Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Michael und Dorothea Kasprowicz zur Verfügung.
Bei einem »Schützengildenfest im 15. Jahrhundert« darf offensichtlich eine Kanone nicht fehlen. Denn so lautet das Motto der Fasnacht 1937 und unübersehbar in der Mitte der Fasnachtsbühne steht ein riesiges Geschütz. Es ist »Fasnetmändig«, der 8. Februar 1937. Eine große Menschenmenge hat sich auf dem Rathausplatz eingefunden, um dem närrischen Treiben zuzuschauen.
Auf der Fasnachtsbühne sind u.a. Fritz Adrion und Julius Limb zu sehen.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
Mehrfach hat die »große Hexe« auf dem Hexenwagen in den vergangenen Jahrzehnten ihr Aussehen verändert. Seit der Einführung des heutigen »Häs« trägt auch die »große Hexe« einen dunkelgrünen Kittel und ein rotes Halstuch.
Auf den Fotos fährt sie gerade – bei schönstem Frühlingswetter – durch die Bahnhofstraße. Kinder sind zu ihr auf den Wagen geklettert. Zu erkennen sind u.a. Anette Bayer, Andrea Jonner, Doris Meier, ??? Müller und Susanne Obergfell.
Auf dem Traktor, der den Hexenwagen zieht, sitzen die Hexen Albert Jonner (1929-2014) und Gottfried Vogelbacher (1933-2008).
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Michael und Dorothea Kasprowicz zur Verfügung.
Der Fotograf dieser Bilderserie steht am »Fasnet Mändig« auf dem oberen Rathausplatz und fotografiert den Narrenumzug. Alle paar Sekunden löst er die Kamera aus, sodass wir wie in einem Film den Zug vorüberziehen sehen. Zwei Reiter auf Schimmeln reiten vornweg. Es folgt die Stadtmusik, die noch Tschakohelme trägt. Dahinter bewegt sich eine Schar »Indianer«, die aussehen, wie sie bei Karl May im Buche stehen. Ihnen folgt ein Segelschiff, das gerade am Rathaus vorüber fährt. Das Segel ist mit einem roten Kreuz verziert. Keine Frage, das ist die »Santa Maria«, das Flaggschiff von Christoph Kolumbus bei seiner Expedition 1492/93, bei der er den Seeweg nach Indien erkunden wollte, aber zufällig Amerika entdeckte.
Der Begriff der »Entdeckung« spiegelt die europäische Perspektive wider. Die indigene Bevölkerung Amerikas erlebte dies als feindliche Invasion. Bei der Eroberung des Doppelkontinents wurden mehrere Völker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet. Davon ist am »Fasnet Mändig« freilich nichts zu sehen. Das Motto lautet: »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«.
zweites Bild Von den Musikern sind der Dirigent Rupert Hepting, Karl Meier (mit Becken) und Franz Rappeneger ganz hinten (mit Klarinette) zu erkennen.
viertes Bild Zu sehen ist die Damenriege des Turnerbunds. Vorne weg marschiert Turnwart Anselm Zepf (1898-?) im karierten Frack.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Tanja Raufer zur Verfügung.
Das Haus Rathausplatz 3 hat eine bewegte Geschichte. Früher war hier einmal der Ökonomiebereich des Fürstenbergischen Amtshauses. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert befand sich hier das Geschäft des Buchbinders Anton Rebholz und das Postamt. Seit 1958 unterhält das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« hier eine Filiale.
In die Fassade im Erdgeschoss ist ein breites Schaufenster hineingebrochen worden, über das ein Flachdach gezogen ist. Vor dem Fenster sowie links und rechts des Eingangs werden frisches Obst und Gemüse dargeboten. Werbetafeln stechen ins Auge: »Landcervelatwurst« gibt es gerade zu einem »Sonderpreis« von 88 Pfennig à 100 Gramm. Vor dem Eingang stehen fünf Angestellte des »Gottlieb«-Marktes, die in weiße Kittel gekleidet sind.
V.l.n.r.: Marktleiter Karl Heiler (1921-2007), Ernst Keller, ???, Gisela Spar (geb. 1941, Dittishausen), Traudel Raufer (Göschweiler)
Einige Jahre später zieht der »Gottlieb«-Markt um und eröffnet eine neue Filiale in dem neu erbauten Haus Demetriusstr. 18.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.
Auf dem unteren Rathausplatz steht ein Mann. Er lehnt sich lässig an den Wegweiser vor dem Mailänder Tor. Nach links führt die Bundesstraße 31 in Richtung Neustadt und Freiburg, nach rechts ins 17 Kilometer entfernte Donaueschingen. Über den modernen Entfernungsschildern mit schwarzer Schrift auf gelbem Grund hängen zwei holzgeschnitzte Wegweiser, die pittoresk anzuschauen sind. Besonders hoch sind die Schilder nicht angebracht, da dürfen auch die Fahrzeuge nicht zu hoch sein, wollen sie darunter durchpassen.
Der Blick fällt durch das Mailänder Tor in die Maienlandstraße. An der Kreuzung zur Ringstraße steht ein Güllewagen. Dahinter ist das Haus Strobel (Maienlandstr. 3) zu sehen.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Im Kindergarten in der Bahnhofstraße ist heute was los! Erst haben die Kinder die »Vogelhochzeit« aufgeführt. Und jetzt sitzt die ganze Rasselbande auf ihren Plätzen und mampft vergnügt Kuchen, Torten und Wackelpudding. Es herrscht gefräßige Stille. Einige der Kinder haben noch ihre Kostüme vom Theaterspiel an.
Die Kinder gehören den Jahrgängen 1950-1953 an. Zu sehen sind u.a. in alphabetischer Reihenfolge: Bernhard Adrion, Edgar Adrion, Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz), Eva Guth, Irmgard Guth, Lothar Hall, Ottmar Heiler, Herbert Kienzler, Manfred Kienzler, Sylvia Keller (verh. Benz), Hanspeter Kuster, Rolf Kuster, Walter Kuster, Hilda Leithold (verh. Köpfler), Franz Müller, Marlies Müller, Ursula Müller, Gerald Münzer, Christa Rogg (verh. Strobel), Stefan Rogg, Maria Schelling, Ursula Schelling, Erwin Strobel, Renate Trenkle (verh. Obert), Gaby Vogt, Wilfried Vogt, Ulrike Winkler
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Michaelund Dorothea Kasprowicz zur Verfügung.
Soldaten sind vor dem Haus Vogt (Rathausplatz 13) aufmarschiert. Sie führen eine Kanone mit sich, die »Brecherin von Oberhofen«. Es ist Fasnacht 1938 und in diesem Jahr wird das Fasnachtsspiel »Die rote Fasnacht« aufgeführt, das an den Bauernkrieg 1525 erinnert.
Vom Fotografen vermutlich nicht beabsichtigt, aber doch ins Auge stechend ist die Bildkomposition, wie die Kanone mit der Zigarre auf dem Werbeplakat der Firma Villiger im Hintergrund korrespondiert. Beide ragen im exakt demselben Winkel in die Höhe. Der Stempel auf dem Foto lautet »Biesgurn« (mundartlich für »zänkisches Weib«), womit wohl die Kanone gemeint ist.
Wer erkennt die Bedienmannschaft des schweren Geschützes? V.l.n.r.: 1. ???, 2. ???, 3. ???, 4. ???, 5. ???, 6. ???, 7. ???, 8. [Josef Göhry jr. (1925-1944)], 9. ???
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
Es ist schon einige Jahre her, dass auf dem Platz beim Rathaus die Schulkinder in der Pause herumtobten. Denn seit 1936 dient das Rathaus nicht mehr als Schulhaus und der Platz nicht mehr als Schulhof.
Zwei jugendliche Mädchen lassen sich fotografieren, wie sie sich an einen der Bäume lehnen. Zu sehen sind Lydia Laufer (geb. 1941) und Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938), die gleich nebenan mit ihren Eltern in der »alten Sonne« wohnt. Im Hintergrund ist am Rathaus eine Holzbiege zu sehen, die Lehrer Emil Willig gehört. Am rechten Bildrand ist ein Schwarzes Brett zu erkennen, an dem Bekanntmachungen hängen.
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Elke Moser zur Verfügung.
Wenn das Fasnachtsmotto die »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus« lautet, dann verwandelt sich die Fasnachtsbühne vor dem Rathaus blitzschnell in den Hof des spanischen Königshauses. Schließlich versuchte der Seefahrer Christoph Kolumbus (1451-1506), der auf dem Seeweg nach Indien gelangen wollte, die Unterstützung des Königspaares Ferdinand II. von Aragón (1452-1516) und Isabella I. von Kastilien (1451-1504) für seine Pläne zu erhalten. Ein Adler kommt im Wappen des spanischen Königshauses zwar nicht vor, aber was soll’s, schließlich sind diese herrschaftlichen Kostüme von der Fasnacht 1927 noch vorhanden und machen allemal was her.
Der König ist ??? und die Königin Alma Egle. Wer erkennt den Hofstaat?
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.
Die Fasnacht fällt in diesem Jahr aus, weil man »keine Lust und keine Ideen« hatte, wie es in den Annalen der »Laternenbrüder« heißt. Stattdessen wird ein Seifenkistenrennen veranstaltet, das sich großem Zuspruch bei Jung und Alt erfreut. Getreu der Devise »Runter geht’s immer« sausen die Wagen die Alenbergstraße hinunter, um beim »Scharfen Eck« irgendwie die Kurve zu erwischen. Ein Narrenpolizist steht an der Kreuzung und gibt vor, den Verkehr zu regeln. Da kann man nur hoffen, dass er rechtzeitig zur Seite springt und nicht umgefahren wird.
Die neugierigen Zuschauer haben sich auf dem »Spritzestägli« in Sicherheit gebracht. Im Hintergrund sind, auf dem Foto völlig überbelichtet, die Häuser der Vorstadtstraße zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
In der Festhallenstraße steht ein Reisebus zur Abfahrt bereit. Die Koffer sind bereits in den Anhänger verladen. Eine Reisegruppe aus Norddeutschland war für einige Tage zu Besuch. Noch steht man zusammen und hält ein Schwätzchen, bevor es ans Abschiednehmen geht. Ein letztes Erinnerungsfoto wird aufgenommen. Im Vordergrund steht links Helga Bader geb. Weber (1935-2013), die mit Egon Bader (1933-1999) verheiratet ist und in der Talstraße wohnt. Die beiden Frauen neben ihr sind ihre Cousine und deren Tochter.
Im Hintergrund sind die Häuser in der Haslachstraße zu sehen.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
Es ist der 2. August 1958. Es ist Hochsommer und damit Reisezeit. Am Bahnhof ist kurz zuvor ein Zug mit Kurgästen angekommen. Helga Stöhr (geb. 1938) hat sie dort mit einem Leiterwagen erwartet. Darauf hat sie den Koffer geladen und jetzt zieht die junge Frau den Wagen durch die Obere Hauptstraße zur Unterkunft des Feriengastes, sei es im Gasthaus »Linde« oder aber in einer privaten Pension. Hinter ihr geht die Urlauberin und achtet darauf, dass das Gepäck auf der holprigen Fahrbahn nicht herunterfällt.
Im Hintergrund ist die Apotheke (Obere Hauptstr. 7) zu sehen und daneben die Küferwerkstatt Jordan (Obere Hauptstr. 5). Der Blick fällt bis zum »Scharfen Eck«.