Neubau in der Dittishauserstraße, 1953

aus: Festschrift 75 Jahre Baugenossenschaft Löffingen

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges herrschte im Städtchen Wohnungsnot, auch durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen. Die Baugenossenschaft unter ihrem frisch gewählten Vorsitzenden Theo Walz errichtete daraufhin Anfang der 1950er Jahre in der Dittishauser Straße ein Mehrfamilienhaus, das über sechs Wohnungen verfügte und 1953 bezogen werden konnte. 45 Jahre lang übte Theo Walz  sein Vorstandsamt in der Baugenossenschaft aus, bis er zum 31. März 1996 die Verantwortung in jüngere Hände gab.

Im Jahre 2005 investierte die Baugenossenschaft erneut in den Wohnblock in der Dittishauser Str. 10. An der rückwärtigen Südseite wurde ein Anbau ergänzt, der die Küchen und Esszimmer vergrößerte und auch großzügige Balkone ermöglichte.

Standort des Fotografen: 47.886126, 8.350130

Laternenbrüder in Radolfzell, Fasnacht 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Die Laternenbrüder haben sich zu einem Gruppenfoto versammelt. Sie sind in Radolfzell und nehmen am ersten Narrentreffen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs teil. Die Laternen stehen vor ihnen auf dem Tisch und erleuchten den Raum. Sie tragen Fuhrmannskittel und weiße Zipfelmützen und nuckeln gemütlich an ihren Pfeifen.

1.Reihe, sitzend v.l.n.r.: Narrenvater Josef Heiler, Josef Guth, Jakob Zahn (1909-2002), Fritz Seilnacht (1901-1987), Paul Bugger (1916-1990)

2.Reihe, stehend v.l.n.r.: Hermann Geisinger (1926-1989), Franz Isele als 20-Jähriger, Walter Ratzer (1928-1998), Leonhard Vergut, Franz Vogt (1920-1971) 

Standort des Fotografen: Radolfzell

Familie Vogt vor ihrem Geschäft, 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Familie Vogt sitzt auf dem Bänkchen vor ihrem Geschäft am oberen Rathausplatz. Der Kaufmann Wilhelm Vogt jr. (1910-1990) und seine Ehefrau Hedwig Vogt geb. Limb (1919-2010) lassen sich mit ihren beiden Kindern Gaby (geb. 1950) und Wilfried (geb. 1951) ablichten.

Rechts daneben ist eine der insgesamt vier Säulen zu sehen, die den Eingang zum Ladengeschäft einrahmen. Dass die Vogts Tabakwaren verkaufen, verrät die Werbung im Schaufenster. »Zuban«-Zigaretten werden beworben. Einer der Werbesprüche lautet: »Morgen so gut wie gestern und heute!«

Standort des Fotografen: 47.884164, 8.345290

Hochzeitszug vor dem Mailänder Tor, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

In der Nachkriegszeit bewegt sich ein Hochzeitszug durch das Städtchen. Offenbar ist das Brautpaar mit seinen Hochzeitsgästen auf dem Weg zur katholischen Pfarrkirche St. Michael, um getraut zu werden. Gerade kommt der Zug am Mailänder Tor vorbei. Die Dacheindeckung zeigt noch deutlich die Spuren der Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges.

Wer weiß, wie das Brautpaar heißt? Wann haben die beiden geheiratet?

Standort des Fotografen: 47.883845, 8.343940

Prozession anlässlich der Einweihung der Evangelischen Kirche, 27. Mai 1954

aus: Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Johanneskirche

Am 27. Mai 1954, dem Himmelfahrtstag, zieht eine Prozession durch das Städtchen, wie es sie in dem mehrheitlich katholischen Löffingen nur selten gibt: Die neu erbaute evangelische Johanniskirche wird eingeweiht. Der Festtag beginnt mit einem Gottesdienst im »Stadtbau« (Demetriusstr. 1), in dem seit 1949 ein Saal als Kirchenraum genutzt wurde. Auf dem Foto bewegt sich der Zug gerade durch die Festhallenstraße. Nicht nur die evangelische Diaspora-Gemeinde, sondern auch viele Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde reihen sich in den Festzug ein.

Angekommen bei dem neuerbauten Gotteshaus, hält der Bonndorfer Pfarrer Herbert Wäldin den zweiten Teil des Festgottesdienstes. Die Festpredigt hält der Oberkirchenrat Dr. Hans Heidland (1912-1992), der später evangelischer Landesbischof werden sollte. Die Glocken der katholischen Pfarrkirche St. Michael läuten, denn das neue Gotteshaus hat noch keine eigenen Glocken. An den Feierlichkeiten wirken der Männergesangsverein Eintracht, die Stadtmusik und der katholische Kirchenchor mit. Durchaus eine Besonderheit ist, dass auch der katholische Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) an dem Gottesdienst teilnimmt, obwohl die Ökumene damals erst in ihren Anfängen steckt.

Standort des Fotografen: 47.884215, 8.347548

Richtfest der Evangelischen Johanneskirche, Herbst 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Manfred Lauble zur Verfügung.

Am 19. Juli 1953 war die Grundsteinlegung für die neue Evangelische Kirche an der »Hasle« erfolgt. Schnell schritten die Bauarbeiten voran. Im Spätherbst 1953 kann bereits Richtfest gefeiert werden. Ernst Wider steht auf der Spitze des Turmdachs und verkündet den Richtspruch.

Standort des Fotografen: 47.881840, 8.348561

Zimmerleute beim Bau der Evangelischen Kirche, Herbst 1953

aus: Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum der Johanneskirche, 2004

Nachdem am 19. Juli 1953 die feierliche Grundsteinlegung für den Bau der evangelischen Johannes-Kirche an der »Hasle« erfolgte, schreiten die Bauarbeiten zügig voran. Die Zimmerleute unter Julius Wider (Seppenhofen) leisten ganze Arbeit: Sie bauen den Dachstuhl, was aufgrund der sich verjüngenden Form kein leichtes Unterfangen ist. Doch Julius Wider und seine drei Söhne Hermann, Ernst und Fritz stellen ihr handwerkliches Können unter Beweis. Der Sohn Ernst benutzt das Dach sogar als Modell für seine Gesellenprüfung. Auf dem Foto sind v.l.n.r. Fritz Sibold, Willi Göpper, Hermann Wider, Fritz Wider, Heini Scholl und Klemens Duttlinger zu sehen. Ein halbes Jahr später wird der Kirchenbau am 27. Mai 1954 feierlich eingeweiht.

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Manfred Lauble zur Verfügung.

Standort des Fotografen: 47.881503, 8.348698

Bau der Evangelischen Kirche, Herbst 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Manfred Lauble zur Verfügung.

Die Pläne zum Bau einer Evangelischen Kirche reichen bis in die 1920er Jahre zurück. Schon damals bestand der Bedarf, zählte die evangelische Kirchengemeinde doch bereits 130 Mitglieder. Der Gemeinderat erklärte 1929 seine Bereitschaft, einen Bauplatz auf dem Alenberg zur Verfügung zu stellen. 1934 wurde in einem Bericht des Evangelischen Oberkirchenrates an das Badische Kultusministeriums der Bau einer Kirche als vordringliche Aufgabe bezeichnet. Vorläufig mussten die evangelischen Gläubigen ihre Gottesdientste weiterhin in einem Raum im alten Gasthaus »zur Sonne« und später im »Stadtbau« feiern. Diese Situation war untragbar.

Durch den Zuzug von evangelischen Flüchtlingen und Vertriebenen am Ende des Zweiten Weltkrieges wuchs die Anzahl der Gemeindemitglieder auf 500 (1947) an. Der Ruf nach einem eigenen Kirchenbau wurde immer dringender. Schließlich wurde ein Bauplatz an der »Hasle« erworben. Die Stadtgemeinde Löffingen stellte Bauholz zur Verfügung. Die Evangelische Landeskirche und das Gustav-Adolf-Werk unterstützten das Bauvorhaben finanziell. Am 19. Juli 1953 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Die Planung und die Bauaufsicht lagen in den Händen des Lenzkircher Architekten Quarz und dem Evangelischen Kirchenbauamt in Karlsruhe. Die Bauarbeiten wurden fast ausnahmslos von Löffinger Handwerkern durchgeführt, allen voran vom Baugeschäft Wider unter Leitung von Heinrich Wider.

Im Herbst 1953 war der Bau schon weit fortgeschritten. Der Rohbau stand. Der Dachstuhl war von Zimmerleuten unter Julius Wider (Seppenhofen) errichtet worden. Nur der Kirchturm war noch nicht gebaut. Kurze Zeit später konnte das Richtfest gefeiert werden.

Auch das Evangelische Pfarrhaus fehlt noch auf dem Foto, denn es wurde erst 1969/70 erbaut.

Standort des Fotografen: 47.881097, 8.348206

2 Fotos: Narrengruppe neben der Festhalle, ca. 1950-1960

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Acht Männer haben sich an Fasnacht als Frauen verkleidet. Der Tausch von Geschlechterrollen zählt zu den beliebtesten Verkleidungen überhaupt. Für die Gruppe ist es ein Riesengaudi. Was an anderen Tagen als »pervers« gelten würde, ist an Fasnacht plötzlich erlaubt: Sich als Mann weiblich zu kleiden, oder sich so zu verhalten, ohne deshalb geächtet zu werden.

Die Männergruppe hat sich, vermutlich von ihren Ehefrauen, einheitliche Kostüme nähen lassen.  Die Narren trägen Perücken mit langen Zöpfen. Vermutlich haben sie Make-up in ihr Gesicht geschmiert und ein bisschen Lippenstift aufgetragen. Sie stehen neben der Festhalle, hinter ihnen ist das Wäldchen der »Hasle« zu sehen.

Wer weiß, wer die Narren sind? Vermutlich handelt es sich um Mitglieder des Männergesangvereins Eintracht Löffingen. Bekannte Gesichter sind August Kienzler, Otto Schmitt, Karl Bader, Otto Schweizer, Ernst Krauß (im schwarzen Mantel) und Ewald Sibold.

Standort des Fotografen: 47.883185, 8.347864

Blick vom Kirchturm in Richtung Maienland, ca. 1950-1954

Verlag A. Rebholz

Rund 25 Jahre nachdem dieser Blick schon einmal aufgenommen wurde (siehe Foto), entsteht diese Ansicht des Städtchens. Vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick auf den Altstadtring, der sich die Demetriusstraße entlangzieht. In der Bildmitte ist das Mailänder Tor zu sehen, an dessen geflicktem Dach die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges noch deutlich zu erkennen ist. Der alte Demetriusbrunnen, der beim Bombenangriff 1945 zerstört wurde, fehlt auf dem Bild, und der neue Brunnen, der 1954 geschaffen wird, existiert noch nicht. Schön sind die Häuser im Maienland zu erkennen, die sich die Straße entlang ziehen. Am Horizont grüßte die Walltfahrtskirche Witterschneekreuz.

Standort des Fotografen: 47.882620, 8.344020

Mailänder Tor mit Fuhrwerk, ca. 1950-1955

Stadtarchiv

Durch das Mailänder Tor bewegt sich gerade ein Ochsengespann, auf dem Holzbretter transportiert werden. Über dem Torborgen hängt die Madonna mit Jesuskind, von einem Strahlenkranz eingerahmt. Die Plastik wurde 1930 geschaffen und gehört zu den beiden Gedenktafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges, die über den kleinen Törchen links und rechts angebracht sind. Die Dacheindeckung zeigt, dass das Foto in der Nachkriegszeit aufgenommen wurde, deutlich sind noch die reparierten Kriegsschäden zu erkennen.

Links neben dem Mailänder Tor steht das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13), der es 1950 von der Stadtgemeinde erworben hat. Motorräder und Fahrräder sind vor dem Haus und im Schaufenster zu erkennen. »Mechanische Rep[aratur] Werkstätte«, steht an der Hausfassade.

Standort des Fotografen: 47.883751, 8.343863

Drei Frauen in der Alemannenstraße, 1953

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Drei junge Frauen stehen in der »Friedhofstraße« (heute Alemannenstraße) und lassen sich fotografieren. Im Hintergrund sind die Häuser von Landwirt Wilhelm Brugger (Alemannenstr. 21) und von Malermeister Karl Hepting (Alemannenstr. 19) zu erkennen. Vor beiden Häusern stehen Spalierbäume: An Bruggers Giebel wachsen Äpfel und an Heptings Haus Birnen.

Bei den drei Frauen handelt es sich v.l.n.r. um Elisabeth Isele geb. Zepf (geb. 1930), Klara Zepf geb. Fehrenbach und Irma Hasenfratz geb. Zepf (geb. 1937).

Standort des Fotografen: 47.886375, 8.350052