Erstkommunion bei Familie Weiss in der Vorstadtstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Die kleine Ursula Weiss (geb. 1951) feiert heute ihre Erstkommunion. Im weißen Kommunionkleid steht sie vor ihrem Elternhaus in der Vorstadtstraße, vor dem ein VW Käfer geparkt ist. Ob er der Familie Weiss gehört – oder einem Verwandten, der zur Feier des Tages angereist ist? Umringt von einigen Familienangehörigen wird Ursula Weiss fotografiert. Vielleicht kommt man gerade vom Mittagessen oder ist dabei, zur Vesper in die Kirche zu gehen?

V.l.n.r.: 1 ???, 2 Ursula Weiss, 3 ???, 4 Josef Beha (1936-2018), 5 Josef Weiss (1913-?)

Das Haus links ist nicht das Haus Weiss, sondern bereits das Nachbarhaus (Vorstadtstr. 10). Es gehört dem Landwirt Johann Beha und dessen Ehefrau Katharina Beha (geb. Vogelbacher). Auf der rechten Straßenseite sind die Rückseiten vom Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) und im Hintergrund vom Haus Heizmann (Obere Hauptstr. 15) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884663, 8.346601

Parkplatz und Erweiterungsbau bei der Firma Studer-Revox, 1976

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Parkplatz bei der Firma Studer-Revox ist gut gefüllt. Hier sind nicht nur Einwohner*innen aus Löffingen beschäftigt, sondern auch Pendler*innen aus einem größeren Einzugsgebiet. Für 380 Beschäftigte ist das Löffinger Werk von Studer-Revox der Arbeitgeber. 1965 wurde das Werk I in Betrieb genommen. Es umfasst eine Produktionsfläche von 4.800 m². Hauptprodukte sind Tonbandmaschinen, Tuner und Verstärker. Die Erdarbeiten hinter dem Parkplatz zeigen an, dass das Werk dabei ist, weiter zu expandieren. Ein Neubau wird gerade errichtet. 1978 beginnen dann die Bauarbeiten zur Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes.

Im Hintergrund sind die Mehrfamilienhäuser in der Oberen Hauptstraße zu sehen, die Anfang der 1970er Jahre erbaut wurden. Das letzte Haus in der Reihe gehört Familie Wörner (Obere Hauptstr. 61).

Standort des Fotografen: 47.884252, 8.352730

Demetriusstraße, 1961

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Kaum verändert hat sich die Demetriusstraße, seitdem die Häuser vor 40 Jahren im Rahmen des Wiederaufbauprogramms erbaut wurden. Am 28. Juli 1921 war hier ein verheerendes Feuer ausgebrochen, das nicht nur diesen Straßenzug, sondern insgesamt 36 Häuser des Städtchens einäscherte. Das Feuer breitete sich damals in Windeseile aus. Der Wiederaufbau erfolgte nach Plänen des Freiburger Architekten Carl Anton Meckel (1875-1938). Die Straße wurde verbreitert, aber die historische Struktur des Altstadtrings beibehalten.

Wo vor 40 Jahren ein Inferno herrschte, geht es heute beschaulich zu. Vor der Molkerei stehen Milchkannen. Vor den Fenstern blühen die Blumen. Wäsche ist zum Trocknen rausgehängt. Die einzige bauliche Veränderung ist am Haus Hasenfratz (Demetriusstr. 9) zu verzeichnen, in dessen Erdgeschoss ein modernes Schaufenster eingezogen wurde.

Standort des Fotografen: 47.884358, 8.344570

Dreharbeiten für die »Sesamstraße« auf dem unteren Rathausplatz, 1975

Archiv des SWR

Aus den USA war die »Sesamstraße« bereits 1972 nach Deutschland gekommen und seitdem im Fernsehprogramm für Kinder ausgestrahlt worden. Anfangs wurden die Folgen einfach nur synchronisiert. Doch Eltern, Pädagog*innen und Politiker*innen in der Bundesrepublik kritisierten immer vehementer, dass die US-amerikanischen Bezüge in der Serie zu stark seien.

Der SWR reagierte schließlich auf die Kritik: Die titelgebende Straße und die damit zusammenhängenden US-Großstadtszenen müssen weichen. Als neuer Drehort wird Löffingen gewählt, um Kindern die Möglichkeit zur Identifikation mit ihrer Heimat zu bieten. Außerdem wird eine neue Rahmengeschichte erfunden: Die Schauspieler*innen Liselotte Pulver (geb. 1929) und Henning Venske (geb. 1939) treten nun in Erscheinung – zusammen mit dem braunroten Bären Samson und dem rosa Vogelmädchen Tiffy. Gut abgeschirmt von der Öffentlichkeit finden die Dreharbeiten im Städtchen statt, wie hier auf dem unteren Rathausplatz.

Standort des Fotografen: 47.883757, 8.343672

2 Fotos: Supermarkt »Plus« in der Ringstraße, 1999

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Lebensmittelgeschäft »Plus« existiert schon seit mehr als zehn Jahren in den ehemaligen »Benz-Garagen« (Ringstr. 10). Die Kette gilt als »Soft«-Discounter und wirbt mit dem – aus den Buchstaben der Firma abgeleiteten – Slogan »Prima leben und sparen«. Gegründet wurde die Firma 1972 – aufgelöst wird sie 2010. So lange existiert die Filiale in Löffingen aber nicht. Das Foto entsteht im Zusammenhang mit der Berichterstattung in der Lokalzeitung zur geplanten Schließung. Später eröffnen hier zunächst ein »ZK Raiffeisen Martk« und später eine NKD-Filiale.

Links neben dem »Plus« befindet sich die Bäckerei Gehri. Diese Filiale schließt zum 1. Oktober 2019.

Standort des Fotografen: 47.883111, 8.343333

Vorführung des Automobilclub auf dem Sportplatz, 1. Mai 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Auf dem Sportplatz findet ein Benefizspiel des Fußballclub statt. Der Eintritt ist frei. Die eingesammelten Spendengelder der Wohltätigkeitsveranstaltung kommen der Familie von Manfred Kaufmann (1953-2021) zu Gute, der seit einem Verkehrsunfall am 1. November 1971 bewußtlos in einer Freiburger Klinik liegt.

Zunächst tritt die Betriebssportgemeinschaft der Firma Studer gegen den FC Neustadt an. Anschließend spielt eine Prominentenmannschaft bestehend aus Mitgliedern des Stadtrates und von Stadtbediensteten gegen die Vorstandschaft des FC Löffingen. In der Pause unterhält der Automobilclub das Publikum mit ein paar Einlagen. Die Fahrer beweisen ihre Geschicklichkeit am Steuer.

Standort des Fotografen: 47.882786, 8.350704

Abreise des Fußballclubs vom oberen Rathausplatz, Juli 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Fußballclub veranstaltet ein viertägiges Zeltlager in Füssen im Allgäu, an dem 81 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren teilnehmen. Begleitet werden sie von elf Trainern, denn natürlich steht der Fußballsport im Mittelpunkt der Ferienfreizeit. Organisiert wird die Fahrt von Jugendleiter Karl Götz und Geschäftsführer Norbert Brugger. Mit einem großen Reisebus und mehreren PKW fährt man vom oberen Rathausplatz ab. Zu sehen sind die Gasthäuser »Löwe« und »Ochsen« und das Geschäft »Zigarren-Vogt«. In dem Gewusel auf dem oberen Rathausplatz sind u.a. Herbert Kreuz und Waltraud Dominke zu erkennen. Neben dem Auto steht Norbert Brugger.

Im Allgäu angekommen, schlägt man auf dem Sportgelände des FC Füssen insgesamt 24 Zelte auf. Die Verpflegung bezieht man von der Bundeswehr in Füssen. Neben mehreren Fußballturnieren unternehmen die Fußballer aus Löffingen eine Wanderung, auf der sie einen herrlichen Blick auf das Schloss Neuschwanstein haben, sie baden im Obersee und besuchen gemeinsam einen Gottesdienst in der Stadtkirche.

Standort des Fotografen: 47.883906, 8.344888

Unterer Rathausplatz mit viel Schnee, 1973

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willman zur Verfügung.

Der Altstadtring beim Mailänder Tor ist wieder geschlossen. Anstelle der Ruine vom 1969 abgebrannten Haus Müller (Demetriusstr. 13) steht jetzt die neu errichtete Bezirkssparkasse. Ihre Fassade erstrahlt in ähnlich leuchtendem Weiß wie die Schneemassen, die sich auf dem unteren Rathausplatz türmen. Nur das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges und der Demetriusbrunnen ragen aus den Schneebergen hervor. Das an die Sparkasse angrenzende Haus Egle (Demetriusstr. 14) mit seinem Modegeschäft, das in der Brandnacht durch das Löschwasser erheblich beschädigt wurde, ist ebenfalls renoviert.

Die Sonne lacht von einem strahlend blauen Himmel. Wenn die Sonne so weiter scheint, dann wird der Schnee auf den Dächern wohl bald weggetaut sein.

Standort des Fotografen: 47.883667, 8.344119

Hochzeitsgäste bei der Hochzeit Burger / Benitz am Rathausbrunnen, 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die drei Frauen und drei Männer haben sich auf den Rand des Rathausbrunnens niedergelassen. Sie sind chic angezogen, da heute die Hochzeit von Schmiedemeister Willi Burger (1928-2021) und Elisabeth Benitz (1930-2019) stattfindet. Während das Paar im Rathaus standesamtlich getraut wird, warten die sechs auf dem Rathausplatz. Es sind Klassenkamerad*innen der Braut.

V.l.n.r.: 1 Johann Glunk (1930-2017), 2 Marlies Fritsche (verh. Kaiser), 3 Adolf Benz, 4 Lotte Groß (verh. Ratzer), 5 Hans Kaufmann (1930-2003), 6 Brunhilde Hofmaier (verh. Heiler, 1931-2004)

Im Hintergrund ist ein parkendes Postauto zu sehen, denn das Postamt (Rathausplatz 2) befindet sich in der rechten Gebäudehälfte, die nicht mehr im Foto zu sehen ist. Das kleine Geschäft (Rathausplatz 3), das hinter der Personengruppe zu erkennen ist, gehört Heinrich Frank. Der Laden wird »De Heinrech Frank« genannt. Er verkauft Schreibwaren, Groschenromane und Comics sowie anderen Krimskrams. Im Nachbarhaus links befindet sich die Metzgerei Rohrer (Rathausplatz 4). Sie wurde bis zu seinem Tod 1954 von Metzgermeister Max Rohrer (1901-1954) betrieben, der aus St. Peter stammte. Der Betrieb wird jetzt von seiner Ehefrau Maria Rohrer (geb. Saile, 1901-1990) fortgeführt.

Standort des Fotografen: 47.883908, 8.344811

Sanierung des Demetriusbrunnens, Mai 1994

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

40 Jahre ist der Demetriusbrunnen alt. Seit einiger Zeit ist der Brunnen undicht, sodass Wasser austritt. Eine Waldshuter Firma ist deshalb gerade damit beschäftigt, den Brunnen zu sanieren und das Brunnenbecken abzudichten. Die Zeltplane, die über dem Brunnen angebracht ist, schützt die Arbeiter vor Regen und die Anwohner*innen vor der starken Staubentwicklung.

Schon 1912 war an dieser Stelle ein Brunnen eingeweiht worden, auf dessen Säule bereits die Figur des Demetrius stand. 1945 wurde der Brunnen bei einem Luftangriff zerstört, die Figur blieb aber unversehrt und schmückt seit 1954 auch wieder den neuen Demetriusbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.883815, 8.343776

3 Fotos: Zuschauer*innen bei der Hexentaufe, Fasnacht 1979

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

28 Hexen gehören traditionell der Hexengruppe an. Nachdem Albin Zepf (1934-2009) ausgeschieden ist, rückt ein Nachfolger nach. Jürgen Jonner wird als neues Mitglied in den Kreis der Hexen aufgenommen. Dazu findet am Sonntag die Hexentaufe statt – natürlich am 1975 errichteten Hexenbrunnen in der Kirchstraße. Dem Schauspiel wohnt eine große Schar an Zuschauer*innen bei. Die Hexen mit ihrem »Narrensamen« sind vorneweg dabei. Aber auch die »Laternenbrüder« mit Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz und die »Hansele« sind zur Stelle. Aufmerksam verfolgen sie, wie Jürgen Jonner die Taufe über sich ergehen lässt. Ihm zur Seite steht sein »Getti« Oswald Laufer. Tapfer lässt er sich mit dem kalten Brunnenwasser taufen, sich rasieren und trinkt aus dem Hexenstrohschuh.

Bei den Hexen ist Gottfried Vogelbacher (1933-2008) zu sehen, beim »Hexen-Samen« sind u.a. Frank Koch, Gudrun Koch (verh. Binder), Ulrike Rosenstiel (verh. Ruf), Martina Wehrle (verh. Fehrenbach), Rainer Ganter und Susanne Götz zu erkennen. Ganz hinten stehen die Althexen (u.a. Walter Müller).

Bei den »Laternenbrüdern« stehen v.l.n.r.: 1 Wilfried Vogt, 2 Alfons Durst, 3 Josef (»Jupp«) Hoitz, 4 Hermann Zahn, 5 Hugo Schropp (1925-1998), 6 Dieter Butsch, 7 Heinrich Wider, 8 Manfred Mayer

Bei den »Hansele« sind Ingrid Eggert (verh. Seidel, 1956-2020), Hedwig Amann und Jutta Müller (geb. Benz) zu sehen.

Außerdem beobachten auch Musiker*innen der Stadtmusik das Treiben. Zu sehen ist u.a. Karlheinz Reichenbach.

Standort des Fotografen: 47.883077, 8.344332

Rötengasse beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Matthias von Dungen zur Verfügung.

Der Stadtbach, der sonst ruhig unter dem Städtchen durchfließt, kann die Wassermassen nach einem kräftigen Sommergewitter nicht mehr fassen. Nachdem innerhalb von drei Stunden ein Niederschlag von 86 Liter pro m² gefallen ist, bahnt sich der Bach oberirdisch seinen Weg. An der Einmündung von Rötengasse und Maienlandstraße steht die gesamte Kreuzung unter Wasser.

Der Wolkenbruch selbst ist bereits vorüber. Schon scheint die Sonne wieder am Himmel. Auf der ansteigenden Maienlandstraße stehen vor dem Haus Storz (Maienlandstr. 10) einige Anwohner*innen und beobachten – trockenen Fußes – die Naturgewalt. Die Autos wurden sicher am Hang in der Rötengasse geparkt.

Standort des Fotografen: 47.885299, 8.342171