5 Fotos: Umzug in der Festhallenstraße beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle und Matthias Frank zur Verfügung.

1953 findet nicht nur das Kreisfeuerwehrfest in Löffingen statt. Zugleich feiert die Löffinger Wehr ihr 90. Gründungsjubiläum. Beim Festumzug in Richtung Festhalle laufen sieben Zwerge mit, die ein geschmücktes Schild tragen: »Die Feuerwehr als Beschützerin der Heimat« ist darauf zu lesen. Es folgt der Spielmannszug, der einen Marsch spielt. Zu erkennen sind u.a. Klaus Allinger, Fritz Egle, Alfred Fehrenbach, Johann Glunk, Oswald Laufer und Gottfried Vogelbacher. 

Hinter dem Spielmannszug folgt »Hinterzarten«, wie auf dem umkränzten Täfelchen zu entziffern ist. Berittene Feuerwehrmänner nehmen ebenfalls am Umzug teil. Vorneweg fährt ein Pferdegespann von Familie Mayer.

Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt und Sägearbeiter Karl Heizmann (Festhallenstr. 1) sowie die Häuser in der Haslachstraße zu erkennen. In dem kleinen Häuschen (Haslachstr. 2), das rechts am Hang steht, wohnt Peter Rombach (1891-?) mit seiner Frau Anna (1889-?).

Standort des Fotografen: 47.883482, 8.348032

Aufräumarbeiten auf dem unteren Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Bei dem verheerenden Brandunglück am 28. Juli 1921 brannten 36 Gebäude ab. 200 Menschen wurden obdachlos und verloren ihr Zuhause. Die Lokalpresse berichtete, welcher Anblick sich nach dem Brand bot: »Alte Leute, die Stücke ihrer geretteten Habe in den Händen trugen, oder auf einem Sack oder Kiste sitzend, traurig auf die wüste Stätte schauten, wo kurz zuvor noch ihr Heim gestanden, das Ergebnis eines langen, arbeitsamen Lebens in Trümmer lag.«

Die Brandgeschädigten finden bei anderen Familien Obdach. Aus dem ganzen Land treffen Spenden ein, um den Brandgeschädigten zu helfen und den Wiederaufbau des Städtchens zu finanzieren. Nachdem der erste Schock überstanden ist, versuchen die Einwohner allmählich wieder zur Normalität überzugehen. Das Leben muss weiter gehen. Das gerettete Vieh wird am Demetriusbrunnen getränkt.  Derweil beginnen die ersten Aufräumarbeiten. Einsturzgefährdete Mauerreste wie hier an der Ruine des Anwesens von Schmiedemeister Emil Fürst (Rathausplatz 5) werden abgebrochen.

Standort des Fotografen: 47.883688, 8.343715

Festumzug in der Festhallenstraße, 16. Juni 1963

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Anlässlich des 100. Gründungsjubiläums der Freiwilligen Feuerwehr wird ein »großer Festzug mit historischen Gruppen und Wagen aus der 1000-jährigen Geschichte unserer Stadt« veranstaltet. Hier zieht der Zug gerade an der Festhalle vorbei, wo am Abend ein »Bunter Abend« mit Tanz stattfinden wird. Auf dem Wagen im Vordergrund grüßt die spätere Königin Marie-Antoinette (1755-1793), gespielt von der 16-jährigen Gerda Kuttruff. Dargestellt wird der historische Brautzug der 14-jährigen österreichischen Erzherzogin von ihrem Geburtsort Wien nach Versailles im Jahr 1770. Im Hintergrund sind weitere Umzugswagen zu sehen, die teils von Traktoren, teils von Pferden gezogen werden.

Standort des Fotografen: 47.883196, 8.347628

Kind vor dem Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1940-1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erika und Norbert Freudenberg zur Verfügung.

Ein kleines Mädchen füttert die Hühner im Hof. Im Hintergrund ist das frühere Gasthaus »Engel« zu sehen, dessen Fassade ziemlich renovierungsbedüftig ist. Links ist der Ökonomieteil mit Scheunentor und Stalltür und rechts der Wohnbereich zu erkennen. Der Gast- und Landwirt Heinrich Mayer hatte den Schankbetrieb 1934 eingestellt.

Das Mädchen könnte Erika Bugger (verh. Freudenberg, 1942-2014) sein.

Standort des Fotografen: 47.891696, 8.336306

Familie Mayer vom Gasthaus »Engel«, Neujahr 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erika und Norbert Freudenberg zur Verfügung.

In ihrem Wohnzimmer im Gasthaus »zum Engel« sitzt Familie Mayer zusammen. »Prost Neujahr 1930« steht mit Kreide auf eine Schiefertafel geschrieben, die in die Kamera gehalten wird. Im Hintergrund ist der geschmückte Christbaum und eine Weihnachtskrippe zu sehen. Sechs Personen haben sich zum Gruppenfoto versammelt, selbst der Hund darf mit auf das Erinnerungsbild.

Seit 1924 betreiben der Gast- und Landwirt Heinrich Mayer (1891-1985) und seine Ehefrau Sophie Maria geb. Markstahler (1884-1963) das Gasthaus »Engel«, das bei der Witterschneekirche gelegen ist.

Standort des Fotografen: 47.891828, 8.336279 

Kühe auf der Weide im Stettholz mit Aussiedlerhof von Familie Benz, 1959

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Einsam steht der Aussiedlerhof der Familie Benz auf der kahlen Hochfläche in Stettholz. Er ist neu gebaut. 1958 war Familie Benz aus der engen Hafnergasse dorthin gezogen, »ausgesiedelt«, wie man sagte. Der Betrieb ihrer Landwirtschaft Mitten im Städtchen war mühselig. Selbst der Misthaufen hatte sich nicht direkt bei ihrem landwirtschaftlichen Anwesen befunden, sondern einige Häuser weiter, vor dem Haus Zepf (Kirchstr. 2). Außerdem mussten sie ihn sich mit den Nachbarn Hasenfratz/Fehrenbach (Kirchstr. 4) teilen. Jetzt in Stettholz haben sie viel bessere und rationellere Arbeitsbedingungen, auch wenn insbesondere die Anfangsjahre überaus hart sind. Auch das Städtchen profitierte letztlich durch den Wegzug von fünf Familien nach Stettholz: Den verbleibenden Bauern kam die Zusammenlegung vieler kleiner Parzellen durch die kleine Flurbereinigung zugute.

Der Aussiedlerhof der Familie Benz ist, wie die anderen vier Aussiedlerhöfe auch, ein »Eindach-Hof«: Wohnhaus und Ökonomie sind unter einem flach geneigten Dach vereint und nur durch eine Brandmauer getrennt. Der Wohnteil umfasst zwei Wohnungen, wobei zunächst lediglich das Erdgeschoss ausgebaut ist. Der Ökonomieteil gliedert sich in Stall, Scheuer und »Barren« , der Platz für 17 Stück Großvieh, zwei Pferde und fünf Schweinebuchten bietet. Unter dem Futtergang befindet sich ein Rübenkeller, über dem Stall eine große Heubühne. 

Standort des Fotografen: 47.893276, 8.321141

Aussiedlerhöfe der Familien Laufer und Benz in Stettholz, ca. 1980

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Grasende Kühe auf einer Weide im Stettholz. Im Hintergrund sind die Aussiedlerhöfe der Familien Laufer (Stettholz 5) und Benz (Stettholz 3) zu sehen. Die Bäume auf der einst kahlen Bergkuppe sind groß geworden, sodass ein richtiges Wäldchen entstanden ist.

Standort des Fotografen: 47.892235, 8.319960

Familie Benz bei der Getreideernte, 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Erntezeit! Der 10-jährige Adolf Benz (geb. 1930) sitzt auf der Grasmähmaschine mit Getreideablage. Seine Aufgabe ist es, mit der Heugabel ständig das Getreide von der Ablage herunterzuwerfen. Hinter ihm sitzt auf einer Art Notsitz seine kleine Schwester Rosa (geb. 1938). Ihr Vater Emil Benz (1882-1946) führt die Kuh und den Stier und hält dazu eine Geisel in der Hand.

Emil Benz, der mit seiner Ehefrau Josefina geb. Beha und seinen Kindern in der Hafnergasse wohnt, stirbt 1946 im Alter von nur 63 Jahren. 1958 zieht Familie Benz aus dem Städtchen weg in ihr neues Zuhause auf einem Aussiedlerhof in Stettholz.

Standort des Fotografen: ???

Familie Benz bei der Heuernte, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Familie Benz holt auf ihrem Feld die Heuernte ein. Der Heuwagen wird von zwei Kühen gezogen. Sie werden die Fracht in die Hafnergasse im Städtchen bringen, wo Familie Benz bis zu ihrer Aussiedlung nach Stettholz 1958 wohnt. Josefine Benz geb. Beha (1900-1958) steht oben auf dem Heuwagen. Ihre beiden Kinder Adolf Benz (geb. 1930) und Margareta Benz (geb. 1929) halten Heugabeln und Rechen in Händen. Im Hintergrund ist am Horizont die Witterschneekirche zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.890827, 8.327160

Mann mit Mädchen hinter dem Haus Kaus, ca. 1915

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Rolf und Ingrid Meßmer zur Verfügung.

Hinter dem Haus Kaus in der Unteren Hauptstraße sitzen ein Mann und ein Mädchen auf einem Bänkchen. Hinter ihnen ist ein holzverschindelter Schuppen zu sehen. Zwei zahme Rehe, die kein Anzeichen von Scheue zeigen, und zwei Hühner sind mit auf dem Bild zu sehen.

Das Mädchen ist vermutlich Paula Kaier (1903-1984), die später den »Linden«-Wirt Ernst Meßmer (1897-1950) heiraten wird. Der Mann könnte Dr. Josef Schmelcher (1855-1923) sein, der seit 1882 in Löffingen als praktischer Arzt tätig ist und unter dessen Leitung das Krankenhaus vergrößert wurde.

Das Haus Kaus wird bei einem Bombenangriff am 24. Februar 1945 zerstört.

Standort des Fotografen: 47.882285, 8.343487

Haus Heiler in der Kirchstraße, ca. 1898

Verlag H. Maas, Hamburg
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Das Vorgängergebäude des heutigen Hauses Kirchstr. 8 war ein landwirtschaftliches Anwesen, das sich seit Generationen im Besitz der Familie Heiler befand. Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Werkstatt und einem gewölbten Keller wurde Anfang der 1970er Jahre abgerissen.

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Haus einem gewissen Franz Josef Heiler (1755-1827), der Schuhmacher war. Nach seinem Tod übernahm es sein Sohn Jakob Heiler (1794-1859), der beruflich in die Fußstapfen des Vaters getreten und Schuhmachermeister geworden war. 1828 heiratete er Elisabeth Heiler geb. Guth (1796-1859). 1859 erkrankte das Ehepaar Heiler an »Fleckfieber« (Typhus) und beide starben innerhalb eines Monats.

Ihr Sohn Josef Heiler (1833-1898) erbte Haus und Hof. Vermutlich ist er der Mann, der auf dem Foto zu sehen ist. Zusammen mit seiner Ehefrau Marianne Heiler geb. Bader (1829-1904), die aus Reiselfingen stammte, betrieb er die Landwirtschaft, aber zugleich eine Schreinerwerkstatt in dem Haus. Nach seinem Tod 1898 und dem seiner Frau 1904 wurde das Anwesen vom Sohn Adolf Heiler (1870-1934) übernommen, der mit Josefa Heiler geb. Brunner (1881-1911) verheiratet war .

Standort des Fotografen: 47.883207, 8.344691