Eröffnung des Geschäfts Gnädinger in der Demetriusstraße, Mai 1981

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Irmgard Gnädinger zur Verfügung.

Einen richtigen Maibaum stellen Mitglieder des Turnerbunds im Mai 1981 in der Demetriusstraße auf. Anlass ist aber nicht der 1. Mai, sondern die Eröffnung der »Wollstube« von Irmgard Gnädinger (Demetriusstr. 9). Sie ist nicht nur aktives Mitglied bei den Turner*innen, sondern darüberhinaus begeisterte Hobby-Strickerin. Mit ihrer Ladengründung erfüllt sie sich einen langhegten Traum. Im ehemaligen Schuhgeschäft Laule, das an den oberen Rathausplatz umgezogen ist, führt sie mehr als 20 Jahre erfolgreich ihre »Wollstube«.

Als 2004 ihr Ehemann in Rente geht, entscheidet sie sich ebenfalls für den Ruhestand und verabschiedet sich schweren Herzens von ihren treuen Kund*innen. Sie übergibt ihr Geschäft an Maria Pöllmann-Bürgi, die es weiterführt.

Die Mitglieder des Turnerbunds sind u.a. Theo Hasenfratz (1934-2005), Franz Vogelbacher (1938-2017) und Fritz Sibold (1931-2004).

Standort des Fotografen: 47.884112, 8.344037

Demetriusstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es hat geschneit! Und zwar richtig viel! Auf der Suche nach winterlichen Motiven stoppt der Fotograf am Mailänder Tor und nimmt von dort aus die weiße Pracht in der Demetriusstraße auf. »Hinterstraße« lautet die Bezeichnung im Adressbuch von 1952 noch. Früher, als sie noch schmaler war, hieß die Straße sogar treffenderweise »Hintergasse«.

Die Häuserzeile links zeigt die Häuser des Stadtrings, die nach dem Großbrand 1921 gemäß den Plänen der Wiederaufbaukommission als Gebäudeensemble erbaut wurden. Beim Haus Fürst (Demetriusstr. 10) hängt Wäsche zum Trocknen auf dem Balkon. Der Blick wandert an den Häusern von Kaufmann Karl Hasenfratz II (Demetriusstr. 9), Schuhmacher Heinrich Thoma (Demetriusstr. 8) und Schuhmacher Gerhard Scholz (Demetriusstr. 7) vorbei zur Molkerei und zum Haus von Schmiedemeister Otto Fürst (Demetriusstr. 5). Der Blick fängt sich schließlich am Haus Götz (Demetriusstr. 4), in dem Karl Götz ein Geschäft für Radios und Elektrogeräte betreibt. Das Haus blieb beim Großbrand 1921 verschont, war aber dem Feuer 1907 zum Opfer gefallen. Davor war der Stadtring an dieser Stelle noch geschlossen.

Das Foto wird auf der rechten Seite von der Bäckerei und dem Café von Viktor Fuß (Rathausplatz 4) begrenzt. Die Rollladen sind heruntergelassen, offenbar ist es Sonntag.

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.343828

Blick vom Alenberg auf das Städtchen, ca. 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Eberhard Müller zur Verfügung.

Rund ein Jahrzehnt nach dem verheerenden Großbrand vom 28. Juli 1921 ist der Wiederaufbau des Städtchens längst abgeschlossen. Blickt man vom Alenberg auf die Altstadt mit dem Rathaus und der katholischen Pfarrkirche St. Michael, dann erinnert nichts mehr an den Schrecken. Die Ruinen sind verschwunden. Idyllisch liegt das Städtchen da.

Jenseits der Bahnlinie existieren nur wenige Häuser. In der Bonndorfer Straße stehen bereits die beiden Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG. Der Reichberg und das Gewann »Breite« sind noch gänzlich unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.885566, 8.344699

Untere Hauptstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein einsamer Fußgänger spaziert die Untere Hauptstraße entlang. Weil sich auf den Gehwegen die Schneeberge türmen, ist er auf die Fahrbahn ausgewichen. Ein Glück, dass die Straße Mitte der 1950er Jahre noch nicht so stark befahren ist. Die Hände in den Hosentaschen, geht er gemütlich seines Weges.

Schön zu sehen sind die Häuser auf der linken Straßenseite: die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6), den Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) mit einer »Esso«-Tankstelle davor und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), in dessen Erdgeschoss sich eine Filale der Sparkasse befindet. Im Hintergrund des Fotos öffnet sich die Straße zum unteren Rathausplatz: Der 1954 neu erbaute Demetriussbrunnen ist zu sehen – und natürlich das Mailänder Tor mit seinen Nachbarhäusern. Die meisten Dächer sind noch schneebedeckt und nur die Staffelgiebel ragen aus der weißen Pracht heraus.

Standort des Fotografen: 47.883315, 8.343867

Narrengruppe »Bäcker« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1989

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

1989 gibt es drei Bäckereien im Städtchen: die Bäckerei Fuß (Rathausplatz 5) und die Bäckerei Zahn, die über zwei Filialen verfügt (Kirchstr. 13 und Untere Hauptstr. 6). Doch am »Fasnet Mändig« kommt quasi über Nacht plötzlich eine vierte Bäckerei hinzu: Die Bäcker*innen sind zu Fuß unterwegs und vertreiben ihre Backwerke mal hier und mal dort. Gerade stehen sie auf dem unteren Rathausplatz. Eine ernsthafte Konkurrenz – aber nur für einen Tag!

1.Reihe, v.l.n.r.: Katrin Egy, Kai Weißenberger, Daniel Egy, Tobias Beck, Oliver Beck
2.Reihe, v.l.n.r.: Andreas Weißenberger, Margot Egy geb. Götz, Edeltraud Beck, Christa Weißenberger geb. Kienzler

Standort des Fotografen: 47.883960, 8.343927

Prozession auf dem unteren Rathausplatz, Fronleichnam 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Die katholische Kirchengemeinde feiert das Fest Fronleichnam. Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael bewegt sich die Prozession durch die Straßen des Städtchens. Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) trägt die Monstranz mit dem Allerheiligsten, beschirmt von einem Stoffbaldachin, der »Himmel« genannt wird. Feuerwehrmänner eskortieren mit gezücktem Säbel.

Vorneweg schreiten die Ministranten, die gleich das Mailänder Tor passieren werden.Das Torgebäude ist genauso wie die angrenzenden Häuser mit Reisiggirlanden und kirchlichen Fahnen geschmückt.

Auf der Straßenkreuzung zeigen Pfeilwegweiser die Entfernung auf der Bundesstraße 31 sowohl nach Freiburg und Neustadt als auch nach Donaueschingen und Hüfingen an. Darüber hängen geschnitzte Wegweiser.

Standort des Fotografen: 47.883870, 8.343935

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

Die Fasnacht dient traditionell auch dazu, innerhalb der närrischen Tage gegen die herrschende Ordnung zu rebellieren und sich über die Obrigkeit lustig zu machen. Häufig legen sich die Närrinnen und Narren jedoch nicht etwa mit den Mächtigen aus Staat, Gesellschaft und Kirche an, um sie zu karikieren, sondern sie machen sich über Minderheiten und Randgruppen lustig. Teilweise ist die Darstellung der »Anderen« und »Fremden« sogar gehässig.

Hier ist eine Narrengruppe zu sehen, die hinter der Werkstatt des Buchbinders Anton Rebholz in der Demetriusstraße steht. Die Narren sind komplett schwarz gekleidet und geschminkt, einer trägt sogar eine schwarze Perücke auf dem Kopf. Über ihren schwarzen Kostümen tragen sie stilisierte Baströckchen und haben sich Ketten umgehängt. In den Händen halten sie Speere. Einige sind auch mit Messern bewaffnet.

Natürlich sind diese Narren, die sich als unzivilisierte Schwarze präsentieren, »Kinder ihrer Zeit«. Wie sehr die Zeit Mitte der 1920er Jahre noch von kolonialrassistischen Vorstellungen geprägt ist, lässt sich an diesem Gruppenfoto deutlich erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884230, 8.344436

Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Mitte der 1960er Jahre erfreut sich die Trachtengruppe großen Zuspruches. Aus ursprünglich vier Tanzpaaren sind mittlerweile neun geworden. Hinzu kommen die Kinder, die in der Kindertrachtengruppe organisiert sind. Die Heimatabende, die bislang in verschiedenen Gasthäusern veranstaltet wurden, werden 1964 aus Platzgründen in die Festhalle verlegt. Als Eintrittskarte wird diese Ansichtskarte gedruckt, auf der die Mitglieder der Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz posieren.

Zu sehen sind links das Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße. Am Nachbarhaus (Demetriusstr. 11) ist über dem Schaufenster ein Schild angebracht, auf dem »Resteverkauf E. Unger« zu lesen ist. Rechts wird das Foto vom Café Fuß (Rathausplatz 5) begrenzt.

Standort des Fotografen: 47.883821, 8.343885

Rückseite vom Haus Limb mit viel Schnee, ca. 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine Winteridylle bietet sich den beiden Frauen in der Demetriusstraße hinter dem Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) dar. Sie stehen inmitten der Schneeberge und schauen zu den schneebehangenen Ästen und Zweigen des Baumes empor. Es handelt sich vermutlich um Limbs Tochter Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011) und ihre Freundin Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011).

An der Hintertür zum Haus von Friseurmeister Julius Limb hängen verschiedene Werbeschilder, die für Seifenpulver der Firma Dr. Thompson und für Emailleschilder werben.

Standort des Fotografen: 47.883508, 8.343510

Unterer Rathausplatz im Winter mit Radfahrer, ca. 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) ist auf der Suche nach schönen Ansichtskartenmotiven. Er zieht deshalb mit seinem Fotoapparat los und fotografiert an einem sonnigen Wintertag das Städtchen. Natürlich darf in der Fotoserie keine Ansicht des unteren Rathausplatzes fehlen.

In der Mitte ist das Mailänder Tor zu sehen, halb verdeckt durch das Kriegerdenkmal. Zu seiner Linken stehen das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13) und das Modewaregeschäft Egle (Demetriusstr. 14). Zu seiner Rechten grenzt das Haus von Metzger Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11) an. Der Schnee auf den Dächern schmilzt im Sonnenlicht dahin. Die weiße Pracht wird wohl nur von kurzer Dauer sein. Damit die Ansicht belebt ist, löst Albert Rebholz in dem Moment aus, als ein Junge auf seinem Fahrrad vorüberfahrt.

Standort des Fotografen: 47.883672, 8.344196

Zwei Frauen am Demetriusbrunnen, ca. 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Die Hakenkreuz-Fahne, die am Mailänder Tor im Wind weht, verrät, dass das Foto in der NS-Zeit aufgenommen wird und raubt dem Bild seine Harmlosigkeit. Zwei junge Frauen sitzen auf dem Beckenrand des 1912 geschaffenen und 1945 zerstörten Demetriusbrunnens. Sie lächeln in die Kamera. Links sitzt die Modistin Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014) und rechts ???. Ein schöner Schnappschuss – wäre da nicht die Fahne.

So aber steht das Foto auch für den schönen Schein der NS-Diktatur. Die Verfolgung von politischen Gegnern und Minderheiten ist auf dem Foto genauso wenig zu sehen, wie die Aufrüstung zum Krieg.

Standort des Fotografen: 47.883725, 8.343748

Unterer Rathausplatz mit viel Schnee, 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Schnee auf dem unteren Rathausplatz türmt sich in die Höhe. Neben dem Demetriusbrunnen ragt ein riesiger Haufen empor und man ist fast versucht, zu glauben, dass sich darunter ein geparktes Auto befinden könnte. Die Sonne scheint und strahlt das Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser in der Demetriusstraße mit ihren Staffelgiebeln an. Im Vordergrund sind das Haus »Mode-Egle« (Demetriusstr. 14) und die »Sparkasse« (Demetriusstr. 13) zu sehen. Zwei Kinder spielen davor im Schnee.

Standort des Fotografen: 47.883764, 8.343642