Kreislandwirtschaftsschule in der Unteren Hauptstraße, ca. 1955-1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das stattliche Gebäude auf der linken Straßenseite war für rund 150 Jahre das katholische Pfarrhaus. Es wurde 1788 von Stadtpfarrer Johann Georg Eggstein (1740-1815) erbaut. Bis 1945 diente es als Amtsraum und Wohnung des Stadtpfarrers und anderer Geistlichen. Bei einem Fliegerangriff am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es stark beschädigt. Nach umfangreicher Renovierung eröffnete in dem altehrwürdigen Gebäude der Landkreis Neustadt 1952 eine »Landwirtschaftsschule«: Jugendliche bekommen in den Wintermonaten landwirtschaftliche Kenntnisse vermittelt. Die Schule existiert allerdings nur 13 Jahre, denn bereits 1965 schließt sie wegen zu geringer Schülerzahlen wieder ihre Pforten. 

Ursprünglich stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Untere Hauptstr. 9a) ein weiteres »Barockhaus«, das ebenfalls ein Mansardwalmdach hatte. Erbaut 1803, bildete es zusammen mit dem katholischen Pfarrhaus eine architektonische Einheit am Ortseingang. Letzte Eigentümerin war die Witwe Theresia Kaus geb. Kaier (1860-1935). Bei einem Fliegerangriff am 24. Februar 1945 wurde das Haus zusammen mit dem Nachbarhaus von Familie Zepf (Untere Hauptstr. 9) total ausgebombt und nicht wieder aufgebaut. Erst 1952 wird auf dem Grundstück ein Neubau errichtet. Im Erdgeschoss betreibt Rosa Pacher eine Drogerie.

Standort des Fotografen: 47.882333, 8.343108

Eröffnung der Tankstelle vom Autohaus Mayer in der Oberen Hauptstraße, 1970

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erwin und Luzia Mayer zur Verfügung.

Das Autohaus Mayer in der Oberen Hauptstraße eröffnet seine »Aral«-Tankstelle. Der erste Kunde, der vorfährt und sein Auto tankt, erhält aus den Händen von Erwin Mayer einen Geschenkkorb überreicht. Der glückliche Kunde ist Werner Lubrich (1927-2010). Sein VW hat noch das Neustädter KFZ-Kennzeichen.

Standort des Fotografen: 47.885142, 8.352227

Zwei Närrinnen in der Maienlandstraße, Fasnacht 1979

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Rita Willmann sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Zwei verkleidete Närrinnen ziehen mit einer Chaise durch die Maienlandstraße. Es sind links Gertrud Faller (1925-2005) und rechts Olga Geisinger (1919-?). Wie so häufig an Fasnacht tun sich die beiden zusammen und beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Im Hintergrund ist das Haus von Paul und Margarete Maier (Maienlandstr. 9) zu sehen, das dekoriert ist.

Standort des Fotografen: 47.885434, 8.342504

Hochzeitsgesellschaft Nägele / Jordan vor dem Rathaus, ca. 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Eine Hochzeitsgesellschaft steht auf dem oberen Rathausplatz. Die Braut Lydia Nägele geb. Jordan (1910-2004) trägt ein schwarzes Kleid mit einem weißen Brautschleier. Der Bräutigam Franz Nägele (1906-1981) ist in einen schwarzen Anzug gekleidet. Hinter dem Brautpaar und seinen Familienangehörigen ist der Eingang zur Vorschussbank und zur Sparkasse zu sehen, die seit 1935 Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Rathauses nutzen.

1.Reihe, v.l.n.r.: Rosa Kuster, Maria Ganter geb. Bader (1881-1962), ???, Braut Lydia Nägele geb. Jordan, Bräutigam Franz Nägele, Frieda Jordan geb. Bader (1882-1964), Farrenwärter Albert Jordan (1876-1943), Hans Jordan
2.Reihe, v.l.n.r.: ??? Nägele (Bruder des Bräutigams?), ???, ???, ??? Nägele, Hafnermeister Josef Bader (1880-1959), ??? Jordan (Schwester der Braut?)
3.Reihe, v.l.n.r.: ??? Jordan (Onkel der Braut?), ??? Jordan, ??? Bader

Standort des Fotografen: 47.883900, 8.344669

Aufräumarbeiten in der Maienlandstraße nach dem Hochwasser, 10. Juli 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Das Wasser ist glücklicherweise abgeflossen! Jetzt ist ersteinmal Aufräumen angesagt und alle packen mit an. Mit dem Rücken zum Fotografen stehen Erika Fritsche.

Stunden vorher hieß es noch Land unter im Städtchen. Bei einem kräftigen Sommergewitter am 10. Juli 1975 entluden sich sintflutartige Regenfälle. Innerhalb von drei Stunden wurde ein Niederschlag von 86 Liter pro m² gemessen. Der Stadtbach, der normalerweise unter der Maienlandstraße eingedohlt durchfließt, konnte die Wassermassen nicht mehr fassen. Die Fluten ergossen sich über die Straße. 

Standort des Fotografen: 47.884265, 8.343510

Dreharbeiten zur TV-Serie »Schwarzwaldklinik« in der Kirchstraße, 3. August 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Es herrscht Aufregung im Städtchen! Ein weiteres Mal finden Dreharbeiten für die Fernsehserie »Schwarzwaldklinik« statt. Aus dem Fenster des Gasthauses »Sonne« heraus ist die Kirchstraße mit dem Hexenbrunnen zu sehen. Ein Polizeiauto ist rechts geparkt. In einem Rollstuhl sitzt der Regisseur Hans-Jürgen Tögel. Bei den vorausgegangenen Dreharbeiten am 12. Juli 1985 hatte ihn der TV-Löwe angefallen und in seine Wade gebissen. Die Dreharbeiten mussten abgebrochen werden. Jetzt werden sie wieder aufgenommen, mit größeren Sicherheitsvorkehrungen. Schaulustige finden sich ein. Die Polizei muss sie mehrmals auffordern, sich hinter die Absperrungen zu begeben.

Standort des Fotografen: 47.882997, 8.343838

Hansele am Mailänder Tor, Fasnacht 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Dichtes Gedränge herrscht am Schmutzigen Dunschdig auf dem unteren Rathausplatz. Gleich werden die Zwanzigjährigen den Narrenbaum vor dem Café Fuss aufstellen. Zwei Hansele stehen dicht umringt von anderen Schaulustigen.

Im Hintergrund ist die Ruine des Hauses Müller (Demetriusstr. 13) zu sehen, das 1969/70 abgebrannt war. Das Haus Egle (Demetriusstr. 14) ist gerade eingerüstet und wird renoviert. Offenbar muss der durch das Löschwasser entstandene Schaden behoben werden.

Standort des Fotografen: 47.883922, 8.343750

Männergruppe auf dem Bahnsteig am Bahnhof, ca. 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Ihr Erkennungszeichen ist offenbar der Strohhut mit dem schwarzen Band. Zehn Männer stehen auf dem Bahnsteig des Löffinger Bahnhofs, den Hut auf dem Kopf, ihr Reisegepäck in der Hand. Es wird gelacht und gescherzt. Der Zug steht jedenfalls schon zur Abfahrt bereit. Er wird die Sangesbrüder nach Rüdesheim bringen.

Auffallend sind die Farbflecken auf den Waggons. Ob es sich um einen Buntfarbenanstrich zur Tarnung, etwa während des Zweiten Weltkrieges, handelt?

Im Vordergrund ohne Hut ist Engelbert Müller (1896-?) zu sehen. Die anderen Männer sind v.l.n.r.: Schneidermeister Otto Schmitt (1905-?), Schmiedemeister Otto Fürst (1894-?), Ernst Keller (1912-?), Elektromeister Karl Götz, Albert Schwörer (1910-2001) , Malermeister Karl Hepting (1893-?), Gipser Otto Schweizer (1906-1992), Sattlermeister Ernst Krauß (1897-?) und Kaufmann Karl Hasenfratz II (1899-?).

Standort des Fotografen: 47.883296, 8.342170

Kommunionkinder des Jahrgangs 1941/42 auf dem Schulhof, 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Zum diesjährigen Weißen Sonntag gehen 16 Mädchen und 11 Jungen. Traditionell tragen die Mädchen weiße Festkleider, während die Jungen in schwarze Anzüge gekleidet sind. Sie haben sich auf dem Schulhof der Volksschule für ein Gruppenfoto versammelt. Vor einem blühenden Baum haben sie sich in drei Reihen aufgestellt. Der Blick ist so gewählt, dass im Hintergrund die katholische Pfarrkirche St. Michael zu sehen ist, in der die Erstkommunionkanten die heilige Eucharistie empfangen.

Am rechten Bildrand ist der Farrenstall in der Bittengasse zu sehen, der Bauhof existiert noch nicht.

Wer weiß, wie die Kommunionkinder heißen?

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, Gerda Stöhr (1941-2010)
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Peter Vierlinger (1942-1990), Alexander Nüssle (1941-2013)
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, Hans-Jürgen (Hansi) Schweizer (1941-2021), ???, ???, Klaus Kuhlmann?,

Standort des Fotografen: 47.882791, 8.347527

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Löffingen wächst – und zwar in alle Himmelsrichtungen. Vor zwei Jahrzehnten noch standen nur ganz vereinzelt Häuser jenseits der Bahnlinie. »D’Usländers« nannte man beispielsweise die Familie Wehrle (Am Reichberg 6a), die weit entfernt von der Altstadt wohnte und quasi aus dem Ausland nach Löffingen kam, um einzukaufen oder die Schule zu besuchen. Doch die Zeiten sind vorbei. Vor allem ab den 1950er Jahren setzte eine rege Bautätigkeit ein und Neubaugebiete wurden erschlossen. Auf dem Foto fällt der Blick über die Neubauten in den Straßen Am Reichberg, Scheffelstraße und Gartenstraße in Richtung Städtchen.

Standort des Fotografen: 47.878950, 8.342515

2 Fotos: Stadtmusik und Laternenbrüder in der Maienlandstraße, Fasnacht 1970

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Unter lautem Tschingderassabum zieht die Stadtmusik durch die Maienlandstraße in Richtung Städtchen. Ihr folgen die Laternenbrüder mit der großen Laterne, die auf einem Karren von einem Schimmel gezogen wird. Der Kutscher trägt die Uniform, die Spielmannszug und Stadtmusik in den 1950er Jahren immer an Fasnacht getragen haben.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Die 20-Jährigen tragen, vom Gasthaus »Pilgerhof« kommend, den Narrenbaum ins Städtchen, wo sie ihn gleich auf dem Rathausplatz aufstellen werden. Eine Schar Kinder begleitet den Zug. Der Umzug kommt gerade am Haus und Schopf von Pflästermeister Ludwig Storz (Maienlandstr. 10). Links daneben ist das Haus von Otto und Mathilde Lehmann (Maienlandstr. 12) zu sehen.

Bei den Musikanten sind u.a. zu sehen: Jutta Adrion (verh. Knöpfle), Annemarie Hepting (verh. Kirmeier), Conrad Jonner, Johann Maier, Walter Müller, Jürgen Zepf.

Bei den Kindern sind u.a. Monika Kuster und Hannelore Egle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885211, 8.342547

Schulweg zur Festhalle und Schule, ca. 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Das Foto muss an einem Sonntag oder in den Ferien aufgenommen worden sein! Denn anders ist es kaum erklärlich, dass darauf so gar keine Kindergartenkinder oder Schüler*innen zu sehen sind. An Werktagen ist der Schulweg, zumindest zu den Stoßzeiten morgens und mittags, von Kindern bevölkert. Seit 1965 befindet sich hier der neu gebaute Kindergarten. Und außerdem führt der Schulweg schnurgerade zur Schule an der »Hasle«. Am rechten Bildrand ist die 1953 erbaute evangelische Kirche zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883240, 8.346408