Klassenausflug mit Lehrerin Klose, Juli 1962

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Die erste Klasse der Volksschule unternimmt am 20. Juli 1962 einen Wanderausflug mit ihrer Lehrerin: Waltraut Klose unterrichtet seit dem Schuljahr 1953/54 in Löffingen. 37 Schüler*innen nehmen an dem Ausflug teil. Um 9 Uhr marschiert man bei der Schule los und wandert durch den Wald in Richtung Bachheim. Unterwegs können die Schüler*innen einen jungen Kuckuck beobachten. In Bachheim kehren sie im Gasthaus »Insel« ein. Nach gründlicher Stärkung lassen sie sich auf einer Wiese oberhalb der Wutachschlucht nieder, um allerlei Spiele zu veranstalten. Herrlichster Sonnenschein begleitet die Gruppe den ganzen Tag hindurch. Um 17 Uhr fährt man mit dem Zug zurück nach Löffingen.

Standort des Fotografen: 47.854369, 8.409558

Geschäft Hasenfratz-Laule am oberen Rathausplatz, April 1981

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Schuh- und Sporthaus Hasenfratz (Rathausplatz 2) hat seine neuen Geschäftsräume im früheren Postamt bezogen – einem historischen Gebäude mit bewegter Vergangenheit. Die Firma Hasenfratz wurde vor 60 Jahren gegründet, seit 20 Jahren wird sie von Elisabeth Laule (geb. van den Heuvel, geb. 1937) und Bruno Laule (1938-2021) geführt.

Der Umbau stellte aufgrund des Denkmalschutzes eine besondere Herausforderung dar: Das stattliche Haus wurde 1739 als Fürstlich Fürstenbergisches Amtshaus erbaut und in manchen Quellen sogar als »Schloss« bezeichnet. Hier residierte der Obervogt. Zu dem Gebäude zählte auch das Haus Rathausplatz 3, in dem sich der Ökonomiebereich der Fürstenbergischen Herrschaft befand. Später diente das Gebäudeensemble als Großherzoglich Badisches Bezirksamt und zuletzt bis 1852 als Rentamt.

Zur Eröffnung würdigte Architekt Heinrich Wider die gelungene Verbindung von Geschichte und Gegenwart: Die Sanierung sei ein Beispiel dafür, wie sich historische Bausubstanz und moderne Geschäftsnutzung miteinander vereinen lassen. Besonders markant zeigen sich heute die großzügigen Schaufenster, die das Erdgeschoss prägen und einen einladenden Blick ins Innere des Fachgeschäfts ermöglichen. Anlässlich der Geschäftseröffnung haben Freund*innen des Ehepaares Laule einen Baum aufgestellt.

Standort des Fotografen: 47.884140, 8.345053

Dekoration am Haus Durst in der Ringstraße, 1979

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Alfons Durst und Pia Burger heiraten! Die DLRG-Ortsgruppe schmückt das Haus Durst (Ringstr. 1) anlässlich der Hochzeitsfeier für ihren Schwimmkameraden. Schwimmabsperrungen hängen als Dekoration an der Fassade, Schwimmkleidung und ein Rettungsring sind neben der Haustür angebracht. Ein nicht ganz alltäglicher Hochzeitsschmuck! Das geparkte Auto scheint das Hochzeitsauto zu sein, denn Blechdosen sind als (lärmende) Dekoration daran gebunden.

Standort des Fotografen: 47.884761, 8.344800

Brandruine vom »Pilgerhof« in der Maienlandstraße, 1995

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Schwarzwaldgasthof »Pilgerhof« war ein Ort, an dem Menschen zusammenkamen, um zu essen und zu trinken, lachten und gemeinsam unvergessliche Momente erlebten. Seit 1960 führten Josef (»Jupp«) Hoitz und Anita Hoitz das Haus mit Herz und Leidenschaft und machten es weit über die Region hinaus bekannt. Geburtstage, Hochzeiten, Erstkommunionen und viele andere Feste wurden hier gefeiert. Nicht nur für das Ehepaar Hoitz, sondern für viele Familien war der »Pilgerhof« ein fester Bestandteil ihres Lebens.

Als die Wirtsleute 1990 das Gasthaus in neue Hände gaben, endete eine Ära. Doch das wahre Ende kam in der Nacht vom 14./15. November 1993, als ein verheerendes Feuer das traditionsreiche Gebäude zerstörte. Die Polizei stellte bei den Ermittlungen fest, dass der Brand vorsätzlich gelegt worden war.

Die Brandruine steht noch jahrelang im Maienland als trauriges Zeugnis vergangener Tage. Ein schmerzhafter Anblick für alle, die mit dem »Pilgerhof« persönliche Erinnerungen verbinden. Schließlich wird die linke Gebäudehälfte abgerissen, ein Parkplatz entsteht, und in der rechten Hälfte werden Wohnungen eingerichtet.

Standort des Fotografen: 47.887071, 8.341544

Jugendrotkreuz, ca. 1967

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

Gegründet wird die Jugendrotkreuzgruppe am 9. April 1967 als erste Gruppe im Landkreis Hochschwarzwald. Betreut werden die Jugendlichen von Ausbilder Werner Lubrich (1927-2010). Hier sind die Jugendlichen wohl auswärts auf einem Ausflug. Es scheint sich um einen offiziellen Anlass zu handeln, weshalb sie alle dunkle Hosen und weiße Hemden tragen.

V.l.n.r.: 1 Clemens Rebholz, 2 Alfons Durst, 3 Rolf Dieterle, 4 Lehrer Siegfried Dieterle (1915-1992), 5 Gerald Münzer, 6 Lothar Hall, 7 Werner Lubrich (1927-2010)

Standort des Fotografen: ???

Mehrfamilienhaus in der Bahnhofstraße, 1976

Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.

Das Backsteingebäude in der Bahnhofstraße gehört der Deutschen Bundesbahn. Gebaut wurde es im Zuge des Bahnbaus 1901. Als »Dienstwohnungsgebäude« der Reichsbahn war es für Bahnmitarbeiter und ihre Familien bestimmt. Doch die Zeiten sind längst vorbei. Heute wohnen in dem Mehrfamilienhaus Mieter*innen, die nicht bei der Bahn arbeiten.

Standort des Fotografen: 47.884705, 8.341296

Firmengebäude Studer in der Bahnhofstraße, April 1993

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Noch steht auf dem Schild »STUDER prof. Audiotechnik«. Aber die Jalouisien sind bereits hinuntergelassen. Die Zeit der Firma Studer in Löffingen ist endgültig vorbei. Zum 1. April 1993 ist der Mietvertrag der Firma für das ehemalige Prause-Gebäude in der Bahnhofstraße ausgelaufen. Studer hat seine Löffinger Niederlassung nach Berlin verlagert. Die Stadt hat das Areal ersteigert und sucht jetzt einen Nachmieter.

Das moderne Firmengebäude gehörte bis 1986 zur Wäschefabrik Prause, die am 14. November 1986 Konkurs anmeldete. Es ist angebaut an das ehemalige Haus Münzer, das der Schreiner Eugen Münzer (1911-1957) ca. 1948 errichten ließ. Am linken Bildrand ist außerdem das Haus Schlenker (Bahnhofstr. 14) zu sehen.

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor und Demetriusbrunnen, 1936

Sammlung Familie Waßmer

Auf dem unteren Rathausplatz parkt ein elegantes Automobil, ein zeittypischer Wagen der 1930er Jahre, vor dem ein Mann posiert. Das Fahrzeug verleiht der Szene einen Hauch von mondäner Modernität. Es handelt sich um einen DKW F5 oder ein ähnliches Modell der Firma »Auto Union«, deren Emblem, vier ineinander verschlungene Ringe, zu erkennen ist. Charakteristisch für diesen Fahrzeugtyp sind der Kühlergrill, die geschwungenen Kotflügel und die schlichte, aber elegante Karosserie.

Im Hintergrund ragt das Mailänder Tor auf, flankiert von den Häusern der Demetriusstraße mit ihren markanten Staffelgiebeln, die nach dem verheerenden Großbrand von 1921 neu erbaut wurden. Die Architektur mit den steilen Giebeln und den reich verzierten Fassaden, wie dem Erker und der Altane, zeugt vom Wiederaufbauwillen der Stadt und dem Bestreben, ein Stück Altstadt aus den Ruinen wiedererstehen zu lassen. Über den beiden Durchgängen für Fußgänger sind seit 1930 die Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges angebracht.

Im Zentrum des Platzes steht der Demetriusbrunnen, der durch das parkende Automobil teilweise verdeckt ist. Seine Brunnenfigur wird später einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg überstehen, während der Brunnen selbst zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883712, 8.343681

Untere Hauptstraße mit viel Schnee, 1979

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Auto, das die Untere Hauptstraße entlang fährt, tut gut daran, langsam zu fahren. Denn die Straße ist nicht komplett vom Schnee geräumt. Links und rechts der Fahrbahn türmen sich die Schneeberge. Vor der Bäckerei Willmann (Untere Hauptstr. 6) sollten Fußgänger*innen besonders vorsichtig sein: Von den Dachrinnen ragen – ähnlich wie Stalaktiten – dicke Eiszapfen hinunter. Wenn die mal nicht abbrechen und auf den Gehweg runterfallen! Auch vor dem Friseursalon Geisinger (Untere Hauptstr. 4) türmt sich der Schnee. Und auf dem unteren Rathausplatz ist der Demetriusbrunnen inmitten eines riesigen Schneeberges nur noch zu erahnen.

Standort des Fotografen: 47.883269, 8.343826

Hochwasser in der Kirchstraße, Juli 1975

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Matthias von Dungen zur Verfügung.

Ein kräftiges Sommergewitter entlädt sich am 10. Juli 1975 über Löffingen. Innerhalb von drei Stunden fällt eine Regenmenge von 86 Liter pro m². Der Stettbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist und normalerweise unterirdisch unter dem Städtchen hindurchfließt, kann die Wassermenge nicht mehr aufnehmen. Das Wasser fließt daraufhin durch die Maienlandstraße und die Untere Hauptstraße in Richtung Kirchstraße. Die Einmündung dort wird zu einem großen See, aus dem ein paar geparkte Autos herausragen. Der Hexenbrunnen wird erst im Herbst erbaut und ist deshalb noch nicht zu sehen.

Bald hat das Wasser wieder seinen ursprünglichen Lauf erreicht: In der Bittengasse kommt der Stettbach als Bittenbach wieder zum Vorschein. Das Hochwasser wird sich auf die unbebauten Bittenwiesen ergießen und langsam abfließen.

Standort des Fotografen: 47.883104, 8.343807

Automobilclub beim Narrenumzug auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1970

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Thomas Scherer zur Verfügung.

Noch ist der Automobilclub gar nicht offiziell gegründet, doch seine künftigen Mitglieder beteiligen sich schon mal am »Fasnet Mändig« am Narrenumzug. Die Gründungsversammlung findet erst wenige Wochen später am 10. April 1970 statt. Der Auftritt an Fasnacht dient also auch der Werbung von interessierten Mitgliedern. Einen (oder mehrere) Umzugswagen für den Narrenumzug abzustellen, ist für einen Automobilclub keine allzu große Schwierigkeit.

Und so reiht sich ein Laster in den Umzug ein, an dem ein Plakat mit der Aufschrift hängt: »Abschleppdienst für Fahrzeuge aller Art«. Zwei Minifahrzeuge werden gerade abgeschleppt. In dem kleinen Mercedes sitzt Martin Laufer. Dahinter folgt ein »Silberpfeil« Ford GT40, der sich beim näheren Hinschauen als Ford Taunus 17M P2 entpuppt. Darin sitzen die Gründungsmitglieder Herbert von Dungen (geb. 1943), Peter Schmidt, Lothar Schultheiß oder Willi (»Mäcki«) Scherer (1939-2001), Roland Laufer (geb. 1940) und Werner Adrion (1948-2023).

Im Hintergrund ist das Mailänder Tor zu sehen. Das daran angebaute Haus Müller (Demetriusstr. 13) ist eine Brandruine: Das Gebäude wurde bei einem Feuer im Oktober 1969 zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883830, 8.343892

Fronleichnamsprozession auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1950

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Dr. Konrad Schlude zur Verfügung.

Auf dem oberen Rathausplatz sind am Laden von Kaufmann Robert Sauter (1900-1945) die Rollläden heruntergelassen. Der Ladenbesitzer ist zu diesem Zeitpunkt tot, denn er starb am 19. Oktober 1945 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Betrieben wird der Laden aber weiterhin von seiner Ehefrau Justina Sauter (geb. Brett, 1900-1994). Dass das Geschäft heute geschlossen ist, liegt daran, dass Feiertag ist.

Die katholische Pfarrgemeinde feiert Fronleichnam. Die Häuser im Städtchen sind entlang der Prozessionsstrecke mit Fahnen und Girlanden geschmückt. Der Weg, auf dem das Allerheilige in der Monstranz duch die Straßen getragen wird, ist mit einem Blumenteppich versehen. Eine Gruppe junger Frauen schreitet gerade darüber. Sie tragen eine Marienstatue. Vielleicht gehören sie der Jungfrauenkongregation an.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 Agathe Köpfler (verh. Jordan, 1922-1982), 8 ???, 9 ???

Eine der Frauen ist vermutlich Magdalena Glunk (verh. Schlude, 1931-2019).

Standort des Fotografen: 47.883956, 8.344880