Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1923-1929

Verlag A. Rebholz
Stadtarchiv / Sammlung Familie Waßmer
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Im Bereich der heutigen Hebelstraße steht der Fotograf, um diese Gesamtansicht des Städtchens aufzunehmen. Noch ist das Gewann »Breiten« vollkommen unbebaut. Der Blick geht über Wiesen und Felder zur Rötenbacher Straße, wo er auf die ersten Häuser trifft: Die Villa Benz (Rötenbacher Str. 12), das Haus von Landwirt Josef Benz II (Rötenbacher Str. 10), das Forstamt (Rötenbacher Str. 8) und schließlich das Haus von Schreinermeister August Limb (Rötenbacher Str. 5).

Dahinter beginnt die Dächerlandschaft des Städtchens. Oben auf dem Alenberg sind die Häuser deutlich zu erkennen. Das Foto entstand zweifelsohne nach dem Großbrand 1921 und dem Wiederaufbau: Das Haus Benitz, aber auch die anderen Häuser bis hinauf zum Haus Kuster und zum Haus Jonner, sind allesamt neu gebaut. Die Aufnahme lässt sich aber zeitlich auch dahingehend eingrenzen, dass sie vor 1929 entstanden sein muss. Denn neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist in der damaligen Hafnergasse der Giebel des Hauses von Sattlermeister Ernst Geisinger (Kirchstr. 21) auszumachen. Das Gebäude brannte aber zusammen mit den Nachbarhäusern beim Brand am 20. April 1929 ab.

Standort des Fotografen: 47.881611, 8.339160

Umzug beim Volksturnfest, 24. Juli 1921

Sammlung Familie Waßmer

Wenn die Beschriftung auf der Rückseite dieser Fotografie stimmt, dann wird dieses Foto am Sonntag, den 24. Juli 1921, aufgenommen, nur vier Tage vor dem Großbrand, der das halbe Städtchen in Schutt und Asche legt. Zu sehen ist ein Festumzug anlässlich des Volksturnfestes. Gerade geht der Schnitter-Reigen mit seinen glänzenden Sensen durch das Bild. Alles ist friedlich. Unvorstellbar in diesem Moment, welche Brandkatastrophe die Einwohner kurze Zeit später heimsuchen wird.

Vorne ganz rechts mit Sense schreitet gerade August Zepf (1900-?). Vorne links ist Jakob Schreiber zu sehen.

Der Festumzug bahnt sich seinen Weg durch die Tordurchfahrt des Mailänder Tores und biegt dann neben dem Haus von Schmiedemeister Emil Fürst (Rathausplatz 5) in die Landstraße ein. An der Seitenmauer des Hauses sind zwei Wegweiser angebracht: Rechts geht es nach Donaueschingen, links geht es nach Neustadt. Neben dem Mailänder Tor sind die Häuser von Flaschnermeister Ferdinand Wilmann (Demetriusstr. 13) und von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883935, 8.344102

Narrenumzug mit den Dittishauser Geißen, Fasnacht 1968

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rene Egle zur Verfügung.

Kleine und große Fasnachtsnarren säumen den Weg des Narrenumzuges. Die Geißenzunft Dittishausen, 1968 gegründet, marschiert gerade die Untere Hauptstraße entlang. Hinter den Geißen ist die Einzelfigur des »Geißentöter« zu erkennen, der den kalten Ostwind symbolisiert.

Im Hintergrund ist neben dem Mailänder Tor das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13) zu sehen. Die alte hölzerne Gaube ist durch eine moderne Schleppgaube ersetzt. Kurze Zeit später brennt das Haus am 17. Oktober 1969 ab. An seiner Stelle wird 1970 ein Neubau der Bezirkssparkasse Neustadt erbaut.

Standort des Fotografen: 47.883742, 8.343976

Erinnerungsblatt von Eugen Fehrenbach zur Erstkommunion, 30. März 1913

Dieses Dokument stellte uns dankenswerterweise Olga Streit zur Verfügung.

Zum »Andenken an die erste hl. Kommunion« erhielt der 11-jährige Eugen Fehrenbach dieses Erinnerungsblatt. Es ist illustriert mit einer Bibelszene, als Jesus von Nazareth das letzte Abendmahl mit seinen Aposteln feiert. Eugen Fehrenbach, Jahrgang 1901, feierte seine Erstkommunion am 30. März 1913. Die Eucharistie und auch dieses Erinnerungsblatt empfing er aus den Händen von Pfarrverweser August Hermann (1882-1933), der nur vier Jahre in Löffingen wirkte.

Kommunionkinder der Jahrgänge 1900/1902 vor der Kirche, 30. März 1913

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Olga Streit zur Verfügung.

Die Geschlechtertrennung wird bei der Erstkommunion am 30. März 1913 streng eingehalten. Jungen und Mädchen werden getrennt voneinander vor der Pfarrkirche St. Michael fotografiert. Im Hintergrund ist das Langhaus zu sehen. Deutlich zu erkennen ist, dass die Glasfenster mit Bildern und Mustern verziert waren, die heute nicht mehr vorhanden sind.

49 Erstkommunionkanten sind auf dem Gruppenfoto versammelt. Ihre vier Lehrer rahmen sie ein: Franz Merk und ??? auf der linken Seite, Ferdinand Eggert und Eugen Steidlinger auf der rechten. In der Mitte stehen zwei Geistliche, einer von ihnen ist Pfarrverweser August Hermann (1882-1933), der von 1912 bis 1916 in der Pfarrgemeinde wirkt.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Josef Sibold (*1901), 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 Karl Bader (*1902), 13 ???, 14 Konrad Sibold (1900-1979)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Eugen Fehrenbach (*1901), 2 August Zepf (*1900), 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Karl Beha (*1901)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 Fritz Seilnacht (1901-?), 7 ???, 8 ???, 9 ???
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 Franz Bader (1901-1986)

Standort des Fotografen: 47.882787, 8.344624

Kommunionkinder der Jahrgänge 1900/1902 vor der Kirche, 30. März 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Olga Streit zur Verfügung.

Die Geschlechtertrennung wird bei der Erstkommunion am 30. März 1913 streng eingehalten. Mädchen und Jungen werden getrennt voneinander vor der Pfarrkirche St. Michael fotografiert. Im Hintergrund ist das Langhaus zu sehen. Deutlich zu erkennen ist, dass die Glasfenster mit Bildern und Mustern verziert waren, die heute nicht mehr vorhanden sind.

46 Erstkommunikantinnen sind auf dem Gruppenfoto versammelt. Ihre vier Lehrer rahmen sie ein: Franz Merk und ??? auf der linken Seite, Ferdinand Eggert und Eugen Steidlinger auf der rechten. In der Mitte stehen zwei Geistliche, einer von ihnen ist Pfarrverweser August Hermann (1882-1933), der von 1912 bis 1916 in der Pfarrgemeinde wirkt.

1. Reihe, v.l.n.r.: Nr. 8: Franziska Bieler (*1900, verh. Fehrenbach), Nr. 9: Klara Bieler (*1900), Nr. 11: ??? Kaufmann.
2. Reihe, v.l.n.r.:
3. Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, Nr. 4: Leopoldine Geisinger (1901-1989)
4. Reihe, v.l.n.r.: Nr. 10: Anna Hepting (*1900, verh. Ganter), Lehrer Eugen Steidlinger
5.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.882787, 8.344624

Demetriusstraße, ca. 1930

H. Fuß, Freiburg-Littenweiler / Sammlung Familie Waßmer

Wenige Jahre nach dem Großbrand 1921 entsteht diese Aufnahme der Demetriusstraße. Nichts mehr erinnert daran, dass am 28. Juli 1921 im zweiten Haus neben dem Mailänder Tor ein Feuer ausgebrochen war, das innerhalb kürzester Zeit nicht nur den gesamten Straßenzug, sondern das halbe Städtchen einäscherte. Entsprechend den Vorschlägen der Wiederaufbau-Kommission wurden die neuen Häuser erbaut. Sie alle sind mit Staffelgiebeln versehen. Die meisten Scheunentore bzw. Ladenfenster und Haustüren sind mit Rundbögen ausgestattet. Zwei der Häuser verfügen über kleine Erker. Das Haus Fürst wird von einem hölzernen Balkon geschmückt, an dem eine Kletterpflanze empor rankt.

Standort des Fotografen: 47.883936, 8.343807

Blick in Richtung Kirche und Anbau des Gasthauses »Sonne«, 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rene Egle zur Verfügung.

Von der Seppenhofer Straße fällt der Blick auf die kleine Grünanlage neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Bäume und Sträucher sind frisch gepflanzt, der Weg ist von Blumenschmuck gesäumt.

Im Hintergrund ist die Rückseite des Kaufhauses Henzler (Kirchstr. 25) und der rückseitige Anbau des Gasthauses »Sonne« (Kirchstr. 29) zu sehen. 1969 hatten die Wirtsleute Arthur und Christa Beiner das traditionsreiche Gasthaus gekauft und den alten Ökonomiebereich abgerissen. An seiner Stelle errichteten sie einen modernen Anbau mit Gästezimmern. Das Dach ist frisch gedeckt, die Mauern noch nicht verputzt.

Standort des Fotografen: 47.882360, 8.344083

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, 2009

Sammlung Familie Waßmer

Seit der letzten Innenrenovation Mitte der 1990er Jahre präsentiert sich die katholische Pfarrkirche St. Michael wie auf diesem Foto. Die Veränderungen im Kirchenraum gegenüber älteren Ansichten waren infolge der Liturgiereformen des Zweiten Vatikanischen Konzils notwendig geworden: Die Kanzel wurde entfernt und durch einen Ambo ersetzt, ein Zelebrationsaltar wurde geschaffen, damit die Messe nicht mehr am Hochaltar mit dem Rücken zur Gemeinde gefeiert werden musste.

Stadtpfarrer Hermann Litterst (1929-2013), der 22 Jahre in Löffingen wirkte, war nicht nur Seelsorger, sondern auch ein begeisterter Bauherr.  Von 1993 bis 1996 erfolgte die Innenrenovation. Dabei wurde auch ein neuer Zelebrationsalter und ein neuer Ambo geschaffen: Der Altar verweist auf den brennenden Dornbusch. Auf seiner Vorderseite ist der hebräische Schriftzug »Jahwe« und auf der Rückseite die lateinische Insignie »JHS« zu lesen. Der Ambo zeigt die Symbole der vier Evangelisten als Halbreliefs. Der Adler steht für Matthäus, der Stier für Markus, der Löwe für Lukas, der Mensch für Johannes. Der neue Altar und Ambo fügen sich auf gelungene Art und Weise in das barocke Gesamtensemble ein.

Standort des Fotografen: 47.882588, 8.344173

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, nach 1917

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Rita Willman und Franz Isele zur Verfügung.

Diese Aufnahme entsteht in der Advents- oder Weihnachtszeit. Der Kirchenraum der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist mit Tannenbäumen geschmückt, die die beiden Seitenaltäre einrahmen.

1917 wurde die Kirche an das seit 1916 in Löffingen bestehende elektrische Leitungsnetz angeschlossen. Im Kirchenraum hängen mehrere einfache elektrische Lampen. Der mit Kerzen bestückte Kronleuchter hängt weiterhin im Chorraum. Seit 1881 sind die Wände bemalt, bei einer späteren Innenrenovation werden sie 1936/37 weiß übertüncht. Das Wandgemälde, das links im Chorbogen zu sehen ist, wird bei der Kirchenrenovierung in den Jahren 1993-1996 wieder freigelegt, renoviert und sichtbar gelassen.

Standort des Fotografen: 47.882588, 8.344173

Andachtsbild mit Witterschneekreuz, ca. 1830-1840

Sammlung Familie Waßmer

»Wahre Abbildung des Witterschnee-Kreuzes«, steht als Überschrift auf diesem Andachtsbildchen. Zu sehen ist die Kreuznische aus dem Jahre 1751/52 mit dem Gnadenkreuz und der Christusfigur. 1846 wurde die Gebetsnische beseitigt und die heutige (alte) Holzkapelle erbaut.

Nach der Errettung eines Mannes in einem Schneesturm im Jahre 1740 wurde das von ihm gestiftete Gnadenkreuz schnell Ziel von Wallfahrten. Erzählungen von Wunderheilungen verbreiteten sich. So soll beispielsweise ein Schmied aus Döggingen durch Verbrennungen am ganzen Körper schwer verletzt und arbeitsunfähig geworden sein. Er gelobte, wenn Gott ihn heile, schmiede er eine kunstvolle Kette. Tatsächlich sei er wieder gesund geworden und habe sein Gelübde gehalten. Die Kette sei an der Kreuznische angebracht worden. Sie ist auf dem Andachtsbildchen zu sehen.

Dass es sich bei der Darstellung des Gnadenkreuzes um eine »wahre Abbildung« handelte, war deshalb wichtig, weil den Gläubigen nur so seine wundertätige Wirkung auch in Form eines lithografierten Bildchens gegeben schien. 

Standort des Fotografen: 47.893229, 8.336186

Neue Witterschneekirche und alte Kapelle, ca. 1900

Sammlung Familie Waßmer

Neben einem floralen Motiv ist diese frühe Aufnahme der neuen Witterschneekirche und der alten Kapelle abgebildet. Von jenseits der Bahnlinie fällt der Blick auf die 1894-1897 erbaute Kirche, deren Langhaus und angebaute Sakristei zu sehen sind. Die Kastanienbäume sind noch klein und verdecken daher den Blick nicht. Rechts davor steht die alte Kapelle, die beim Bau der neuen Kirche von ihren ursprünglichen Standort verschoben wurde.

Standort des Fotografen: 47.892704, 8.333207