Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Klaus Benitz zur Verfügung.
Der Küfer Hermann Diesberger (1909-1945) wird während seiner Arbeit in der Werkstatt der Weingroßhandlung Benitz fotografiert.
Diesberger wurde 1909 in Reiselfingen geboren. Er war mit Mathilde geb. Vogt (1911-?) verheiratet. Das Ehepaar wohnte in der Maienlandstraße 12. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat. Der Obergefreite fiel kurz vor Kriegsende am 24. Januar 1945 im elsässischen Wittelsheim. Die Kriegerwitwe Mathilde Diesberger, die alleine mit zwei kleinen Kindern (Herbert und Sigrid) dastand, verheiratete sich 1949 mit dem Lagerarbeiter Otto Lehmann (1902-?).
Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Hafnermeister Josef Bader (1880-1959) setzt gerade einen Kachelofen. Auf der verzierten Ofenkachel in der Mitte ist das nach dem Großbrand gebaute Mailänder Tor zu sehen, darunter steht: »Das Mailänder Tor / Löffingen in der Baar / steht mehr denn tausend Jahr / 1938«.
Weiß jemand, wo dieser Ofen stand oder heute noch steht? Ein ähnlicher Ofen steht bis heute in der Gaststube im Gasthaus »Linde«. Eventuell befand sich der Kachelofen im Rathaus.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.
»Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«, lautet das Fasnachtsmotto 1935. Auf dem oberen Rathausplatz ist eine Menschenmenge vor dem früheren Gasthaus »Sonne« versammelt. Im Vordergrund stehen drei kostümierte Närrinnen erhöht auf einer Bühne. Sie gehören der Damenriege des Turnerbunds an. Entsprechend des Mottos haben sie sich als »Indianer« verkleidet. Freilich geht es ihnen nicht um eine Beschäftigung mit realen indigenen Völkern Nordamerikas, sondern um ein Stereotyp.
Bereits im Kaiserreich hatte sich in Deutschland eine breite Rezeption der »Indianer« entwickelt. Sie fand ihren Ausdruck in der Literatur, vor allem in den »Winnetou«-Romanen von Karl May, in Völker- und Wild-West-Schauen, aber auch in den ersten Western-Filmen, die im Kino liefen. Indianer- und Cowboyspiele erfreuten sich seitdem größter Beliebtheit und die Darstellung von »Indianern« gehört bis heute zum festen Repertoire von Fasnachtskostümen. Charakteristisch für das »Indianerbild« ist, dass es zwischen Verehrung und Verächtlichmachung schwankt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.
Dicht and dicht stehen die Menschen auf dem oberen Rathausplatz. Sie strecken ihre Hälse, um die Darbietungen auf der Fasnachtsbühne sehen zu können. Im Augenblick wird gerade getanzt. Musikalisch begleitet wird die Tanzgruppe von der Stadtmusik, die vor der Bühne steht. Die Musiker tragen weiße Zipfelmützen.
Die »Schnitterin« auf dem Rathausbrunnen, die links zu sehen ist, hat wie es scheint Gesellschaft bekommen. Ein paar Meter von ihr entfernt, ragt ein Schornsteinfeger empor, als ob es sich bei ihm auch um eine Brunnenfigur handele.
Das Foto muss nach 1938 aufgenommen worden sein. Denn in diesem Jahr übernahm der aus St. Peter stammende Metzgermeister Max Rohrer (1901-1954) das Haus Rathausplatz 4. Auf dem Bild steht sein Name schon groß geschrieben auf der frisch renovierten Fassade.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.
Auf der Fasnachtsbühne vor dem Rathaus hat sich die Kindertanzgruppe des Turnerbundes versammelt. Der Mann links, in der karierten Jacke, der beide Hände in den Hosentaschen vergräbt, ist Oberturnwart Anselm Zepf (1898-1889). Die Kinder werden bei ihrem Auftritt von Anna Nägele (verh. Vierlinger) auf der Ziehharmonika begleitet.
Der Kindertanzgruppe gehören u.a. an: Maria Gebert (verh. Egle), Anna Kuster (verh. Karrer), Hildegard Heizmann (verh. Pfeifer), Irma Egle (verh. Steiger), Gertrud Brugger (verh. Heitzmann).
Im Hintergrund steht die weibliche Narrenpolizei, die 1936 zum ersten Mal in Erscheinung tritt. Angetreten ist u.a. Helene Häusler (verh. Krauß). Neben ihr sind zu erkennen: Julius Limb, Paul Benitz und Fritz Adrion.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle und Conrad Bader zur Verfügung.
Die »schwere Batterie« nannte sich diese närrische Frauengruppe, die an Fasnacht durch die Straßen zog und die »fünfte Jahreszeit« zu einer wirklichen Straßenfasnacht machte. Eine Quetschkommode, eine Trommel und mehrere Flöten führen sie mit, um Musik, aber auch gehörig Lärm zu machen. Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?), in der Mitte, spielt die Quetschkommode. Die Mitglieder der »schweren Batterie« waren bis ins hohe Alter miteinander befreundet.
Wo aber wurde dieses Gruppenfoto aufgenommen? Die Schuhe im Schaufenster und das Emailleschild mit Reklame für die Schuhcreme »Gestraba« am Holztor verraten es: Die Närrinnen stehen vor einer Schuhhandlung. Es handelt sich um den Laden des Kaufmanns Karl Hasenfratz II in der Demetriusstraße.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.
Eine männliche Narrenpolizei gibt es schon seit der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Die weibliche Narrenpolizei wurde erst 1936 ins Leben gerufen. Während die Männer für die Ordungssicherheit bei Umzügen sorgen, marschiert die weibliche Narrenpolizei bei Narrentreffen vorneweg.
Hier stehen fünf »Polizistinnen« neben Fritz Adrion sen. (1897-1971) auf der Fasnachtsbühne beim Rathausbrunnen.
V.l.n.r.: Fritz Adrion sen., Anna Beha, Helene Häusler (verh. Krauß), Anna Mayer (verh. Fehrenbach), Sophie Hepting, ???
Im Hintergrund ist das Rathaus zu erkennen, in dessen Erdgeschoss die Volksbank ihre Geschäftsräume hat.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.
Neun Narren der Stadtmusik stellen sich vor dem Gasthaus »Ochsen« zu einem Gruppenfoto auf. Sie haben Notenblätter bei sich. Welches Fasnachtslied sie gleich spielen werden, wissen wir nicht.
Den Narrenmarsch »Alt und jung gon uff d’Stroß« können sie jedenfalls nicht spielen, denn das Lied entsteht erst 30 Jahre später, 1961. Die Melodie komponiert Dr. Hermann Regner (1928-2008), der Dozent an der Hochschule für Musik in Trossingen ist. Den Text schreibt Josef Bayer.
V.l.n.r.: Ernst Heiler, Wilhelm Brugger (1887-1955), Franz Zepf (1905-?), Josef Hasenfratz (1899-1967), Karl Sibold, Timotheus Schmid (1903-1984), Rupert Hepting (1905-?), Edmund Jordan (1907-1970), Johann Beha (1907-1991)
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.
Vor einem hölzernen Lattenzaun stehen zwei Mädchen. In ihrer Mitte halten sie einen Kinderwagen, aus der eine Puppe herausschaut. Die identischen Kleidchen mit weißem Kragen verraten, dass es sich um Schwestern handelt.
Links steht die ältere Schwester Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005). Sie hält einen Blumenstrauß in ihrer Hand. Rechts steht ihre zwei Jahre jüngere Schwester Irma Schmid (verh. Adrion, 1927-2019). Die Aufnahme entsteht beim Kindergarten in der Bahnhofstraße.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.
Der Malermeister Karl Schmid (1878-1955) stellt sich mit seinen sechs Söhnen auf den Treppenstufen vor der Schule zu einem Familienfoto auf. Gebürtig ist Schmid aus Unterbränd. Dort kam er vor 60 Jahren, am 12. Dezember 1878, zur Welt. Verheiratet ist er mit Ernestine geb. Link (1884-1958), die aus dem württembergischen Ensingen stammt. Das Paar hat insgesamt elf Kinder, sechs Söhne, mit denen sich Schmid hier fotografieren lässt, und fünf Töchter. Dem Alter nach reihen sich die Söhne für das Foto auf: Links der älteste Stammhalter, ganz rechts der jüngste.
V.l.n.r.: Karl Schmid, Timotheus Schmid (1903-1984), Simon Schmid (1905-1956), Karl Schmid (?-?), Alfred Schmid (?-?), Christian Schmid (1916-1940) und Hugo Schmid (1920-1941)
Im Hintergrund sind außerdem zwei Frauen zu erkennen: Hinter dem Pfeiler lugt Veronika Schmid schelmisch hervor. In der Tür zur Hausmeister-Wohnung steht Marie Schmid.
Es ist das letzte Familienfoto, auf dem alle Schmid-Brüder gemeinsam zu sehen sind. Denn im Zuge des Zweiten Weltkrieges sterben die beiden jüngsten Brüder: Christian Schmid (2. v.r.) kommt am 7. März 1940 im bayerischen Ingolstadt zu Tode. Der 24-Jährige ist Soldat und stirbt bei einem Motorradzusammenstoß. Hugo Schmid (1. v.r.) gehört der SS an. Wenige Wochen nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion fällt er im Alter von nur 21 Jahren am 20. Juli 1941 an der Ostfront.
Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Rita Bölle zur Verfügung.
Gertrud Faller geb. Schmid (1925-2005) betitelt dieses Bild in ihrem Fotoalbum mit »Strickschuel-Maidili«. Sie ist an Ostern 1932 in die Volksschule eingeschult worden und besucht den Unterricht in Räumlichkeiten im »Stadtbau«.
Das Foto entsteht ein paar Häuser nebenan vor dem Haus Götz (Demetriusstr. 4), das dem aus Göschweiler stammenden Elektromeister Karl Götz (1892-1954) und seiner Ehefrau Johanna geb. Mühlich gehört.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
»Freiw. Feuerwehr Löffingen 1927« steht auf der Tür der Motorspritze, die die Wehr 1927 anschaffte. Das Foto entstand allerdings ein paar Jahre später, wie an den Hakenkreuzfahnen auf der Kühlerhaube zu erkennen ist. Das Fahrzeug mit der Feuerwehrmannschaft fährt gerade die Demetriusstraße entlang. Im Hintergrund ist der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) und das Haus von Sattlermeister Wilhelm Krauß (Demetriusstr. 2) zu sehen.