Verkündigung des Ergebnisses der Bürgermeisterwahl, Mai 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Gespannt warten Löffinger Bürgerinnen und Bürger vor dem Rathaus auf die Verkündigung des Wahlergebnisses der Bürgermeisterwahl. Wird der promovierte Rechtsanwalt Dr. Dieter Mellert (geb. 1941) neues Stadtoberhaupt?

Über dem Eingangsportal des Rathauses ist zu erkennen, dass der Schriftzug »Volksbank« erst kürzlich abgenommen wurde. Noch sind die Spuren zu sehen. Schließlich wurden die Räumlichkeiten im Erdgeschoss bis zur Vollendung des Neubaus am oberen Rathausplatz von der Volksbank genutzt.

Standort des Fotografen: 47.883894, 8.344844

Blick vom »Scharfen Eck« in Richtung Alenbergstraße, 1973

Dieses Bild stellten und dankenswerterweise Brigitte und Günter Leber zur Verfügung.

Der Fotograf hat dieses Farbbild vom »Scharfen Eck« in der Oberen Hauptstraße aus aufgenommen. Am linken Bildrand ist der Seitengiebel vom »Gasthaus Ganterbräu« zu sehen. Ein Kind steht am Brunnen und spielt mit dem Wasser.

Auf der anderen Straßenseite ist das frühere »Eichhäusle« zu sehen (Obere Hauptstr. 1), das im Besitz von Familie Jordan ist, die das »Küferstüble« betreibt. Davor parkt ein Lieferwagen. Bierkisten werden gerade auf- oder abgeladen. An der Fassade ist das Sgraffito von Friedrich Knödler (1920-1988), eine Darstellung des heiligen Christophorus, zu erkennen. Der aus der Heilbronner Gegend stammende Künstler war seit 1964 in Löffingen wohnhaft.

Der Blick fällt auf die Shell-Tankstelle von Peter Sibold und seiner Ehefrau Gertrud (Alenbergstr. 1). Die beiden betrieben sie bis zu ihrer Schließung 1985. Im Hintergrund sind in der Alenbergstraße die Häuser von Landwirt Johann Kirner (1920-2001) und von Bergmann Robert Hörner (1927-2014) und seiner Ehefrau Lina geb. Kirner zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884424, 8.345750

Blick von der Kirchstraße zur Unteren Hauptstraße, 1973

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Brigitte und Günter Leber zur Verfügung.

Warum der alte Pfarrbrunnen in der Kirchstraße Anfang der 1970er Jahre entfernt wurde, ist auf diesem Foto leicht zu erraten: des zunehmenden Autoverkehrs wegen! Auf der Unteren Hauptstraße herrscht bereits starker Durchgangsverkehr. Vor dem neu gebauten »Gottlieb Markt« (Demetriusstr. 18) parken die Autos. Auch vor dem Gasthaus »zur Sonne« werden die Parkplätze knapp. Der Brunnen, gekrönt von der Figur der Heiligen Elisabeth, und deswegen auch Elisabethbrunnen genannt, ist zum Verkehrshindernis geworden.

Auf diesem Farbfoto, das im Sommer aufgenommen wurde, wie der Blumenschmuck an der Brunnensäule zeigt, plätscherte schon kein Wasser mehr in dem Brunnenbecken. Der Brunnen war bereits stillgelegt. Wenig später wurde er entfernt. 1975 stiftete die Hexengruppe einen neuen Brunnen: Der »Hexenbrunnen« wurde zurückgesetzt in der Kirchstraße errichtet.

Standort des Fotografen: 47.883020, 8.344090

Mehrbildkarte »Löffingen i.B.« mit zwei Ansichten, 1906

Verlag Theodor Mayer, Löffingen / Gebrüder Metz, Tübingen
Sammlung Familie Waßmer

Diese colorierte Mehrbildkarte wird 1906 von der Firma Gebrüder Metz in Tübingen, einem der größten Postkartenverlage der damaligen Zeit, hergestellt und von dem Löffinger Kaufmann Theodor Mayer vertrieben. Auf ihr sind zwei Ansichten zu sehen: Oben eine Gesamtansicht des Städtchens, unten ein Blick durch das alte Mailänder Tor in Richtung Rathausplatz und Untere Hauptstraße: »Partie beim Rathaus« ist das kleine Bild beschriftet.

Am 11. März 1906 wird die Karte auf dem Postamt in Löffingen abgestempelt und an »Monsieur Joseph Riehle« im schweizerischen Lausanne versandt. Auf der Rückseite ist ein denkbar banaler Inhalt niedergeschrieben: »Gruß von Joseph Denzel. Später werde ich Dir einen Brief schreiben.«

Marienbrunnen in der Seppenhofer Straße, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Bis heute steht der Marienbrunnen in der Seppenhofer Straße an der Abzweigung des Pfarrwegs. Der Brunnen bildet mit dem Josefsbrunnen in der Oberen Hauptstraße eine Einheit. Die beiden Figuren sollen von einem alten Grabmal stammen, das sich einst auf dem Friedhof befand. Als das Grab aufgelöst wurde, nahm man die Figuren und schmückte damit die Brunnensäulen.

Im Hintergrund ist das Gebäude vom Altenpflegeheim St. Martin zu sehen, das bis 1983 als Städtisches Krankenhaus diente.

Standort des Fotografen: 47.882033, 8.344346

Hochzeitsgesellschaft Selb / Maier vor dem Haus Selb, ca. 1921

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein Brautpaar hat sich mit seinen Hochzeitsgästen vor dem 1915 neu erbauten Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) zu einem Gruppenfoto aufgestellt. Die Braut trägt kein weißes Brautkleid, sondern ein schwarzes Kleid mit einem weißen Brautschleier. Weiße Brautkleider setzen sich erst in der Nachkriegszeit in der ländlichen Bevölkerung durch und avancieren erst dann zur vorherrschenden Brautmode.

Der Bräutigam ist der Landwirt Rudolf Selb (1901-?). Er ist der Sohn von Landwirt Karl Selb und dessen Ehefrau Maria Anna Selb (geb. Hasenfratz). Die Braut ist Anna Selb (geb. Maier, 1906-?). Die Haustür im Hintergrund ist festlich geschmückt. Der Brunnen, vor dem sich die Hochzeitsgesellschaft aufgestellt hat, trägt auf der Brunnensäule eine Kugel und noch nicht die Figur des Heiligen Josef. 

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Braut Anna Selb (geb. Maier, 1906-?), 5 Bräutigam Rudolf Selb (1901-?), 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Karl Selb (1887-?), 5 ???, 6 ???, 7 ???
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???

Standort des Fotografen: 47.884352, 8.347012

Umzug am »Scharfen Eck« bei der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

»1753 – Postwagen fährt zum Waldprozess nach Wien«. So lautet der Titel dieses Mottowagens beim Festumzug anlässlich der Wiederverleihung der Stadtrechte 1951. Er spielt auf ein Stück Löffinger Geschichte im 18. Jahrhundert an, als sich die Stadt mit der Fürstenbergischen Herrschaft über das Eigentumsrecht am Krähenbacher Wald stritt.

Gerade biegt der Zweispänner beim »Scharfen Eck« um die Kurve. Auf dem Kutschbock links sitzt Walter Selb (1929-2002) und hält die Zügel, rechts sitzt Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979).

Das Haus Faller (rechts) sowie die Küferei Jordan (Untere Hauptstr. 5) und die Apotheke Himmelseher (Untere Hauptstr. 7) sind mit Girlanden und teilweise mit Fahnen geschmückt. Das an die Brunnensäule gebundene Bäumchen gehört zum Festtagschmuck. Dem Postwagen folgt eine Blaskapelle und dahinter eine große Schar Kinder.

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.345427

Gasthaus »Ganterbräu« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.

Dieses Foto mit Blick auf die Restauration »Ganterbräu« und den Brunnen davor wurde von einem Fenster im gegenüberliegenden Haus Jordan (Obere Hauptstr. 5) aufgenommen. Der Küfermeister Wilhelm Jordan hatte das Grundstück 1923 gekauft und darauf sein zweistöckiges Wohnhaus mit Küferwerkstatt und Laden errichtet. Insofern kann das Foto frühestens in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre aufgenommen worden sein.

Zu sehen ist der Seitengiebel des »Ganterbräu«. Das Gasthaus war nicht etwa nach der traditionsreichen Brauerei Ganter in Freiburg benannt, obwohl Bier hier sicherlich in rauhen Mengen floss und getrunken wurde. Den Namen trug es, weil es seit 1892 von dem Bierbrauer Heinrich Ganter (1862-1914) und dessen Ehefrau Franziska geb. Frey (1870-1920) betrieben wurde. Ab 1919 führte dann ihre Tochter Maria Ganter (1893-1965) die Restauration weiter, nach ihrer Verheiratung 1921 mit dem Gastwirt Josef Fritsche (1891-1939) gemeinsam mit ihm. Fortan hieß das »Ganterbräu« auch einfach »s’Fritsche«.

Im Brunnen stehend wird ein Bäumchen gewässert. Links daneben ist ein Misthaufen zu erkennen, der zum benachbarten Haus Faller (Obere Hauptstr. 6) gehört.

Standort des Fotografen: 47.884591, 8.345841

Brunnen am »Scharfen Eck« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.

Eine Kuh ist aus dem Stall zum Brunnen geführt worden, um dort zu trinken. Die Laufbrunnen im Städtchen dienen aber nicht nur als Viehtränke, sondern auch zur Wasserversorgung der Haushalte. Der Brunnen hat einen runden Trog, in dessen Mitte die Brunnensäule hochragt, die senkrecht kannelliert ist. Erst viele Jahre später, nämlich 2013, wird eine Figur auf der Säule installiert: Sie stellt die Heilige Elisabeth dar und ist eine von Steinmetzmeister Markus Zepf geschaffene Nachbildung jener Brunnenfigur, die früher in der Kirchstraße gestanden hat. Genau wie heute wurde der Brunnen schon damals, als diese Fotografie entstand, mit Steinpollern vor Beschädigungen durch den Verkehr geschützt, schließlich gehört das »Scharfe Ecke« zu den am stärksten befahrenen Stellen im Städtchen.

Im Hintergrund ist links der Giebel vom Haus Faller zu sehen. Die landwirtschaftlichen Anbauten auf der rechten Seite gehören zur Restauration »Ganterbräu«.

Standort des Fotografen: 47.884496, 8.345627

Junge am »Scharfen Eck« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.

»Mech. Küferei v. Karl Jordan« steht im Hintergrund  auf der Fassade des Hauses mit dem Staffelgiebel. Hier betreibt der Küfermeister Karl Jordan (1908-?) sein Geschäft, wie unschwer an den Holzfässern zu erkennen ist, die neben dem Hauseingang stehen. Der Sohn von Julius Jordan (1874-1961), der ebenfalls Küfermeister war, besitzt das Anwesen in der Oberen Hauptstraße seit 1934: Er übernahm es von seinem Bruder Wilhelm Jordan (1902-1970), der neuer Betreiber des Gasthauses »zum Löwen« wurde. Auf dem Foto ist die dritte Jordan-Generation zu sehen: Hermann Jordan (geb. 1935) läuft in kurzen Hosen und mit Regenschirm am Brunnen vorbei, der auf dem kleinen Platz am »Scharfen Eck« steht.

Im Hintergrund ist neben dem Haus Jordan die Apotheke von Erwin Himmelseher (1875-1949) zu erkennen, die er zusammen mit seiner Ehefrau Sofie geb. Jordan (1881-?) betreibt. Zwischen den beiden Gebäuden ragt eine hohe Tanne in den Himmel.

Standort des Fotografen: 47.884443, 8.345636

Brunnen beim Haus Heizmann in der Maienlandstraße, ca. 2000

Sammlung Familie Waßmer

Wer am Haus Heizmann (Maienlandstr. 19) vorüber geht, dem fällt sofort der Blumenschmuck ins Auge, der die Fassade ziert. Aus jedem Fenster blicken Kästen mit üppig blühenden Geranien, die das Haus fast in ein Blütenmeer verwandeln.

Unmittelbar davor plätschert der alte Brunnen, ein steinerner Trog mit gusseisernem Brunnenstock. Seit Generationen steht er hier, unscheinbar und alltäglich, und doch prägt er das Bild der Straße. Auch ihn bezieht Erna Heizmann (geb. Baader) in ihre liebevolle Gestaltung ein, sodass auch auf seinem Brunnenstock Blumen blühen.

Das Anwesen selbst hatte das Ehepaar 1952 von den Eltern übernommen. Anton Heizmann (1927-2015), Landwirt von Beruf, und seine Frau Erna Heizmann führten die Landwirtschaft weiter und vergrößerten im Laufe der Zeit den Wohnbereich, indem sie zur Hofseite hin anbauten.

Standort des Fotografen: 47.885942, 8.342209