2 Fotos: Blick vom Kirchturm zum Alenberg, ca. 1926

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor wenigen Jahren wütete ein Großbrand und legte das halbe Städtchen in Schutt und Asche. Mittlerweile ist der Wiederaufbau abgeschlossen. Der Schrecken ist verblasst und alles wirkt wieder friedlich. Vom Kirchturm aus hat man einen imposanten Blick in Richtung Alenberg. Man sieht gleich mehrere neugebaute Häuser am unteren Rathausplatz, in der Demetriusstraße, der Ringstraße und der Alenbergstraße, an den Staffelgiebeln zu erkennen. Blickt man auf das massive Rathausgebäude, dann überrascht es nicht, dass die Feuerwehr 1921 alles daran setzte, um dieses Gebäude zu erhalten. Ein brennendes Rathaus hätte ganz sicher ein Übergreifen des Feuers auf weitere Straßenzüge und deren Untergang bedeutet.

Ähnlich massiv wie das Rathaus ist das ehemalige Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10), dessen Rückseite zur Eggertenstraße hin zu sehen ist. Die unbebaute Fläche zu seiner Linken dient als Schulhof, denn noch befindet sich die Volksschule im Rathausgebäude. Außerhalb des Stadtrings sind die Häuser der Vorstadtstraße und der Oberen Hauptstraße zu erkennen. Im Hintergrund sieht man den Friedhof mit der Kapelle.

Standort des Fotografen: 47.882612, 8.344053

Umzug am »Scharfen Eck« beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

In Löffingen findet das Kreisfeuerwehrfest statt und zugleich feiert die Freiwillige Feuerwehr ihr 90. Gründungsjubiläum. Der Festumzug scheint gerade zu beginnen: Schaulustige stehen am Straßenrand und eine Pferdekutsche fährt gerade am »Scharfen Eck« um die Kurve. Elisabeth Müller (geb. Egle, 1927-2020) lässt sich in diesem Moment zusammen mit ihren Kindern Marlies (geb. 1951) und Franz (geb. 1952) fotografieren.

Im Hintergrund sind das »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1), das Haus von Landwirt Georg Waibel (Obere Hauptstr. 3), das Haus von Küfer Karl Jordan (Obere Hauptstr. 5) und die Apotheke (Obere Hauptstr. 7), die von Sofie Himmelseher betrieben wird, zu sehen. Die Fassaden sind mit Reisiggirlanden geschmückt.

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.345550

2 Fotos: 20-Jährige beim Narrenumzug, Fasnacht 1980

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Christa Egle und Rita Willmann zur Verfügung.

»Löffingen das Erholungscenter« steht an den Umzugswagen geschrieben, der am »Scharfen Eck« um die Kurve biegt. Die 20-Jährigen haben den Wagen gestaltet und leisten damit ihren Beitrag zum diesjährigen Motto: »Närrisch in die 80er Johr«. Darauf sitzen u.a. Thomas Hecht und Franz Benz. Die übrigen 20-Jährigen laufen hinter dem Wagen her. Untergehakt, Reisekoffer tragend, Stadtpläne in den Händen haltend, fallen sie als Erholungssuchende im Städtchen ein. An den Wagen haben sie satirische Reklame für Löffingen geklebt. Sie machen sich u.a. darüber lustig, dass es im Städtchen kein »öffentliches Klo« gibt.

Im Hintergrund ist das »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1) und das Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884447, 8.345495

Haus Waibel in der Oberen Hauptstraße, 1976

Stadtarchiv

Von der Vorstadtstraße aus fällt der Blick auf das Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3) und das kleine »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1). Davor steht ein alter Laufbrunnen, der früher die Häuser in der Vorstadt mit Wasser versorgte. Um den Brunnen herum ist die Straße seit jeher gepflastert, damit der Boden vom Wasser nicht aufweicht und matschig wird, insbesondere wenn Vieh am Brunnen getränkt wird.

Standort des Fotografen: 47.884705, 8.345447

Wehrmachtssoldaten auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1940-1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Silke Janz zur Verfügung.

Es ist wieder Krieg. Nur 21 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges beginnt das nationalsozialistische Deutschland mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg. Ein halbes Jahr später werden auch die vier westlichen Nachbarstaaten Niederlande, Belgien und Luxemburg sowie Frankreich von der Wehrmacht überfallen und anschließend besetzt. Der Westfeldzug dauert vom 10. Mai bis 25. Juni 1940.

Soldaten werden eingezogen. Truppen der Wehrmacht ziehen durch das Städtchen, das zu diesem Anlass mit Hakenkreuzfahnen beflaggt ist. Vermutlich werden die Wehrmachtssoldaten bei ihrem Zwischenstopp in Löffingen verpflegt. Vor den Gasthäusern »Ochsen« (Rathausplatz 12) und »Löwen« (Rathausplatz 11) steht eine lange Schlange Uniformierter mit Stahlhelm. Dass die Truppen nicht nur motorisiert unterwegs sind, sondern auch mit Pferden, ist unschwer an den Pferdeäpfeln zu erkennen, die auf dem Platz liegen.

Standort des Fotografen: 47.883865, 8.344701

Luftbild auf das Städtchen mit katholischer Pfarrkirche, ca. 1955-1960

Verlag Flugbild GmbH, Bonn
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ralf Gauger zur Verfügung.

Dieses Luftbild entsteht in der Nachkriegszeit, vermutlich in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Zu sehen ist im Vordergrund die katholische Pfarrkirche St. Michael, mit ihrem 1713-1715 erbauten Langhaus und Chor sowie ihrem 1855 an der Weststeite errichteten Turm. Auf dem Foto ist der Turm noch unverputzt. Schön auf dem Foto zu erkennen ist, dass die Kirche außerhalb des mittelalterlichen Altstadtrings steht.

Neben der Kirche ist rechts das Schlachthaus am Bittenbach zu sehen, das 1968 abgerissen wird, und dahinter der Farrenstall und der neu erbaute Bauhof. Weiter oben in der Bittengasse steht ein Trafohäuschen. Herausragende Gebäude im Städtchen sind das 1830/31 erbaute Rathaus und die beiden Gasthäuser »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwe« (Rathausplatz 11), die den oberen Rathausplatz dominieren.

Oberer Rathausplatz mit Gewerbeschule, ca. 1910-1916

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Werner Lubrich und Rita Willmann zur Verfügung.

Das Interesse des Fotografen galt weniger dem früheren Fürstenbergischen Amtshaus (Rathausplatz 2 und 3). Dieses 1739 erbaute Gebäude hatte den Platz lange Zeit beherrscht. Als dieses Bild in den Jahren 1910 bis 1916 entstand, hatte es seine Bedeutung als Sitz des Obervogtes allerdings bereits seit 100 Jahren eingebüßt und das Gebäude war mittlerweile in zwei Gebäudehälften geteilt.

Statt dessen richtete der Fotograf die Kamera auf den Platz mit dem neu erbauten »Stadtbau«: Nach dem Brand von 1907 wurde das repräsentative Gebäude im Jugendstil errichtet. Hinter dem Rathausbrunnen ist ein vollbeladener Heuwagen zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883821, 8.344871

Oberer Rathausplatz, ca. 1909/10

Atelier Eugen Felle, Isny / Stadtarchiv

Wo sich heute meist eine Blechlawine durch das Städtchen zieht und Autos parken, herrscht auf diesem Foto Leere. Ein Mann steht mitten auf der Straße, die noch nicht asphaltiert ist. Vor dem Gasthaus »Ochsen« scheinen ein paar Menschen zu sein. Der Platz dient noch nicht als Parkplatz, sondern als »Marktplatz«, wie auch der Titel der Ansichtskarte lautet. Buntes Markttreiben ist allerdings seit der Jahrhundertwende selten geworden. 1904 ist der Kornmarkt ganz eingestellt worden.

Rechts sind die Gasthäuser »Löwen« und »Ochsen« zu sehen. Der »Löwen« gehört dem aus Grafenhausen stammenden Gastwirt Vinzenz Jäger (1852-1930), der mit Adelheid geb. Rogg verheiratet ist. Der »Ochsen« wird seit dem Tod von Gastwirt Martin Gromann (1866-1905) von seiner Witwe Josefa Gromann geb. Sibold (1863-1937) betrieben. Der Platz findet oben rechts seinen Abschluss in dem Haus von Kaufmann Wilhelm Vogt (1880-1964), der es 1906 erworben hat. Deutlich ist das Schaufenster zu sehen. Vogt, in Bonndorf geboren, ist mit Elisabeth Vogt geb. Martin (1877-1959) aus Hondingen bei Blumberg verheiratet.

Dominiert wird der obere Rathausplatz von einem dreistöckigen Neubau auf der linken Seite. Nach dem Brand von 1907 erwarb die Stadtgemeinde den Brandplatz von Handelsmann Heinrich Wertheimer. Sie errichtete darauf die »Industrie- und Gewerbeschule«. Das Gebäude wurde mehrere Meter zurückgesetzt und so eine breitere Durchfahrt für den Verkehr geschaffen. Das Gebäude verfügt über eine repräsentative Freitreppe und einen Erker zum Platz hin.

Diese Ansichtskarte wird am 21. Februar 1911 von Löffingen nach Göschweiler versendet. Adressiert ist sie an »Fräulein Josephina Effinger«. Sie enthält Glückwünsche zu ihrem Geburtstag.

Standort des Fotografen: 47.883877, 8.344614

Narrenumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1929

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda und Walter Köpfler zur Verfügung.

Aus einem Fenster des früheren Gasthauses »Sonne« wird das Narrentreiben auf dem Oberen Rathausplatz mit einem Foto festgehalten. Der Umzug ist vorüber, einige Motivwagen haben auf dem Platz angehalten. In der Demetriusstraße fährt vor dem »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) gerade das Narrenschiff »Hamburg« vorbei.

Standort des Fotografen: 47.883737, 8.344655

Narrengruppe vor dem Haus Vogt, Fasnacht ca. 1934-1938

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda und Walter Köpfler zur Verfügung.

Vor dem Schaufenster beim »Zigarren-Vogt« haben sich fünf Närrinnen und drei Narren zu einem Gruppenfoto versammelt.  Im Hintergrund ist das »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1) und das Haus Roth (Vorstadtstr. 4) zu sehen.

1.Reihe, v.l.n.r.: vorn: Albert Schwörer, ??? Fritz Nägle
2.Reihe, v.l.n.r.: Mathilde Nägele, Hedwig Wölfle, Maria Nägele, Anna Nägele, Wilhelm Vogt, »Nudle-Vogt«

Standort des Fotografen: 47.884145, 8.345280

Hochzeitsgesellschaft Rebholz / Ganter am »Spritzestägli«, ca. 1947

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Eng geht es zu, als sich neben dem Eichhaus (Obere Hauptstr. 1) diese Hochzeitsgesellschaft für ein Gruppenfoto aufstellt. Da das Eichhaus vor dem Bau des Feuerwehrhauses auch als Spritzenhaus gedient hat, wird der Hang, der die Alenbergstraße mit der Vorstadtstraße verbindet, »Spritzestägli« genannt. Jetzt drängt sich hier das Brautpaar mit seinen Gästen, in der Mitte steht der Kassenverwalter Anton Rebholz (1912-2001) als stolzer Bräutigam und seine frisch vermählte Frau Johanna geb. Ganter (1913-2003). Ganz rechts steht Pfarrer August Ganter (1907-1970), der mit der Braut verwandt ist und das Paar eventuell selbst getraut hat.

Die Hochzeitsgäste sind insbesondere Mitglieder des Kirchenchores. Zu sehen sind u.a. in alphabetischer Reihenfolge: Konrad Bader (1868-1958), Hedwig Egle (verh. Hepting), Olga Fehrenbach (verh. Streit), Hermann Ganter, Lotte Groß (verh. Ratzer), Karl Hepting, Maria Honold (verh. Göhry, 1921-1997), Maria Kaufmann, August Limb, Julius Limb, Mathilde Schlenker, Albert Trenkle (1910-1960), Hedwig Vogt.

Das Ehepaar wohnt nur wenige Meter vom »Spritzestägli« entfernt, im Haus 206 (Alenbergstr. 14), im Elternhaus von Johanna Rebholz geb. Ganter.

Standort des Fotografen: 47.884535, 8.345503

Jugendliche am Fritschi-Brunnen beim Gasthaus »Ganterbräu«, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Beatrix Russo zur Verfügung.

Idyllisch wirkt die Szene, die hinter dem Gasthaus »Ganterbräu« aufgenommen wird. Am »Fritschi-Brunnen« haben sich elf junge Leute versammelt, die den Brunnen so richtig in Beschlag nehmen. Alle wollen mit auf’s Bild, die Vorderen sitzen auf dem Brunnenrand, die Hinteren turnen darauf herum. Ein Baum, der beim Brunnen wächst, spendet Schatten. Im Hintergrund ist das »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1) zu sehen, das dem Küfermeister Karl Jordan gehört. Entlang der Oberen Hauptstraße sind »Maien« ins Straßenpflaster gesteckt. Daher ist das Foto vermutlich an Fronleichnam entstanden.

Wer weiß, wer die Menschen auf dem Gruppenfoto sind?

1.Reihe, v.l.n.r.: Luise Winkler geb. Vogelbacher (geb. 1930), Marlies ? geb. Fritsche (geb. 1930), Maria Kaufmann geb. Vogelbacher (geb. 1931), ???, Marie Luise Schmid (verh. Wider), Brunhilde Heiler geb. Hofmeier (1931-2004)
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Franz Isele, Egon Bader

Standort des Fotografen: 47.884398, 8.345697