3 Fotos: Schauübung in den »Bittenwiesen« beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Anlässlich des Kreisfeuerwehrfestes wird in den »Bittenwiesen« eine Schauübung veranstaltet. Als das Kommando »Wasser marsch!« ertönt, wird es nass. Auch die Jugendfeuerwehr ist voller Begeisterung dabei. Die meisten Schaulustigen verfolgen das Spektakel in sicherem Abstand, vom erhöhten (und vor allem trockenen) Aussichtspunkt bei der Schule an der »Hasle«. Aber einige besonders Neugierige trauen sich nahe heran. Eine Abkühlung gefällig?

In der Bittengasse sind neben der Kirche das Schlachthaus und der Farrenstall zu sehen. Der Bauhof ist noch nicht gebaut. Neben dem Kirchturm ragt der Kamin des Sägewerk Benz in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.881332, 8.347805

Blick in die Seppenhofer Straße, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 22 ist mit »Am Ausgang nach Seppenhofen-Bonndorf« betitelt. Zu sehen sind die Häuser in der Seppenhofer Straße mit dem Städtischen Krankenhaus und dem 1907 gebauten Haus des Glasermeisters Anselm Egle. Ab dem Ortsausgang ist die Straße von Bäumen gesäumt.

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Es ist recht schade, dass am Ausgang  gegen Seppenhofen – Bonndorf zu – das Haus des Josef Bader steht mit dem etwas zu flachen und ohne Schweifung mit der Reisschiene geführten Dach, wie das Krankenhaus mit falschen Verhältnissen und unangenehmem Anstrich, während das bescheidene Haus dazwischen der Lehrmeister der beiden anderen hätte sein können.«

Standort des Fotografen: 47.880760, 8.345802

Ehrung von Oberschwester Gertrud Faller und Hebamme Emma Kienzle, ca. 1979

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Bürgermeister Dieter Mellert hat die erfreuliche Aufgabe, zwei langjährige und verdiente Mitarbeiterinnen des Krankenhauses zu ehren. Bei einer Weihnachtsfeier überreicht er der Oberschwester Gertrud Faller (geb. Schmid, 1925-2005) und der Hebamme Emma Kienzle (geb. Geisinger, 1915-2003) Blumensträuße. Das Foto wird im Aufenthaltsraum des Krankenhauses in der Seppenhofer Straße, dem früheren Refektorium (Speisesaal), aufgenommen.

Sowohl Emma Kienzle als auch Gertrud Faller verbringen ihren Lebensabend im Altenpflegeheim St. Martin, dem früheren Krankenhaus. Emma Kienzle stirbt dort am 30. November 2003, Gertrud Faller am 13. April 2005.

Standort des Fotografen: 47.881699, 8.345347

Mehrbildkarte mit Witterschneekirche und -kapelle sowie Gesamtansicht, 1901/02

Verlag Ludwig Fuchs, Freiburg / Stadtarchiv

»Herzliche Grüße« schickte der Versender dieser Ansichtskarte am 4. Mai 1902 aus Löffingen. Ob es sich um einen auswärtigen Pilger oder einen Einheimischen handelte, ist nicht bekannt. Im Mittelpunkt der Mehrbildkarte stehen zwei Ansichten vom Witterschnee, die einander gegenübergestellt werden: Links ist die »neue Wallfahrtskirche« zu sehen und rechts die »alte Witterschnee-Kapelle«.

Die Gesamtansicht darüber ist so gewählt, dass sie nicht nur das Städtchen mit der Pfarrkirche St. Michael zeigt, sondern im Hintergrund, ganz in der Ferne, die Wallfahrtskirche erkennen lässt. Im Vordergrund sind die Bahnlinie und der Bahnhof zu sehen. Ursprünglich sollte der Löffinger Bahnhof bei den Häusern des heutigen Oberwiesenwegs gebaut werden, in direkter Nähe zur Wallfahrtskirche. Doch 1895, als die Kirche bereits im Bau war, wurde die Planung für die Bahnlinie auf den heute bestehenden Verlauf geändert. 

Ansichtskarten vom Witterschneekreuz fanden insbesondere nach dem Bau der neuen Wallfahrtskirche 1898 und ihrer feierlichen Weihung 1901 Verbreitung in großer Zahl. Um die Jahrhundertwende waren Ansichtskarten mit verschiedenen Motiven im Umlauf: Auf ihnen waren entweder die alte Kapelle und die neue Kirche gemeinsam dargestellt, oder nur die neue Kirche, neben Außenaufnahmen gab es auch Innenaufnahmen des Gotteshauses, mehrfach wurde die Kirche auch in Kombination mit dem Gnadenkreuz abgebildet. Das »Schneekreuz« war auch auf zahlreichen Mehrbildkarten, die die wichtigsten Ansichten und Sehenswüdigkeiten Löffingens zeigten, vertreten.  

Mehrbildkarte »Löffingen i.B.« mit zwei Ansichten, 1906

Verlag Theodor Mayer, Löffingen / Gebrüder Metz, Tübingen
Sammlung Familie Waßmer

Diese colorierte Mehrbildkarte wird 1906 von der Firma Gebrüder Metz in Tübingen, einem der größten Postkartenverlage der damaligen Zeit, hergestellt und von dem Löffinger Kaufmann Theodor Mayer vertrieben. Auf ihr sind zwei Ansichten zu sehen: Oben eine Gesamtansicht des Städtchens, unten ein Blick durch das alte Mailänder Tor in Richtung Rathausplatz und Untere Hauptstraße: »Partie beim Rathaus« ist das kleine Bild beschriftet.

Am 11. März 1906 wird die Karte auf dem Postamt in Löffingen abgestempelt und an »Monsieur Joseph Riehle« im schweizerischen Lausanne versandt. Auf der Rückseite ist ein denkbar banaler Inhalt niedergeschrieben: »Gruß von Joseph Denzel. Später werde ich Dir einen Brief schreiben.«

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1928

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von den Ausläufern des Reichberges entsteht diese Aufnahme auf das Städtchen. Im Vordergrund sind die beiden in den 1920er Jahren errichteten Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG zu sehen. Dahinter schließen sich die Häuser in der Seppenhofer Straße mit dem Krankenhaus an. Der Blick wandert über die »Bittenwiesen« in Richtung Hasle. Der fertiggestellte Rohbau des Schulgebäudes und der Festhalle grüßt aus der Ferne. Aufgrund der Inflation und der Weltwirtschaftskrise zieht sich der Bau von 1923 bis zur Eröffnung im August 1936 hin.

Standort des Fotografen: 47.879250, 8.344316

Demonstration gegen die Krankenhausschließung, 15. Mai 1981

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine politische Demonstration mitten im Städtchen? Das hatte und hat bis heute Seltenheitswert. Aber Anfang der 1980er Jahre kämpft eine Bürgerinitiative »für die Erhaltung des Löffinger Krankenhauses«, wie unmissverständlich auf dem Leittransparent gefordert wird. Der Demonstrationszug führt auf dem Foto gerade über den unteren Rathausplatz.

Das Stuttgarter Sozialministerium unter Leitung von Annemarie Griesinger und der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind überein gekommen, das Löffinger Krankenhaus zu schließen. Trotz der Gründung einer Bürgerinitiative, Demonstrationen und verschiedenen Protestaktionen kann das städtische Krankenhaus nicht gerettet werden. Selbst die medienwirksame Ankettung des grünen Landtagsabgeordneten Helgo Bran hilft nichts. Am 31. März 1983 schließt das Krankenhaus seine Pforten. Bereits 1985 eröffnet in dem Gebäude das Altenpflegeheim St. Martin.

Wer erkennt die Demonstranten?
1.Reihe, v.l.n.r.: Martin Mayer, Margarete Benitz, Paul Bugger, Georg Tschiggfrei, Alfred Egle, Robert Hepting, Eugen Hasenfratz und Julius Körner
Außerdem ist u.a. Franz Zahn (aus Bachheim) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884005, 8.344007

Krankenhaus in der Seppenhofer Straße, ca. 1921/22

Verlag A. Rebholz
Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

»Krankenhaus« steht in großen Lettern über dem Eingangsportal. 1921 war das 1890 erbaute Spital vergrößert und modernisiert worden. Man baute u.a. das Dach aus, hier an den Gaubenfenstern zu erkennen, und fügte eine Wiederkehr sowie das vorspringende Eingangsportal an. Im Innern erhielt das Krankenhaus eine moderne chirurgische Einrichtung. Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen entstand diese Fotografie.

Standort des Fotografen: 47.881883, 8.344814

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1910-1914

Sammlung Familie Waßmer /  Stadtarchiv

»11.8.19« notierte jemand auf dieser Ansichtskarte. Dies ist freilich nicht das Datum, an dem das Foto aufgenommen, sondern die Karte verschickt wird. Der Poststempel drückt von der Rückseite durch. Sein Umriss ist in der linken oberen Ecke deutlich zu erkennen.

Der Fotograf des Bildes stand auf einer Anhöhe »Im kleinen Brühl«, also im Bereich der heutigen Bonndorfer Straße oder Gartenstraße. Von hier eröffnet sich ihm ein unverbauter Blick, über die Bahnlinie hinweg, auf das Städtchen mit der katholischen Pfarrkirche.

Im Vordergrund sind die wenigen Häuser der Seppenhofer Straße zu sehen: Ganz vorne steht das kleine Bahnwärterhaus (Seppenhofer Str. 20). Die Häuser Schreiber und Brunner existieren noch nicht, sie werden erst nach dem Großbrand 1921 errichtet.

Zu sehen sind das 1907 erbaute Haus des Kaufmanns Karl Nägele (Seppenhofer Str. 15), der 1918 als Soldat in Flandern fällt, und schließlich das »kleine Krankenhaus« mit dem 1890 erbauten zweistöckigen Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) daneben. An der Einmündung des Pfarrwegs stehen das Haus von Schreiner Anselm Heiler (Seppenhofer Str. 5), der 1918 an den Folgen einer Kriegsverletzung stirbt, und die Kaplanei der katholischen Kirchengemeinde.

Doch auch die Häuser, die sich im Hintergrund verbergen, sind interessant und in diesem Fall für die Datierung der Ansicht besonders hilfreich. In der Oberen Hauptstraße ist das Haus Selb zu erkennen, das am 15. August 1914 abbrennt und anschließend neu gebaut wird. Die Fotografie muss demnach zwischen 1907 und 1914 aufgenommen worden sein. Bemerkenswert ist auch der rechte Bildrand: Zu sehen ist das Gelände bei der »Hasle«, auf dem ab 1923 die Festhalle und Volksschule gebaut werden.

Standort des Fotografen: 47.879950, 8.343938

Einreitende Ulanen in der Seppenhofer Straße, August 1894

Das Original dieses Fotos befindet sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart.

Württembergische Soldaten halten im August 1894 Einzug in Löffingen, um beim Manöver teilzunehmen. Das Ulanen-Regiment König Karl Nr. 19 reitet mit Fahnenschmuck ein. Schaulustige stehen am Straßenrand. Der Fotograf E. Kempke hält die Situation in der Seppenhofer Straße an der Abzweigung zum heutigen Pfarrweg fest. Damals war der Weg noch keine Sackgasse. Die Bahnlinie war noch nicht gebaut und der Weg führte weiter in Richtung Göschweiler. Auf der linken Seite ist das Krankenhaus und das Haus des Briefträgers Heinrich Fahrer (1851-1930) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882186, 8.344162

Marienbrunnen in der Seppenhofer Straße, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Bis heute steht der Marienbrunnen in der Seppenhofer Straße an der Abzweigung des Pfarrwegs. Der Brunnen bildet mit dem Josefsbrunnen in der Oberen Hauptstraße eine Einheit. Die beiden Figuren sollen von einem alten Grabmal stammen, das sich einst auf dem Friedhof befand. Als das Grab aufgelöst wurde, nahm man die Figuren und schmückte damit die Brunnensäulen.

Im Hintergrund ist das Gebäude vom Altenpflegeheim St. Martin zu sehen, das bis 1983 als Städtisches Krankenhaus diente.

Standort des Fotografen: 47.882033, 8.344346

Blick vom Kirchturm auf die Seppenhofer Straße und den Pfarrweg, ca. 1936-1940

Verlag A. Rebholz

Der Blick vom Kirchturm fällt auf die Häuser im Bereich »Härte«, in der Seppenhofer Straße. Vorne ist die Abzweigung zum Pfarrweg zu sehen. Neu gebaut ist das 1927 errichtete Haus von Blechnermeister Robert Geisinger (Seppenhofer Str. 4), das als einziges Haus über Staffelgiebel verfügt. Entlang des Straßenzugs ist das 1921 vergrößerte Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) zu sehen und am Ende der Straße das kleine Bahnwärterhaus (Seppenhofer Str. 20). Die Seppenhofer Straße führt über die Eisenbahnschienen hinweg weiter nach Seppenhofen. Jenseits der Bahnlinie sind die beiden Villen des Sägewerk Benz (Bonndorfer Str. 7-8) zu erkennen.

Weitere Häuser stehen noch nicht jenseits der Bahnlinie. Weder die Bonndorfer Straße noch die Gartenstraße existieren bereits. Und auch der Reichberg ist noch komplett unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.882634, 8.344115