Motel-Raststätte an der Bundesstraße, ca. 1965

Verlag Flugbild GmbH, Bonn / Sammlung Familie Waßmer

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dieses Luftbild sei an einem »autofreien Sonntag« 1973 entstanden, so leer ist die Bundesstraße 31. Doch die Fahrzeuge, die auf dem Parkplatz stehen, zeigen, dass dem nicht so ist. Tatsächlich ist die Umgehungsstraße einfach neu gebaut. Verglichen mit heute herrscht noch wenig Verkehr auf der zweispurigen Straße. 

Neu ist auch die 1963/64 erbaute Motel-Raststätte »Hochschwarzwald« von Willi Scherer (Fürstenbergstr. 27), die an der B31 steht. Sie bietet ihren Gästen »gutbürgerliche Küche«, »Fremdenzimmer mit Duschen« und Garagen. Daneben befindet sich eine bereits 1961 errichtete Tankstelle, die dem Mineralölunternehmen BP gehört. Erster Pächter der BP ist bis 1964 Willi Scherer. Es folgen als Pächter Familie Waldman, Herr Veigle und dann ab ca. 1973 Paul Vögtle. Selbst aus luftiger Höhe ist das Werbeschild von BP zu erkennen.

Motel-Raststätte an der Bundesstraße, ca. 1965

Sammlung Familie Waßmer

Mit dieser farbigen Mehrbildkarte wirbt die Motel-Raststätte »Hochschwarzwald« an der Bundesstraße 31 für Gäste. Die Umgehungsstraße ist neu gebaut. Der Durchgangsverkehr von Freiburg nach Donaueschingen quält sich nicht mehr durch das Städtchen. Noch steht der Neubau einsam an der B31, denn andere Häuser gibt es in der Fürstenbergstraße noch nicht. Das Motel verfügt über »gutbürgerliche Küche«, »Fremdenzimmer mit Duschen« und Garagen. Der Inhaber ist Willi Scherer.

In den Räumlichkeiten des Motel wird 1970 der Automobilclub Löffingen (ACL) gegründet. Die Idee dazu hatten Scherer und Werner Adrion. 25 Motorsportfreunde schließen sich in dem Verein zusammen.

Standort des Fotografen: 47.887955, 8.348343

Gasthaus »Pilgerhof« mit Pensionsgebäude in der Maienlandstraße, ca. 1921-1925

Sammlung Familie Waßmer

»Kaffee & Gasthaus zum Pilgerhof« steht in großen Buchstaben auf dem Emailleschild, das unübersehbar an der Fassade angebracht ist. Über der Eingangstür hängt ein weiteres, viel kleineres Schild. Darauf steht der Name des Besitzers: Otto Vogel.

Der Gast- und Landwirt Otto Vogel (1871-1940), in Freiburg geboren, hatte 1895 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau Rosa geb. Faller (1870-1934) war die Tochter der Wirtsleute Faller. Das Ehepaar Vogel brach die angrenzende Scheune ab und errichtete etwa 1921 an ihrer Stelle ein Pensionsgebäude mit Fremdenzimmern, das rechts im Bild zu sehen ist. Auf dem Foto sind am rechten Bildrand außerdem Stromkabel zu erkennen, die über die Maienlandstraße gespannt sind. Insofern ist das Foto nach der Elektrifizierung 1916 und nach dem Bau des Pensionsgebäudes Anfang der 1920er Jahre entstanden.

Standort des Fotografen: 47.887093, 8.341458

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg | Sammlung Familie Waßmer

Drei Ansichten sind auf dieser Mehrbildkarte von 1906 zu sehen. Oben ist eine »Gesamtansicht« des Städtchens vom Gewann »Breiten« aus abgebildet. Am linken Bildrand ist das 1905 eröffnete Großherzogliche Forsthaus in der Rötenbacher Straße zu erkennen. Auf dem Alenberg stehen noch die Häuser, die einige Jahre später dem Großbrand 1921 zum Opfer fallen und eingeäschert werden.

Links unten ist das Gasthaus »Ochsen« am oberen Rathausplatz zu sehen. Nach dem Tod des »Ochsen«-Wirtes Martin Gromann (1866-1905) wird die Wirtschaft von seiner Witwe Josefa Gromann (geb. Sibold, 1863-1937) weiterbetrieben. 

Rechts unten ist die 1898 geweihte »Wallfahrtskirche Witterschnee« abgebildet. Vermutlich richtet sich die Ansichtskarte auch und vor allem an Pilger, die nach Löffingen kommen, und einen Gruß nach Hause versenden wollen.

Ausschnitt: Gasthaus »Ochsen«, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Im Jahr 1906 wird dieses Foto vom Gasthaus »zum Ochsen« aufgenommen. Nur ein Jahr zuvor war der »Ochsen«-Wirt Martin Gromann (1866-1905) im Alter von nur 39 Jahren verstorben.

Martin Gromann, 1866 als Sohn des Schumachers Fidel Gromann geboren, wuchs in der heutigen Demetriusstraße auf. Er war eigentlich Friseur. 1891 heiratete er Josefa geb. Sibold (1863-1937), die aus Seppenhofen stammte. 1898 erwarben die beiden den »Ochsen« am oberen Rathausplatz und betrieben zusammen die Gastwirtschaft im ersten Stock. Den Kellerraum im Erdgeschoss baute Martin Gromann zu einer Barbierstube aus. Ob die Werbetafel an der Hausfassade Reklame für sein Friseurgeschäft oder für die Gastwirtschaft macht, ist leider nicht zu entziffern.

Im Feuerversicherungsbuch von 1898 wird das Anwesen als dreistöckiges Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude, Gewölbe- und Balkenkeller, Scheuer und Stallung beschrieben. 1924 wird ein zweistöckiges Abortgebäude ergänzt.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.884117, 8.345039

Umbau des Gasthauses »Ochsen«, 1968

Badische Zeitung (Fotograf: Maurer) / Sammlung Familie Waßmer

Das altehrwürdige Gasthaus »zum Ochsen« wird teilweise abgerissen und anschließend modernisiert wieder aufgebaut. Das Dach war schadhaft und das Gebälk in den beiden oberen Stockwerken vermodert. Im Zuge des Umbaus wird der Zwerchgiebel beseitigt und das Gebäude um eine Etage aufgestockt. Nach der Erweiterung wird mehr Platz für Übernachtungsgäste zur Verfügung stehen. Während der Zeit des Umbaus bleibt die Gastwirtschaft im Erdgeschoss geöffnet. Den Umbau leitet Helmut Köpfler. Seine Mutter, die »Ochsen«-Wirtin Anna Köpfler geb. Gromann, ist verreist, weil sie es vorzieht, den Teilabbruch nicht mitanschauen zu müssen.

Standort des Fotografen: 47.884154, 8.345263

Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1914

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erika und Norbert Freudenberg zur Verfügung.

»Gasthaus Engel L. Markstahler«, steht auf dem Wirtshausschild, das am Seitengiebel angebracht ist. Dank dieser Information lässt sich das Bild ziemlich genau datieren. Denn 1914 hat der Milchhändler Ludwig Markstahler das Gasthaus gekauft, das direkt neben der Witterschneekirche steht. Zuvor war der »Engel« seit 1873 im Besitz der Familie Guth gewesen. Ludwig Markstahler betreibt das Gasthaus aber nur kurze Zeit persönlich, denn er ist während des Ersten Weltkrieges Soldat und fällt am 30. Januar 1917. Seine Witwe führt die Land- und Gastwirtschaft weiter. 1924 verheiratet sie sich mit dem Landwirt Heinrich Mayer. Bis 1934 betreiben sie gemeinsam das Gasthaus und stellen dann den Schankbetrieb ein.

Standort des Fotografen: 47.891867, 8.336837

Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1902

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl Guth zur Verfügung.

»Gastwirtschaft zum Engel von J. Guth«, steht auf dem Wirtshausschild, das am Seitengiebel angebracht ist. Der »Engel« war neben den beiden Gasthäusern »Pilgerhof« und »Witterschnee« das dritte Gasthaus im Maienland, das vor allem von Wallfahrern besucht wurde.  Seit 1873 waren im »Engel«, direkt neben der Witterschneekirche gelegen, sogar Fremdenzimmer untergebracht. Das Gasthaus wurde bis zur Jahrhundertwende von dem Weber und Restaurateur Joseph Guth (1838-1891) und seiner Ehefrau Agnes geb. Kopp (?-?) betrieben.

Im Jahr 1900 übergab die Witwe das Haus an ihren Sohn Johann Guth (1869-1952), der in erster Ehe mit Johanna geb. Bader (1875-1903) verheiratet war, die allerdings bereits 1903 starb. Laut Feuerversicherungsbuch von 1898 bestand der »Engel« aus einem zweistöckigen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, mit Scheuer, Stall und Schopf sowie einer Trinkhalle, die links im Bild zu sehen ist. Das Dach ist noch holzgeschindelt. Im Vordergrund ist ein Obst- und Gemüsegarten zu sehen. Rechts bei der Personengruppe steht ein Ziehbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.891867, 8.336837

Umzug auf dem Rathausplatz beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Vier Zwerge mit Zipfelmütze und rauschendem Bart tragen ein Schild, auf dem »Die Feuerwehr als Beschützerin der Heimat« geschrieben steht. Dahinter schließt sich der Festumzug mit der Musikkapelle an. Im Hintergrund sind die geschmückten Häuser der Unteren Hauptstraße mit dem Haus Geiger (Untere Hauptstr. 1) und dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu erkennen.

Das Bild entsteht anlässlich des Kreisfeuerwehrfestes, das im Juni 1953 in Löffingen veranstaltet wird. Gleichzeitig feiert man das 90. Gründungsjubiläum der Löffinger Wehr.

Standort des Fotografen: 47.883741, 8.343743

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Engel« und Kapelle und Kirche Witterschneekreuz, ca. 1902

Verlag E. G. Messmer, Löffingen | Sammlung Familie Waßmer

Dass auf dieser Mehrbildkarte das Gasthaus »zum Engel« und die alte Kapelle und neue Kirche Witterschneekreuz zusammen abgebildet sind, ist kein Zufall. Der »Engel« ist neben den beiden Gasthäusern »Pilgerhof« und »Witterschnee« das dritte Gasthaus im Maienland, das vor allem von Wallfahrern besucht wird. Seit 1873 sind im »Engel« sogar Fremdenzimmer untergebracht. Das Gasthaus wurde bis zur Jahrhundertwende von dem Weber und Restaurateur Joseph Guth (1838-1891) und seiner Ehefrau Agnes Guth (geb. Kopp, ?-?) betrieben.

Im Jahr 1900 übergab die Witwe das Haus an ihren Sohn Johann Guth (1869-1952), der in erster Ehe mit Johanna Guth (geb. Bader, 1875-1903) verheiratet war, die allerdings bereits 1903 starb. Laut Feuerversicherungsbuch von 1898 besteht der »Engel« aus einem zweistöckigen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, mit Scheuer, Stall und Schopf sowie einer Trinkhalle, die links im Bild zu sehen ist.

Fronleichnamsprozession auf dem oberen Rathausplatz, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Cindy Küßner zur Verfügung.

Langsam bewegt sich die Fronleichnamsprozession über den oberen Rathausplatz. Der Zug steuert das frühere Gasthaus »Sonne« an, vor dem ein Stationenaltar aufgebaut ist. Eine Gruppe Frauen, die vermutlich dem katholischen Frauenverein angehört, trägt eine Marienfigur auf dem Prozessionsweg durch das Städtchen. Zu den Trägerinnen gehört vorne rechts Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938).

Im Hintergrund ist das Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) und das Haus vom »Zigarren-Vogt« (Rathausplatz 13) zu sehen. Der Kaufmann Wilhelm Vogt betreibt die Tabakwaren-Großhandlung.

Standort des Fotografen: 47.883974, 8.344918

Mehrbildkarte vom Gasthaus »Ganterbräu« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1985

Stadtarchiv

Diese Mehrbildkarte dient zur Werbung für das Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4), das auch über Gästezimmer verfügt. Das Gasthaus wird seit den 1960er Jahren von Franziska Heiler geb. Fritsche betrieben. Zu sehen ist eine Außenansicht des Gebäudes mit dem von Gipsermeister Erich Adrion geschaffenen Wandgemälde. Vor den Fenstern blühen Geranien.  Drei weitere Bilder zeigen Innenansichten der Gaststube, der Bar und der Ecke mit dem Stammtisch.

Standort des Fotografen: 47.884381, 8.345557