Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Wer erinnert sich nicht an die »Ösch Fuzzys«, die alljährlich an Fasnacht ihr Unwesen treiben, singend und musizierend durch’s Städtchen ziehen? Gerade geben sie in der Volksbank (Rathausplatz 10) ihr Stelldichein.
V.l.n.r.: Konrad Schwörer, Michael (Micky) Kasprowicz, Dieter Vierlinger und Franz Hofmeier. Das graue Mäuschen mit den großen rosa Ohren, das im Vordergrund auf einem Lederkoffer sitzt, ist Töchterchen Simone Kasprowicz.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Eine fröhliche Schar von Fasnachtsnärrinnen bewegt sich im Gänsemarsch durch die Maienlandstraße. Vorneweg marschiert eine Akkordeonspielerin und haut in die Tasten. Es wird laut dazu gesungen.
Im Hintergrund ist das Haus Strobel (Maienlandstr. 3) zu sehen, in dem der Schreinermeister Fritz Strobel seine Werkstatt betreibt. Am linken Bildrand steht neben einem Misthaufen an der Einmündung zur Ringstraße ein geschnitzter Wegweiser, der die Richtung zum Wildpark weist.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.
Die Musiker der Stadtmusik versammeln sich vor der Festhalle zu einem Gruppenfoto. Dabei darf natürlich der Schellebaum nicht fehlen, der um 1870 von Handwerkern gestiftet worden sein soll. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Stadtmusik bereits 1946 auf Initiative von Franz Zepf hin wieder gegründet worden. Er wirkte als Dirigent und Vorsitzender und konnte 1948 dem aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Rupert Hepting einen gut gehenden Verein übergeben. Erster Vorsitzender wurde Ernst Geisinger. Bis 1964 amtiert Hepting und übergibt dann nach insgesamt 31 Jahren den Dirigentenstab an den aus Mannheim stammenden Musiklehrer Artur Grübel (1919-1993).
1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Heinrich Thoma, 2 Johann Maier senior, 3 Konrad Sibold, 4 Ferdinand Hasenfratz, 5 Ewald Hepting, 6 Rupert Hepting (Dirigent), 7 Ernst Geisinger (Vorsitzender), 8 Josef Hasenfratz, 9 Franz Rappenegger, 10 Franz Zürcher, 11 Johann Beha 2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Berthold Fehrenbach, 2 Waldemar Zürcher, 3 Hermann Beha, 4 Hermann Jordan, 5 Johann Maier, 6 Lothar Zepf, 7 Waldemar Zepf, 8 Franz Zepf, 9 Franz Faller, 10 Hans Kaufmann 3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Anton Maier, 2 Adolf Heizmann, 3 Dieter Gauger, 4 Adolf Heiler, 5 Walter Müller, 6 Werner Hepting, 7 Franz Rosenstiel, 8 Karl Glunk, 9 Edmund Jordan, 10 August Limb
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Beatrix Russo zur Verfügung.
Im Haus Fürst (Demetriusstr. 5) wird Geburtstag gefeiert. Der ein paar Jahre zuvor gegründete »Miami-Club« tritt in Aktion. In der Band haben sich junge Musiker*innen zusammengeschlossen, um Tanzmusik zu spielen, aber auch Jazz und Beat. Es ist der Beginn der »wilden 50er Jahre«. Und Amerika und Miami sind Sehnsuchtsorte.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Priska Zemann zur Verfügung.
Die Trachtengruppe gibt sich im Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) ein Stelldichein und singt, begleitet von zwei Akkordeons. Das Foto wird vermutlich bei einem der Begrüßungsabende für Kurgäste aufgenommen, die wahlweise in der »Linde« oder in einem anderen Gasthaus stattfinden. Als die Lokale für die Auftritte zu klein werden, zumal laufend neue Mitglieder zur Trachtengruppe hinzukommen, werden die Heimatabende Mitte der 1960er Jahre in die Festhalle verlegt.
1.Reihe, v.l.n.r.: Rosemarie Hauser und Walter Hauser 2.Reihe, v.l.n.r.: Veronika Kaltenbrunner (verh. Ruf), Erika Geisinger, Ursula Schelling, Gretel Bader (verh. Kaltenbach), Albin Kasprowicz, Daniel Fehrenbach und Wilfried Vogt 3.Reihe, v.l.n.r.: ??? (verdeckt), ???, ???, ???, Karl Koch, Dieter Vierlinger, Elisabeth Isele, ???, Willibald Petelka (1931-2016), ???, ???, ???
Auf dem Gruppenfoto sind u.a. Melitta Fehrenbach, Olga Streit, Walter Selb, Siegfried Dieterle, Monika Bader, Josef Wölfle, Herbert von Dungen zu sehen.
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Dietmar Vogt und Rita Willmann zur Verfügung.
Eine Narrengruppe hat sich auf dem Rathausplatz zu einem Gruppenfoto versammelt. Vermutlich handelt es sich größtenteils um Frauen des katholischen Müttervereins. Der Haufen ist bunt zusammengewürfelt, neben mehreren »Indianern« gibt es u.a. kleine Cowboys und Clowns. Laut geht es zu. Es wird gelacht, es wird gesungen, ein Akkordeon wird gespielt. Im Hintergrund ist das Rathaus zu sehen, neben dessen Eingang ein gelbes Telefonhäuschen steht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkt ein VW-Käfer mit Neustädter KFZ-Kennzeichen. Dahinter ist der kleine Gemüseladen von Monika Wehrle und der Seitengiebel der »alten Sonne« zu sehen. Das baufällige Gebäude wird wenige Monate später abgerissen.
1.Reihe, v.l.n.r.: Ursula Geisinger, ???, ???, Elisabeth Ratzer, Dietmar Vogt, Markus Frei 2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Inge Maier, ???, Mathilde Schmid, Georg Mayer, Maria Hall, ???, Lotte Ratzer
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Priska Zemann zur Verfügung.
Soviel Besuch bekommen die Jungrinder auf der Jungviehweide selten. Heute gibt sich die Trachtengruppe ein Stelldichein, um ein Gruppenfoto aufzunehmen. Das Motiv mit den Rindern an der Viehtränke, vor einem Holzstall und daneben eine Schwarzwaldtanne, ist einfach zu pittoresk. Als colorierte Ansichtspostkarte findet das Foto Verbreitung.
Die Entstehung der Jungviehweide geht in das Jahr 1896 zurück. Als der Getreideanbau Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend unrentabel wurde und auch der tradtionsreiche Kornmarkt wegbrach, wollte die Stadtgemeinde die Viehzucht fördern. Auf den alten Weidengeländen der Gewanne »Burg« und »Witterschnee« sowie der Stadtwiese legte sie eine Jungviehweide an. Die Stadtgemeinde stellte das Gelände zur Verfügung und verpachtete er fortan. Betrieben wurde die Jungviehweide aber ab 1899 vom Landkreis Freiburg. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Weidebetrieb vorübergehend eingestellt, doch bereits 1927 wurde die Jungviehweide wieder in Betrieb genommen, jetzt als Jungviehweide des Landkreises Neustadt. Damals umfasste sie 33,2 Hektar Weidefläche für rund 80 Jungrinder.
V.l.n.r.: Albert Benitz, Elisabeth Isele, Karl Koch, Hildegard Beha, Melitta Fehrenbach, Walter Selb (1929-2002), Ulrich Fehrenbach, Emma Selb, Dieter Vierlinger mit der Gitarre, Siegfried Dieterle, Olga Streit, Engelbert Müller.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.
Zumindest im gesamten Ösch ist das Quartett bekannt und beliebt: Die »Ösch-Fuzzy«. Viel Applaus ernten sie für ihre Auftritte, für ihre Musik, ihren Gesang und ihren Witz.
V. l.n.r.: Dieter Vierlinger, Konrad Schwörer, Achim Schropp und Franz Hofmeier.
Aus: Festschrift »25 Jahre Handharmonika-Spielring Löffingen und Umgebung, 1957-1982«
Bereits 1934 wurde ein Handharmonika-Spielring gegründet. Die Initiative dazu hatten der Hafnermeister Josef Bader und der Steinmetzmeister Karl Häusle ergriffen. Zu ihnen gesellte sich der Bäckergeselle (und spätere Bäckermeister) Wilhelm Willmann, der nach der Vereinsgründung auch als Dirigent fungierte. Die Gruppe fand schnell weitere Anhänger und umfasste schließlich zehn Spieler, die nicht nur in Löffingen, sondern auch in umliegenden Dörfern wohnten.
Auf dem Foto zu sehen sind: Paul Benz (Seppenhofen), Eugen Hepting (1921-2011), Erich Sibold, Paul Bausch (Seppenhofen), Franz Vogt (*1920), Maria Nägele (Mitte), Dirigent Wilhelm Willmann (*1910), Artur Egle, Rudolf Wider (vorne rechts im Gras), Otto Willmann (Döggingen), Fritz Nägele (1918-1946).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.
Der Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) ist ein Tausendsassa, aber seine besondere Leidenschaft gilt der Musik. Bis ins hohe Alter ist er ein aktiver Sänger. Auf dem Foto ist er zu Hause an seinem Klavier zu sehen, eine Notenpartitur in den Händen haltend.
Seit 1902 gehört Julius Limb dem Männergesangsverein »Eintracht« an. Viele Jahre versah er den Posten des ersten oder zweiten Vorsitzenden, immer wieder half er dem Verein auch als Vizedirigent aus. 1952 ernannte ihn der Verein deshalb zu seinem Ehrenmitglied. Zusammen mit Hermann Ganter, Friedrich Seilnacht und Albert Benitz bildete Julius Limb auch bis 1939 das »Baaremer Quartett«. Darüberhinaus ist er seit mehr als fünf Jahrzehnten Mitglied des katholischen Kirchenchores. Anlässlich seines 80. Geburtstages am 1. April 1963 wird er vom Diözesanverband der Cäcilienvereine für seine kirchenmusikalischen Verdienste geehrt.
Als Julius Limb 1968 im Alter von 85 Jahren stirbt, lautet die Überschrift des Nachrufs in der Lokalzeitung: »Über 67 Jahren dem Gesang treu geblieben«.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Binder zur Verfügung.
Die närrische Jahreszeit geht zu Ende – und damit auch die »Regentschaft« der 20-Jährigen. Im Gasthaus »Linde« versammeln sie sich, um das Ende der Fasnacht mit Alkohol zu begießen. Es wird Akkordeon gespielt und gesungen. Es ist laut und geht feucht-fröhlich zu.
Am »Schmutzige Dunschdig« wurden die Angehörigen des Jahrgangs 1913/14 nach dem Narrenbaumstellen »auf die Laterne« der Laternenbrüder vereidigt. Sie schwörten ewige Treue zur Löffinger Fasnet: »Linke Hand auf’s rechte Herz, rechte Hand auf die Laterne! Ich schwöre, angesichts dieser Laterne und der anwesenden Laternenbrüder, dass ich, solange ich lebe und Atem habe, mit allen Fasern meines Lebens, treu zur Laternenbrüder-Narrenfreiheit stehe, den Anordnungen der Narrenobrigkeit willig Folge leiste, die Löffel des Stadtwappens nie missachte, mich als Mensch vom Menschen stammend, als Mensch aufführe, und den Narrentribut, wie es das Gesetz vorschreibt, jährlich willig bezahle.«
Das Foto wird am 5. März 1933 aufgenommen, am »alten Fasnetsundig«. Der Narrenbaum wurde versteigert und gefällt. Die 20-Jährigen haben Brennbares eingesammelt und auf der »Wanne« zu einem großen Fasnetfunken aufgehäuft und entzündet. Mit dem Fasnetfunken haben sie die Fasnacht verbrannt. Dass wenige Tage zuvor in Berlin der Reichstag brannte und die Nationalsozialisten dies seitdem als Vorwand nutzen, um politisch Andersdenkende im ganzen Land brutal zu verfolgen, interessiert hier gerade niemanden.
Wer erkennt die 20-Jährigen auf dem Foto? 1.Reihe, liegend, v.l.n.r.: ???, ??? 2.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Josef Benz (1914-1962, »Disebeppi«), ???, ???, ???, Johanna Ganter (verh. Rebholz, 1913-2003), ???, Karl Hall, Karl Müller (1913-1971), ??? 3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, Hans Strobel (1913-?), Hilde Schultheiß (verh. Schulz) 4.Reihe, v.l.n.r.: ???, Emma Limb (verh. Binder, 1913-2015), ???, ???, ???, ???
Zu den 20-Jährigen gehören vermutlich auch: Willy Butsch (1913-1991).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dieter Vierlinger zur Verfügung.
Die Nägeles waren über mehrere Generationen Köhler, weshalb sie als »s’Kohle Nägeles« bekannt waren. Sie übten ihr Handwerk im Stadtwald und in einem Waldstück bei Unterbränd aus. Jeweils im Frühjahr zogen die Nägeles mit ihren Kindern und dem Hausrat hinaus in den Wald, wo sie den Sommer über in der Waldhütte lebten. Erst im Herbst ging es zurück nach Hause.
Das Foto zeigt die Nägeles im Wald, während ihrer Freizeit: Sie haben sich um eine Feuerstelle versammelt, über der gekocht wird. Dazu wird auf dem Akkordeon musiziert.
V.l.n.r.: Peter Nägele (1850-1910), seine Ehefrau Ludowika Nägele geb. Winter (1853-1932), eine unbekannte Frau, die Tochter Maria Limb geb. Nägele (?-?), der Sohn Konrad Nägele (1885-1960).