4 Fotos: Narrengruppe Menuett-Tanz beim Umzug, Fasnacht 1996

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit einem Bärenfell ist diese Narrengruppe defintiv nicht bekleidet. Und ob sie einen Tangaslip trägt entzieht sich dem Auge der Zuschauer*innen. »Mode im Wandel der Zeit – vom Bärenfell zum Tangaslip« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Die »Hexenfrauen« beteiligen wie jedes Jahr auch diesmal am Narrenumzug am »Fasnet Mändig«.

Sie formieren sich beim Umzug zum Menuetttanz – dem beliebten Gesellschaftstanz des Adels und des gehobenen Bürgertums in Europa zwischen dem späten 17. und dem Ende des 18. Jahrhunderts. Passend zur damaligen Zeit sind die »Hexenfrauen« gekleidet, denn es dreht sich bei der diesjährigen Fasnacht ja alles um die »Mode«: Sowohl die Damen- als auch die Herrenmode, die sie bei ihrem Auftritt präsentieren, entspricht der Kleidermode des Rokoko.

Bild 1: Anette Burgbacher
Bild 2: Christina Fehrenbach
Bild 3: ??? Effinger, Doris Kaltenbrunner, Ulrike Ruf, Jutta Müller
Bild 4: Anni Hauger, Conny Kienzler (geb. Scholl, 1953-2024), ??? Zahn geb. Bank

Standort des Fotografen: 47.884302, 8.345354

Weihnachtsmarkt auf dem oberen Rathausplatz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Sehr weihnachtlich sieht es zwar noch nicht aus. Schnee ist weit und breit nicht zu sehen. Aber vielleicht kann ja der Weihnachtsmarkt bei den Besucher*innen eine weihnachtliche Stimmung hervorrufen? Die Buden stehen eng an eng auf dem oberen Rathausplatz.

Zu sehen sind die Gasthäuser »Löwen-Post« (Rathausplatz 11) und »Ochsen« (Rathausplatz 12) sowie das Zigarrengeschäft Vogt (Rathausplatz 13). Zwischen dem »Zigarren-Vogt« und dem »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) ist Weihnachtsdekoration über die Straße gespannt.

Standort des Fotografen: 47.883823, 8.344850

Narrengruppe beim Umzug am »Scharfen Eck«, Fasnacht 1980

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das sind wohl zwei Ölscheichs, die sich da mit einem Leiterwagen in den Narrenumzug am »Fasnet Mändig« eingereiht haben. Darauf transportieren sie ein Ölfass. »Närrisch in die 80er Johr«, lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Die beiden Narren spielen wohl auf die zweite Ölpreiskrise von 1979/80 an. Nachdem im Iran der Schah gestürzt und die islamistische Revolution gesiegt hatte, erklärte der Irak dem Iran den Krieg. Die politische Unsicherheit hatte eine Verknappung der Ölmenge auf dem Weltmarkt zur Folge.

Hinter den beiden Scheichs folgt der Fanfarenzug.

Bei den Zuschauer*innen im Hintergrund sind u.a. zu erkennen: Luise Effinger, Lina Herrenweger, Leopoldine Geisinger, ??? und ??? Schneider, Senta Diehr mit Kind, Lisbeth Strobel, Josefine und Franz Bölle, Otto Fürst.

Standort des Fotografen: 47.884443, 8.345550

Blick vom Rathausplatz in die Obere Hauptstraße, ca. 1935

Sammlung Familie Waßmer

Vom oberen Rathausplatz fällt der Blick in die Obere Hauptstraße. Zu sehen ist links der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1), in dem sich bis 1942 die Gewerbeschule befindet. Ein Erker, unter dem das Löffinger Wappen zu sehen ist, schließt das Haus zur Straße hin ab. Früher war der Stadtring an dieser Stelle geschlossen und eines der Stadttore überragte – bis zu seinem Abbruch 1819 – die Straße. Jetzt fällt der Blick ungehindert in Richtung »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1) und zum Haus Baader (Obere Hauptstr. 3). Letzteres gehört dem Landwirt Emil Baader (1863-1941) und geht 1939 in den Besitz seines Schwiegersohnes Georg Waibel über. Dahinter sind, leicht erhöht, die Häuser der Vorstadtstraße zu erkennen. Ein Heuwagen holpert die Obere Hauptstaße entlang und biegt gleich beim »Scharfen Eck« um die Kurve.

Am »Stadtbau«, der nach dem Großbrand vom 23. März 1907 erbaut wurde, hängt ein kleines Schild. Darauf ist »Dr. Gugelberger« zu lesen. Ein Pfeil weist die Richtung zum Eingang, der sich rückseitig auf der Ringstraße befindet. Der Arzt Dr. med. Franz Gugelberger (1878-1943) betreibt seine Praxis in dem Gebäude, bevor er 1936 seine neu erbaute Villa in der Maienlandstraße bezieht.

Standort des Fotografen: 47.884152, 8.345125

4 Fotos: Narrengruppe mit Eisenbahn auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1997

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« fühlt man sich fast in die Zeit um die Jahrhundertwende zurückversetzt. Bahnarbeiter sind auf dem oberen Rathausplatz zu Gange und verlegen in Windeseile Schienenstränge. Entlang der Umzugsstrecke entsteht so nach und nach eine neue Trasse für die Eisenbahn. »Anno 1900« steht an die Lokomotive geschrieben, die auf die Gleise gesetzt wird.

Tatsächlich wurde der Bahnhof Löffingen und die hintere Höllentalbahn im Jahr 1901 eröffnet.

Vermutlich handelt es sich bei den Narren um eine Gruppe aus Rötenbach. Zu erkennen sind [Hugo Frei?] und [??? Kaltenbach?].

Standort des Fotografen: 47.884139, 8.345222

2 Fotos: Fanfarenzug beim Narrenumzug, Fasnacht 1988

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nein, diese Musiker*innen sind nicht aus dem Gefängnis entflohen, obwohl sie die typisch-gestreifte Gefangenenkleidung tragen. Es sind in Wirklichkeit die Mitglieder des Fanfarenzuges, die sich in den Narrenumzug eingereiht haben. Eben marschieren sie vom »Scharfen Eck« kommend in Richtung oberen Rathausplatz und heizen mit ihrer Musik so richtig ein. »I ♥ Fanfarenzug«, steht auf den Stickern, die sie sich auf die Gefängniskleidung geklebt haben.

Der »Fasnet Mändig« fällt in diesem Jahr auf den 15. Februar. Deswegen findet sich auch der Hinweis auf den Valentinstag, der ein Tag vorher war.

Zu sehen sind u.a. Karl-Heinz Selb, Gudrun Koch, ??? Blume, Renate Selb, Angelika Beha, Ulrich Selb, Wilfried Münzer, ??? Wiedensohler, Klaus Heizmann

Standort des Fotografen: 47.884177, 8.345198

2 Fotos: Fanfarenzug beim Narrenumzug, Fasnacht 1980

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Fünf Jahre nach seiner Gründung ist der Fanfarenzug nicht mehr aus dem Vereinsleben wegzudenken. Auch beim Narrenumzug am »Fasnet-Mändig« beteiligt er sich selbstverständlich. Die Trommler und Fanfarenbläser sind in Landsknechtkostüme gekleidet. 40 Aktive, 9 Zöglinge und 62 passive Mitglieder gehören dem Verein 1980 an. Soeben biegt der Narrenumzug beim »scharfen Eck« um die Kurve.

Zu sehen sind u.a.:
1.Bild: Doris Maier, Pia Walz und Thomas Rosenfelder, Günter Schelb
2.Bild: Michael Fehrenbach

Standort des Fotografen: 47.884461, 8.345532

2 Fotos: Narrengruppe »Herdepfel« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1982

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln, lautet ein bekanntes Sprichwort. Doch die Redensart dürfte kaum die Inspiration für diese Narrengruppe sein, wenn sie »bsundere Herdepfel vom Schlempetal« beim Umzug am »Fasnet Mändig« präsentiert. Doch dick sind diese Kartoffeln zweifelsohne auch. Die Rückseite des Schildes informiert die Zuschauer*innen am Straßenrand: »Die Revox-Herdepfel kummet uf de Markt«. Das passt zum diesjährigen Fasnachtsmotto: »Z’Leffinge isch Vieh- un Krämermarkt«.

Im Hintergrund zu sehen ist das »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1) und der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1), in dem sich der Polizeiposten und das Friseurgeschäft »Salon Studer« befinden.

Im Vordergrund der Narrengruppe gehen Helga und Karlheinz Keßler. Die »Kartoffel« ganz rechts ist Gerold Bächle.

Standort des Fotografen: 47.884406, 8.345577

3 Fotos: Trachtengruppe beim Narrenumzug, Fasnacht 1989

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die »Laternenbrüder« feiern ihr 100. Gründungsjubiläum – und die Trachtengruppe feiert kurzerhand »100 Jahre Hemdglunki«, denn auch dieser Brauch wird seitdem begangen. Der Hemdglunker-Umzug findet zwar normalerweise am »Schmutzigen Dunschdig« und nicht am »Fasnet Mäntig« statt, und auch nicht bei Tageslicht, sondern in der Dunkelheit. Aber sonst stimmt alles: Die Mitglieder der Trachtengruppe haben sich das tradtionelle weiße Nachthemd übergezogen, eine Zipfelmütze aufgesetzt und das Gesicht weiß geschminkt. Und natürlich führen sie die Laterne, das Erkennungszeichen der »Laternenbrüder« mit sich. Sogar einen überdimensionalen »Hemdglunker« haben sie dabei, der allerdings, anders als das Original, keinen Kopf aus Pappmaché hat.

Die Trachtengruppe zieht gerade am »Scharfen Eck« vorbei, im Hintergrund sind das Eichhaus (Obere Hauptstr. 1) und das Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3) zu sehen.

Zu sehen sind u.a. Simone Braun, ??? Lehmann, Andreas Müller, Günter Müller, Lothar? Rheiner, Heiko Rogg, Yvonne Rogg, Carmen Vierlinger, Diana Vierlinger, Dieter Vierlinger, Lucia Vierlinger, Kilian Willburger, Heike Wörwag, Felicitas Zepf.

Der Clown, der vorneweg marschiert, ist Anna Vierlinger (geb. Nägele, 1912-2004).

Standort des Fotografen: 47.884455, 8.345539

Oberer Rathausplatz, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nach dem Großbrand 1907 wurde der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) errichtet. Aber die anderen Gebäude auf dem Foto sind sehr viel älter. Der obere Rathausplatz hat weitestgehend sein früheres Aussehen bewahrt. Das Gebäude auf der linken Seite, in dem sich jetzt das Postamt befindet (Rathausplatz 2), war früher das Fürstenbergische Amtshaus. Die Gasthäuser »Ochsen« und »Löwen« auf der rechten Seite sind in ihrer ursprünglichen Bausubstanz noch erhalten. Bis zu seinem Abbruch 1819 stand das »Obere Tor« in der Durchfahrtsstraße und schloss den Stadtring in diese Richtung ab. Dass der obere Rathausplatz einst auch Marktplatz war, erinnert nur noch die Brunnenfigur der »Schnitterin«, die auf der Säule des Rathausbrunnens thront.

Standort des Fotografen: 47.883760, 8.344616

20-Jährige auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lothar Baader zur Verfügung.

Auf dem Rathausplatz haben sich die 20-Jährigen für ein Gruppenfoto versammelt. Sie tragen Pullover, auf denen wahlweise die Jahreszahl »1957« oder »1977« steht. Außerdem haben sie sich Schilder mit der Zahl »20« umgehängt. Es ist »Schmutziger Dunschdig« und die 20-Jährigen sind ganz in ihrem Element. Den Narrenbaum haben sie wahrscheinlich schon aufgestellt und treten jetzt den Zug durch die Wirtschaften an.

1.Reihe, v.l.n.r.: Wolfgang Vogt, Sybille Benitz, Jürgen Zepf, Petra Beha, Alwin Kiermeier, Steffi Laufer, Harald Seidenberg, Alois Kuster
2.Reihe, v.l.n.r.: Roland Maier, Harald Schwörer, Dagmar Fuss, Lothar Baader, Martin Schreiber, Susanne Obergfell, Rolf Bank, Fritz Kaufmann, Andrea Jonner, Konrad Kuster, Doris Maier, Beate Laufer
3.Reihe: Karl-Heinz Götz (verdeckt, einen Arm hochreckend)

Im Erdgeschoss des »Stadtbaus« (Demetriusstr. 1) ist der Friseursalon Studer. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist das Geschäft vom »Zigarren-Vogt« (Rathausplatz 13) zu sehen. Ein Werbeschild der Zigarre »Rössli« ist an der Hausecke angebracht.

Standort des Fotografen: 47.884119, 8.345073

Närrisches Treiben auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Es ist Fasnacht, aber irgendwie doch nicht. Am linken Bildrand ist der Rathausbrunnen zu sehen: Anders als in den Jahren zuvor und danach ist er aber nicht von der Fasnachtsbühne überbaut. Aufgrund der Wirtschaftskrise findet in diesem Jahr offiziell keine Fasnacht statt. Aber so ganz ohne Narrentreiben kann es dann doch nicht sein.

Auf dem oberen Rathausplatz hat sich eine große Menschenmenge versammelt. Die Erwachsenen sind nicht kostümiert, aber die Kinder, die vor den Gasthäusern »Ochsen« und »Löwe« in einem großen Kreis stehen und einen Tanz aufführen, sind verkleidet.

Und noch eine Attraktion ist zu sehen: Von der Freitreppe des »Stadtbaus« (Demetriusstr. 1) führt eine Rutsche hinunter auf den Rathausplatz. Ein Gaudi für Jung und Alt! Ob diese Rutsche später die Vorlage liefert für die mittlerweile legendäre Rutsche, die alljährlich beim Hexenball in der Festhalle aufgebaut wird?

Standort des Fotografen: 47.883775, 8.344661