3 Fotos: Hochzeitszug Thoma / Sibold auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1960

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) hat der Fotograf Position bezogen. Klick! Klick! Klick! Dreimal löst er die Kamera aus, um den Hochzeitszug zu fotografieren, der, vom Mailänder Tor kommend, an ihm vorbei in Richtung katholische Kirche zieht. Vorneweg laufen zwei Blumenmädchen in weißen Kleidchen, die mächtig stolz sind auf ihren großen Auftritt. Ihnen folgen zwei Brautjungfern. Danach schreiten Braut und Bräutigam, die aber noch getrennt gehen und jeweils von Verwandten geführt werden.

Die Braut ist Hanni Sibold (geb. 1930). Sie wird geführt von Konrad Sibold (1900-?) aus der Vorstadtstraße, der vermutlich ihr Götti ist. Die Eltern der Braut, Malermeister Karl Sibold (1899-1975) und Luise Sibold geb. Durler (1898-?), gehen in der 5. Reihe. Hinter der Braut geht ihr Bruder Karl Sibold (1937-2016). Der Bräutigam ist Herbert Thoma.

Zu den Hochzeitsgästen gehören u.a. Erich Sibold (in Försteruniform) und Hedi Sibold, Theresia Sibold, Elisabeth Storz und Brunhilde Beha geb. Zepf (1934-2008).

Das eine Blumenmädchen ist Antonie Sibold.

Standort des Fotografen: 47.883553, 8.343752

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist erst rund 30 Jahre her, dass das Mailänder Tor und die rechts angrenzenden Häuser der Demetriusstraße erbaut wurden. Entsprechend der Pläne der Wiederaufbaukommission unter Führung des Freiburger Architekten Carl Anton Meckel (1875-1938) wurden nach dem verheerenden Großbrand von 1921 ein breiteres Torgebäude errichtet und die neuen Häuser des Stadtrings mit Staffelgiebel versehen. So entstand ein neues Stadtbild, das sich auch bei Fotografen großer Beliebtheit erfreut.

Hier ist der Buchdrucker Albert Rebholz (1907-1962) auf der Suche nach einem neuen Postkartenmotiv. Der Zweite Weltkrieg ist vorüber, wie an der reparierten Dacheindeckung des Mailänder Tores zu erkennen ist. Es wurde in den letzten Kriegstagen bei einem Bombenangriff beschädigt. Jetzt rollt die Reisewelle in der Bundesrepublik an: Urlauber kommen auch in das Baarstädtchen und wollen einen Kartengruß nach Hause versenden.

Standort des Fotografen: 47.883841, 8.343893

Josef Heiler I beim Schneeräumen, ca. 1970

Dieses Foto stellten uns dankenwerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Es hat geschneit. Ein Mann ist vor die Haustür getreten und wischt den Schnee mit einem Reisigbesen beiseite. Schade, dass er nicht in die Kamera schaut, sondern die Straße entlang blickt.

Es handelt sich vermutlich um Josef Heiler I (1908-1974), der in der Seppenhofer Str. 5 wohnt. Verheiratet ist er mit Maria Heiler geb. Dettling (1922-2003).

Standort des Fotografen: 47.882010, 8.344412

Männergruppe vor dem Haus Fürst in der Demetriusstraße, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Zwölf Männer stehen lachend vor dem Haus Fürst (Demetriusstr. 10). In der letzten Reihe hat ein Mann einen Regenschirm aufgespannt. Doch das nasse Wetter scheint ihrer Stimmung keinen Abbruch zu tun. Sie tragen alle Anzüge, der Mann ganz rechts Knickerbocker. Alle sind mit Orden dekoriert.

1.Reihe, v.l.n.r.: Wilhelm Effinger (1906-1990), Johann Beha (1907-1991, »Fehri Johann«), Emil Schlenker (1907-1999), ??? Vogelbacher, ???, Adolf Sibold (1906-2000)
2.Reihe, v.l.n.r.: Albert Rebholz (1907-1962), ??? Jonner, ???, [Otto Herrenweger (1903-1945)]
3.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.884070, 8.343941

2 Fotos: Ministerbesuch nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Rita Willmann zur Verfügung.

Am Samstag, den 17. September 1921 kommt der Innenminister des Landes Baden, Adam Remmele (1877-1951), zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen nach Löffingen. Diesmal will er zum Abschluss der Aufräumarbeiten der Hundertschaft der Müllheimer Polizei für ihren Einsatz danken. Zusammen mit Bürgermeister Adolf Kuster, Ministerialrat Leers und Polizeioberst Erich Blankenhorn verschafft er sich einen Eindruck der vollbrachten Leistung und verabschiedet die Helfer.

Im Anschluss strebt man ins Gasthaus »zum goldenen Löwen« (Rathausplatz 11). Noch steht auf dem Wirtshausschild der französische Zusatz »Hôtel de Lion d‘or«. Danach verabschiedet sich der Minister. Mit dem Automobil, das vor dem früheren Gasthaus »Sonne« geparkt ist, geht es zurück nach Freiburg und von dort aus weiter in die Landeshauptstadt Karlsruhe.

Die »alte Sonne« wird gerade umgebaut, wie an der Fassade zu erkennen ist. In der linken Gebäudehälfte wird die Stadtmühle eingerichtet, während in der rechten Hälfte städtische Wohnungen entstehen. Damit soll die Wohnungsnot bekämpft werden, die schon vor dem Großbrand drückend war aber durch 200 obdachlose Brandgeschädigte noch dramatisch verschärft wurde.

Schön ist der Rathausbrunnen zu erkennen, in dem sich aber zur Zeit kein Wasser befindet. Warum in dem oberen Foto ein Mensch im Brunnenbecken zu liegen scheint, ist unklar. Vielleicht reinigte er gerade den Brunnen, als ihm der Fotograf das Kommando gab, sich zu ducken, damit er auf dem Foto nicht stört?

Standort des Fotografen: 47.884091, 8.344647

Verschneiter Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1970

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das Foto würde sich zweifelsohne als Motiv für jede Weihnachtskarte eignen. Im Städtchen liegt Schnee: Straßen und Dächer sind verschneit, selbst auf den Staffelgiebeln der Häuser in der Demetriusstraße und auf der Statue des Demetrius liegt die weiße Pracht. Ein wolkenloser, sonniger Wintertag bringt die Fassaden des Städtchens zum Leuchten.

Standort des Fotografen: 47.883723, 8.343744

2 Fotos: Fanfarenzug beim Demetriusbrunnen, 1977

Zwei Jahre ist er alt, der Fanfarenzug, als dieses Foto seiner Mitglieder aufgenommen wird. Die Vereinsgründung war am 1. Juli 1975 im Clubhaus des SV Göschweiler erfolgt. Anfangs gehörten ihm 14 Bläser und acht Trommler an.

Für das Gruppenfoto posiert man auf dem unteren Rathausplatz beim Demetriusbrunnen. Als Kulisse im Hintergrund dienen die mittelalterlich anmutenden Häuser des Stadtrings mit dem Mailänder Tor und den Staffelgiebeln der Demetriusstraße. Dabei wurden alle diese Häuser erst nach dem Großbrand 1921 errichtet.

1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: Helga Rudigier, Wolfgang Sawetzki mit Sohn Thomas Sawetzki, Regina Schuler, Arno Ehrenschneider, Heinz Tröndle

2.Reihe, v.l.n.r.: Annemarie Kiermaier, Ekkehard Bartz, Maria Vogt, Bettina Schmid, Regina Keller, Christine Grieshaber, Brigitte Thepaut geb. Sevecke, Wilfried Münzer (1950-2019), Karl Vogt, Christel Vogt, Eugen Liebermann

3.Reihe, v.l.n.r.: Bernhard Heizmann, Jürgen Schmidt, H. Degenhardt, Konrad Benitz, Michael Fehrenbach, Klaus Kiermaier, Karl-Heinz Kiechle (mit Standarte), Manfred Blume

Standort des Fotografen: 47.883725, 8.343734

Drei Frauen auf einer Sitzbank in der Haslachstraße, ca. 1990-1995

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Auf ein Schwätzchen treffen sich diese drei alten Damen regelmäßig. Sie sitzen vor dem Haus Vetter (Haslachstr. 9) in einem schattigen Plätzchen. Man plauscht miteinander und grüßt die vorübergehenden Passanten.

V.l.n.r.: Agnes Vetter geb. Bader (1907-1998), Sofie Hepting geb. Jonner (1909-1995) und Elisabeth Fehrenbach (1907-2001)

Standort des Fotografen: 47.884375, 8.349729

2 Fotos: Personengruppe mit Hund vor einem Gartenhaus, ca. 1910-1920

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auf den ersten Blick ist unklar, wo diese beiden Fotos aufgenommen werden. Zunächst sieht man einen Garten mit Gemüsebeeten und ordentlich geharkten Kieswegen. In einem Rondell steht ein holzverschindeltes Gartenhaus. Davor haben sich zwei Frauen mit drei Kindern und einem Hund niedergelassen, um fotografiert zu werden. Der Kleidung nach zu urteilen, entstehen die Fotos in den 1910er Jahren.

Der Garten wird von einem Staketenzaun begrenzt. Im Hintergrund geht es einen Hang hoch, auf dem ein Wäldchen steht. Von der Form des Geländes her könnte es sich um die »Hasle« handeln, bevor dort 1923 mit dem Bau der Festhalle und der Volksschule begonnen wird. Der Garten befände sich demnach beim heutigen Schulweg. Und tatsächlich ist auf der ersten Luftaufnahme des Städtchens, die aus den Jahren 1925-1928 datiert, ein Gartenhaus in diesem Bereich zu erkennen.

Erkennt jemand die Frauen und Kinder?
V.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.883446, 8.346145

Umzugswagen auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor der Bäckerei und dem Café Ritter (Rathausplatz 5) hat sich diese Narrengruppe aufgestellt. Es handelt sich um den Turnerbund. Ein paar Musikinstrumente werden mitgeführt: eine Pauke, eine Tuba und ein Akkordeon sind zu erkennen. Dahinter steht ein Umzugswagen, auf dem sich ebenfalls einige Narren tummeln. Außerdem ist an ihm eine Schnitzelbank angebracht. So heißt die Schautafel, auf der eine Moritat szenisch dargestellt wird, die bei einem Bänkelgesang zum Besten gegeben wird.

1.Reihe, v.l.n.r.: Otto Schweizer (?), ???, ???, ???, ???, ???, ???, ??? (Pauke), Anselm Zepf, ??? (Tuba), ???, ? Heizmann, ???, ???, August Fehrenbach (?), Fritz Strobel (?), ???
2.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.883939, 8.343895

2 Fotos: Möbel vor einer Schreinerwerkstatt, ca. 1910-1920

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor einem Haus werden dem Fotografen Holzmöbel präsentiert. Zu sehen sind Betten, Nachttischchen und Stühle. Stolz stehen die Schreiner der Möbelstücke bei ihren geschaffenen Werken.

Vermutlich handelt es sich um die Schreinerwerkstatt von Leo Münzer. Die Hausnummer ist zwar kaum zu entziffern, scheint aber die Nr. 157 zu sein. Das Haus Münzer befindet sich auf dem hinteren Alenberg, es ist nan das Haus von Schreinermeister August Limb angebaut. Beide Gebäude werden beim Großbrand 1921 zerstört.

Standort des Fotografen: 47.886506, 8.342982

Umzug der Sanitätskolonne vor dem »Gebertsaal«, 1. Mai 1933

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Manfred Lauble (DRK-Ortsverein Löffingen) zur Verfügung.

Das NS-Regime hat den 1. Mai zum »Tag der nationalen Arbeit« erklärt. Am neuen staatlichen Feiertag findet ein Festumzug durch das Städtchen statt, in den sich nicht nur die Parteiformationen, sondern auch die Vereine einreihen. Hier marschiert gerade die Sanitätskolonne durch die Obere Hauptstraße. Im Hintergrund ist der »Saalbau Gebert« (Obere Hauptstr. 11) zu sehen.

V.l.n.r.: ???, Franz Schweizer (1899-1971), ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884382, 8.347110