Häuser Schlenker und Fehrenbach in der Kirchstraße, ca. 1988

Sammlung Familie Waßmer

Ein letzter Blick, bevor die Abrissbirne kommt: 1988 wird das Haus Fehrenbach (Kirchstr. 4) fotografisch dokumentiert, ehe es aus dem Stadtbild verschwindet. Das Gebäude der Familie Fehrenbach, einst im Besitz von Landwirt Franz Fehrenbach (1897-1976) und seiner Ehefrau Lina Fehrenbach (geb. Hasenfratz, 1901–1991), besteht aus zwei Teilen – einem Wohnbereich und einem landwirtschaftlichen Teil. Auffällig ist, dass der Wohntrakt im Laufe der Jahre um ein Stockwerk erhöht wurde. Die veränderte Dachneigung verrät den Umbau und unterscheidet das Haus deutlich von seinen Nachbarn.

Links schließt sich das Haus Schlenker (Kirchstr. 6) an, seit Jahrzehnten unverändert. Hier wohnen Landwirt Fritz Schlenker (1912-?) und seine Ehefrau Helene Schlenker (geb. Rösch, 1927-2019). Vor den Häusern zeigt sich die neu gestaltete Kirchstraße: Pflaster wechselt sich mit Asphalt ab, und frisch gepflanzte kleine Bäume sollen dem Straßenraum wieder ein grünes Gesicht geben.

Standort des Fotografen: 47.883209, 8.344783

Haus Koch in der Kirchstraße, 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

»Teppiche K. Koch Gardinen« steht groß an der Fassade über dem Hauseingang. Am Seitengiebel heißt es außerdem: »Matratze Möbel Polstermöbel«. Der Sattlermeister Karl Koch hatte das Grundstück 1929 nach dem Großbrand in der Hafnergasse übernommen und darauf den Neubau mit Staffelgiebel errichtet. In breiten Schaufenstern werden die Waren, z. B. ein Kinderwagen, dargeboten.

Bei Kochs werden auch Fremdenzimmer an Kurgäste vermietet. Offenbar ist gerade der Urlaub für einige Gäste zu Ende und sie reisen ab. Man stellt sich vor dem Haus nochmal zu einem Gruppenfoto auf. Daneben wartet schon das geparkte Auto.

Standort des Fotografen: 47.883064, 8.344048

Untere Hauptstraße in Richtung Kirche, ca. 1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Zwischen dem Warenhaus »zum Kasten« (links) und dem Gasthaus »zum Lamm« (rechts) fällt der Blick in die Kirchstraße. Das kleine Häuschen der Brunnenstube und dahinter das Kaufhaus Schirmer sind zu erkennen. Vor dem Haus ist ein alter Opel geparkt. Im Hintergrund ragt der schlanke Kirchturm der katholischen Pfarrrkiche in den Himmel. Ein Gewirr an Stromleitungen ist, ausgehend vom Verteilermeisten an der Ecke, über die Straße gespannt. Die Elektrizität hat seit 1916 im Städtchen Einzug gehalten. Im Vordergrund ist ein Karren abgestellt, auf dem man Langholz transportierte.

Standort des Fotografen: 47.883184, 8.343646

Musikkapelle vor dem Haus Fehrenbach, ca. 1970-1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl-Heinz Maier zur Verfügung.

Eine Musikkapelle, die auf einen Besuch in Löffingen weilt, hat sich anlässlich eines Festes auf dem Platz aufgestellt, an dem die Demetriusstraße in die Untere Hauptstraße einmündet. Ansonsten ist der Platz zugeparkt mit Autos.

Im Hintergrund erkennt man rechts die Giebelwand vom Haus Straub. Daneben ist das Haus Fehrenbach (Demetriusstr. 18) zu sehen. Der Wohnbereich ist mit Girlanden geschmückt. Das Ökonomiegebäude verfügt über eine Stalltür und zwei große Scheunentoren. Vermutlich entstand das Foto Anfang der 1970er Jahre, kurze Zeit vor dem Abbruch des Anwesens 1972.

Standort des Fotografen: 47.883143, 8.343705

2 Fotos: Prozession in der Unteren Hauptstraße anlässlich der Glockenweihe, 30. November 1951

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Elke Moser und Georg Willmann zur Verfügung.

Im Zweiten Weltkrieg mussten vier Glocken für die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Am 30. November 1951 geleitet eine kleine Prozession vier neue Glocken zur Pfarrkirche St. Michael. Vorneweg marschieren die Ministranten mit Fahnen, gefolgt von einer Musikkapelle. Dahinter gehen Schulkinder. Es folgt der Lastwagen mit zwei Glocken, flankiert von Ministranten. Verdeckt dahinter gehen Pfarrer Weickhardt, Bürgermeister Benitz und der Gemeinderat.

Am Sonntag, den 2. Dezember 1951 findet dann die feierliche Glockenweihung in der Pfarrkirche statt.

Standort des Fotografen: 47.883158, 8.343746

Zaungäste am Waldbad, ca. 1935

Verlag A. Rebholz, Löffingen | Stadtarchiv

Zaungäste stehen am Rande des Waldbads und werfen einen Blick auf die fertig gestellte Anlage. Im Juni 1935 hat das Waldbad seinen Betrieb aufgenommen. Das Becken ist 45 Meter lang, 25 Meter breit und bis zu 3 Meter tief. Am Rande des Stadtwaldes gelegen, macht es seinem Namen alle Ehre. Die Tannen, die entlang des Zauns gepflanzt sind, sind noch so klein, dass die Zaungäste problemlos darüber hinweg schauen können. Fahrräder sind angelehnt. Ein Auto mit dem alten Kennzeichen »IVB« für »Baden« ist auf der Wiese geparkt. Der Blick schweift bis Dittishausen.

Standort des Fotografen: 47.899585, 8.331900

Untere Hauptstraße mit der Bäckerei Straub, ca. 1951-1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise ??? zur Verfügung.

Links im Bild ist die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) zu sehen. Maria Straub, die Tochter von Ernst Straub, heiratete den Bäckermeister Wilhelm Willmann. Die beiden führen die Bäckerei des Vaters weiter. Die Scheunentoreinfahrt ist im Erdgeschoss durch ein Fenster und im ersten Stockwerk durch zwei Fenster ersetzt. Statt der zwei Einzelgauben erstreckt sich über das ganze Dach eine Schleppgaube. Vor dem Haus steht ein Opel Olympia 51.

Daneben ist der Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) mit seiner Tankstelle und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu erkennen. Auf dem unteren Rathauspatz, der sich im Hintergrund anschließt, fehlt der Demetriusbrunnen, der im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst 1954 neu erbaut wurde. Auch auf dem Dach des Mailänder Tores sind die Kriegszerstörungen noch deutlich zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883306, 8.343831

Limbs Tankstelle in der Unteren Hauptstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Zu sehen sind Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) und seine Ehefrau Maria (geb. Nägele). Julius Limb betreibt vor seinem Friseursalon auch eine Tankstelle. Der Tankwagen ist vorgefahren und Julius Limb ist voll in Aktion für die Übernahme das Benzins. Interessant ist das Kennzeichen »IVB« des Tankwagens und der seitliche Aufdruck »STANDARD« des Benzinherstellers.

Standort des Fotografen: 47.883418, 8.343822

Seitengiebel des früheren Gasthauses »Sonne«, 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.

Bei der Einrichtung der Stadtmühle 1920 im ehemaligen Gasthaus »Sonne« war die Giebelwand in Richtung Kirchstraße durch eine kräftige Mauerstütze verstärkt worden. Als das Foto aufgenommen wird, sind die Tage des Gebäudes gezählt, denn es wird bald abgerissen.

Standort des Fotografen: 47.883715, 8.345019

Motorisierte Narrengruppe auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1925

Verlag A. Rebholz, Löffingen | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Mitte der 1920er Jahre hat es Seltenheitswert, wenn an Fasnacht eine Narrengruppe motorisiert unterwegs ist. Hier fahren gerade sechs kostümierte Narren auf einem Kraftfahrzeug am früheren Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10) vorbei. Drei von ihnen musizieren auf Musikinstrumenten. Im Hintergrund ist das Rathaus mit seinem hölzernen Eingangsportal zu erkennen. Offiziell findet 1925 gar keine Fasnacht statt, aber diese Vollblut-Narren lassen es sich offensichtlich trotzdem nicht nehmen, sich ins »Häs« zu werfen. Es erklärt aber, warum die Passanten nicht verkleidet sind. Das Foto findet als Ansichtskarte Verbreitung. Der Titel lautet: »Schmutzige Dunnstig z’Löffingen«.

V.l.n.r.: 1 Hermann Berger (?-?), 2 Schlossermeister Leopold Berger (1878-1952), 3 Friseurmeister Julius Limb (1883-1968), 4 Schmiedemeister Otto Fürst, 5 Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956), 6 Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957)

Der Junge, der vorne auf der Kühlerhaube sitzt, ist Karl Berger.

Standort des Fotografen: 47.883805, 8.344747

Gasthaus »Ochsen«, ca. 1970-1976

Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.

Das Foto entsteht nach dem erneuten Umbau und einer weiteren Modernisierung des Gasthauses »Ochsen«. Der frühere Zwerchgiebel auf der linken Seite wurde beseitigt, der einstige Ökonomieteil auf der rechten Seite wurde um ein Stockwerk aufgestockt, sodass sich nun eine einheitliche Geschosshöhe bildet. Das bis dahin steil aufragende Dach wurde abgeflacht. Verschwunden sind die Fensterläden und die Sprossenfenster. Der Rundbogen des Garagentores wurde durch eine quadratische Form ersetzt. Ein Staffelgiebel trennt nun das Gebäude vom angrenzenden Gasthaus »Löwen«.

Standort des Fotografen: 47.884121, 8.345016