Albert Mayer mit seinem ersten Auto, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Stolz präsentiert sich Albert Mayer mit seinem ersten Automobil. Er hat sich auf den Kotflügel gesetzt, sein linkes Bein hat er lässig auf dem Autoreifen abgestellt. Neben ihm stehen seine Schwester Maria Wider und sein Bruder Eugen Mayer (geb. 1928). Albert Mayer stirbt bereits in jungen Jahren.

Standort des Fotografen: ???

Kurgast in Löffinger Tracht vor dem Gasthaus »Gebert«, ca. 1934

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Die Frau, die es sich auf dem Bänkchen vor dem Gasthaus »Gebert« gemütlich gemacht hat, trägt Löffinger Tracht. Sie ist aber weder Löffingerin noch trägt sie die Tracht im Alltag. Das Foto ist gestellt. Das Porträt zeigt Frau Hinz, die als erster Kurgast im »Gebert« Ferien verbringt. Sie darf einmal ausprobieren, wie es ist, Tracht zu tragen. Und natürlich wird ein Erinnerungsfoto geschossen.

Standort des Fotografen: 47.884459, 8.346809

Rosel Egle auf dem Bahnsteig, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Aus dem abfahrtsbereiten Zug wird diese Aufnahme fotografiert: Rosel Egle (später verh. Konhäuser, 1917-2014) steht auf dem Bahnsteig, um Abschied zu nehmen. Die 20-Jährige ist elegant gekleidet, wie es sich für die Tochter einer Putzmacherin und einer angehenden Modistin gehört. Im Hintergrund ist das Bahnhofsgebäude zu erkennen, das bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883496, 8.342043

Ankunft von KdF-Reisenden am Bahnhof, ca. 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.

»Kraft durch Freude«, kurz »KdF«, so lautet der Name einer politischen Organisation der Nationalsozialisten, die die Aufgabe hat, die Freizeit der deutschen Bevölkerung zu gestalten, zu überwachen und gleichzuschalten. Die bereits 1933 gegründete KdF avanciert zum größten Reiseveranstalter im nationalsozialistischen Deutschland. Die meisten ihrer Aktivitäten werden mit Beginn des Zweiten Weltkrieges eingestellt.

Auf dem Foto ist eine fröhliche KdF-Reisegruppe zu sehen, die am Bahnhof angekommen ist und sich gerade in einem geschlossenen Umzug in Richtung Städtchen in Bewegung setzt. Die Urlauber*innen tragen ihr Handgepäck mit sich und plaudern angeregt. Gleich werden sie von Bürgermeister Heinrich Andris offiziell begrüßt und dann auf die Gasthäuser, Pensionen und privaten Gästezimmer verteilt werden. Urlaubsstimmung und freudige Erwartung liegen in der Luft.

Das so harmlos anmutende Foto versucht darüber hinwegzutäuschen, dass die Urlaubsreisen der KdF keineswegs harmlos sind. Vielmehr verfolgen die Nationalsozialisten mit den KdF-Reisen ideologische Ziele. Sie schaffen damit eine »Wohlfühldiktatur«. Heimatgefühl, Nationalstolz und Gemeinschaftsgefühl sollen gestärkt und damit letztlich auch die Kriegstüchtigkeit erhöht werden.

Das Bahnhofsgebäude im Hintergrund wird während des Zweiten Weltkrieges zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883332, 8.342466

Bahnbedienstete vor dem Bahnhofsgebäude, 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach zur Verfügung.

Anlässlich der Inbetriebnahme des neuen signalabhängigen Stellwerks versammeln sich die Bahnbedienste zu einem Gruppenfoto. Das Stellwerk ist noch nicht in einem Innenraum untergebracht, sondern befindet sich draußen auf dem Bahnsteig.

Für 1936 sind im Adressbuch folgende Personen aufgeführt, die als Bahnbedienstete arbeiteten: Franz Frey (Bahnarbeiter), Anton Hermann (Schrankenwärter), Alfred Hörtner (Weichenwärter), Mathias Kaspar (Bahnangestellter), Adolf Kopp (Bahnwärter), Friedrich Müller (Bahnangestellter), Leo Ritter (Bahnarbeiter), Ludwig Schäfer (Bahnvorsteher), Heinrich Stern (Reichsbahnhilfe), Ferdinand Trenkle (Bahnarbeiter) und Hermann Wagner (Lokführer).

Standort des Fotografen: 47.883552, 8.341928

Frau mit zwei Kindern vor dem Haus Mayer in der Ringstraße, 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Ein knappes Jahrzehnt nach dem verheerenden Großbrand 1921 entstand diese Aufnahme in der Ringstraße, der damaligen »Hinterstraße«. Zu sehen ist das im Zuge des Wiederaufbaus errichtete Anwesen des Landwirts und Fuhrunternehmers Martin Mayer. Dazu hatte er den Bauplatz vom früheren Standort etwas verlegt. Der Neubau war ein zweistöckiges Wohnhaus und ein Ökonomiegebäude mit Stallung und Schopf. 

Im Vordergrund ist eine Personengruppe zu sehen: Elisabeth Schultheiß (1911-?) geht mit ihrer Nichte Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005) und einem weiteren Kind, das im Kinderwagen sitzt, spazieren.

Standort des Fotografen: 47.884707, 8.344270

Gipsergeschäft Schweizer beim Verputzen eines Neubaus, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Die Mitarbeiter des Gipsergeschäfts Schweizer unterbrechen ihre Arbeit für einen kurzen Moment und lassen sich auf dem Gerüst der Baustelle fotografieren. Gipsermeister Franz Schweizer (1899-1971) steht im Vordergrund auf einer Tonne.

Wer weiß, welches Haus hier gerade gebaut und verputzt wird?

Standort des Fotografen: ?

Küfer Hermann Diesberger in der Weingroßhandlung Benitz, ca. 1935-1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Klaus Benitz zur Verfügung.

Der Küfer Hermann Diesberger (1909-1945) wird während seiner Arbeit in der Werkstatt der Weingroßhandlung Benitz fotografiert.

Diesberger wurde 1909 in Reiselfingen geboren. Er war mit Mathilde geb. Vogt (1911-?) verheiratet. Das Ehepaar wohnte in der Maienlandstraße 12. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat. Der Obergefreite fiel kurz vor Kriegsende am 24. Januar 1945 im elsässischen Wittelsheim. Die Kriegerwitwe Mathilde Diesberger, die alleine mit zwei kleinen Kindern (Herbert und Sigrid) dastand, verheiratete sich 1949 mit dem Lagerarbeiter Otto Lehmann (1902-?).

Standort des Fotografen: 47.885259, 8.343982

Hafnermeister Josef Bader beim Ofensetzen, 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hafnermeister Josef Bader (1880-1959) setzt gerade einen Kachelofen. Auf der verzierten Ofenkachel in der Mitte ist das nach dem Großbrand gebaute Mailänder Tor zu sehen, darunter steht: »Das Mailänder Tor / Löffingen in der Baar / steht mehr denn tausend Jahr / 1938«.

Weiß jemand, wo dieser Ofen stand oder heute noch steht? Ein ähnlicher Ofen steht bis heute in der Gaststube im Gasthaus »Linde«. Eventuell befand sich der Kachelofen im Rathaus.

Standort des Fotografen: ?

Narrengruppe zur »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

»Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«, lautet das Fasnachtsmotto 1935. Auf dem oberen Rathausplatz ist eine Menschenmenge vor dem früheren Gasthaus »Sonne« versammelt. Im Vordergrund stehen drei kostümierte Närrinnen erhöht auf einer Bühne. Sie gehören der Damenriege des Turnerbunds an. Entsprechend des Mottos haben sie sich als »Indianer« verkleidet. Freilich geht es ihnen nicht um eine Beschäftigung mit realen indigenen Völkern Nordamerikas, sondern um ein Stereotyp.

Bereits im Kaiserreich hatte sich in Deutschland eine breite Rezeption der »Indianer« entwickelt. Sie fand ihren Ausdruck in der Literatur, vor allem in den »Winnetou«-Romanen von Karl May, in Völker- und Wild-West-Schauen, aber auch in den ersten Western-Filmen, die im Kino liefen. Indianer- und Cowboyspiele erfreuten sich seitdem größter Beliebtheit und die Darstellung von »Indianern« gehört bis heute zum festen Repertoire von Fasnachtskostümen. Charakteristisch für das »Indianerbild« ist, dass es zwischen Verehrung und Verächtlichmachung schwankt.

Standort des Fotografen: 47.883821, 8.344842

Tanzgruppe auf der Fasnachtsbühne, ca. 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Dicht and dicht stehen die Menschen auf dem oberen Rathausplatz. Sie strecken ihre Hälse, um die Darbietungen auf der Fasnachtsbühne sehen zu können. Im Augenblick wird gerade getanzt. Musikalisch begleitet wird die Tanzgruppe von der Stadtmusik, die vor der Bühne steht. Die Musiker tragen weiße Zipfelmützen.

Die »Schnitterin« auf dem Rathausbrunnen, die links zu sehen ist, hat wie es scheint Gesellschaft bekommen. Ein paar Meter von ihr entfernt, ragt ein Schornsteinfeger empor, als ob es sich bei ihm auch um eine Brunnenfigur handele.

Das Foto muss nach 1938 aufgenommen worden sein. Denn in diesem Jahr übernahm der aus St. Peter stammende Metzgermeister Max Rohrer (1901-1954) das Haus Rathausplatz 4. Auf dem Bild steht sein Name schon groß geschrieben auf der frisch renovierten Fassade.

Standort des Fotografen: 47.883927, 8.344812

Kindertanzgruppe des Turnerbundes auf der Fasnachtsbühne, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Auf der Fasnachtsbühne vor dem Rathaus hat sich die Kindertanzgruppe des Turnerbundes versammelt. Der Mann links, in der karierten Jacke, der beide Hände in den Hosentaschen vergräbt, ist Oberturnwart Anselm Zepf (1898-1889). Die Kinder werden bei ihrem Auftritt von Anna Nägele (verh. Vierlinger) auf der Ziehharmonika begleitet.

Der Kindertanzgruppe gehören u.a. an: Maria Gebert (verh. Egle), Anna Kuster (verh. Karrer), Hildegard Heizmann (verh. Pfeifer), Irma Egle (verh. Steiger), Gertrud Brugger (verh. Heitzmann).

Im Hintergrund steht die weibliche Narrenpolizei, die 1936 zum ersten Mal in Erscheinung tritt. Angetreten ist u.a. Helene Häusler (verh. Krauß). Neben ihr sind zu erkennen: Julius Limb, Paul Benitz und Fritz Adrion.

Standort des Fotografen: 47.883849, 8.344748