht und postalisch Verbreitung findet. Zu sehen sind fünf Angehörige der Trachtengruppe, die sich zu einem Gruppenfoto vor dem Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) versammelt haben. Das Foto ist gestellt und Teil einer Serie: Weitere Bilder werden am Demetriusbrunnen im Städtchen und im Maienland aufgenommen.
V.l.n.r.: Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006), Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967), Landwirt Johann Laufer (1888-1951), Alma Egle
Betrieben wird das Gasthaus von dem Gast- und Landwirt Karl Gebert (1888-1961) und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Benz (1897-1958). Hinter den Mitgliedern der Trachtengruppe ist an der Hauswand ein Schild angebracht, auf dem zu lesen ist, dass das Gasthaus Gebert als »Verkehrs-Lokal der N.S.D.A.P.«, also als Parteilokal dient. Bereits am Ende der Weimarer Republik hatten NSDAP-Veranstaltungen meist im »Gebert« stattgefunden.
Über dem Schild hängt ein weiteres Schild, diesmal eine Werbung der »Fürstenberg«-Brauerei. Sie verrät, dass im »Gebert« dieses Bier ausgeschenkt wird.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Lore Sibold zur Verfügung.
Der Narrenumzug ist in vollem Gange: Beiderseits der Hauptstraße stehen Schaulustige, um den bunten Zug zu sehen, der auf den oberen Rathausplatz einzieht. Auch auf der Freitreppe vor dem »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) drängen sich Menschen, um von dieser erhöhten Position alles sehen zu können. Eine Blaskapelle im Vordergrund schmettert gerade einen Marsch.
»Löffinger Vieh- und Krämermarkt im 17. Jahrhundert«, so lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Und wen wundert es da, dass der Narrenumzug von Marktbuden gesäumt ist? Schließlich diente der obere Rathausplatz traditionell als Marktplatz! Nicht alle Buden passen freilich ins 17. Jahrhundert. So steht vor dem Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) z. B. eine Bude, die auf einem Banner als »Spielhöhle Monte Carlo« bezeichnet wird. Eigentlich müsste es korrekt »Spielhölle« heißen, aber wen stört das schon an Fasnacht?
Das Foto wird von einem Fenster des Rathauses aufgenommen, dessen Erdgeschoss bis zur Jahrhundertwende auch als Markthalle diente.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.
Mit »September 1925« ist dieses Foto datiert. Das zweijährige Mädchen, das mit einem weißen Hemdchen bekleidet ist, ist Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011). Sie sitzt auf der Fensterbank ihres Elternhauses neben ihrem Vater, dem Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957).
Das Fenster geht in Richtung Städtchen, zum Nachbargrundstück hinüber, das noch unbebaut ist und auf dem erst Mitte der 1930er Jahre von dem Arzt Dr. Gugelberger eine Villa erbaut wird.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.
Die Mitglieder des Männergesangsvereins »Eintracht« haben sich vor dem Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) zu einem Gruppenfoto versammelt. In der 1986 erschienenen Festschrift anlässlich des 125-jährigen Vereinsjubiläums wird das Foto in das Jahr 1928 datiert.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass das Foto ein Jahr später aufgenommen wurde: Am 21. Februar 1929 wurde ein neuer Vorstand gewählt: Neuer erster Vorsitzender wurde der Kaufmann Joseph Benitz, der auf dem Foto in der Mitte in der ersten Reihe sitzt. Zweiter Vorsitzender wurde der Friseurmeister Julius Limb, der neben ihm sitzt. Da auf dem Foto Schnee zu sehen ist, kann davon ausgegangen werden, dass das Gruppenfoto am Tag der Vorstandswahl entstanden ist.
Joseph Benitz war nur vier Jahre bis 1933 erster Vorsitzender. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme musste er infolge der freiwilligen Selbst-»Gleichschaltung« des Vereins von seinem Amt zurücktreten. Darüberhinaus wurde er am 7. August 1933 aufgrund seiner oppositionellen Haltung verhaftet und in »Schutzhaft« genommen. Zwei Tage später wurde er wieder nach Hause entlassen. Benitz zählt auch zu den Bürgern, die gegen die Vertreibung von Stadtpfarrer Guido Andris am 23. Juni 1934 protestierten und deshalb verhaftet wurden.
1.Reihe sitzend, v.l.n.r.: Wilhelm Vogt, Eugen Fehrenbach, Julius Limb, Joseph Benitz, Alfred Zwingert, Hermann Ganter, Heinrich Wider
2.Reihe, v.l.n.r.: Karl Münzer, Leopold Roth, Franz Fehrenbach, Fritz Seilnacht (1901-1987), Otto Schmitt, Albert Benitz, Johann Schäfer, Ernst Meßmer
3.Reihe, v.l.n.r.: Karl Schmid, Paul Benitz, Ernst Krauß, Hermann Kirner, Alfred Geisinger, Johann Kaltenbrunner, Karl Beha, Karl Hasenfratz