Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Weitgehend in Vergessenheit geraten ist das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26), direkt neben dem »Pilgerhof« gelegen. Das Gasthaus hatte bereits 1939 seinen Betrieb eingestellt. Aber der Name steht noch Ende der 1950er Jahre groß und deutlich lesbar an der Hausfassade, wie auf dem Foto zu sehen ist. In dem Haus führt der Schreinermeister Johann Rosenstiel (1917-2007) seine Werkstatt. Zusammen mit seiner Ehefrau Hedwig Rosenstiel (1921-2002) betreibt er außerdem eine Landwirtschaft.
Offenbar soll der Ökonomiebereich mit Scheuer, Stall und Schopf umgebaut werden. Jedenfalls ist über dem Scheunentor ein Loch in die Mauer gebrochen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
In eine winterliche Schneelandschaft hat sich das Städtchen verwandelt. Hoch türmt sich der Schnee am Straßenrand. Fahrzeuge und Passanten teilen sich die Fahrbahn, auf dem Gehweg ist kein Durchkommen möglich.
Der Blick fällt von der Unteren Hauptstraße aus in Richtung unterer Rathausplatz mit dem Mailänder Tor. Links ist die Tankstelle vor dem Friseursalon Limb (Untere Hauptstr. 4) und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6). Der Demetriusbrunnen auf dem Platz wirkt wie aus Eis und Schnee modelliert – und ist es tatsächlich auch! Denn es handelt sich um ein Modell für den neuen Brunnen, den Steinmetzmeister Josef Weiß (1913-?) wenige Monate später schaffen wird.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Der Donkosakenchor beteiligt sich nicht nur an der Straßenfasnacht, sondern auch beim anschließenden Zug durch die Lokale. Das Foto zeigt ihn in der Wirtsstube vom Gasthaus »Löwen«.
1.Reihe, sitzend v.l.n.r.: 1 ???, 2 Ernst Krauss, 3 Ernst Wehrle (mit Akkordeon), 4 ???, 5 Ernst Göhry (1919-2014) 2.Reihe, stehend v.l.n.r.: 1 ???, 2 Albert Benitz (1905-1996), 3 ??? Kienzler, 4 Willy Vogt (1910-1990), 5 Otto Schmitt (1905-?), 6 Paul Bugger (1916-1990)
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Im blauen Fuhrmannskittel und mit schwarzem Rundhut stehen sie da, die Laternenbrüder, erkennbar auch und vor allem an der Laterne, die sie mit sich führen. Mit ihrem Narrenvater Karl Koch sen. an der Spitze haben sie sich im Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) mit einem Mittagessen gestärkt. Denn der Tag ist lang. Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Gleich wird der Narrenbaum im Städtchen aufgestellt. Dann folgt die Straßenfasnacht und das Herumziehen durch die Lokale. Und am Abend findet dann noch der »Hemdglunkerumzug« statt.
Die Laternenbrüder sind v.l.n.r.: Edmund Laufer, Hermann Geisinger, Karl Koch sen. Der Musiker, der als Holländerin verkleidet ist und ganz rechts steht, ist Anton Maier. Hinter den Laternenbrüdern sind einige 20- Jährige zu sehen, u.a. Walter Zeller, Hans Streit, Heinz Egle und Rita Willmann.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung.
Der Holzhändler und Sägewerkbesitzer Josef Benz (1882 -1932) heiratet! Seine Braut ist Emma geb. Langenbacher (1882-1917), die allerdings nur wenige Jahre später, am 26. Oktober 1917, im Alter von nur 32 Jahren einem Herz- und Lungenleiden erliegt. Doch solche Traurigkeiten sieht bei der Hochzeit niemand vorher. Stattdessen feiert das Brautpaar mit seinen Verwandten im Gasthaus »Linde« das freudige Ereignis.
Rechts neben dem Bräutigam sitzen seine Eltern Johann Benz (1850-1909) und Katharina geb. Maier (1850-1911). Johann Benz ist ebenfalls Holzhändler und Gastwirt. Er stirbt kurze Zeit nach der Hochzeit am 28. Mai 1908 in der Klink in Freiburg nach einer Operation. Links neben der Braut sitzen ihre Eltern.
1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Braut Emma Benz geb. Langenbacher (1882-1917), Bräutigam Josef Benz (1882 -1932), Johann Benz (1850-1909), Katharina Benz geb. Maier (1850-1911) 2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Dr. Oskar Langenbacher, ??? 3.Reihe, v.l.n.r.:
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.
Das legendäre Trio »Die lustigen Alenberger« tritt im Gasthaus »Linde« auf. Die Kurverwaltung veranstaltet hier in den Sommermonaten jeden zweiten Mittwoch einen Empfangsabend für die Kurgäste. Zu sehen sind v.l.n.r. Bernhard Adrion am Schlagzeug, Erich Adrion (genannt »Drilli«) am Kontrabass und Mathias Unger am Akkordeon. »Drilli« ist der Star der Musikband und sorgt vor allem mit dem französischen Chanson »C’est si bon« für Begeisterung bei den Gästen. Mit dabei, aber hier nicht im Bild, ist auch stets Egon Bader als Zauberer »Amando«.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Hochpolitisch geht es in der letzten Fasnacht vor der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur zu: 14 Jahre nach Ende des mörderischen Ersten Weltkrieges findet in Genf eine internationale Abrüstungskonferenz statt. Sie tagt, mit Unterbrechungen vom 2. Februar 1932 bis zum 11. Juni 1934. Ziel der Konferenz ist es, das Wettrüsten zu beenden, was letztlich scheitert.
Die Narrengruppe nimmt die Konferenz auf’s Korn. Zu sehen ist das Präsidium der Konferenz mit den Delegierten von verschiedenen Ländern, die durch die jeweiligen Fähnchen kenntlich gemacht sind. Offenbar machen sich die Narren über die Abrüstungskonferenz lustig. Im Vordergrund sind Spielzeug-Panzer und -Kanonen zu sehen. Die Narren sprechen von einem »Stillhalteabkommen«, wie auf dem Schild im Hintergrund zu lesen ist. Die Präsidiumsmitglieder tragen schwarze Anzüge und Zylinder, nur ein Mann in der Mitte sticht heraus: Vermutlich soll er den indischen Freiheitskämpfer und Pazifisten Mahatma Gandhi (1869-1948) darstellen, deutlich an seinem weißen Gewand, seiner Glatze und seiner Nickelbrille zu erkennen. Er wird international noch nicht so bewundert wie in späteren Jahren, sondern von vielen noch als Spinner verlacht. Auf sein Gewand ist die Jahreszahl »1932« geschrieben. In der rechten oberen Bildecke ist außerdem »Fasnacht 1932« notiert.
Das Foto wird vermutlich im Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) aufgenommen.
1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Joseph Benitz (1897-1981), ???, ???, Fritz Seilnacht, Karl Hepting, ???
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Heinrich Wider, Julius Limb, Albert Benitz, ???, ???, ???, Ernst Krauß (1897-1978), ???, Paul Benitz (1899-1979)
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Eine Giraffe in der Oberen Hauptstraße? Eben kommt sie am Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) vorbei. Ihr ausgestreckter Hals überragt das Dach um Längen. Ein Schild ist um ihren Hals gehängt. Darauf heißt es: »Alles gugged und gaffed«. Wohl wahr, da ein solches Tier im Baarstädtchen kein alltäglicher Anblick ist, auch nicht an Fasnacht!
Hinter der Giraffe ist der Umzugswagen mit der Olympischen Fahne und den fünf Ringen geschmückt. Eine Anspielung darauf, dass 1972 die Olympischen Spiele in Deutschland stattfinden?
Diese Ansichtskarte wird am 22. Juli 1937 mit der Post von Löffingen nach Neuenburg verschickt. Es ist ein Urlaubsgruß, der mit den Worten beginnt: »aus unserer diesjährigen Sommerfriscbe die allerherzlichsten Grüsse«. Auf der Mehrbildkarte sind drei Ansichten zu sehen.
Ganz oben erstreckt sich über die gesamte Länge eine Ansicht des Städtchens. Eine Kuh weidet auf einer großen Wiese, auf der heute die Häuser der Gartenstraße und Scheffelstraße stehen. Noch fällt der Blick ungehindert bis zu der Bahnlinie und den Häusern der Seppenhofer Straße. Zu erkennen sind das Städtische Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7), aber auch die katholische Pfarrkirche St. Michael und die noch im Rohbau stehe Schule an der »Hasle«.
Unten links ist das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) zu sehen. »Gasthof u. Pension Pilgerhof«, lautet die Beschriftung, das Nebengebäude, in dem sich Fremdenzimmer befinden, wird als »Dependance« bezeichnet. Ein Auto parkt vor dem Haus, signalisierend, dass auch auswärtige Gäste hier einkehren.
Daneben ist unten rechts eine Ansicht der »Wallfahrtskirche Witterschnee« zu sehen. Im Vordergrund steht die alte hölzerne Kapelle und im Hintergrund die ab 1894 errichtete Kirche. Die Verkaufsbuden, in denen insbesondere an Wallfahrer religiöse Artikel und kleine Andenken verkauft werden, sind auf dem Foto nicht zu sehen, da der Fotograf neben ihnen steht.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Ob die Stadtmusik wohl gerade den Löffinger Narrenmarsch spielt? Ihr Dirigent Arthur Grübel (1919-1993), der ihr seit 1964 den Takt vorgibt, marschiert vorneweg. »Alt und jung gon uff d’Stroß, z’Leffinge isch jetzt d’Fasnet do!«
Es ist »Fasnet Mändig« und der Narrenumzug bewegt sich, vom »Schlempental« kommend, ins Städtchen. Soeben kommt er am Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) vorbei. Noch ist das Gebäude nicht umgebaut, der einstige Ökonomiebereich mit Scheunentor, Stalltür und (modernisierter) Garage ist noch zu sehen.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Das Segel ist gesetzt. Die »St. Lucia« nimmt Kurs auf das »Scharfe Eck«. Es ist Fasnacht und der liebevoll gestaltete Umzugswagen bewegt sich die Obere Hauptstraße hinauf. Soeben kommt er am Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4) vorbei. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«. Dabei hieß keines seiner Schiffe »St. Lucia«.
Im Hintergrund ist eine große Menschenmenge auf dem oberen Rathausplatz vor dem ehemaligen Gasthaus »Sonne« versammelt. Offenbar sind Kanonen im Einsatz, denn es raucht und qualmt kräftig.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
An der Einmündung zur Festhallenstraße steht der Fotograf, um einen Blick auf den winterlich verschneiten »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) einzufangen. Die Schneeberge türmen sich auf der Kreuzung, nur der Brunnentrog ragt am rechten Bildrand heraus. Dicke Eiszapfen hängen vom Dach des Gasthauses herunter. Am Holzzaun vor dem »Saalbau Gebert« sind zwei Plakate angebracht, die vermutlich für Filmvorführungen werben, da der Saal auch als Kinosaal genutzt wird.