Blick vom Bahnhof zur Ringstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist ein sonniger Wintertag. Die Häuser des Städtchens sind von Neuschnee bedeckt. Auch auf der Sitzbank vis-à-vis des Bahnhofs und auf dem Holzgeländer liegt Schnee. Der Blick fällt von der Bahnhofstraße hinüber zu den Häusern des Altstadtrings.

Von der Bahnhofstraße fällt der Blick hinunter zum eingeschneiten Städtchen. Zu sehen sind die Rückseiten der Häuser der Demetriusstraße, die seit altersher den äußeren Stadtring bilden. Holzzäune reihen sich aneinander, Holzbiegen sind säuberlich aufgeschichtet. Neben der Bahnhofstraße steht ein Telefonmast, an dem parallel zur Straße Kabel gespannt sind.

Am linken Bildrand ist das Mehrfamilienhaus Ringstr. 8 zu sehen, das »neuer Benz-Bau« genannt wird, obwohl es – 1923/24 erbaut – gar nicht mehr so neu ist. Daneben steht das Haus Roth (Ringstr. 6). Darüber thront das Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9) und der Alenberg. Vor den Bäumen im Kurpark ist der Pavillon zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883223, 8.342538

Blick von der Festhalle in Richtung Städtchen, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Galerie beim Heimatmuseum (Festhallenstr. 5) fällt der Blick über die verschneite »Bittenwiese« in Richtung Städtchen. Zu sehen ist der neu erbaute Bauhof und dahinter der Farrenstall. Beide Gebäude werden 2015 und 2019 abgerissen. Links daneben ist das kleine Schlachthaus am Bittenbach zu sehen, das bereits 1968 aus dem Stadtbild verschwindet.

Im Hintergrund ist der Stadtring im Bereich der Kirchstraße und die katholische Pfarrkirche St. Michael zu erkennen. Aus dem Kamin des Sägewerk Benz steigt weißer Rauch auf.

Standort des Fotografen: 47.882593, 8.347696

Häuser Werne und Egle mit Demetriusbrunnen, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch steht »Metzgerei Werne« an die Fassade des dreistöckigen Gebäudes (Demetriusstr. 15) geschrieben. 1955 kauft der Metzgermeister Willy Butsch aus Furtwangen das Geschäft und ersetzt den Schriftzug »Werne« durch »Butsch«. Rechts daneben ist das Modewarengeschäft von Klara Egle (Demetriusstr. 13) zu sehen. Vor dem Schaufenster ist eine Markise herausgefahren.

Vor den beiden Häusern steht seit 1954 der neu errichtete Demetriusbrunnen. Der alte Brunnen von 1912 war bei einem Bombenangriff im Frühjahr 1945 zerstört worden. Nur die Brunnenfigur des Heiligen Demetrius war unbeschädigt geblieben. Sie thront wieder auf dem neuen Brunnen, der zusammen mit den Staffelgiebeln des Straßenzuges ein beliebtes Fotomotiv darstellt.

Standort des Fotografen: 47.883634, 8.343884

Wehrmachtsfahrzeuge im Städtchen, Juli 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Die siegreiche Wehrmacht kehrt von ihrem »Blitzkrieg« im Westen zurück. Am 10. Mai 1940 hatte sie die neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg überfallen. Am Ende der erfolgreichen Offensive stand die Besetzung großer Teile Frankreichs und der Waffenstillstand von Compiègne am 25. Juni 1940.

Im Juli 1940 fahren Wehrmachtsfahrzeuge mit Soldaten durch das Städtchen. Die Häuser sind mit Hakenkreuzfahnen geschmückt. Eine Menschenmenge hat sich auf dem Unteren Rathausplatz eingefunden, um die durchfahrenden Soldaten zu grüßen.

Der Landwirt Ernst Bader (1883-1960) und seine Ehefrau Marie geb. Engesser ist nicht nach Jubeln zumute. Ihr Sohn Eugen Bader (1913-1940) ist am 11. Juni 1940 im Alter von 27 Jahren gefallen. Er gehörte einer Granatwerfer-Kompagnie an und starb in Autheuil-L’Allier bei Meaux (Frankreich).

Standort des Fotografen: 47.883492, 8.343760

Schneeberge auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Städtchen hat sich in eine Winterlandschaft verwandelt. Auf dem unteren Rathausplatz türmen sich die Schneeberge, aus denen die Umzäunung beim Kriegerdenkmal herausragt. Fußgänger gehen auf der Straße, die gebahnt ist, weil auf den Gehwegen kein Durchkommen ist. Die Sonne scheint und lässt die Schneepracht auf den Dächern langsam aber sicher dahinschmelzen.

Standort des Fotografen: 47.883649, 8.344247

Kirchstraße, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist als Schattenwurf auf dem Foto zu sehen. Er fällt auf die Kirchstraße, die bereits asphaltiert ist, nur die Regenrinnen sind gepflastert. Vorne rechts ist ein Wagen zu sehen, auf dem geflochtene Körbe stehen. Sie gehören zum Geschäft von Sattlermeister Karl Koch, das nicht mehr auf dem Bild zu sehen ist.

Der Blick fällt auf die gegenüber liegende Straßenseite. Das Haus von Maschinenarbeiter Erich Freund (Kirchstr. 12) ist frisch gestrichen und die Fassade erstrahlt in hellem weiß. Daneben ist das Haus Funk (Kirchstr. 10) mit dem »Stinktörle« zu sehen. Es wird Anfang der 1970er Jahre abgerissen – zusammen mit dem Haus Hauser (Kirchstr. 8), in dem sich noch ein Schreibwarengeschäft befindet, wie an der Markise und dem Schaufenster zu erkennen ist. Es folgen die Häuser Schlenker (Kirchstr. 6) und Fehrenbach (Kirchstr. 4).

Standort des Fotografen: 47.882935, 8.344446

Rückseite der »alten Sonne« in der Eggertenstraße, ca. 1970-1972

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Abenteuerlich sieht die Rückseite der »alten Sonne« (Rathausplatz 9/10) in der Eggertenstraße aus. Die Tage dieses altehrwürdigen, aber renovierungsbedürftigen Gebäudes sind gezählt. Bald soll es im Rahmen der Altstadtsanierung abgerissen werden, um einem modernen Neubau mit Geschäftsräumen der Volksbank und Wohnungen Platz zu machen. Die Fensterscheiben sind schon eingeworfen. Im Januar 1973 beginnen die Abbrucharbeiten.

Standort des Fotografen: 47.883482, 8.344696

Mehrbildkarte mit vier Ansichten, ca. 1990

Feldmann Verlag / Sammlung Familie Waßmer

Um 1990 wird diese Ansichtspostkarte vertrieben. Noch werden Urlaubsgrüße per Postkarte versandt, denn mobile Messenger-Dienste, mittels derer man Textnachrichten und Fotos versendet, gibt es noch nicht. Die Mehrbildkarte zeigt vier Ansichten des Städtchens:

Oben links sticht der untere Rathausplatz ins Auge, mit dem Mailänder Tor und den Häusern der Demetriusstraße mit ihren Staffelgiebeln. Davor steht der 1954 errichtete Demetriusbrunnen, der von Autos zugeparkt ist.

Unten rechts ist ein weiterer Brunnen zu sehen: Der 1975 geschaffene Hexenbrunnen in der Kirchstraße. Die Straße selbst wurde wenige Jahre zuvor saniert, teils gepflastert, teils asphaltiert und mehrere neue Bäume wurden gepflanzt.

Oben rechts ist eine Ansicht der Wallfahrtskirche Witterschnee abgebildet, mit der in den 1890er Jahren erbauten Kirche im neoromanischen Stil und der alten hölzernen Kapelle. Hübsch von Bäumen und Blättern eingerahmt ist der Bildausschnitt gewählt.

Noch eine Attraktion für Einheimische und Gäste ist unten links zu sehen: Das Waldbad mit der 1986 installierten Riesenrutsche, die nicht nur bei den Kleinen für viel Vergnügen sorgt.

Mehrbildkarte mit Motel-Raststätte, ca. 1965

Stadtarchiv 

Diese Werbepostkarte vertreibt Familie Scherer, der das »Motel« an der Bundesstraße 31 gehört. Neben vier Ansichten vom Städtchen und der Wutachschlucht ist unten links eine Ansicht des Motels zu sehen. Auf der Rückseite der Karte heißt es auf deutsch und französisch: »Unser modernes Motel bietet Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in gepflegten Gasträumen und komfortablen Fremdenzimmern, die mit fließendem warmem und kaltem Wasser, Duschen, Bädern und Zentralheizung ausgestattet sind. Für Ihr leibliches Wohl sorgen wir mit einer excellenten und bestens bekannten Küche, gepflegten Getränken und diversen Spezialitäten.« Zum Motel gehört auch eine Tankstelle. Die Karte ist außerdem mit stilisierten Schwarzwaldtannen und einem Schwarzwälder Bauernhof mit Walmdach illustriert.

Hochzeitszug des Ehepaares Roth / Fehrenbach auf dem Rathausplatz, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Kirche kommend zieht das frisch getraute Ehepaar Franz Roth (1926-2010) und Anneliese geb. Fehrenbach (1926-2016) mit der Hochzeitsgesellschaft durch das Städtchen. Eben kommen sie am Rathaus vorüber, das Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße ansteuernd. Schön ist die »alte Sonne« (Rathausplatz 9/10) im Hintergrund zu sehen. Vor dem Brautpaar schreiten zwei Brautjungfern und davor zwei kleine Blumenmädchen. Das Mädchen vorne rechts ist Hilda Leitold (verh. Köpfler, geb. 1952).

Das frischgebackene Ehepaar zieht nach Dittishausen, wo Franz Roth die Poststation leitet.

Standort des Fotografen: 47.884042, 8.344832

Haus Durst in der Ringstraße, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das Haus Durst (Ringstr. 1) wurde im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Großbrand 1921 errichtet. Es gehört der Witwe Frieda Durst geb. Egle (1929-?), die mit dem Betriebsschlosser Hans-Peter Durst (1926-1956) verheiratet war. Sie betreibt darin ein kleines Geschäft für Textilwaren. »Das beste für die Aussteuer« annociert sie in einer Werbeanzeige 1970.

Eigentümer des Hauses am linken Bildrand sind Albert Geschwill (1904-?) und seine Ehefrau Anna Geschwill geb. Maier (1916-2000), die das Anwesen von ihren Eltern geerbt hat.

Standort des Fotografen: 47.884616, 8.344256

Rückseite vom »Stadtbau« und vom Haus Krauß in der Ringstraße, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Aus ungewöhnlicher Perspektive wird über einen Gartenzaun hinweg dieses Foto aufgenommen. Es zeigt die Rückseite des »Stadtbaus« (Demetriusstr. 1) und des Hauses von Sattlermeister Ernst Krauß (Demetriusstr. 2), von der Ringstraße aus gesehen. Beide Häuser und auch die angrenzenden Gebäude wurden nach dem verheerenden Brand vom 23. März 1907 wieder aufgebaut. Damals waren 15 Anwesen zerstört worden, ganze Straßenzüge waren in Schutt und Asche gesunken.

Standort des Fotografen: 47.884752, 8.344789