2 Fotos: Kinderfasnacht auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Für die Kinder ist der »Fasnet Zieschdig« der Höhepunkt der fünften Jahreszeit. Nach dem Kinderumzug versammelt man sich bei der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße. Dort werden an die kleinen Närrinen und Narren Wurst und Wecken verteilt.

Zu sehen sind u.a. Klemens Rebholz (geb. 1949), Johanna Rebholz (geb. Ganter, 1913-2003) mit Cäcilie Rebholz (geb. 1953) und Walter Hauser, …

Standort des Fotografen: 47.883068, 8.344433

2 Fotos: Sackhüpfen bei der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der »Fasnet Zieschdig« gehört tradtionell den kleinen Närrinnen und Narren. Nach dem Kinderumzug versammelt man sich bei der Fasnachtsbühne, die in der Kirchstraße aufgebaut ist. Dort werden, zur Gaudi der Kinder, verschiedene Spiele und Wettkämpfe veranstaltet. Hier wird gerade in Kartoffelsäcken gehüpft – und das ist in Verkleidung gar nicht so einfach! Die Kinder geben aber alles, denn schließlich geht es, wörtlich gesprochen, um die Wurst. Denn die Gewinner*innen erhalten Wurst und Wecken.

erstes Bild: In der hinteren Reihe sind Marlies Müller (verh. Eberle, geb. 1951), Rosemarie Bader (verh. Straub, geb. 1949), Hildegard Hepting (verh. Adrion, geb. 1949) und Ursula Schelling (geb. 1951) zu sehen. Die Prinzessin im Vordergrund ist Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz, geb. 1950).

zweites Bild: Zu sehen sind Rosemarie Hauser (verh. Hauser-Metzger, geb. 1949) und Rita Rappenegger (verh. Burger, geb. 1950). Ganz hinten stehen Albin Kasprowicz ( geb. 1949) und Bernd Kasprowicz (geb. 1945).

Standort des Fotografen: 47.883068, 8.344433

8 Fotos: Sommerfest im Kindergarten in der Bahnhofstraße, 1974

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eigentlich sollte der alte Kindergartens in der Bahnhofstraße längst geschlossen sein. Denn 1965 öffnete der neu gebaute Kindergarten im Schulweg seine Pforten. Aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge wurde der alte, 1908 eingeweihte Kindergarten am 1. September 1967 wieder vorläufig in Betrieb genommen. Besucht wird er vor allem von Kindern aus Stettholz, dem Maienland, der Hohlgasse und der Bahnhofstraße, aber auch aus Dittishausen, wo erst 1974 ein eigener Kindergarten eröffnen wird. 1977 wird der alte Kindergarten in der Bahnhofstraße dann schließlich endgültig geschlossen.

Heute wird hier ein Sommerfest veranstaltet. Erzieherin Maria Baumann und die anderen »Kindergartentanten« haben alle Hände voll zu tun. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Auf einer langen Tafel wird »Obst und Gemüse« angeboten, aber auch »Fleisch und Wurst«, »Bratwürste« sowie »Bier und Cola«. Darüber hinaus gibt es, wie auf einem richtigen Flohmarkt, »Luftballons«, ausrangiertes Spielzeug, »Blumen«, »Schlankheitspillen« und Secondhand-Kleidung zur Auswahl. Das ganze Sortiment dient offenbar auch als Kulisse für ein kleines Theaterstück, das aufgeführt wird.

Wer erkennt die Kinder? Zu sehen sind u.a. Cordula Heizmann, Karin Fritsche, Rita Maier (Dittishausen, geb. 1968) und Ruth Maier (Dittishausen, geb. 1968), Jürgen Fehrenbach, Daniela Wider, Birgit Merk (Dittishausen) , Matthias van Dungen, Karin Fehrenbach, Martina Knöpfle und Helga Frische.

Standort des Fotografen: 47.885535, 8.341036

Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1990

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am Rande des Narrenumzuges am »Fasnet Mändig« wird dieses Foto aufgenommen. Drei in dunkle Anzüge gekleidete und mit Halbmasken versehene Tänzer legen eine flotte Sohle auf das Parkett… ähm… auf die Untere Hauptstraße. In ihren Armen halten sie ihre Tanzpartnerinnen, die allerdings nicht aus Fleisch und Blut, sondern recht leblose Puppen sind. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Närrisch in die 90er Jahre«. Die Narrengruppe scheint aber eher den 1950er oder 60er Jahren entsprungen.

Standort des Fotografen: 47.883655, 8.343882

Kommunionkinder vor der Festhalle, ca. 1950

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Stolz stehen (und sitzen) sie da, die Kommunionkinder: 19 Jungen und 28 Mädchen drängen sich auf den Treppenstufen vor der Festhalle. Die Jungen tragen schwarze Anzüge, die Mädchen weiße Kleider. Eine besondere Herausforderung stellt es dar, die Kommunionkerze möglichst gerade zu halten – und gleichzeitig die anderen Kinder auf dem Foto nicht zu verdecken.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Rudi van den Heuvel, 3 Willi Fehrenbach (1941-2018), 4 ???, 5 Walter Zeller, 6 ???, 7 ???, 8 Lothar Schultheiß (1941-2024)
2.Reihe, v.l.n.r.:
1 Gerd Fritsche, 2 ???, 3 Elmar Bader, 4 Heinz Trendle, 5 Hans Riedlinger, 6 Dieter Hofmann, 7 ???
3.Reihe, v.l.n.r.:
1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Klaus Kuhlmann
4.Reihe, v.l.n.r.:
1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Roswitha Schmid (verh. Steidle), 9 Margret Kaltenbrunner, 10 ???
5.Reihe, v.l.n.r.:
1 Anneliese Mayer (verh. Heizmann), 2 ???, 3 ???, 4 Christel Jordan (verh. Kaiser, 1941-2022), 5 Rita Hepting (verh. Zimmermann), 6 Karin Schulz (verh. Vögtle), 7 ???, 8 ???
6.Reihe, v.l.n.r.:
1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Heidi Allinger

Standort des Fotografen: 47.882979, 8.347687

Hohlgasse mit Spänebunker und viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Matthias von Dungen zur Verfügung.

Mutter und Sohn lassen sich in der verschneiten Hohlgasse fotografieren: Hermine von Dungen (geb. Strobel, 1917-1998) und ihr Sohn Herbert von Dungen (geb. 1943) wohnen nur wenige Meter entfernt und sind kurz vor die Haustür getreten. Hinter ihnen rechts sind das Haus Göpper (Hohlgasse 2) und im Hintergrund das Haus Mayer (Hohlgasse 8) zu erkennen. Links hinter ihnen ragt der Spänebunker der Holzindustriewerke Josef Benz AG auf. Er wird später abgerissen.

Standort des Fotografen: 47.885000, 8.338000

2 Fotos: Narrengruppe hinter dem Gasthaus »Löwen«, Fasnacht 1959

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

»Lustig ist das Zigeunerleben«! So lautet der Titel eines berühmten deutschen Volksliedes, das die klischeehafte Vorstellung vom ungezwungenen Leben der Sinti und Roma sehr popularisiert hat. Mit der Lebenswirklichkeit dieser ethnischen Minderheit, die seit dem Mittelalter auch in Mitteleuropa zu Hause ist, hat dies freilich nichts zu tun. Vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus wurden Sinti und Roma in Deutschland, aber darüber hinaus in allen von Deutschland besetzten Ländern Europas aus rassistischen Gründen brutal verfolgt, deportiert und ermordet.

Ungeachtet dieser blutigen Verfolgungsgeschichte bleibt die Verkleidung als »Zigeuner*innen« an Fasnacht auch in der Nachkriegszeit äußerst beliebt. Die Figur gehört in den 1950er und 60er Jahren genauso selbstverständlich zur Fasnacht wie die Darstellung eines »Indianers«, Cowboys oder Clowns. Und da macht Löffingen keine Ausnahme. Auch diese Gruppe von Närrinnen und Narren haben sich entsprechend klischeehaft verkleidet. Im Einzelfall mag das gar nicht böse gemeint sein, aber es geht natürlich trotzdem auf Kosten der Minderheit und leistet Antiziganismus Vorschub. Die Närrinnen und Narren stehen in der Kirchstraße, hinter dem Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11), wo auch ein Misthaufen seinen angestammten Platz hat. Auch die Rückseite des Gasthauses »Ochsen« (Rathausplatz 12) und das Haus Benz (Kirchstr. 3) sind zu sehen.

Zu der Narrengruppe gehören u.a. Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005), Anna Jordan (1907-?), Maria Schweizer, Henriette Laufer (1922-2004), Lisa Wölfle, Gretel Jordan, Hedwig Hepting, Irma Adrion, Olga Geisinger, Elise Hepting und Friedhilde Wörner (1932-2004). Der Junge im Kinderwagen ist vermutlich Harry Zepf und das Mädchen rechts Annemarie Hepting. Der »Polizist« ist Arno Adrion (1924-1993).

Standort des Fotografen: 47.883647, 8.345210

Städtlelauf auf dem unteren Rathausplatz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Auch in diesem Jahr findet wieder anlässlich vom »Tag des Sports« ein Städtelauf statt. Vorbildlich vom Sportverein organisiert, sind im Städtchen verschiedene Hindernisse aufgebaut, die die antretenden Teams überwinden müssen.

Auf dem unteren Rathausplatz besteht der Parcours aus Wippen, über die – mit Wasser gefüllte – Schubkarren balanciert werden müssen. Befüllt werden sie vermutlich aus dem benachbarten Demetriusbrunnen. Beim Überwinden des Hindernisses soll das Wasser natürlich möglichst im Schubkarren bleiben. Tatsächlich schwappt das Wasser aber Literweise raus, sodass der Untergrund auch immer rutschiger wird und die Aufgabe umso schwieriger zu bewältigen ist.

Bei den Sportlern sind Christian Bayer (303) und Herbert Kienzler (303) sowie Günter Schelb (324) und Karlheinz Keßler (324) zu sehen. Unter den Zuschauern sind ??? Dorer, Hubert Fuß (Reiselfingen), Franz Schweizer, Ruth Wendelgaß (geb. Malenk), Florian Wendelgaß, Manfred Schmid und Walter Zepf zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883778, 8.343889

Familie Fehrenbach, ca. 1910

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Familie Fehrenbach lässt sich im Fotoatelier fotografieren. Das Ehepaar hat zu diesem Zeitpunkt vier Kinder, das Kleinste ist noch ein Baby und wird auf dem Schoß gehalten.

Der Landwirt und Bahnarbeiter Julius Fehrenbach wurde am 29. August 1877 geboren. Seine Eltern waren der »Rössle«-Wirt Michael Fehrenbach und dessen Ehefrau Aloisia (geb. Faller). Er heiratete am 4. Juni 1903 Luise Fehrenbach (geb. Jordan, 1879-1945), die am 18. April 1879 als Tochter des Küfers Hermann Jordan und dessen Ehefrau Maria (geb. Willmann) geboren worden war. Die beiden haben zusammen sechs Kinder und wohnen ab 1905 in der Maienlandstraße.

Zu sehen sind Julius Fehrenbach (1877-1967), Luise Fehrenbach (geb. Jordan, 1879-1945) mit ihren Kindern Fritz Fehrenbach (geb. 1904), ???, ??? und ???. Ein Sohn, Hermann Fehrenbach, wird 1906 geboren und stirbt 1907.

Drei Jahre vor der Hochzeit war Julius Fehrenbach als Soldat in China – anlässlich des so genannten »Boxeraufstandes«, eines bewaffneten Konfliktes zwischen chinesischen Aufständischen und westlichen Kolonialmächten, die um ihren Einfluss in China fürchteten. Julius Fehrenbach hatte sich für den Einsatz am 3. Juli 1900 freiwillig gemeldet. Er gehörte dem 3. Badischen Dragoner-Regiment Nr. 22 an. Bei der Verabschiedung eines Teils der deutschen Truppen am 27. Juli 1900 in Bremerhaven hielt Kaiser Wilhelm II. seine berüchtigte »Hunnenrede«. Darin drohte er, »der Name Deutschlands« solle »in China in einer solchen Weise bekannt werden, dass niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen«. Beim Eintreffen der Truppen war der Aufstand bereits weitgehend niedergeschlagen. Die Soldaten führten daraufhin Strafexpedtionen durch. Zahlreiche »Boxer« wurden hingerichtet, Dörfer geplündert und niedergebrannt.

Luise Fehrenbach stirbt 66-jährig nach längerer Krankheit am 28. Juni 1945. Julius Fehrenbach stirbt am 17. März 1967 im Alter von fast 90 Jahren.

Standort des Fotografen: ???

Fuhrmann Eugen Mayer mit Pferden, ca. 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Eugen Mayer und Carola Hannes zur Verfügung.

Mit Pferden wächst Eugen Mayer (1928-2024) schon von klein auf. Als Sohn des Fuhrunternehmers Martin Mayer und dessen Ehefrau Maria Mayer (geb. Bötsch) hat er seit Kindesbeinen mit Pferden zu tun, werden sie doch anfangs noch eingespannt, um Fuhren zu transportieren. Geboren wird Eugen Mayer am 20. März 1928 und wächst in der Ringstraße auf. Zusammen mit seiner Frau Agatha Mayer (geb. Dettling, 1931-2015) wohnt er später in der Seppenhofer Straße.

Er stirbt am 8. Juni 2024 im Alter von 96 Jahren. Das Foto wird nach seinem Tod als Hintergrundbild in seiner Todesanzeige genutzt.

Standort des Fotografen: ???

Narrengruppe vor dem Haus Guth, Fasnacht 1961

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

»Kleine Gruppen – viel Grund zum Gucken«, so lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Diese Närrinnen und Narren haben sich zusammengetan und beteiligen sich als Gruppe an der Straßenfasnacht. Da die Frauen bauchfreie Kostüme tragen, handelt es sich vermutlich um Bauchtänzerinnen, die ganz im Sinne des Orientalismus exotisiert sind. Die Männer könnten Sultane oder »Haremswächter« darstellen.

Mitte der 1950er ist der Orientalische Tanz, der häufig als Bauchtanz bezeichnet wird, von den USA kommend in Westdeutschland angekommen. 1958 war er bereits so populär, dass er Eingang in die Schlagerwelt fand: Der Schlager »Zuckerpuppe (aus der Bauchtanz-Truppe)« von Bill Ramsey (1931-2021) feierte große Erfolge.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Edith Guth (verh. Ehinger, 1936-2020), 2 Josef Guth (1907-?), 3 ???, 4 Irmgard Guth (verh. Zepf)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hildegard Münzer, 2 Wilhelm Ehinger (1933-2020), 3 Gisela Fehrenbach (verh. Knöpfle)

Standort des Fotografen: 47.879789, 8.345708

Kommunionkind Gaby Vogt mit ihrer Familie, 1959

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Gaby Vogt (geb. 1950) feiert am 5. April 1959 ihre erste heilige Kommunion. Gekleidet in einem weißen Kleid steht sie mit ihren engsten Familienangehörigen vor ihrem Elternhaus (Rathausplatz 13). Der Rolladen vom Zigarrengeschäft ist heruntergelassen, denn natürlich bleibt der Laden heute geschlossen.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Gaby Vogt, 2 Wilfried Vogt, 3 Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz), 4 Beate Geisinger (verh. Hofmeier)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Franz Vogt, 2 ???, 3 Julius Limb, 4 Maria Limb (geb. Nägele), 5 ???, 6 Gertrud Geisinger (geb. Limb), 7 Wilhelm Vogt

Standort des Fotografen: 47.884136, 8.345282