Ratzer-Brunnen in der Oberen Hauptstraße an Fronleichnam, ca. 1950

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

An der Kreuzung von Dittishauser Straße und Oberer Hauptstraße steht der sogenannte Ratzer-Brunnen – benannt nach der Familie Ratzer, die seit Generationen im zweigeschossigen Wohnhaus in der Dittishauser Straße 1 lebt.

Heute zeigt sich der Brunnen besonders festlich geschmückt, denn die katholische Pfarrgemeinde feiert das Fronleichnamsfest. Da der Brunnen an der Prozessionsstrecke liegt, wurde über dem Brunnentrog eine Statue des auferstandenen Christus angebracht. In der Hand trägt er eine Fahne – Symbol seines Sieges über den Tod. Der Platz um den Brunnen ist liebevoll gestaltet: Die gepflasterten Rinnen der Dittishauser Straße und der Oberen Hauptstraße rahmen ein kleines Dreieck, in dem ein kunstvoller Blumenteppich ausgelegt wurde.

Im Hintergrund ist das Haus Bader (Obere Hauptstraße 17) zu erkennen.

Stanort des Fotografen: 47.884855, 8.348609

Blick vom »kleinen Brühl« auf das Städtchen, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rudi Straetker zur Verfügung.

Diese winterliche Aufnahme zeigt den Blick vom Gewann »Im kleinen Brühl« auf das Städtchen. Die Landschaft ist tief verschneit, die Dächer der Häuser liegen unter einer dicken Schneeschicht, und die Felder im Vordergrund sind vollständig vom Schnee bedeckt.

Links im Bild erhebt sich die katholische Pfarrkirche St. Michael mit ihrem markanten Turm über das Stadtbild. Ins Auge sticht auch das städtische Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7), das noch nicht modernisiert und erweitert wurde. Auch der Alenberg mit dem Alenbergwäldchen sind zu sehen. Und da die Bäume kahl sind, ist auch die Friedhofskapelle zu erkennen.

Im Vordergrund sind die neu erbauten Häuser in der Bonndorfer Straße zu sehen. Links das so genannte »Beamtenhaus« (Bonndorfer Str. 6), das 1936 erbaut wurde und in dem u.a. NS-Bürgermeister Heinrich Andris mit seiner Familie wohnt, und rechts eine der beiden Villen, die der Familie von Sägewerksbesitzer Josef Benz gehört.

Standort des Fotografen: 47.879972, 8.344231

Kindergruppe in der Demetriusstraße, ca. 1945

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gabi Senn zur Verfügung.

Hinter dem Haus Limb steht eine Schar Kinder in der Demetriusstraße. Die älteste unter ihnen, Margareta Zepf, ist bereits im Jugendalter und trägt fürsorglich ein kleineres Kind auf dem Arm.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 [Irma Zepf (verh. Hasenfratz, geb. 1937)], 3 ???, 4 Margareta Zepf (verh. Senn, 1932-2021), 5 ???, 6 ???

Im Hintergrund sind die Rückseite vom Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) und der Hintereingang zum Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) zu sehen. Julius Limb (1883-1968) betreibt einen Friseursalon und eine Drogerie. Verschiedene Werbeschilder aus Emaille sind zu sehen, die u.a. Produkte von Maggi und die Zahncreme Durodont anpreisen und von Limbs Warenangebot zeugen. Vermutlich ist es Julius Limb selbst, der zur Kamera greift, um diesen Moment festzuhalten. In der Tür steht seine Ehefrau Maria Limb (geb. Nägele, 1894–?), gekleidet in einen weißen Friseurkittel, und beobachtet das Geschehen.

Ein Fotoapparat ist in der unmittelbaren Nachkriegszeit ein seltener Besitz – zählt er doch zu den Gegenständen, die von der französischen Besatzungsmacht häufig eingezogen wird.

Standort des Fotografen: 47.883413, 8.343496

Turnerbund, ca. 1923

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

Diese sorgfältig inszenierte Gruppenaufnahme zeigt Mitglieder des 1905 gegründeten Turnerbundes. Das Foto wird in einem Fotostudio aufgenommen, wie der drapierte Vorhang im Hintergrund erkennen lässt. Die Gruppe ist klar gegliedert: In der Bildmitte und im Vordergrund sitzen und liegen aktive Turner in ihren typischen weißen Turnkleidung, die das Emblem des Vereins auf der Brust tragen. Drei der Turner tragen eine Schärpe über die Schulter, einer von ihnen hält die Vereinsfahne. Sie wird bei Wettkämpfen, Festumzügen und Ehrentagen mitgeführt. Der Turnerbund schaffte sich 1923 eine Fahne an, die am 2./3. Juni 1923 geweiht wurde. Vielleicht entsteht das Foto zu diesem Anlass?

Rechts und links der Turner stehen Männer in Anzug und Krawatte, die vermutlich dem Vereinsvorstand angehören. Auffällig ist zudem die Anwesenheit einer Frau. Ihre Präsenz weist auf die Existenz einer Damenriege hin, wie sie in vielen Turnvereinen seit der Jahrhundertwende zunehmend üblich wurde.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Rupert Hepting, 2 Otto Schweizer
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Rosa Adrion (geb. Berger), 2 ??? Sibold, 3 ???, 4 Fritz Adrion
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Heinrich Wider, 3 Anselm Zepf (1898-1989), 4 Jakob Schreiber, 5 Ernst Fehrenbach, 6 ???, 7 Konrad Sibold (1900-1979), 8 ???
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Paul Benitz

Auf dem Foto ist vermutlich Vereinsvorsitzender J. Fehrenbach zu sehen.

Die deutsche Turnbewegung geht auf Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), den sogenannten »Turnvater Jahn«, zurück. Er begründete im frühen 19. Jahrhundert das Turnen als nationale Erziehungsbewegung, verbunden mit dem Ideal der körperlichen und geistigen Ertüchtigung des deutschen Volkes. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Bewegung zu einem breiten bürgerlichen Phänomen. Besonders in kleineren Städten und Gemeinden bildeten sich zahlreiche Turnvereine, die neben dem sportlichen Aspekt auch das Gemeinschaftsleben stärkten.

Standort des Fotografen: ???

Reitergruppe vor der Festhalle, ca. 1927-1935

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

Eine Reitergruppe hat sich vor der neu errichteten Festhalle aufgestellt. Die Männer tragen Uniformen und Mützen; sie sitzen auf kräftigen Kaltblütern. Die Pferde sind nebeneinander aufgereiht. Links im Hintergrund sind mehrere Zuschauer*innen zu sehen, darunter auch Kinder.

Die Festhalle weist noch eine unverputzte Steinfassade auf. Der 1923 begonnene Bau wurde 1927 weitgehend fertiggestellt. Die drei rundbogigen Eingänge, zu denen die breite Treppe hinaufführt, sind schlicht gestaltet. Auch die Außengestaltung der Fläche rund um die Halle ist noch unvollendet. Erst 1936 wird der gesamte Komplex, bestehend aus der Festhalle, dem Mitteltrakt mit Heimatmuseum und der Volksschule, eingeweiht.

Ob es sich bei den Reitern um eine berittene Feuerwehr handelt, lässt sich anhand des Fotos nicht eindeutig sagen. Es scheint sich um eine Ehrenformation zu handeln, die bei einem Festzug paradiert.

Im mittleren Bogen stehen u.a. Schmiedemeister Otto Fürst und Friseurmeister Julius Limb.

Standort des Fotografen: 47.883139, 8.347639

BDM vor der Festhalle beim Maiumzug, ca. 1938

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lore Sibold zur Verfügung.

Eine Gruppe junger Mädchen des Bundes Deutscher Mädel (BDM) posiert für ein Gruppenfoto beim Maiumzug vor der Festhalle. Die Mädchen stehen in mehreren Reihen ordentlich aufgestellt vor einem festlich geschmückten Festwagen, der von vier Pferden gezogen wird. Er ist mit Girlanden dekoriert. Auf ihm stehen junge Mädchen in langen weißen Kleidern. Zwei große, weiße Säulen, die ebenfalls mit Girlanden geschmückt sind, dominieren den Wagen und verleihen ihm ein feierliches Aussehen.

Die meisten Mädchen tragen eine einheitliche Uniform bestehend aus dunklem Rock, heller Bluse und dunkler Jacke, dazu Krawatten oder Halstücher. Einige von ihnen sitzen entspannt auf dem Boden, während der Großteil steht. Ordentliche Uniformen sind zu sehen, vermittelt wird ein Bild von Gemeinschaft und scheinbarer Unbeschwertheit.

Doch dieser Eindruck trügt. 1938 ist die Mitgliedschaft im BDM formal noch freiwillig, praktisch aber setzt das NS-Regime sozialen Druck auf Jugendliche und ihre Familien aus. Wer nicht mitmacht, gilt schnell als Außenseiter*in, muss mit schulischen Nachteilen oder gesellschaftlicher Ausgrenzung rechnen. Die Nationalsozialisten haben es sich zum Ziel gesetzt, die Jugend systematisch zu formen: Gehorsam, Pflichterfüllung, Opferbereitschaft und die unkritische Verehrung von »Führer« und Nation stehen im Mittelpunkt der Erziehung.

Beim BDM lernen die Mädchen keine freie Entfaltung oder kritisches Denken. Stattdessen prägen Marschieren, Parolen, nationale Rituale und körperliche Ertüchtigung ihren Alltag. Auch die Vorbereitung auf eine Rolle als »Mütter der Nation« gehört zur Ideologie. Das Bild zeigt einen kleinen, scheinbar harmlosen Moment bei den Feierlichtkeiten zum 1. Mai, der propagandistisch als »Tag der nationalen Arbeit« begangen wird. Es steht aber auch dafür, wie Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus ideologisch vereinnahmt werden.

Standort des Fotografen: 47.883092, 8.347708

Hochzeitszug Maier / Wahler in der Unteren Hauptstraße, ca. 1954

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Das frischvermählte Ehepaar zieht mit seiner Hochzeitsgesellschaft durch das Städtchen. Der Sägearbeiter Franz Maier (1923-2006) und Melanie Maier (geb. Wahler, 1927-2020) wurden soeben in der katholischen Pfarrkirche St. Michael getraut. Angeführt wird der Zug von zwei Blumenkindern (??? und ???) und zwei Brautjungfern (??? und Marlies Fritsche). Im Hochzeitszug sind u.a. Walter Maier, Albert Fehrenbach (1919-2008) und Maria Fehrenbach (geb. Ganter, 1920-1998) zu erkennen.

Der Hochzeitszug führt in Richtung Gasthaus »Ganterbräu«, wo die Hochzeitsfeier stattfinden wird. Soeben kommt er am Kaufhaus »Zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7) vorüber, das sich im Besitz von Alfred Zimmermann befindet. Wenige Jahre später wird der Laden modernisiert: Die Fenster mit den Holzläden werden durch ein breites Schaufenster ersetzt. Bei der Treppe haben sich ein paar neugierge Passant*innen aufgebaut, um einen Blick auf das frischgebackene Ehepaar zu erhaschen.

Hinter dem »Kasten« ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu erkennen, das bis 1932 Gasthaus »Lamm« hieß. Das kleine Häuschen daneben ist die Brunnenstube (Kirchstr. 27). 1921 erbaut, dient das Gebäude als »Wasserpumpwerk«. Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist noch nicht verputzt, man sieht noch das Mauerwerk.

Standort des Fotografen: 47.883282, 8.343753

Jugendrotkreuz, ca. 1967

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

Gegründet wird die Jugendrotkreuzgruppe am 9. April 1967 als erste Gruppe im Landkreis Hochschwarzwald. Betreut werden die Jugendlichen von Ausbilder Werner Lubrich (1927-2010). Hier sind die Jugendlichen wohl auswärts auf einem Ausflug. Es scheint sich um einen offiziellen Anlass zu handeln, weshalb sie alle dunkle Hosen und weiße Hemden tragen.

V.l.n.r.: 1 Clemens Rebholz, 2 Alfons Durst, 3 Rolf Dieterle, 4 Lehrer Siegfried Dieterle (1915-1992), 5 Gerald Münzer, 6 Lothar Hall, 7 Werner Lubrich (1927-2010)

Standort des Fotografen: ???

Turner des Turnerbunds, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bärbel Rendina zur Verfügung.

Dieses Foto zeigt eine Gruppe von Sportlern des 1905 gegründeten Turnerbundes – stolz in ihren traditionellen weißen Turnanzügen mit Vereinswappen auf der Brust. Sie haben sich auf einer Treppe für den Fotografen aufgestellt. Vermutlich wird das Foto nicht in Löffingen, sondern auswärts bei einem Wettkampf aufgenommen. Die Turner scheinen vor einer Zuschauertribüne zu stehen.

Die deutsche Turnbewegung geht auf Friedrich Ludwig Jahn, den »Turnvater«, zurück, der im frühen 19. Jahrhundert Turnen als Mittel zur körperlichen Ertüchtigung und nationalen Erneuerung propagierte. Ihm ist das 1928 errichtete »Jahn-Denkmal« in der »Hasle« gewidmet. Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte der Sport erneut Aufschwung: Turnvereine wurden zu einem wichtigen Teil des gesellschaftlichen Lebens, sie standen für Disziplin, Gemeinschaftssinn und körperliche Gesundheit.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Keller, 2 ???, 3 Josef Benz (1914-1962), 4 ???, 5 Wilhelm Fehrenbach (1905-1943), 6 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Fritz Strobel (1906-1997), 2 ???, 3 Anselm Zepf (1898-1989), 4 Hans Strobel, 5 Leopold Strobel

Standort des Fotografen: ???

Elisabeth Münzer im Fotostudio, ca. 1917

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Die junge Frau trägt eine elegante weiße Bluse und einen Strohhut, der mit kleinen Blüten geschmückt ist. Um ihren Hals hängt ein zartes Medaillon. Sie stützt sich locker auf die Rückenlehne eines kunstvoll verzierten Holzstuhls, was dem Bild eine fast lässige Anmutung verleiht.

Elisabeth Münzer ist noch ledig, als sie sich im Fotoatelier ablichten lässt. Geboren wurde sie am 23. September 1897 als Tochter des Schreiners Leo Münzer und dessen Ehefrau Maria geb. Zirlewagen. Am 23. Juni 1921 heiratet sie Malermeister Karl Hepting (1893-1979). Das frisch vermählte Ehepaar baut ein Einfamilienhaus in der Alemannenstraße (Nr. 19).

Standort des Fotografen: ???

Klasse 9b der Realschule mit Klassenlehrer Konrektor Karl Hauger, 1978

Sammlung Familie Waßmer

Die Klasse 9b der Realschule hat sich im Schulhof versammelt, um sich vom Schulfotografen ablichten zu lassen. Mit dabei: ihr Lehrer (und Konrektor) Karl Hauger, der ganz rechts im Bild steht.

Die Schüler*innen tragen typische Mode der 70er Jahre – von karierten Hemden über Rollkragenpullover bis zu Strickjacken und langen Haaren ist alles dabei. Einige lächeln fröhlich in die Kamera, andere schauen eher ernst – ein echter Moment aus dem Schulalltag der 70er Jahre.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Marianne Wehrle, 2 Klaus Flößer, 3 Martin Scherer, 4 Stefan Duffner
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Axel Fehrenbach, 2 Ulrike Glunk, 3 Beate Fritschi, 4 Roland Radke, 5 Verena Rosenfelder, 6 Renate Hepting, 7 Wolfgang Hörig, 8 Ilse Schmid (verh. Fehrenbach), 9 Regina Hasenfratz
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Alexander Ruf, 2 Wolfgang Renz (1963-2004), 3 Sabine Bayer (verh. Fuß), 4 Karin Sibold, 5 Steffen Riemann, 6 Iris Maier, 7 Sigrid Reich (Dittishausen), 8 Andrea Wörner, 9 Sabine Berger (verh. Enenkel, 1963-2021)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Manuela Hopp, 2 Gabi Kunz, 3 Markus Schweizer (1963-1997), 4 Elisabeth Buchmeier, 5 Bettina Vetter, 6 Michael Riesterer, 7 Petra Punter, 8 Roland Hofmann, 9 Sabine Kromer, 10 Klassenlehrer Karl Hauger

Standort des Fotografen: 47.884027, 8.347337

Totenaltar in einem Sterbezimmer, ca. 1910-1920

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mitten in einem Wohnraum steht ein Altar. Die gemusterte Tapete, die Zimmertür links und das Möbelstück rechts – vermutlich ein Bett oder Sofa – weisen auf ein Schlafzimmer hin. Der Altar selbst ist reich geschmückt: Er besteht aus einer Kommode, die mit einer kunstvoll bestickten Spitzendecke bedeckt ist. Das Herzstück bildet ein großes Kruzifix, umgeben von Heiligenfiguren. Darüber thront ein dekorativer Bogen mit dem Bibelvers »Juble Sion siehe Dein Retter ist nahe«, der offenbar Trost zusprechen soll. Zahlreiche Kerzen, Tannenzweige und schwarz-weiße Fähnchen rahmen das Ganze ein: Schwarz als Farbe der Trauer, Weiß als Zeichen der Hoffnung und Auferstehung.

Es handelt sich um einen Totenaltar, wie er in katholischen Haushalten bei einem Todesfall errichtet wird. Menschen sterben meist zu Hause (und nur selten im Krankenhaus) im Kreis der Familie. Es wird versucht, noch rechtzeitig einen Priester herbeizuholen, um den Sterbenden mit den Heiligen Sakramenten (Beichte, Kommunion, Krankensalbung) zu versehen. Der Priester notiert dann später im Sterbebuch der Pfarrgemeinde, ob der Verstorbene »versehen« oder »unversehen« gestorben ist. Nach dem Tod wird der Verstorbene auf dem Sterbebett aufgebahrt. Die »Liechtladeri« geht von Tür zu Tür und informiert die Nachbar*innen über den Todesfall, damit sie Abschied nehmen können. Im Sterbezimmer ist ein Altar aufgebaut, zum Gebet und zur stillen Andacht. Das Foto dokumentiert damit ein stilles Zeugnis der Trauerkultur.

Standort des Fotografen: ???