Weinhändler Josef Eggert, ca. 1895-1900

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Emma Binder zur Verfügung.

In einem Fotoatelier in Freiburg lässt sich der Weinhändler Josef Eggert (1831-1901) fotografieren. Das Atelier von Alexander Dilger in der Rheinstr. 30 existiert von 1889 bis 1906, seit ca. 1894 führt Dilger den Titel »Hof-Photograph«. Doch hier geht es nicht um den Fotografen, sondern um den Mann, der auf dem Porträt abgebildet ist. Es ist der Besitzer der Weinhandlung Josef Hogg in Löffingen.

Josef Eggert wurde am 2. Mai 1831 als Sohn des Landwirts und Ölers Johann Eggert (1804-1871) und dessen Ehefrau Maria Agatha Eggert (geb. Waldvogel, 1806-1887) geboren. Er hatte elf Geschwister, von denen sieben im Kleinkindalter starben. 1862 kaufte Josef Eggert die Weinhandlung Hogg. Er heiratete 1874 in Freiburg Karolina Eggert (geb. Löw, 1841-1876), die aus Heiligenberg stammte. Das Paar blieb kinderlos. 1895 verkauft Josef Eggert die Weinhandlung an Joseph Benitz (1859-1919) und Josef Paul Thoma. Im Alter von 70 Jahren stirbt er am 7. August 1901 und wird auf dem Friedhof in Löffingen beerdigt.

Standort des Fotografen: Freiburg

2 Fotos: Siegerehrung beim Automobilclub, ca. 1975

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Es ist ein noch sehr junger Verein, der hier Mitglieder für ihre sportlichen Leistungen auszeichnet. Gegründet wurde der Verein erst am 10. April 1970. Gemeint ist der Automobilclub! Beliebte Formate, die der Verein anbietet, sind Orientierungsfahrten, Autoslaloms, Seifenkisten- und Kart-Rennen.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Traudel Scherer, 2 Klaus Effinger (1953-2015), 3 Karl Schreiber, 4 Rudolf Meister
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Georg Schreiber, 2 Willi Scherer, 3 Richard Kaltenbach, 4 Alfons Schlenker (1937-1998)

Standort des Fotografen: 47.883119, 8.350631

Blick zum Haus Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1960

Deutsche Luftbild K.G.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Veronika Leber zur Verfügung.

Im Mittelpunkt dieser Luftaufnahme steht das Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9), das von den Einwohner*innen das »Hohe Haus« genannt wird. Das stattliche Gebäude überragt die umliegenden Häuser der Alenbergstraße deutlich. Es ist aber nicht nur wegen seiner Größe ein »Hohes Haus«, sondern auch, weil aus der Familie Benitz zwei herausragende »Söhne der Stadt« hervorgegangen sind: Paul Benitz (1899-1979) amtiert als Bürgermeister, während sein Bruder Joseph Benitz (1897-1981) sich als Kreisrat politisch engagiert und einen Namen macht. Die Luftaufnahme findet als Ansichtskarte Verbreitung, die als Werbemittel des Geschäfts der Familie Benitz dient. Auf der Rückseite findet sich der Aufdruck: »Weinkellerei Joseph Hogg (Familie Benitz)«.

Alle Häuser, die auf dem Luftbild zu sehen sind, wurden nach dem Großbrand 1921 neu erbaut. Sie wurden damals von der Wiederaufbaukommission nach einem Masterplan errichtet und verfügen über einheitliche architektonische Merkmale. Nur ganz am rechten Bildrand, das Haus Nobs (Alenbergstr. 2), das angeschnitten zu sehen ist, wurde beim Großbrand nicht zerstört und ist wesentlich älter.

Schulklasse mit Lehrern Dieterle und Hauger, Ostern 1964

Sammlung Familie Waßmer

Die beiden Lehrer Siegfried Dieterle (1915-1992) und Karl Hauger sitzen auf zwei Sesseln, umringt von ihren Schüler*innen. Siegfried Dieterle, der aus Rippoldsau stammt, ist seit 1. April 1959 als Lehrer in Löffingen tätig und wirkt 12 Jahre als Rektor. Karl Hauger kommt aus Ewattingen und unterrichtet seit 1. August 1959 in Löffingen.

Vermutlich wird das Foto an Ostern 1964 aufgenommen, denn am 22. März werden 26 Schüler*innen aus der Volksschule entlassen. Die Feier findet in der Festhalle statt. Im Anschluss versammelt man sich in einem Gasthaus.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wolfgang Schmitt, 2 Lehrer Siegfried Dieterle, 3 Lehrer Karl Hauger, 4 Walter Frei
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Peter Keller, 3 Elfriede Hall (verh. Faller), 4 Marianne Zepf (verh. Grieshaber), 5 Andrea Butsch, 6 Angela Reichenbach, 7 Werner Adrion (1948-2023)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Gretel Jordan (verh. Ganter), 2 Lisi Wölfle (verh. Ratzer), 3 Gottfried Hermann, 4 Gertrud Heizmann, 5 Gottfried Hermann
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Theresia Guth (verh. Ganter), 2 Willi Geisinger, 3 ???, 4 Veronika Gromann, 5 ???, 6 Anita Koch (verh. Stephani), 7 ???, 8 Eberhard Müller
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 Werner Hasenfratz, 2 Werner Kienzler, 3 Norbert Bruger, 4 Karlheinz Hahn, 5 ??? Höfler

Standort des Fotografen: ???

Haus Unger in der Hochfirststraße, ca. 1960

Sammlung Familie Waßmer

Auf dem hinteren Alenberg wird ein Neubaugebiet erschlossen. Neu gebaut ist auch das kleine Haus von Frieda Unger (Hochfirststr. 5). Von ihrem Haus hat sie freien Blick bis hinüber zur Wallfahrtskirche Witterschneekreuz und zum, der Straße den Namen gebenden, Hochfirst.

Frieda Unger ist die Schwiegermutter von Textilfabrikant Johannes Prause (1921-2003). Sie ist mir Arthur Unger verheiratet, dem Vater von Elfriede Prause (geb. Unger, 1923-1996) und Manfred Unger (1930-2012).

Manfred Unger war 1957 aus der DDR in die Bundesrepublik geflüchtet und hatte sich 1959 in Löffingen niedergelassen. Hier gründete er eine Wäschefabrik (Bahnhofstraße), in der 25 Nährerinnen beschäftigt sind. Die Firma wird später zusammengelegt mit der Blusenproduktion von Johannes Prause und firmiert unter dem neuen Namen Prause & Unger OHG.

Standort des Fotografen: 47.887876, 8.342573

Gesamtansicht von der »Breiten«, ca. 1930-1935

Verlag A. Rebholz, Löffingen | Sammlung Familie Waßmer

Am 4. Juli 1936 wird diese Ansichtskarte in Löffingen geschrieben und nach Altenheim im Amt Offenburg versendet. Vertrieben wird die Karte vom Verlag A. Rebholz. Darauf zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens vom Gewann »Breiten« aus. Es ist anzunehmen, dass die Fotografie schon ein paar Jahre zuvor aufgenommen wurde und seitdem als Karte vertrieben wird. Zu sehen ist im Vordergrund das Sägewerk Benz – oder, wie das Unternehmen offiziell heißt, die Holzindustriewerke Josef Benz AG. Zwei Schornsteine ragen in den Himmel. Der Späneturm an der Rötenbacher Straße ist bereits gebaut, aber noch nicht verputzt. Auch die Maschinenhallen sind neu gebaut, denn das Foto wird nach den beiden Großbränden im Sägewerk 1928 aufgenommen, als große Teile des Werkgeländes zerstört wurden. Der Wiederaufbau ist bereits weitgehend abgeschlossen.

Auch die Häuser am Alenberg zeigen die Neubauten, die nach dem Großbrand 1921 errichtet wurden. Neben dem Kirchturm ist die Festhalle an der »Hasle« zu sehen, die eingerüstet zu schein scheint. Mit ihrem Bau war1923 begonnen worden. Beim »Sängerfest« 1927 war der Rohbau immerhin soweit fertiggestellt, dass er für die Feierlichkeiten genutzt werden konnte. Das Gebäude war aber noch nicht verputzt.

Standort des Fotografen: 47.883194, 8.333500

Narrengruppe auf dem Rathausplatz, Fasnacht ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Auf dem oberen Rathausplatz hat sich eine Gruppe Narren für ein Gruppenfoto versammelt. Die Kostüme der Sieben sind bunt zusammengewürfelt und skurill ist ihr Auftreten. Die Truppe führt verschiedene Geräte bei sich, z. B. einen alten Grammophontrichter und eine alte defekte Kaffeemühle. Dazu passen könnte das Fasnachtsmotto 1960: »Alter Plunder – Wirtschaftswunder – Blauer Zunder«.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 Ernst Göhry (1919-2014), 3 ???, 4 Alfred Egle (1920-2001), 5 ???, 6 ???, 7 ???

Im Hintergrund sind der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) und das Haus Vogt (Rathausplatz 13) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884139, 8.345083

2 Fotos: Narrengruppe vor dem Bauhof, Fasnacht ca. 1961

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rudi Straetker zur Verfügung.

Das Schild, dass diese Narrengruppe mit sich führt, ist nur schwer zu entziffern. Darauf zu lesen ist wohl: »Internationales Sängerfest Vereinte Nationen«. Dazu passt, dass die Kostüme signalisieren, dass hier Menschen aus unterschiedlichen Ländern, ja Kontinenten versammelt sind. Schottenröcke stechen genauso ins Auge wie (vermeintlich) traditionelle Kleidung aus Fernost. Vermutlich sind es Narren des Männergesangsverein »Eintracht«, die sich mit Familienangehörigen vor dem neu erbauten Bauhof in der Bittengasse fotografieren lassen. Es könnte Fasnacht 1961 sein. Das Motto lautet: »Kleine Gruppen – viel Grund zum Gucken«.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Anita Greuter, 2 Lucia Bader (geb. 1946), 3 Cäcilia Bader (geb. 1946)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Franz Vogt, 2 Franz Maier (1923-2006), 3 Klaus Tschiggfrei (geb. 1942), 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 Willy Siefert (?-1968)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Engelbert Straetker, 3 ???, 4 Alfred Bader, 5 Hermann Schelling, 6 Dietmar Klose

Der Kindergarten (Schulweg) ist noch nicht gebaut, sodass im Hintergrund der Blick bis zu den Häusern in der Haslachstraße fällt.

Standort des Fotografen: 47.882750, 8.345444

Festhalle und Volksschule an der »Hasle«, ca. 1950

Cramers Kunstanstalt K.G. Dortmund | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.

»Museum, Schule und Festhalle«: So lautet die Beschriftung dieses Fotos, das der in Dortmund ansässige Verlag Cramers Kunstanstalt als Ansichtskarte vertreibt. Der Blick fällt vom Krankenhaus in der Seppenhofer Straße hinüber zum 1936 fertiggestellten Gebäudekomplex an der »Hasle«, in dessen linken Hälfte die Festhalle (Festhallenstr. 3) und rechten Hälfte die Volksschule (Festhallenstr. 7) untergebracht sind. Im Mitteltrakt befindet sich das Heimatmuseum. 1923 war mit dem Bau des Komplexes begonnen worden, aber Inflation und Wirtschaftskrise verhinderten, dass der Neubau zügig fertiggestellt wurde.

Die Bäume, die an der Böschung stehen, sind noch jung. Das Foto ist vermutlich in den frühen 1950er Jahren aufgenommen. Der Zaun, der das Bild nach unten hin begrenzt, befindet sich neben dem Städtischen Krankenhaus. Dahinter liegen die Gärten in den »Bittenwiesen«. Die Wolken im Himmel sind in das Bild hineinretuschiert.

Standort des Fotografen: 47.882000, 8.345139

2 Fotos: Luftschutzbund, ca. 1935-1939

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Das nationalsozialistische Deutschland rüstet auf. 1935 wird die Allgemeine Wehrpflicht, die während der Weimarer Republik abgeschafft war, wieder eingeführt. Damit besteht für alle Männer ab dem 18. Lebensjahr die Verpflichtung zum Wehrdienst. Eine Verweigerung ist nicht möglich.

Bereits 1933 war der Reichsluftschutzbund gegründet worden. Er bildet Luftschutzhelfer*innen aus. Das Ausbildungsprogramm umfasst das luftschutzmäßige Herrichten von Häusern und Wohnungen, die Brandbekämpfung, der Gasschutz, die Erste Hilfe und das Meldewesen. Die Teilnahme an den Lehrgängen war bis 1935 freiwillig und ist seitdem auch verpflichtend möglich. Auch diese 12 Frauen werden ausgebildet. Zusammen mit zwei Uniformträgern, die vermutlich den Lehrgang leiten und von außen kommen, stellen sie sich zu einem Gruppenfoto auf.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Caroline Greuter (verh. Auer), 2 ???, 3 Mina Rappenegger (verh. Schreiber, 1917-2004), 4 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Anna Beha (1903-?), 2 Hedwig Limb (verh. Vogt, 1919-2010), 3 Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967), 4 ???, 5 ???, 6 Erna Bader (geb. Mutterer, 1908-1969)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Gertrud Brugger (verh. Heitzmann, 1921-2005), 2 ??? Gebert, 3 [Alma Egle?], 4 Johanna Egle (verh. Theiler, 1924-2014)

Standort des Fotografen: evtl. am Reichberg

Mutter mit Baby in der Rötengasse, ca. 1910

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Frau sitzt mit ihrem Baby vor der Haustür. Stolz hält sie das neugeborene Kind in die Kamera des Fotografen. Im Hintergrund führt eine Treppe mit Geländer zum Eingang des Hauses empor.

Es handelt sich um das Haus Benitz, das unterhalb des Alenbergs in der Rötengasse steht. Es brennt beim Großbrand am 28. Juli 1921 nieder. Die Brandruine steht noch bis Mitte der 1930er Jahre. Sie wird erst abgeräumt, als der Arzt Dr. Gugelberger auf einem Teil des Grundstücks seine Villa (Maienlandstr. 6) errichtet. Bis heute sind im Bereich Rötengasse Trümmerteile des Gebäudes und exakt dasselbe Treppengeländer vorhanden.

Standort des Fotografen: 47.885139, 8.343611

Haus Adrion in der Feldbergstraße, ca. 1966

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Am Sonntagnachmittag versammelt sich Familie Adrion vor dem Haus, um ein Gruppenfoto aufzunehmen. Arno Adrion und Irma Adrion (geb. Schmid), die 1948 geheiratet haben, posieren mit ihren beiden Kindern Bernhard und Renate neben den blühenden Stiefmütterchen. Da das Foto wohl kaum mit Selbstauslöser aufgenommen wird, knipst vermutlich der älteste Sohn Werner Adrion (1948-2023).

V.l.n.r.: 1 Irma Adrion (geb. Schmid, 1927-2019), 2 Arno Adrion (1924-1993), 3 Renate Adrion (geb. 1952), 4 Bernhard Adrion (geb. 1951)

Die Adrions haben das Haus Anfang der 1960er Jahre gebaut. Im Feuerversicherungsbuch wird es ab 1. Januar 1964 aufgeführt. Am linken Bildrand ist der Pfosten des Heuschopfs von Landwirt Gottfried Vogelbacher zu erkennen. An seiner Stelle wird 1973 das Haus Gaede (Wartenbergstr. 1) errichtet.

Standort des Fotografen: 47.886991, 8.343247