Feuerspritze beim Festumzug, 16. Juni 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Als 1863 die Freiwillige Feuerwehr Löffingen gegründet wurde, erhielt sie diese Feuerspritze aus dem Jahr 1806. Sie ist kunstvoll gefertigt und bemalt. 100 Jahre sind seitdem vergangen und die Spritze längst ein Museumsstück. Seit 1935 ist sie als größtes Exponat im Heimatmuseum zu bewundern.

Beim 100-jährigen Jubiläum der Feuerwehr 1963 wird sie nochmal für einen kurzen Moment ans Tageslicht geholt. Dafür muss sie zerlegt werden, weil sie anders nicht durch die schmale Tür des Museums passt, das sich im Mitteltrakt zwischen Festhalle und Volksschule befindet. Beim Festumzug am Sonntag, den 16. Juni 1963 wird sie schließlich mitgeführt. Sie ist ein echter Hingucker! Eben fährt sie am Supermarkt »Gottlieb« (Rathausplatz 3) vorüber, von einem Pferd gezogen. Schaulustige stehen entlang der Umzugsstrecke. Ob sie wohl auch nass gespritzt werden?

Hinter der Feuerspritze folgt der Männergesangsverein, der zwei Jahre zuvor sein 100-jähriges Gründungsjubiläum gefeiert hat. Zu sehen sind Alfred Geisinger und Gerhard Scholz.

Standort des Fotografen: 47.884009, 8.344695

Metzgerei Nickel am Rathausplatz, ca. 1980

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mittlerweile befindet sich die Metzgerei am Rathausplatz in zweiter Generation im Familienbesitz. 1938 hatte das Gebäude der Metzgermeister Max Rohrer und seine Ehefrau Maria geb. Saile käuflich erworben. Rund 40 Jahre später wird das Geschäft von ihrer Tochter Edeltraud Nickel geb. Rohrer und ihrem Ehemann Bernhard (1921-1999) übernommen und fortgeführt.

Erbaut wurde das Haus Nickel nach dem Großbrand 1921. Es wurde auf dem Brandplatz der zerstörten Häuser von Landwirt Johann Riegger und von Landwirt Anton Brunner nach den Plänen der Wiederaufbaukommission errichtet. Rieger betrieb darin dann eine »Metzgerei« und »Wursterei«. Erst viele Jahre später wurde die Ladenfront mit dem Schaufenster in das Erdgeschoss gebrochen. Es grenzt zur Linken an das Café Fuß (Rathausplatz 5) an.

Im Jahr 2009 wird das Gebäude bei einem Feuer beschädigt. Einen traurigen Anblick bietet sich dann viele Jahre. 2018 wird das Haus schließlich zwangsversteigert.

Standort des Fotografen: 47.883989, 8.344575

Haus Ganter in der Seppenhofer Straße, 7. Mai 1933

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Das Haus von Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) und seiner Ehefrau Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) in der Seppenhofer Straße ist festlich geschmückt. Girlanden aus Tannreisig rahmen die Haustür ein und sind unter den Fenstern im Erdgeschoss und 1. Stock angebracht. Kleine Tännchen flankieren die Eingangstreppe.

Überlicherweise würde man vermuten, dass eine Hochzeit gefeiert wird. Aber dies ist hier nicht der Fall. Ganters haben ihr Haus so geschmückt, weil ihr Sohn August Ganter (1907-1970) vor wenigen Tagen zum Priester geweiht wurde. Heute, am Sonntag, den 7. Mai 1933 feiert er seine Heimatprimiz in der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der Kirchturm ist am linken Bildrand zu erkennen.

Aus den Fenstern im 1. Stock schauen ein Mann und eine Frau heraus, vermutlich die stolzen Eltern Edmund und Maria Ganter.

Standort des Fotografen: 47.882042, 8.344276

Umzugswagen »Tirol« beim Narrenumzug in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das österreichische »Tirol« und die »Türkei« trennen nur wenige Meter – zumindest beim Narrenumzug am »Fasnet Mäntig« 1913. In diesem Jahr wird die Fasnacht groß gefeiert, da die »Laternenbrüder« ihr 25. Gründungsjubiläum feiern. Im Vorjahr ließ man die Fasnacht extra ausfallen, damit sich alle Narren auf das Jubiläumsjahr konzentrieren können. Besonders ideenreich und aufwändig gestaltet fallen denn auch die Kostüme und Umzugswagen in diesem Jahr aus.

Vor dem Haus Bader (Obere Hauptstr. 17) sind gleich zwei Umzugswagen zu bewundern, die beide von Pferden gezogen werden. Der erste Wagen trägt den Titel »Hoch Tirol«. Auf ihm befindet sich eine Holzhütte und mehrere Nadelbäume. Dicht gedrängt stehen die Närrinnen und Narren in Tracht. Fahnen in den Tiroler Landesfarben rot-weiß flattern im Wind. Auf dem Wagen ist der Hausbesitzer Konrad Bader (1868-1958) zu erkennen, der neben dem Schild steht.

Dahinter folgt der Umzugswagen mit dem Titel »Türkei!!«. Er offenbart, wie man sich das Osmanische Reich vorstellt: Vier Türmchen mit Halbmonden an der Spitze krönen den Wagen.

Standort des Fotografen: 47.884894, 8.349137

7 Fotos: »Hexentaufe« in der Kirchstraße, Fasnacht 1989

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Narrenumzug am »Fasnet Mäntig« ist zu Ende. Das närrische Volk begibt sich im Anschluss in die Kirchstraße zum 1975 geschaffenen Hexenbrunnen. Denn dort findet gleich die »Hexentaufe« von drei Junghexen statt – ein durchaus seltenes Schauspiel, das nicht alle Jahre stattfindet. Traditionell umfasst die Hexengruppe 28 Mitglieder. Nur wenn eine Hexe ausscheidet, rückt eine Junghexe nach. Sie wird am 11.11. in geheimer Wahl ausgewählt und am »Fasnet Mäntig« »getauft«.

Die drei Junghexen werden an einem Pranger der Öffentlichkeit präsentiert. Ihnen zur Seite stehen ihre »Hexengettis«. Zunächst müssen sie eine ausgiebige Gesichts- und Haarwäsche über sich ergehen lassen und sie werden gründlich rasiert. Danach bekommen sie einige Köstlichkeiten zum Essen und Trinken dargeboten – die natürlich in den Hexen-Strohschuhen gereicht werden. Wenn die Junghexen diese Prozedur überstanden haben, dann leisten sie den Schwur auf die Hexenfahne und bekommen ihr Häs und ihre selbstgeschnitze Holzmaske überreicht.

Oberes Foto
Die Junghexen sind v.l.n.r.: Joachim Koch, Axel Fehrenbach und Rudolf Nägele. Ihre »Gettis« sind Jürgen Jonner, Bernhard Guth (1948-2017) und Willi Ganter (1943-2013).

Standort des Fotografen: 47.883016, 8.344116

Rathaus mit Weihnachtsbaum und viel Schnee, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswertweise Elke Moser zur Verfügung.

Ein echtes Weihnachtsmotiv, ist auf dieser Ansichtskarte zu sehen! Der obere Rathausplatz ist tief verschneit. Die Schneeberge verdecken den Rathausbrunnen fast vollständig, nur die Brunnenfigur auf der Säule ist noch zu sehen. Aber auch die »Schnitterin« ist ganz in weiß gehüllt. Daneben steht ein Weihnachtsbaum, dessen Äste und Zweige sich unter der Last des Schnees nach unten biegen. Er scheint riesig zu sein und ragt bis zum Dach des Rathauses empor. Es wird von einer Sirene und natürlich vom Rathausturm gekrönt.

Im Erdgeschoss des Rathauses hat die »Volksbank« ihre Filiale, denn noch ist der Neubau am oberen Rathausplatz nicht gebaut. Ein VW »Käfer« parkt davor. Das Foto wird vom Gasthaus »Löwen« aus aufgenommen, das Mäuerchen im Vordergrund links gehört zu dessen Vorgarten. Der geräumte Trampelpfad führt geradewegs zum Eingang des Gasthauses.

Standort des Fotografen: 47.883903, 8.345021

Fronleichnamsaltar vor dem Haus Fehrenbach in der Maienlandstraße, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

An Fronleichnam ist vor dem Haus Fehrenbach (Maienlandstr. 29) einer der Stationenaltäre aufgebaut. Wenn die Prozession der katholischen Pfarrgemeinde später vorbeikommen und hier anhalten wird, dann wird ein Abschnitt aus dem Evangelium vorgetragen, es werden Fürbitten gesprochen und der sakramentale Segen in alle Himmelsrichtungen, über den Ort und die Flur erteilt. 

Der Stationenaltar selbst steht vor dem Scheunentor und wird von einem Portikus eingerahm, auf dem die Inschrift zu lesen ist: »Gelobt u. angebetet sei Jesus im allerheiligsten Sakrament.« Ein paar Tannen begrünen den Altar zur Rechten und Linken – und verdecken gleichzeitig den Ökonomiebereich dahinter. Ein Blumenteppich führt von der Straße zum Altar. Der Schriftzug »Herr segne uns« ist mit weißen Blütenblättern gelegt. Dahinter ist der heilige Geist als Taube dargestellt.

Standort des Fotografen: 47.886979, 8.341578

Frau mit zwei Kindern in der Vorstadtstraße, Fronleichnam 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In der Vorstadtstraße steht eine junge Frau mit zwei Kindern. Das jüngere Kind hält sie auf dem Arm, der ältere Junge steht neben ihr. Die Sonne scheint. Man lässt sich mit dem Blumenteppich fotografieren, der für die Fronleichnamsprozession gelegt ist.

Die Frau ist Käthe Kaufmann (geb. Nägele, 1922-2013). Neben ihr steht ihr 5-jähriger Sohn Manfred Kaufmann (1953-2021) und auf dem Arm hält sie ihren Sohn Fritz Kaufmann.

Im Hintergrund ist das Haus Fehrenbach (Vorstadtstr. 12) zu sehen. Es gehört dem Säger Ernst Fehrenbach (1902-?) und seiner Ehefrau Anna geb. Leitold (1902-?). Das Erdgeschoss ist leicht verdeckt, weil Maien in das Pflaster gesteckt sind, um die Prozessionsstrecke zu begrünen. Trotzdem sind das Scheunentor, die Haustür und die Fenster mit hölzernen Läden deutlich zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884660, 8.347085

Fronleichnamsaltar vor dem Haus Benitz in der Alenbergstraße, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Hof vom Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9), dem »hohen Haus«, wie es respektvoll genannt wird, ist ein Fronleichnamsaltar aufgebaut. Denn hier wird die Prozession der katholischen Pfarrgemeinde vorüberziehen. Der Pfarrer mit der Monstranz wird über den Blumenteppich zum Altar schreiten und die Gläubigen werden sich darum zum Gebet versammeln.

Das Altarbild zeigt den »Heiligen Joseph« mit dem Jesuskind. Das Gemälde ist älter als das Haus Benitz selbst, da das Gebäude beim Großbrand 1921 eingeäschert und im folgenden Jahr neu erbaut wurde. In seinem Augenzeugenbericht schildert Karl Bader 1962, dass die Witwe Anna Benitz (geb. Glunk, 1870-1959) aus dem brennenden Haus das Altarbild gerettet habe: »Unter den wenigen Habseligkeiten, die sie retten konnte, befindet sich (und das spricht sehr für den religiösen und auch sozialen Sinn dieser Familie) das schöne Altarbild von der Fronleichnamsprozession.«

Dass sie dem Gemälde eine solch große Bedeutung zugemessen hat, mag auch damit zusammenhängen, dass der »Heilige Joseph« der Namenspatron ihres verstorbenen Ehemannes Joseph Benitz (1859-1919) war. Auf dem Gemälde steht geschrieben: »Heiliger Joseph unser Schutzpatron«

Standort des Fotografen: 47.885265, 8.344225

Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Mitte der 1960er Jahre erfreut sich die Trachtengruppe großen Zuspruches. Aus ursprünglich vier Tanzpaaren sind mittlerweile neun geworden. Hinzu kommen die Kinder, die in der Kindertrachtengruppe organisiert sind. Die Heimatabende, die bislang in verschiedenen Gasthäusern veranstaltet wurden, werden 1964 aus Platzgründen in die Festhalle verlegt. Als Eintrittskarte wird diese Ansichtskarte gedruckt, auf der die Mitglieder der Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz posieren.

Zu sehen sind links das Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße. Am Nachbarhaus (Demetriusstr. 11) ist über dem Schaufenster ein Schild angebracht, auf dem »Resteverkauf E. Unger« zu lesen ist. Rechts wird das Foto vom Café Fuß (Rathausplatz 5) begrenzt.

Standort des Fotografen: 47.883821, 8.343885

Schulklasse des Jahrgangs 1938/39 vor der Kaplanei, 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.

Bevor die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 1938/39 aus der Volksschule entlassen werden, findet in der katholischen Pfarrkirche St. Michael ein Schulgottesdienst statt. Anschließend lassen sich die 14-Jährigen vor der katholischen Kaplanei (Seppenhofer Str. 3) fotografieren.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, ???, Carola Laule (verh. Scherer), ???, ???, Helga Stöhr (verh. Küßner), Brunhilde Bader (verh. Stockmar, 1938-2006), ???, Veronika Geisinger (verh. Beer), Sabine Strobel (verh. Hornstein), ???

2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: ???, Marlies Willmann (verh. Rothfuß), ???, Adolfine Heizmann (1939-1963), ???, ???, Lore Selb (verh. Timeus, 5.v.r.), ???, Margret Beha (verh. Marx, 3.v.r.), Brunhilde Zahn (1939-1975), ???

3.Reihe, auf der Treppe, v.l.n.r.: Karl Schreiber, Kurt Frey, ???, ???, Josef Maier, ???, Karl Heizmann (7.v.l.), ???, Ferdinand Schultheiß (5.v.r.), ???, ???, Horst Gauger (2.v.r.), Franz Braun (1937-2021, 1.v.r.)

4.Reihe, v.l.n.r.: Johann Fritsche

Dem Jahrgang gehören u.a. an: Ottilie Kienzler (verh. Fellner), Inge Hepting (verh. Mayer)

Standort des Fotografen: 47.882055, 8.344328

5 Fotos: Leitermannschaft in der Demetriusstraße, 1970

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Renate Fehrenbach zur Verfügung.

Eine alte Feuerwehrspritze hat vor dem Café Fuß (Rathausplatz 5) Position bezogen. Feuerwehrmänner in historischen Uniformen mit goldenen Helmen treten in Aktion. Aber es brennt nirgends und Löscharbeiten sind auch nicht zu verrichten. Stattdessen stellt die Leitermannschaft der Turnerfeuerwehr ihr Können unter Beweis. Vor neugierigen Zuschauern, aber vor allem vor einem Kamerateam des Fernsehsenders ZDF, geben sie Mitten im Städtchen eine akrobatische Darbietung.

Kommandant der Leitermannschaft ist August Fehrenbach (1906-2000). 1953 gegründet, waren er und Anselm Zepf Ideengeber. 1955 kamen die Aktivitäten zum Erliegen, bis es 1963 zur Wiedergründung der Leitermannschaft kam.

Mitglieder sind u.a. (in alphabetischer Reihenfolge): Klaus Allinger, Josef Beha (1936-2018), Heinz Egle, Walter Egle, Axel Fehrenbach, Rolf Fehrenbach, Willi Fehrenbach (1941-2018), Ernst Göhry, Hans Hasenfratz, Heinz Hauger, Josef Heiler III, Bernhard Heizmann, Paul Heizmann, Bernd Kaufmann, Hans Rogg, Robert Rosenstiel, Klaus Ruf, Alfons Schlenker, Hans Schneider, Hugo Schropp (1925-1998), Walter Selb, Fritz Sibold (1931-2004), Hans Streit, Thaddäus Streit, Uwe Streit, Markus Zepf, Siggi Zoller.

Für die TV-Aufnahmen wird als Kulisse die Demetriusstraße gewählt. Die nach dem Großbrand 1921 errichteten Häuser reihen sich mit ihren Staffelgiebeln malerisch aneinander. Im Haus Demetriusstr. 11 betreibt Otto Kaltenbrunner (geb. 1940) ein Verkaufsbüro der Firma Raab-Karcher GmbH für Heizöl. Das Haus Demetriusstr. 10 gehört dem Landwirt Emil Kopp (geb. 1932) und dessen Ehefrau Magdalena Kopp geb. Fürst (1932-2015). Der hölzerne Balkon und die beiden Scheunentore verleihen dem Straßenzug einen besonderen Reiz. Vor dem Tor steht vermutlich Otto Kaltenbrunner mit seinem Sohn Robert Kaltenbrunner.

Standort des Fotografen: 47.883911, 8.343931