Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.
Bei der Einrichtung der Stadtmühle 1920 im ehemaligen Gasthaus »Sonne« war die Giebelwand in Richtung Kirchstraße durch eine kräftige Mauerstütze verstärkt worden. Als das Foto aufgenommen wird, sind die Tage des Gebäudes gezählt, denn es wird bald abgerissen.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.
Immer wieder brannten im Laufe der Geschichte einzelne Gebäude oder ganze Straßenzüge ab. Dieses Foto ist die älteste Aufnahme, die einen Brand im Städtchen dokumentiert. Es zeigt die Gebäude in der heutigen Demetriusstraße, die dem Großbrand am 23. März 1907 zum Opfer fielen. Insgesamt wurden 15 Häuser eingeäschert und 22 Familien obdachlos.
Das Haus im Vordergrund, das an den oberen Rathausplatz grenzt(e), gehörte dem Viehhändler Heinrich Wertheimer (Demetriusstr. 1). Nach der Brandkatastrophe zieht die jüdische Familie Wertheimer von Löffingen weg und lässt sich in Freiburg nieder.
Die brandgeschädigten Hausbesitzer sind (in der Reihenfolge ihrer Hausnummern): Briefträger Edmund Jordan (Nr. 74a), Briefträger Josef Fehrenbach (Nr. 74b), Landwirt Viktor Sibold (Nr. 75), Landwirt Theodor Hutzler (Nr. 76), Landwirt Anton Engesser (Nr. 77), Sattlermeister Wilhelm Krauss (Nr. 78), Geschwister Mäder (Nr. 79), Viehhändler Heinrich Wertheimer (Nr. 80), Schmiedemeister Konrad Reichhardt (Nr. 81), Landwirt Konrad Rogg (Nr. 82), Landwirt Severin Kirner (Nr. 83), Schneider Johann Schmitt (Nr. 84), Händlerin Marie Wintermantel (Nr. 85), Bierbrauer Johann Selb (Nr. 214).
Verlag A. Rebholz, Löffingen Dieses Foto stellte dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.
Nach dem Wiederaufbau infolge des Großbrandes von 1921 entstand diese Fotografie. Sie war damals eine Sensation: Die erste Luftaufnahme, die Löffingen aus der Vogelperspektive zeigt. »Löffingen vom Flugzeug aus« steht oben links gedruckt. Die Fotografie fand als Ansichtskarte Verbreitung.
Schön zu erkennen ist der mittelalterliche Stadtring mit dem Rathaus in der Mitte. Die wiederaufgebauten Häuser am Unteren Rathausplatz, in der Demetriusstraße und Ringstraße sowie in der Maienlandstraße sind an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Die katholische Pfarrkirche St. Michael steht außerhalb des Rings. In der Kirchstraße stehen noch die Häuser, die nur kurze Zeit später beim Großbrand 1929 eingeäschert werden. Im Hintergrund ist an der »Hasle« das neu erbaute Schulgebäude mit der Festhalle zu erkennen. Im Vordergrund steht bereits das Mehrfamilienhaus in der Ringstraße, das von Sägewerksbesitzer Josef Benz erbaut und deshalb »Benzbau« genannt wurde.
Dieses Bild ist die früheste Darstellung Löffingens. Sie entstand in der Zeit um 1680. Das Ölgemälde war eine Auftragsarbeit für den Landgrafen Anton Egon von Fürstenberg-Heiligenberg (1656-1716). Der Hüfinger Maler Martin Menrad schuf insgesamt 23 Vedouten von Fürstenbergischen Städten, die noch heute im Schloss Heiligenberg hängen. Die Gesamtansicht von Löffingen ist eine davon. Eine Kopie des Ölgemäldes ist im Heimatmuseum zu sehen.
Martin Menrad wählte für diese Stadtansicht einen Blickwinkel vom Gewann »Haslach« her, weil er von dieser Perspektive die markantesten Gebäude am Besten darstellen konnte. Sein Bild zeigt die wieder aufgebaute Stadt nach den beiden Stadtbränden von 1535 und 1571.
Die Kirche St. Michael steht außerhalb des Häuserrings. Sie überstand als einziges Bauwerk die Feuersbrünste im 16. Jahrhundert. An die Kirche ist eine Seitenkapelle mit Türmchen angebaut. Die niedere Mauer im Vorfeld umschließt den Friedhof. Die Häuser im äußeren Stadtring bilden mit ihren verstärkten Mauern und kleinen Fenstern zugleich die Stadtmauer. An der Stelle, an der der Bach in das Gewann »Bitten« fließt, sichert eine zusätzliche Mauer den Bereich. Im Zentrum des Städtchens ragen mehrere große Gebäude mit Staffelgiebeln aus dem Häusergewirr hervor. Die Dächer scheinen mit Ziegeln oder Schindeln gedeckt.
Der hohe Turm des Oberen Tores sichert die Landstraße in Richtung Unadingen und Dittishausen. An ihr steht die Kümmerniskapelle. Nur wenige Häuser befinden sich außerhalb des Stadtrings und bilden die so genannte Vorstadt. Auf der Anhöhe im Hintergrund stehen einsam an der Ausfallstraße das Siechenhaus und das Henkerhaus. Seit 1624 wohnte dort, außerhalb der Stadt, der Fürstenbergische Scharfrichter.
Verlag A. Rebholz, Löffingen | Sammlung Familie Waßmer Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Vom Kirchturm St. Michael wird dieser Blick über die Dächerlandschaft des Städtchens in Richtung Maienland und Alenberg aufgenommen. Das Foto entsteht wenige Jahre nach dem Großbrand von 1921 und zeigt die wiederaufgebauten Häuser in der Demetriusstraße, der Ringstraße, bis hoch in die Alenbergstraße. Die meisten Neubauten sind an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Am Mailänder Tor fehlen noch die Madonna über dem Torbogen und das Glöckchen im Dachtürmchen. Beide werden erst 1930 angebracht.
Unterhalb des neuerbauten Hauses Benitz (Alenbergstr. 7-9) ist in der Rötengasse noch die Ruine des niedergebrannten Hauses Thoma zu erkennen. Die Ruine wird später abgetragen und machte Mitte der 1930er Jahre der Villa von Dr. Gugelberger Platz.
Links im Vordergrund ist ein kleiner Teil der Fassade des »Benzbaus« in der Ringstraße zu sehen. Der Gebäudekomplex mit Mietwohnungen war nach dem Ersten Weltkrieg zur Behebung der Wohnungsnot errichtet worden. In der Ferne am Horizont ist die Wallfahrtskirche Witterschnee zu erkennen.
Verlag A. Rebholz, Löffingen | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv. Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl-Heinz Guderian zur Verfügung.
Mitglieder der Trachtengruppe gruppieren sich vor dem 1912 errichteten Demetriusbrunnen. Der Brunnen gilt als Schmuckstück, das Mailänder Tor mit seinem Torbogen und dem Staffelgiebel als ideale Kulisse, um Verbundenheit zum Baarstädtchen und zur Heimat auszudrücken. Das Foto wird als Ansichtskarte verbreitet und trägt den Titel »Schwarzwaldtrachten«.
V.l.n.r.: 1 Johann Laufer (1888-1951), 2 Alma Egle, 3 Hermann Ganter (1895-1957), 4 Maria Faller (geb. Selb, 1919-1967), 5 Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006)
Den Entwurf für den Brunnen fertigte der Architekt Franz Geiges aus Freiburg. Der Löffinger Steinhauer August Uhrig (1855-1935), gebürtig aus Ottersdorf bei Rastatt, schuf aus rotem Sandstein den Brunnentrog und die verzierte Säule. Die Bronzefigur des Demetrius wurde von dem Bildhauer Wilhelm Sauer aus Karlsruhe gestaltet. Bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 wird der Brunnen zerstört. Die Brunnenfigur bleibt aber unbeschädigt. Sie krönt seit 1954 den neuen Demetriusbrunnen.
Verlag A. Rebholz, Löffingen | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.
In den Kriegsjahren während der NS-Zeit wurde der Platz um das Kriegerdenkmal von 1870/71 umgestaltet. Das schmiedeeiserne Gitter, das das Denkmal urprünglich umrahmt hatte, wurde entfernt, da es für die Kriegsindustrie eingeschmolzen werden sollte. Statt dessen wurde ein kleiner Ehrenhain um das Denkmal angelegt.
Diese Ansicht datiert bereits aus der Nachkriegszeit: Die Dacheindeckung des Mailänder Tores zeigt deutlich die reparierten Spuren der Kriegsschäden. Der im Krieg zerstörte alte Demetriusbrunnen fehlt auf dem Foto. Erst 1954 wird der neue Demetriusbrunnen errichtet und den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges gewidmet.
Bei den Häusern im Hintergrund handelt es sich von links um die Metzgerei Werne (Demetriusstr. 15), die 1955 von dem Metzgermeister Willy Butsch aus Furtwangen übernommen wird. Daneben steht das Haus von Korbmacher August Egle und seiner Ehefrau Klara geb. Wintermantel, die eine Modegeschäft betreibt (Demetriusstr. 14). Das Nachbarhaus gehört ab 1950 dem Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13). Neben dem Mailänder Tor steht das Haus von Metzger Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11).
Verlag A. Rebholz, Löffingen | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv. | Sammlung Familie Waßmer
Nach dem Wiederaufbau des Städtchens infolge des Großbrandes von 1921 hat der Untere Rathausplatz für viele Jahre dieses Aussehen. Der Platz um das Kriegerdenkmal 1870/71 im Vordergrund erfährt im Laufe der Jahrzehnte allerdings verschiedene Umgestaltungen. Ursprünglich ist er mit Koniferen bepflanzt und das Denkmal von einem schmiedeeisernen Gitter umrahmt, das im Zweiten Weltkrieg demontiert und für Zwecke der Rüstungsindustrie eingeschmolzen wird.
Diese Ansicht datiert aus den 1930er Jahren, da am Mailänder Tor bereits die Gedenktafeln mit den Namen der Kriegsgefallenen des Ersten Weltkrieges angebracht sind. Beim Demetriusbrunnen auf dem Platz handelt es sich noch um den alten Brunnen, der bei einem Fliegerangriff 1945 zerstört wird.
Verlag A. Rebholz, Löffingen | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.
Zu den am häufigsten fotografierten Stadtansichten zählt der untere Rathausplatz mit dem Rathaus, dem Mailänder Tor und den nach dem Großbrand 1921 mit Staffelgiebeln errichteten, eng aneinander gereihten Gebäuden in der Demetriusstraße. Ansichtskarten mit dieser Perspektive in aller Variationen sind auch deshalb so populär, weil das Gebäudeensemble historisch-mittelalterlich anmutet.
Der historische Wert einer Fotografie bestimmt sich aber manchmal nicht ausschließlich durch das, was man sieht, sondern auch durch das, was man nicht sieht. In dieser Ansichtskarte vom Anfang der 1950er Jahre sticht die Leere auf dem Platz ins Auge. Der alte Demetriusbrunnen wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges durch einen Bombentreffer zerstört. Der neue Brunnen wird erst 1954 errichtet und fehlt noch auf dem Foto.
Hinter dem Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 ist die Stadtwaage zu erkennen.
Das Foto findet als Ansichtskarte Verbreitung. Der Verlag A. Rebholz hatte die Ansicht retuschiert und einen dramatischen Wolkenhimmel dazu gemalt.
Die Bäckerei und das Café von Ernst Ritter (1884-1962) werden ab 1935 von seinem Nachfolger Viktor Fuß (1900-1959) weiterbetrieben. Bäckermeister Fuß war gebürtig aus Reiselfingen und mit Ottilie geb. Meßmer (1902-?) verheiratet. Neben Kaffee schenkt er auch Flaschenbier, Weine, Spirituosen und Sprudel aus. Die Ansichtskarte dient zu Werbezwecken. Sie zeigt eine Außenansicht und eine Innenaufnahme des Cafés.
Nach dem Großbrand 1921 und dem erfolgten Wiederaufbau präsentierte sich der untere Rathausplatz für viele Jahre wie auf diesem Foto. Beherrscht wurde das Gebäudeensemble vom mächtigen Rathausbau. Davor befand sich das Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71, das von einem schmiedeeisernen Gitter eingefasst war. In der Mitte des Platzes stand bis 1945 der alte Demetriusbrunnen.
Links ist das nach dem Großbrand mit einem markanten Staffelgiebel aufgebaute Haus des Bäckermeisters Ernst Ritter (1884-1962) und seiner Ehefrau Amalie geb. Kienzler (1886-1961) zu sehen. »Bäckerei E. Ritter Kaffee« ist über dem Eingang zu lesen. Die Treppe wird von zwei kleinen Bäumchen links und rechts eingerahmt. Daneben parkt ein Auto an der Einmündung zur Demetriusstraße.
Vor dem Großbrand war es an dieser Stelle in der damaligen Hintergasse extrem eng. Dadurch, dass beim Wiederaufbau die Brandplätze leicht verlagert wurden, ist die Straße breiter geworden. Alle wiederaufgebauten Häuser in diesem Straßenzug sind mit Staffelgiebel versehen.
Die »alte Sonne« am oberen Rathausplatz ist seit vielen Jahren eine Station bei der jährlichen Fronleichnamsprozession der katholischen Kirchengemeinde. Zu diesem Anlass wird ein Altar aufgebaut und die Fassade festlich geschmückt.
Als dieses Foto entsteht, ist die »Sonne« seit mehr als 20 Jahre kein Gasthaus mehr. Bereits um die Jahrhundertwende hatte der Niedergang des traditionsreichen Gasthauses eingesetzt. Das Gebäude stand ständig zum Verkauf und wurde immer wieder neu verpachtet. Die Stadtgemeinde kaufte das Gebäude 1920, richtete darin Wohnungen ein und baute die Ökonomie in der linken Gebäudehälfte um. Seitdem befindet sich dort die Stadtmühle.
Doch nicht nur die katholische Kirchengemeinde nutzt die »Sonne« einmal jährlich an Fronleichnam für einen Stationsaltar. Im alten »Sonne«-Saal versammeln sich von 1920 bis 1953 die evangelischen Gläubigen zu ihren Gottesdiensten.