Kindererholungsheim Gugelberger in der Maienlandstraße, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Städtchen hat sich über Nacht in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelt. Der Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) nutzt die Gelegenheit und zieht mit seinem Fotoapparat los. Er nimmt eine ganze Fotoserie auf.

Hier ist die Villa Gugelberger (Maienlandstr. 6) mit ihrem großen Gartengrundstück zu sehen: Der praktische Arzt Dr. med. Franz Gugelberger (1878-1943) hatte seit 1907 in Löffingen praktiziert, bis er 1935 diese Villa bauen ließ. Nach seinem Tod 1943 wohnte seine Witwe Mathilde Gugelberger geb. Schacht (1887-1958) allein in der Villa. In der Nachkriegszeit eröffnete sie zusammen mit ihrer Tochter Margaretha Gugelberger (1912-1989), einer staatlich geprüften Kinderschwester, ein Kindererholungsheim. Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet verbringen hier ihre Erholungsferien. Wie die Heimkinder während ihres Aufenthalts im Einzelnen behandelt werden, ist unbekannt. Das Heim existiert bis in die 1960er Jahre.

Auf dem verschneiten Grundstück am rechten Bildrand wird Anfang der 1960er Jahre das Wohn- und Geschäftshaus von Malermeister Karl Sibold erbaut (Maienlandstr. 4).

Ein querformatiger Ausschnitt dieses Fotos, bei dem ein Teil des Schnees im Vordergrund und ein Teil des Himmels weggeschnittet wird, findet als Ansichtskarte Verbreitung.

Standort des Fotografen: 47.884689, 8.343160

Spielmannszug und Stadtmusik beim Umzug in der Festhallenstraße, Fasnacht 1956

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Der Narrenumzug ist fast an seinem Ziel angelangt: der Festhalle. Der Spielmannszug und die Stadtmusik, angeführt von Tambourmajor Else Egle (geb. Ganter), sind bereits am »Linden«-Garten vorübergezogen, der zum gleichnamigen Gasthaus »Linde« gehört. Hinter ihnen hüpfen die »Hansele«, sodass man beim Betrachten des Fotos fast meint, aus der Ferne ihr Geschell hören zu können.

Im Hintergrund sind das Haus Heizmann (Festhallenstr. 1) und das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) zu sehen. Das Feuerwehrhaus mit dem neuen Turm ist ebenso zu erkennen wie der »Saalbau Gebert«. Alles ist tief verschneit, durchaus eine Seltenheit an Fasnacht.

Bei den Spielern der Spielmannszuges handelt es sich u.a. um Oswald Laufer, Albin Zepf, Fritz Egle, Alfred Fehrenbach (1932-2021), Gottfried Vogelbacher (1933-2008), Klaus Allinger und Egon Studer.

Bei den Spielern der Stadtmusik sind zu erkennen: Franz Rosenstiel (Posaunist), [Ernst Heiler] (Hornist), Konrad Sibold und Hans Kaufmann (Hornist).

Standort des Fotografen: 47.883377, 8.347885

Schulklasse der Realschule mit Lehrerin Winker-Germies, 1983

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Die Klasse 8b der Realschule ist an der Reihe, um auf einem Klassenfoto verewigt zu werden. Der Schulfotograf ist im Haus und die Klassen treten nacheinander zum Fototermin auf dem Schulhof an.

Die Lehrerin Sybille Winker-Germies (verh. Schuhpeck) entdeckt man erst nach einigem Suchen auf dem Foto, da sie sich unter ihre Schüler*innen gemischt hat – und der Altersabstand auch nicht besonders ins Auge sticht. Sie unterrichtet von 1980 bis 1988 an der Realschule.

1.Reihe, v.l.n.r.: Filiz Ulutas (verh. Erdogan), Anuschka Ogrisek (verh. Maréchal), Karin Keßler (verh. Weißer), Anja Maier (verh. Litfin), Renate Zumstein (verh. Jonner), Silvia Heitzmann, Monja Kißler (verh. König), Manuela Hettich (verh. Schmidt), Heike Dickert (verh. Strobel)

2.Reihe, v.l.n.r.: Claus-Dieter Hopp (1968-2020), Klassenlehrerin Sybille Winker-Germies (verh. Schuhpeck), Katja Schwanz (verh. Fabbricatore), Annette Schünke, Michaela Heizmann (verh. Oster), Kerstin Jordan (verh. Wehrle), Petra Duttlinger (verh. Stürmer), Claudia Heizmann (verh. Borowski), Birgit Schäfer (verh. Spang), Anja Adrion, Elke Bader (verh. Moser)

3.Reihe, v.l.n.r.: Dieter Stremmer, Hansjörg Wetterer, Markus Jocher, Uwe Wälde, Heiko Reinhard, Klaus Bank, Tobias Bächle, Michael Müller

Standort des Fotografen: 47.884065, 8.347440

Familie Schweizer hinter der Kirche, ca. 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Der kleine Held, um den es geht, steht in der Mitte des Bildes: Hans-Jürgen Schweizer (geb. 1941) ist schon ziemlich sicher im Gehen. Und natürlich will er nicht mehr an der Hand der Erwachsenen gehen, weil er das schon alleine kann! Am rechten Bildrand steht seine Mutter Maria Schweizer geb. Ganter (1909-?) und links seine Großmutter Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) – nah genug, um ihn auffangen zu können, falls er doch stürzen sollte.

Die drei stehen neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael, denn das angrenzende Grundstück in der Seppenhofer Straße gehört den Schweizers. Zu sehen ist der Eingang zur Sakristei: Das Gemäuer ist der bauliche Überrest des alten Kirchturms, der einst an dieser Stelle stand. Im Hintergrund ist die Festhalle an der »Hasle« zu sehen. Heutzutage ist der Blick durch die DRK Rettungswache und zwei Mehrfamilienhäuser (Bei der Kirche 1 und 2) verdeckt.

Standort des Fotografen: 47.882346, 8.344259

Narren auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Es ist »Fasnet Mändig« und auf der Fasnachtsbühne vor dem Haus Koch (Kirchstr. 21) wird ein buntes Programm dargeboten. Sogar das Wetter spielt mit und die Sonne scheint! Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Wiener Kongress« – und da es damals 1814/15 um eine Neuordnung Europas ging, lassen sich im Grunde alle europäischen Völker darstellen und persiflieren. So kommt es, dass gerade acht »Ungarinnen« und vier »Spanier« am Bühnenrand stehen und auf ihren Einsatz warten.

V.l.n.r.: Anni Jordan (verh. Kaiser), ???, Anna Jordan; »Ungarinnen«: Margarete Senn (geb. Zepf, 1932-2021), Maria Vogelbacher (verh. Kaufmann), Elisabeth Isele (geb. Zepf, 1930-2012), Lore Isele, Maria Frey (verh. Baumann, 1935-2017), Lotte Ratzer, ???, ???; »Spanier«: Otto Schwanz, ???, Erich Riedlinger (?), Oskar Berger

Die Zuschauer*innen, die im 1. Obergeschoss vom Haus Koch in den geöffneten Fenstern lehnen, haben einen echten Logenplatz. Die übrigen Zuschauer*innen, die rings um die Bühne stehen, müssen hingegen ihre Hälse recken, wenn sie alles sehen wollen.

Standort des Fotografen: 47.883129, 8.344551

Haus Kuster in der Alenbergstraße, ca. 1940-1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Konrad Kuster zur Verfügung.

Obwohl die Familie Kuster schon länger mehr keinen Bürgermeister stellt, ist der Hausname »s’Bürgermoasters« erhalten geblieben. Schließlich amtierten von 1890 bis 1920 und von 1920 bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 zwei Kusters als Bürgermeister, also zusammen gerechnet 43 Jahre lang: Zunächst Karl Kuster (1847-1925) und dann sein Sohn Adolf Kuster (1874-1946). Nach dessen Tod erbt das Anwesen zunächst seine Witwe Maria Kuster geb. Ehrath (1883-1961), bevor es dann 1952 von ihrem Sohn, dem Landwirt Konrad Kuster (1921-2011), übernommen wird.

Das Haus selbst brannte beim Großbrand 1921 ab und wurde danach wieder als landwirtschaftliches Anwesen erbaut. Besonders markant ist die Einfahrt in die Stallung an der Rückseite des Gebäudes. 1956 wird eine Autogarage gebaut, die auf dem Foto noch nicht zu sehen ist.

Standort des Fotografen: 47.886613, 8.342974

Haus Jonner in der Alemannenstraße mit viel Schnee, ca. 1984

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hoch oben auf dem Alenberg, am Rande des Alenbergwäldchens, steht das Haus Jonner (Alemannenstr. 1). Es war das höchst gelegene Haus, das beim Großbrand 1921 ein Raub der Flammen wurde. Danach wurde es wiederaufgebaut. Mittlerweile gehört es dem Landwirt Albert Jonner (1929-2014).

Dass das Haus heute fotografiert wird, ist dem Schnee zu verdanken. Denn der Fotograf ist auf der Suche nach winterlichen Motiven. Ihn scheinen die Schneeberge im Vordergrund und der Blick auf das Haus mit den Schneeverwehungen auf dem Dach zu gefallen.

Standort des Fotografen: 47.886492, 8.343717

»Gottlieb« und Postamt am oberen Rathausplatz, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zwischen dem Gasthaus »Löwen« und der »alten Sonne« steht der Fotograf und richtet seine Kamera frontal auf die gegenüberliegende Häuserzeile, während er das Rathaus am linken Bildrand anschneidet. Das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 3) ist links zu sehen, erkennbar an seinem breiten Schaufenster und der gestreiften Markise, über der der Schriftzug »Gottlieb« prangt. Rechts steht das Postamt (Rathausplatz 2), was von dieser Perspektive aus nur der Briefkasten an der Hausecke verrät.

Nur noch wenige Menschen werden vermutlich wissen, dass die beiden Häuser einst eine Einheit bildeten, damals, als sich darin noch das Fürstenbergische Amtshaus befand. Im linken Gebäudeteil war der Ökonomiebereich. Nach Auflösung des Fürstentums Fürstenberg kam Löffingen 1806 zum neu gegründeten Großherzogtum Baden. Auch das ist längst schon wieder Geschichte: Jetzt gehört Löffingen zum 1952 geschaffenen Bundesland Baden-Württemberg.

Auf dem oberen Rathausplatz steht der Rathausbrunnen, mit der Brunnenfigur der »Schnitterin«. Auf dem Platz und auch im Rathaus, dessen Erdgeschoss als Markthalle diente, wurden bis zur Jahrhundertwende die regional bedeutsamen Kornmärkte abgehalten. Jetzt befinden sich hier Geschäftsräume der Volksbank.

Standort des Fotografen: 47.883801, 8.344839

Haus Ganter und Kaplanei in der Seppenhofer Straße, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Links ragt der schlanke Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael in den Himmel empor. Das Gemäuer ist noch nicht verputzt. Rechts daneben stehen in der Seppenhofer Straße das Haus von Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) und seiner Ehefrau Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) sowie die katholische Kaplanei. Seit der Zerstörung des alten Pfarrhauses (Untere Hauptstr. 10) im Zweiten Weltkrieg und bis zum Neubau des neuen Pfarrhauses (Pfarrweg 3) dient das Gebäude auch als Pfarrhaus.

Aufgenommen wird das Foto vom heutigen Pfarrweg aus, der allerdings noch nicht so heißt, weil das neue Pfarrhaus erst 1963 erbaut wird. Der Schnee türmt sich in die Höhe. Auf dem Zaun liegt eine dicke Schneeschicht.

Standort des Fotografen: 47.881876, 8.344360

Mädchen vor dem Haus Zepf in der Unteren Hauptstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Aus der Perspektve, die der Fotograf wählt, wirkt das Mädchen fast so groß, wie das zweistöckige Haus im Hintergrund. Elisabeth Zepf (verh. Isele, 1930-2012) steht vor ihrem Elternhaus. Es ist ein sonniger Wintertag, die Bäume, die am Weg zur Kirche stehen, sind kahl. Elisabeth Zepf trägt einen Rock mit warmer Strumpfhose und eine Strickjacke, die mit Blümchen verziert ist, und lächelt in die Kamera.

Bei einem Bombenangriff der Alliierten am 24. Februar 1945 wird das Haus Zepf zerstört. Die 15-jährige Elisabeth Zepf verliert damit ihr zu Hause. Später baut die Familie ein neues landwirtschaftliches Anwesen in der Dittishauser Straße.

Standort des Fotografen: 47.882549, 8.343337

Blick vom Alenberg zum Städtchen, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Haus Adrion (Alenbergstr. 21) aus bietet sich ein schöner Blick auf das Städtchen. Über die Gärten am Hang des Alenbergs hinweg fällt der Blick zum Haus Münzer (Alenbergstr. 15) und dem dahinter halb verdeckt stehenden Haus Fehrenbach (Alenbergstr. 13). Unten im Städtchen sind die Häuser der Maienlandstraße, des Weberwegs und der Ringstraße sowie die Häuser der Altstadt zu erkennen. Der Rathausturm und der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ragen aus der Dächerlandschaft heraus. Jenseits der Bahnlinie stehen nur ganz vereinzelte Häuser. Der »Reichberg« ist noch gänzlich unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.886307, 8.343169

»Reichburgmali« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1986

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

50 Jahre ist es alt, das »Reichburgmali«. Die Sagenfigur aus dem Gewann »Reichberg« ist freilich viel älter als 1936. Einer alten Überlieferung gemäß soll auf der Anhöhe ein furchterregender Waldgeist gehaust haben, mit dem man unartigen Kindern drohte. Bereits an der Fasnacht 1910 verkleidete sich Karl Beha als erstes »Reichburgmali«. 1936 war es dann soweit, dass Gewerbelehrer Karl Ehret die Idee aufgriff und die neue Fasnachtsfigur schuf. Deshalb gilt 1936 als Geburtsstunde des »Reichsburgmali«. Und 50 Jahre später wird Geburtstag gefeiert.

Noch immer sind es nur zwei Maskenträger, die sich in den Narrenumzug mischen. Ihr Kostüm aus grünem Stoff, das von Malermeister Werner Hepting entworfen und gemalt ist, zeigt Tannen- und Fichtenzweige, Beeren, Silberdisteln und Eichhörnchen. Die geschnitzten Holzmasken zeigen ein liebenswertes, verschmitzt lächelndes Gesicht. Auf dem Kopf sind Silberdisteln und Eichhörnchen zu sehen.

Die beiden Maskenträger sind vermutlich Fritz Straub und Conrad Bader. Der »Täfelebue« ist Egon von der Heyd.

Standort des Fotografen: 47.883881, 8.343772