2 Fotos: Hochzeitszug Beha / Zepf in der Dittishauser Straße, 1964

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das künftige Wohnhaus des Ehepaares Beha in der Dittishauser Straße ist frisch umgebaut und modernisiert. Die Fassade ist noch nicht verputzt. Aber heute ruhen die Bauarbeiten definitiv, denn jetzt wird erstmal Hochzeit gefeiert. Der Steinmetzmeister Josef Beha (1936-2018), Sohn von Landwirt Johann Beha (1907-1991) und dessen Ehefrau Katharina Beha (geb. Vogelbacher, 1908-1979), wuchs in der benachbarten Vorstadtstraße auf. Er heiratet Brunhilde Zepf (1934-2008), die Tochter von Waldwegwart Julius Zepf (1889-?) und dessen Ehefrau Sofie Zepf (geb. Eickhorn, 1897-?)

Vor dem Haus formiert sich allmählich der Hochzeitszug, bestehend aus dem Brautpaar und den Familienangehörigen. Gemeinsam schreitet man gleich in Richtung katholischer Pfarrkirche, in der die Trauung stattfinden wird. Leider spielt das Wetter nicht mit. Es ist regnerisch. Vielleicht nutzt das Brautpaar dann doch das geschmückte Hochzeitsauto, das bereit steht?

Oberes Bild
Zu sehen sind u.a. Johann Beha, Anna Hasenfratz (geb. Beha) und Franz Zepf.

Unteres Bild
Zu sehen sind u.a. Hedwig Beha, Anselm Zepf (Brautführer, 1898-1989), Alex Kaufmann (geb. 1944), Eugen Beha (1938-2003), Julius Zepf und Sofie Zepf (geb. Eickhorn).

Standort des Fotografen: 47.885960, 8.349724

Umzugswagen in der Festhallenstraße, Fasnacht 1965

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Es ist Fasnacht. Auf dem Umzugswagen steht gefesselt Edmund Jordan (1907-1970), wegen seines Vollbarts »Bartle« genannt. Ganz offensichtlich wird er zu seiner Hinrichtung gefahren. »Hexenprozesse im Mittelalter« lautet das diesjährige Motto der Fasnacht.

Durchaus makaber mutet das Fasnachtsmotto an, wenn man bedenkt, dass tatsächlich in den Jahren 1635/36 über 30 Einwohner*innen aus Löffingen und den Ortsteilen Bachheim, Göschweiler und Reiselfingen sowie aus Rötenbach als Hexen verfolgt und hingerichtet wurden. Das geschah zwar nicht im Mittelalter, sondern in der Frühen Neuzeit, aber das kümmert die Narren wenig. Die Opfer waren in der Mehrzahl Frauen, aber auch Männer.

Unter den hingerichteten »Zauberern«, die den Narren 1965 in gewisser Weise als historisches Vorbild dienen, waren laut Aufzeichnungen im so genannten »Hexenbuch«: (1) der Schultheiß Jakob Schumpp, dem vorgeworfen wurde, in der Ratsstube Kontakt zum Teufel gehabt zu haben, (2) der Salpeterer Jakob Mayer, (3) der Sackpfeifer Thebus Weber, der aus Armut dem Zauberlaster verfallen sein soll, unter Folter zunächst nichts gestand, aber am nächsten Tag in einem neuerlichen Verhör 11 bereits verurteilte und 12 weitere Personen denunzierte, (4) der Schneider Blasi Schaublin, der nach mehrstündiger Folter mehrere bereits hingerichtete Personen und Stabhalter Matheiß Glunk denunzierte, (5) Matheiß Glunk selbst, der Wirt des Gasthauses »Sonne« und Besitzer der »Unteren Mühle« in Seppenhofen war, der unter Folter Sodomiterei (das bedeutete damals Unzucht mit Tieren, aber auch Homosexualität) sowie Zauberei gestand, und (6) der Landwirt Barthle Benz, dem ebenfalls unter Folter ein Geständnis abgezwungen wurde. Sie wurden in Blumberg zur Richtstätte geführt und am 4. Dezember 1635, am 22. Dezember 1635, am 16. Januar 1636 und am 5. März 1636 mit dem Schwert hingerichtet.

Rund 330 Jahre später wird ihre Verfolgungsgeschichte zur Gaudi des närrischen Volkes in Szene gesetzt.

V.l.n.r.: 1 Leonhard Vergut (1902-?), 2 ???, 3 Edmund Jordan (1907-1970), 4 ???, 5 ???

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.348139

Närrinnen beim Umzug auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1969

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Am »Fasnet Mändig« zieht der Narrenumzug über den unteren Rathausplatz, der verschneit ist. Eine Gruppe Närrinnen hat sich in den Zug eingereiht. Sie führen Musikinstrumente mit sich.

V.l.n.r.: 1 Olga Geisinger, 2 Karolina Auer, 3 Leonie (Loni) Sibold (geb. Krause, 1918-2006), 4 Hedwig Hepting (1932-2020), 5 Ursula Kopp (geb. Rosenstiel, 1930-2018), 6 ???, 7 Gertrud Faller (geb. Schmid, 1925-2005), 8 Mathilde Schmid (1926-1989), 9 Helene Krauß (geb. Häusler, 1912-2006)

Der Mann, der mit dem Rücken zum Fotografen steht, ist vermutlich Ernst Krauß. Er dirigiert offenbar die Musikerinnen.

Am Maienländer Tor im Hintergrund lässt sich erkennen, in welchem Jahr das Foto aufgenommen wird. Der Torbogen ist so abgeklebt, dass optisch ein Rechteck entsteht. Darüber steht in Großbuchstaben: »N.B.L.«. An Fasnacht 1969 lautet das Fasnachtsmotto: »Närrischer Bildschirm«. Das »N.B.L.« steht wohl für »Närrischer Bildschirm Löffingen« – und das umgestaltete Mailänder Tor hat sich mal eben in einen großen Fernsehapparat verwandelt, über dessen Mattscheibe das Narrentreiben flimmert. Das Haus Müller (Demetriusstr. 13), das links an das Mailänder Tor angebaut ist, wird wenige Monate später, im Oktober 1969, bei einem Brand zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883695, 8.344105

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Ein kleiner Cowboy und ein kleiner Fliegenpilz stehen in der verschneiten Demetriusstraße. Es ist Fasnacht und die beiden kleinen Narren beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Diethelm Fuß und Gudrun Fuß (verh. Wörner) werden von ihrer Großmutter Ottilie Fuß (1902-?) an die Hand genommen.

Hinter ihnen ist das Schuhgeschäft Hasenfratz (Demetriusstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884156, 8.344055

DRK-Übung in der Festhalle, 1967

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Manfred Lauble (DRK-Ortsverein Löffingen) zur Verfügung.

Laut Statistik hat die DRK-Rettungswache Löffingen 1967 175 Einsätze bewältigt, 125 Personen befördert und während den Transporten 6.592 Kilometer zurückgelegt. Natürlich müssen die Einsätze regelmäßig geprobt werden. Hier sind Jugendliche bei einer DRK-Übung in der Festhalle zu sehen, die den Ernstfall üben. Sie gehören dem Jugendrotkreuz an, das am 6. April 1967 gegründet wurde.

Zu sehen sind u.a. Doris Echtle (verh. Winkler) und Annemarie Hepting (verh. Kiermeier), die einen Einsatz bei einem Verkehrsunfall simulieren.

Standort des Fotografen: 47.882922, 8.347826

Zwei kleine Närrinnen, Fasnacht 1966

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Auf dem unteren Rathausplatz tümmelt sich das närrische Volk, weil hier die 20-Jährigen den Narrenbaum aufstellen. Mit dabei sind auch diese beiden kleinen Närrinnen, die sich als »Indianer« und Kaminfeger verkleidet haben. Sie stehen vor der Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15), vor der zwei Autos geparkt sind. Noch verfügen diese über die Nummernschilder des Landkreises Hochschwarzwald (bis 1956 Landkreis Neustadt/Schwarzwald).

Der kleine »Indianer« ist ??? und beim Kaminfeger handelt es sich um Doris Bader (geb. 1962).

Standort des Fotografen: 47.883807, 8.343678

Blick zum Haus Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1960

Deutsche Luftbild K.G.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Veronika Leber zur Verfügung.

Im Mittelpunkt dieser Luftaufnahme steht das Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9), das von den Einwohner*innen das »Hohe Haus« genannt wird. Das stattliche Gebäude überragt die umliegenden Häuser der Alenbergstraße deutlich. Es ist aber nicht nur wegen seiner Größe ein »Hohes Haus«, sondern auch, weil aus der Familie Benitz zwei herausragende »Söhne der Stadt« hervorgegangen sind: Paul Benitz (1899-1979) amtiert als Bürgermeister, während sein Bruder Joseph Benitz (1897-1981) sich als Kreisrat politisch engagiert und einen Namen macht. Die Luftaufnahme findet als Ansichtskarte Verbreitung, die als Werbemittel des Geschäfts der Familie Benitz dient. Auf der Rückseite findet sich der Aufdruck: »Weinkellerei Joseph Hogg (Familie Benitz)«.

Alle Häuser, die auf dem Luftbild zu sehen sind, wurden nach dem Großbrand 1921 neu erbaut. Sie wurden damals von der Wiederaufbaukommission nach einem Masterplan errichtet und verfügen über einheitliche architektonische Merkmale. Nur ganz am rechten Bildrand, das Haus Nobs (Alenbergstr. 2), das angeschnitten zu sehen ist, wurde beim Großbrand nicht zerstört und ist wesentlich älter.

Silvesterfeier bei Familie Zepf, Dezember 1961

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lydia Zepf zur Verfügung.

Die Zepf-Geschwister Elisabeth (1930-2012), Margaret (1932-2021), Albin (1934-2009) und Irma (geb. 1937) feiern zusammen mit ihren Familien Silvester. Man sitzt zusammen, hat schon gegessen und wartet jetzt, dass es Mitternacht schlägt und das Jahr 1962 beginnt. Selbst die Kinder sind noch nicht im Bett. Eines von ihnen hält einen Luftballon mit dem Werbeaufdruck »Kadus für’s Haar« in den Händen.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Theo Hasenfratz (1934-2005)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Elisabeth Isele (geb. Zepf), 2 Irma Hasenfratz (geb. Zepf), 3 Margaret Senn (geb. Zepf), 4 Zita Senn, 5 Josef Senn (1932-2013), 6 Lydia Zepf, 7 Marion Isele (mit Ballon), 8 Albin Zepf, 9 Andrea Senn

Standort des Fotografen: ???

Jugendfeuerwehr vor dem Feuerwehrhaus, 1969

Festschrift 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Am 1. April 1969 wird die Jugenfeuerwehr gegründet. Die Gründungsversammlung wird im Café Fuß abgehalten. 14 Jugendliche sind dazu anwesend. Am 31. Mai übernimmt Löschmeister Gerhard Pfeifer die Leitung. Hier lässt er sich mit seinen Jungs vor dem Feuerwehrhaus fotografieren.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Ottmar Maier, 2 Franz Kiermeier, 3 Günter Pfeifer
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Bernhard Werner, 2 Klaus Auer, 3 Stefan Rogg (verdeckt), 4 Klaus Kiermeier, 5 Siegfried Kuster, 6 Josef Wölfle jun, 7 Gerhard Pfeifer

Nach 45 Doppelstunden Ausbildung legen die Jugendlichen bereits eine Leistungsprüfung ab. Ihr Durchschnittsalter ist 14 Jahre.

Standort des Fotografen: 47.884765, 8.348055

2 Fotos: Anselm Egle an seinem 80. Geburtstag, Juli 1967

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

80 Jahre ist es alt, das Geburtstagskind! Geboren wurde der Jubilar am 10. Juli 1887 als Sohn des Landwirts Sebastian Egle und dessen Ehefrau Rosalia (geb. Faller). Von Glasermeister Anselm Egle ist die Rede, der in der Seppenhofer Straße wohnt. An der Kaffeetafel haben sich Familienangehörige und Freunde eingefunden. Soeben gratuliert Schreinermeister August Limb (1884-1976) dem Jubilar und überreicht ein kleines Präsent.

oberes Foto
V.l.n.r.:
1 Fritz Fischer, 2 Heinz Hauger, 3 Walter Egle (1920-2010), 4 Anselm Egle (1887-?), 5 August Limb (1884-1976), 6 Anna Schropp (geb. Egle), 7 Heinz Egle (1937-2023)

unteres Foto
V.l.n.r.:
1 Fritz Fischer, 2 Heinz Hauger, 3 Walter Egle (1920-2010), 4 Anselm Egle (1887-?), 5 August Limb (1884-1976), 6 Anna Schropp (geb. Egle), 7 Heinz Egle (1937-2023), 8 Waltraud Egle

Standort des Fotografen: 47.881214, 8.345829

Schulklasse mit Lehrern Dieterle und Hauger, Ostern 1964

Sammlung Familie Waßmer

Die beiden Lehrer Siegfried Dieterle (1915-1992) und Karl Hauger sitzen auf zwei Sesseln, umringt von ihren Schüler*innen. Siegfried Dieterle, der aus Rippoldsau stammt, ist seit 1. April 1959 als Lehrer in Löffingen tätig und wirkt 12 Jahre als Rektor. Karl Hauger kommt aus Ewattingen und unterrichtet seit 1. August 1959 in Löffingen.

Vermutlich wird das Foto an Ostern 1964 aufgenommen, denn am 22. März werden 26 Schüler*innen aus der Volksschule entlassen. Die Feier findet in der Festhalle statt. Im Anschluss versammelt man sich in einem Gasthaus.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wolfgang Schmitt, 2 Lehrer Siegfried Dieterle, 3 Lehrer Karl Hauger, 4 Walter Frei
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Peter Keller, 3 Elfriede Hall (verh. Faller), 4 Marianne Zepf (verh. Grieshaber), 5 Andrea Butsch, 6 Angela Reichenbach, 7 Werner Adrion (1948-2023)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Gretel Jordan (verh. Ganter), 2 Lisi Wölfle (verh. Ratzer), 3 Gottfried Hermann, 4 Gertrud Heizmann, 5 Gottfried Hermann
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Theresia Guth (verh. Ganter), 2 Willi Geisinger, 3 ???, 4 Veronika Gromann, 5 ???, 6 Anita Koch (verh. Stephani), 7 ???, 8 Eberhard Müller
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 Werner Hasenfratz, 2 Werner Kienzler, 3 Norbert Bruger, 4 Karlheinz Hahn, 5 ??? Höfler

Standort des Fotografen: ???

Erstkommunion bei Familie Weiss in der Vorstadtstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Die kleine Ursula Weiss (geb. 1951) feiert heute ihre Erstkommunion. Im weißen Kommunionkleid steht sie vor ihrem Elternhaus in der Vorstadtstraße, vor dem ein VW Käfer geparkt ist. Ob er der Familie Weiss gehört – oder einem Verwandten, der zur Feier des Tages angereist ist? Umringt von einigen Familienangehörigen wird Ursula Weiss fotografiert. Vielleicht kommt man gerade vom Mittagessen oder ist dabei, zur Vesper in die Kirche zu gehen?

V.l.n.r.: 1 ???, 2 Ursula Weiss, 3 ???, 4 Josef Beha (1936-2018), 5 Josef Weiss (1913-?)

Das Haus links ist nicht das Haus Weiss, sondern bereits das Nachbarhaus (Vorstadtstr. 10). Es gehört dem Landwirt Johann Beha und dessen Ehefrau Katharina Beha (geb. Vogelbacher). Auf der rechten Straßenseite sind die Rückseiten vom Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) und im Hintergrund vom Haus Heizmann (Obere Hauptstr. 15) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884663, 8.346601