Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
Das kleine Mädchen mit den geflochtenen Zöpfen hält ein Körbchen in der Hand. Darin liegt allerlei Obst und Gemüse. Offenbar ist Erntedank und das Mädchen, Doris Bader (geb. 1962), trägt den Korb zur Kirche. Da es nicht mehr sommerlich warm ist, hat sie ein Strickjäckchen an.
Im Hintergrund ist die – von einer Hecke eingerahmte – »Linden«-Wiese zu sehen. Sie ist noch unbebaut, aber wenige Jahre später wird auf ihr das Realschulgebäude errichtet. Dahinter steht das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12). Auch der Feuerwehrturm ist zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.
In den späten 1950er Jahren wächst das Städtchen immer weiter über seine historischen Grenzen hinaus. Auf dem hinteren Alenberg entsteht ein Neubaugebiet mit Einfamilienhäusern. Neue Straßen werden angelegt, wie z. B. die Feldbergstraße. Das Haus Nr. 2 gehört dem Schuhmachermeister Arno Adrion (1924-1993) und seiner Ehefrau Irma Adrion geb. Schmid (1927-2019). 1948 hatten die beiden geheiratet. Als die drei Kinder Werner (geb. 1948), Bernhard (geb. 1951) und Renate (geb. 1952) heranwachsen, bauen die Adrions ihr neues Heim.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.
Unterhalb des Reichbergs, etwa dort, wo heute die Scheffelstraße in die Göschweiler Straße einmündet, steht Familie Wehrle mit einigen Verwandten. Die Wehrles wohnen außerhalb des Städtchens, ihr Haus trägt deshalb auch den Hausnamen »d’Usländers«. Noch ist die Gegend drumherum gänzlich unbebaut, aber das wird sich wenige Jahre später ändern, als hier ein Neubaugebiet entsteht.
Doch bevor es so weit ist, beginnt für Familie Wehrle schon jetzt eine neue Zeitrechnung. Denn ihr Haus wird an die Wasserleitung angeschlossen. Beim Ausheben des Wasserleitungsgrabens muss die Familie und die Verwandtschaft mit anpacken. Danach legt die Stadtgemeinde das Wasserrohr. Fließendes Wasser! Welch ein Luxus!
1.Reihe, knieend, v.l.n.r.: Hans Wehrle (1919-?) mit Lothar Baader, Klaus Baader (geb. 1952) 2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Ingrid Kienzler (verh. Riedlinger, geb. 1948), Lina Wehrle (geb. Streit, 1893-?), Rita Oberst und Elisabeth Baader (geb. Wehrle, geb. 1925)
Hans Wehrle ist ein Löffinger Original. Bevor die Wasserleitung verlegt wird, holt er das Wasser am Pfarrbrunnen in der Kirchstraße mit einem Kuhgespann und Fasswagen. Das Gasthaus »Sonne« liegt gleich nebenan. Es passiert manchmal, dass er das Wasserfass morgens um 8 Uhr am Brunnen befüllt, das Gespann aber abends um 20 Uhr immer noch dort steht. In dieser Zeit sitzt Hans Wehrle in der »Sonne« und löscht seinen Durst, um Wasser zu sparen, wie er selbst sagt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kienast zur Verfügung.
Im Schneegestöber zieht die Stadtmusik über den Rathausplatz. Gerade kommt sie am Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 3) vorbei. Es ist Fasnacht und der Narrenumzug bewegt sich durch das Städtchen. Vielleicht spielen die Musiker gleich den Narrenmarsch?
Wer erkennt die Musiker? 1.Reihe: Rolf Bank 2. Reihe, v.l.n.r.: Jutta Adrion verh. Knöpfle, Werner Hepting 3.Reihe: Karlheinz Götz, Jürgen Zepf 4.Reihe: Karl Bank 5.Reihe: 6. Reihe: Lothar Zepf (mit Flügelhorn)
Hinter der Stadtmusik folgen die Laternenbrüder, erkennbar an der Standarte mit der Laterne, die über den Köpfen emporragt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.
Ein beliebtes Fotomotiv in den 1930er, 40er und frühen 50er Jahren ist der holzverschindelte Pavillon, der am Rande des Kurparks steht. Geht man in den Pavillon hinein, dann bietet sich einem durch die Fensteröffnungen nicht nur ein schöner Blick auf das Städtchen – sondern dem Fotografen auch ein nettes Fotomotiv, wie man aus dem Fenster guckt.
Der kleine Junge ist Willi Pütz, der zusammen mit seinen Eltern aus dem zerbombten Köln eine neue Bleibe in Löffingen gefunden hat.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Vor dem Rathaus posiert eine Gruppe Clowns für ein Gruppenfoto. Die fröhliche Schar besticht durch ihre Buntheit. Neben den Kostümen, den geschminkten Gesichtern und den Perücken sind es vor allem die beiden Regenschirme und ein hellblauer Luftballon, die Farbe ins Städtchen bringen. Auf zwei Akkordeons wird musiziert. Auch ein Kinderwagen wird mitgeführt.
Wer erkennt die Narren und Närrinnen? Zu sehen sind u.a. Lydia Flößer (mit Akkordeon), Helga Hoch und Uschi Janz.
An der Rathausfassade ist ein Schaukasten angebracht, in dem das Busunternehmen Scherer für seine Reisen wirbt. Von der Gruppe fast vollständig verdeckt steht ein gelbes Telefonhäuschen.
Am 10. April 1938 findet im Deutschen Reich die Reichstagswahl und gleichzeitig die Volksabstimmung über die Annexion Österreichs statt. Selbstverständlich sind die Wahlen nicht frei und geheim. Das Ergebnis, nämlich 99,1 % für die Einheitsliste der NSDAP, steht bereits vorher fest. Die nationalsozialistische Propaganda ist allgegenwärtig – sogar im Wahllokal, das sich im Rathausgebäude befindet.
Die Außenfassade des Rathauses ist mit Hakenkreuz-Fahnen und Propagandaplakaten dekoriert, auf denen Hitler zu sehen und die Parole zu lesen ist: »Ein Volk, ein Reich, ein Führer!« Im Wahllokal selbst steht hinter der Wahlurne eine Hitler-Büste.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
»Ein Durchschnitt durch das 20. Jahrhundert mit Sensationen, Fortschritten und Errungenschaften«, so lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Und die 20-Jährigen hatten die passende Idee und erinnern mit ihrem Umzugswagen an den Bahnbau und die Einweihung der hinteren Höllentalbahn am 20. August 1901. Damals war das Wetter vermutlich besser, als jetzt im Winter. Doch die 20-Jährigen lassen sich von dem Schneeschauer nicht die Stimmung vermiesen. Mit viel Liebe zum Detail haben sie eine Eisenbahn gebastelt. Ihre »Badische Staatsbahn«, bestehend aus einer Lokomotive und zwei Waggons, tuckert gemütlich durch das Städtchen.
Im Hintergrund ist das Mailänder Tor und die Rückseite vom Haus Werne (Demetriusstr. 11) zu sehen. Dort ist eine Holzbiege aufgeschichtet. Am linken Bildrand steht das Haus Fritsche (Ringstr. 5).
Wer erkennt die 20-Jährigen?
1.Reihe, kniend, v.l.n.r.: 1 Karl Heizmann, 2 Hans-Peter Fehrenbach (1939-2013) 2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Ferdinand Schultheiß (geb. 1939), 3 Ferdinand Bernauer (geb. 1939), 4 ???, 5 Franz Braun (1937-2021) 3.Reihe, in der Eisenbahn: Dieter Gauger
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
Nein, es ist nicht die Mannschaft des italienischen Fußballvereins »Inter Mailand«, die hier in der Demetriusstraße für ein Gruppenfoto posiert. Es ist die Mannschaft »Inter Mailand Alenberg«, wie auf der Fahne zu lesen ist. Sie tritt gegen die Mannschaft »Städtle-Schlempental« an.
1.Reihe: Eugen Fehrenbach (mit Fahne) 2.Reihe, v.l.n.r.: Hans Küßner (1937-2020), Werner Schiehle (1929-2009), Hans-Peter Fehrenbach (1939-2013), Franz Braun (geb. 1937), Dieter Küßner, Dieter Lasson, Bruno Schwanz (1936-2018), Alfred Berger, Theo Schreiber, Erich Riedlinger (1936-1997)
Im Hintergrund sind die Häuser von Sattlermeister Ernst Krauß (Demetriusstr. 2), von Schneidermeister Otto Schmitt (Demetriusstr. 3) und von Elektromeister Karl Götz (Demetriusstr. 4) zu sehen.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.
Rund 70 Jahre ist es alt, das Haus Egle (Rötengasse 6). Es wurde 1843 neu erbaut, nachdem das Vorgängergebäude am 8. März 1842 abgebrannt war. Es gehört dem Maurermeister und Landwirt Karl Egle (1885-1940) und dessen Ehefrau Frieda geb. Klotz (1887-1951).
Dass gerade Winter ist, ist nicht nur am Schnee zu erkennen, der auf dem Boden und teilweise auch noch auf den Dachziegeln liegt. Die Vortür zum Stall ist auch eingehängt. Und der Heuwagen, der von Stieren gezogen wird, bringt Heu aus einer Hütte herbei, um es einzulagern.
Im Vordergrund stehen Karl Egle (1885-1940) und seine älteste Tochter Klara Egle (1910-1991, später Sr. Confirmata).
Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Kein Wunder, dass die Lehrer*innen und Schüler*innen ganz aus dem Häuschen sind und ausgelassen feiern. Denn mit der Schulbefreiung begannen auch die Fasnachtsferien.
Folgende Lehrer*innen sind in alphabetischer Reihenfolge u.a. zu sehen: Beate Ganster, Hannelore Gobil-Cremer, Karl Hauger, Bruno Krämer, Günter Leber, Ingeborg Oeser, Maria Oser, Jochen Paul, Willibald Petelka, Otto Rosenfelder, Hedy Staub, Maria Waßmer, Werner Waßmer.
Wer erkennt die Schüler*innen? Zu sehen sind u.a. Lydia Bader (Seppenhofen), Regina Dominke (verh. Maier), [Nicola Mariani?], Sabine Prokisch, Beate Vogt.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Am »Schmutzigen Dunschdig« hat eine Gruppe Närrinnen am Rand der Maienlandstraße Position bezogen. Sie stehen an der Einmündung zur Weberstraße vor dem Haus Ganter. Dort warten sie auf die vorbeiziehenden 20-Jährigen, die – den Narrenbaum geschultert – vom »Pilgerhof« ins Städtchen ziehen.
Sie führen einen Leiterwagen mit sich, auf dem ein großer Topf steht. Es gibt selbst gemachte Hühnersuppe. »Aus unserer Fernseh-Werbung« sei sie bekannt, wie auf dem Werbeschild geschrieben steht. Die Närrinnen gehören zu den »Montagsturnern«. Sie sind an jedem »Schmutzigen Dunschdig« dabei und verköstigen hungrige Narren.