Maria Baader vor ihrer Verkaufsbude am Witterschnee, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

Maria Baader (1873-1943) war Händlerin, »Devotionalienhändlerin beim Schneekreuz«, wie im Sterbebuch der katholischen Pfarrgemeinde vermerkt ist. Sie wurde 1873 als Tochter des »Ochsen«-Wirtes Johann Baader und dessen Ehefrau Katharina geb. Fürst geboren. Zeit ihres Lebens blieb sie ledig und wohnte in der Maienlandstraße. Neben der Wallfahrtskirche Witterschnee betrieb sie eine Verkaufsbude, in der sie Wallfahrern religiöse Artikel wie Rosenkränze, Andachtsbildchen, Gebetsbücher und Kerzen sowie Souvenirs verkaufte. Sie starb 1943 im Alter von 69 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.892732, 8.336740

Maria Häusler in ihrer Verkaufsbude am Witterschnee, ca. 1930-1940

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Ein kleines Mädchen mit Puppenwagen steht vor der Verkaufsbude am Witterschnee und betrachtet die zum Verkauf angebotenen Devotionalien, also Gegenstände, die der privaten religiösen Andacht dienen und die Frömmigkeit fördern sollen. Zu erkennen sind etwa Kreuze, Kruzifixe, Rosenkränze,  Heiligenfiguren, Gebetskärtchen, Andachtsbilder, Medaillen und Kerzen. Vor allem Pilger erwerben diese Devotionalien, um ein Erinnerungsstück von ihrer Wallfahrt zum Witterschnee mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht gilt das besondere Interesse des Mädchens aber vor allem den beiden großen Gläsern, gefüllt mit Bonbons und anderen Süßigkeiten, die rechts in der Auslage stehen?

Die Frau mit Kopftuch, die in der Verkaufsbude sitzt und in die Kamera blickt, ist die Witwe Maria Häusler geb. Mäder (1888-1951). Sie war mit dem Schlosser Ludwig Häusler (1883-1935) verheiratet, der aus der Oberpfalz stammte. 1911 hatten die beiden im württembergischen Schondorf geheiratet. Nach dem Großbrand 1921 und dem Wiederaufbau übernahmen sie das elterliche Anwesen in der Ringstraße 1. Maria Häusler starb 1951 im Alter von 63 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.892739, 8.336733

Hermann Ganter mit Festjungfrauen vor dem Jahn-Denkmal, 1931

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Else Egle, Hermann Egle, Gertrud Faller und Bärbel Rendina geb. Benz zur Verfügung.

Sieben Festjungfrauen und in der Mitte, quasi als Hahn im Korb, der Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957). Sie haben sich zu einem Gruppenfoto vor dem 1928 errichteten Jahn-Denkmal in der »Hasle« versammelt. Die Aufnahme entsteht anlässlich des Gau-Turnfestes am 1./2. August 1931.

Wer weiß, wie die Festjungfrauen heißen?

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, ???, Mathilde Keller
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Ida Schultheiß (verh. Maier, 1909-?), Elise Schultheiß (verh. Würzburger, geb. 1911), Hermann Ganter, ???, Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?)

Standort des Fotografen: 47.879838, 8.349970

Männergruppe vor dem Jahn-Denkmal, ca. 1932/33

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Es ist geschafft! Das 3,40 Meter hohe Jahn-Denkmal in der Hasle ist fertiggestellt. Sechs Männer versammeln sich zu einem Gruppenfoto, ein Junge im Matrosenhemd gesellt sich dazu. Die Inschrift des Denkmals, auf diesem Foto kaum zu entziffern, weil der weiße Stein so überstrahlt ist, lautet: »Unserm Turnvater Jahn / Unsern Gefallenen 1914-18 / Turnerbund Löffingen / 1928«.

1.Reihe, v.l.n.r.: Hans Strobel (1913-1964), Ernst Faller (?-1942 verm.), ???, ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Fritz Schlenker (1912-?)

Hintergrund der Denkmalsetzung war der 150. Geburtstag des als »Turnvater« bekannt gewordenen Pädagogen Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852). Der Begründer der deutschen Turnbewegung ist auch als Protagonist der frühen deutschen Nationalbewegung bedeutsam. Das Turnen diente für Jahn dazu, die Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besatzung und für die Rettung Preußens und Deutschlands vorzubereiten. Er ist heute als Vertreter eines völkischen Nationalismus nicht unumstritten.

Der Turnernbund Löffingen setzte das Denkmal auch, um den im Ersten Weltkrieg gefallenen Turnern zu gedenken. Damals gab es das Gefallenendenkmal am Mailänder Tor noch nicht. Dieses wird erst 1930 eingeweiht.

Standort des Fotografen: 47.879838, 8.349970

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« zur Schule, ca. 1930-1935

Stadtarchiv

Dort, wo seit den 1960er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Hebelstraße und Conradin-Kreutzer-Straße stehen, befinden sich auf diesem Foto nur Wiesen. Am unteren Bildrand sind gerade Landwirte mit Mähen und dem Einbringen der Heuernte beschäftigt. Da der Vordergrund noch nicht zugebaut ist, wandert der Blick von der »Breiten« in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg.

Doch das Städtchen ist bereits im Begriff, sich auch jenseits der Bahnlinie mit Neubauten auszubreiten: In der Bonndorfer Straße steht schon das um 1930 erbaute Haus von Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) und seiner Ehefrau Mathilde geb. Hutzler (1893-1960).

Vor der »Hasle« ist das Schulhaus und die Festhalle zu sehen. Der Gebäudekomplex ist weitgehend fertiggestellt, aber noch nicht verputzt und eingeweiht. Daneben thront oben am Berg die neu gebaute Pension »Schönblick« (Stadionstr. 6). Sie wird in den 1930er und 40er Jahren von Ernst Wurster betrieben. 

Das Foto ist Ausschnitt aus einer Gesamtansicht des Städtchens.

Standort des Fotografen: 47.881353, 8.340342

Haus Rappenegger im Oberwiesenweg, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Mina Schreiber geb. Rappenegger zur Verfügung.

Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung wurde im Jahr 1900 vom Landwirt Wilhelm Rappenegger (1874-1953) und seiner Ehefrau Sophie geb. Herbst (1878-1947) gekauft. »Im Maienland« hieß die Adresse damals noch, die Bezeichnung »Oberwiesenweg« ist weitaus jüngeren Datums. Ende der 1940er Jahre wurde das Anwesen von ihrem Sohn Adolf Rappenegger (1919-?) übernommen.

Der junge Mann im Vordergrund gehört nicht zur Familie Rappenegger, sondern zur Familie Kopp, den direkten Nachbarn (Oberwiesenweg 1): Johann Kopp, geboren 1920 als Sohn von Emil Kopp und Elisabeth geb. Eichkorn, war Sägearbeiter von Beruf. Seit 1940 war er Soldat, zunächst in Frankreich, ab 1941 in Polen. Am 5. September 1941 fiel der 21-Jährige südlich von Smolensk durch Granatsplitter.

Standort des Fotografen: 47.887772, 8.340995

Haus Bader in der Talstraße, ca. 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Bader zur Verfügung.

In der Nacht vom 21. August 1929 brannte in der Talstraße das Anwesen des Landwirts Wilhelm Rüter innerhalb von zwei Stunden ab. Das Wohnhaus mit gewölbtem Keller wurde teilweise zerstört, das Ökonomiegebäude größtenteils zerstört, und auch verschiedene Anbauten, wie z. B. eine Wagenremise mit Stallung und Futterlage, ein Abortgebäude und ein Holzschopf waren nicht mehr nutzbar. 300 Zentner Heu wurden in der Brandnacht ein Raub der Flammen. Die Polizei ermittelte wegen Brandstiftung.

Rüter hatte das Anwesen 1927 von der Witwe von Anton Hasenfratz gekauft. Nach dem Brand ließ er nach den Plänen von Architekt Johann Preuß einen Neubau errichten. Im Zuge eines Zwangsverkaufs erwarb 1931 die Witwe von Anton Hasenfratz das Gebäude zurück. Am 5. April 1938 kaufte der Schotterwerksbesitzer Franz Bader (1901-1986) das landwirtschaftliche Anwesen und baute es zu einem Wohnhaus um. Auf dem Foto ist es noch unverputzt zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884314, 8.349024

Neuerbautes Haus Wider in der Bonndorfer Straße, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

1935 errichtete der Bauunternehmer Heinrich Wider sein neues Wohnhaus in der Bonndorfer Straße an der Einmündung der Göschweiler Straße.  Im Adressbuch von 1936 wird er als »Baumeister« bezeichnet und als Hausnummer ist die »346« angegeben.

Heinrich Wider hatte vor dem Ersten Weltkrieg die Großherzogliche Bauwerksschule in Karlsruhe besucht. Nach seinem Kriegsdienst trat er in das Baugeschäft seines Vaters Julius Wider (1869-1956) ein. Ab 1927 leitete er es alleine.

Standort des Fotografen: 47.880947, 8.343938

Familie Schreiber vor ihrem Haus in der Seppenhofer Straße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Martin Schreiber zur Verfügung.

Familie Schreiber steht vor ihrem Haus in der Seppenhofer Straße und nimmt ein Familienfoto auf. Es fehlt die Ehefrau und Mutter Maria Schreiber geb. Benz (1875-1923), die bereits 1923 im Alter von nur 47 Jahren verstorben ist.

V.l.n.r.: Frida Frenzle geb. Schreiber (1914-2005), Karl Schreiber jun. (1910-2001), Karl Schreiber sen. (1869-1952), Matthias Greinwald, Anna Greinwald geb. Schreiber, Jakob Schreiber.

Standort des Fotografen: 47.880623, 8.345872

Hochzeitsgesellschaft Schreiber / Braunigger vor dem Haus Schreiber in der Seppenhofer Straße, ca. 1939

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Martin Schreiber zur Verfügung.

Vor dem Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19) hat sich das Brautpaar mit seinen nächsten Verwandten für ein Gruppenfoto versammelt. Die Haustür ist mit einer Girlande aus Tannenreisig geschmückt, die mit weißen Papierblumen dekoriert ist. Links und rechts des Eingangs stehen außerdem kleine Tannenbäume. Es ist Winter und es liegt Schnee.

Die Braut ist Franziska Schreiber (1908-1971), sie heiratet Konrad Braunigger (1912-1990) aus Neudingen.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wilfriede Schreiber (1932-2007, verh. Wolf), 2 Adelheid Venus (geb. Schreiber), 3 Josefine Jäger, 4 ???, 5 Karl Schreiber sen., 6 Marta Schreiber
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Anna Greinwald (geb. Schreiber), 2 Adolf Kuster, 3 ???, 4 Maria Schreiber (verh. Frei), 5 Braut Franziska Braunigger (geb. Schreiber), 6 Bräutigam Konrad Braunigger, 7 Frida Frenzle (geb. Schreiber), 8 Bräutigamvater Konrad Braunigger sr., 9 Carl Schreiber jr., 10 Jakob Schreiber

Standort des Fotografen: 47.880623, 8.345872

Haus Schreiber in der Seppenhofer Straße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Martin Schreiber zur Verfügung.

Beim Großbrand 1921 brannte das Anwesen des Landwirts Karl Schreiber (1869-1952) und dessen Ehefrau Maria geb. Denz (1875-1923) in der heutigen Demetriusstraße ab. Sie bauten daraufhin in der Seppenhofer Straße kurz vor der Bahnlinie ein neues Haus, das auf diesem Foto zu sehen ist.

Es stand seinerseits nur rund 50 Jahre. Denn 1975 brannte das Haus Schreiber ab. Ein modernes Wohnhaus wurde an seiner Stelle errichtet.

Standort des Fotografen: 47.880503, 8.345833

Blick vom Kirchturm auf die Seppenhofer Straße und den Pfarrweg, ca. 1936-1940

Verlag A. Rebholz

Der Blick vom Kirchturm fällt auf die Häuser im Bereich »Härte«, in der Seppenhofer Straße. Vorne ist die Abzweigung zum Pfarrweg zu sehen. Neu gebaut ist das 1927 errichtete Haus von Blechnermeister Robert Geisinger (Seppenhofer Str. 4), das als einziges Haus über Staffelgiebel verfügt. Entlang des Straßenzugs ist das 1921 vergrößerte Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) zu sehen und am Ende der Straße das kleine Bahnwärterhaus (Seppenhofer Str. 20). Die Seppenhofer Straße führt über die Eisenbahnschienen hinweg weiter nach Seppenhofen. Jenseits der Bahnlinie sind die beiden Villen des Sägewerk Benz (Bonndorfer Str. 7-8) zu erkennen.

Weitere Häuser stehen noch nicht jenseits der Bahnlinie. Weder die Bonndorfer Straße noch die Gartenstraße existieren bereits. Und auch der Reichberg ist noch komplett unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.882634, 8.344115