Narr mit Pferd, Fasnacht ca. 1934-1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kienast zur Verfügung.

Hoch zu Roß reitet ein kostümierter Narr. Er ist als Adliger verkleidet, trägt einen Pelzmantel und eine Krone. Man muss schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich dabei um den Weinhändler Joseph Benitz (1897-1981) handelt.

Das Foto wird an der Kreuzung von Oberer Hauptstraße, Dittishauser Straße und Florianweg aufgenommen. Ein paar Zuschauer und ein Gendarm (wohl ein echter und kein verkleideter!) stehen herum. Links ist das Feuerwehrhaus und rechts das holzverschindelte Haus von Leo Ratzer (Dittishauser Str. 2) zu sehen. Im Hintergrund ist das 1920/21 erbaute Haus von Hafnermeister Josef Bader (Alemannenstr. 9) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884679, 8.348135

2 Fotos: Umbau des Hauses Bader in der Talstraße, 1938

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Der Schotterwerksbesitzer Franz Bader (1901-1986) kauft 1938 das landwirtschaftliche Anwesen im Aschbühlweg (heute Talstraße) und baut die Ökonomie zu einem Wohnbereich um. Der Umbau erfolgt nach Plänen von Architekt Adolf Happle aus Neustadt. Auf den Fotos ist das Scheunentor ausgehängt. Drei zusätzliche Fenster sind bereits im 1. Obergeschoss in die Fassade gebrochen worden.

Im Hintergrund ist das kleine Haus der Witwe Johanna Berger geb. Ofenhäusle (1882-1956) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884793, 8.348916

Waldarbeiter bei einer Arbeitspause, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Die Männer machen Mittagspause. Sie haben sich im Wald neben Baumstämmen niedergelassen, ein Rucksack liegt im Vordergrund. Man raucht ein Pfeifchen oder isst etwas Warmes aus dem Henkeltöpfchen. Es ist ein kurzer Moment, bevor die Arbeit weiter geht. Denn die sechs Männer sind Waldarbeiter. Es ist kalt, auf der Waldlichtung liegt Schnee. Doch beim Arbeiten wird einem warm.

Wer erkennt die Männer?
Stehend, v.l.n.r.: Rupert Hepting, ???, ???
Sitzend, v.l.n.r.: ???, Emil Schlenker (1907-1999), ???

Standort des Fotografen: ???

Schulklasse des Jahrgangs 1921/22 mit Lehrer Willig, 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heitzmann zur Verfügung.

Es ist Frühjahr 1936 und das Ende des Schuljahres 1935/36 naht. Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 1921/22 werden aus der Volksschule entlassen. Für ein letztes Gruppenfoto stellen sie sich mit ihrem Lehrer Emil Willig auf die Treppenstufen vor der Volksschule bei der »Hasle«.

Dabei gingen diese Schulkinder niemals in diese Schule, sondern verbrachten ihre gesamte achtjährige Schulzeit noch im Rathaus. Denn erst wenige Monate nach ihrer Entlassung wird die neue Volksschule im August 1936 eingeweiht. Vor allem die Schüler*innen, die in der ersten Reihe stehen, leben gefährlich: Ein Schritt nach vorne und sie stürzen in die Tiefe, da noch keine Eisengitter auf dem Boden vor ihnen angebracht sind.

1.Reihe, v.l.n.r.: Hedwig Thoma (1921-2006), ???, Mathilde Wider (verh. Schwörer, 1921-2015), Hilde Götz, Gertrud Heizmann (verh. Reichenbach), Luise Kopp (verh. Rappenegger, 1921-2010), ???, ???, Konrad Kuster (1921-2011), ???, Fritz Straub, ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Gertrud Brugger (verh. Heitzmann, 1921-2005), ???, ???, ???, Franz Kuster
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, Maria Häusle (verh. Kuster, 1921-2006), Maria Honold (verh. Göhry, 1921-1997), Agathe Köpfler (verh. Jordan, 1922-1982), ???, ???, ???
4.Reihe, v.l.n.r.: Irma Egle (verh. Steiger, 1922-2009), Elisabeth Gebert (verh. Keller, 1921-2006), ???, Veronika Schmid, ???, ???, Eugen Hepting (1921-2011), Karl Heiler (1921-2007), ???, ???, ???

Zu dem Jahrgang gehören außerdem: Karl Benz (1921-2010), Richard Zepf (1922-2005), Martin Mayer (1922-2008), Elisabeth Gebert (verh. Keller, 1921-2006), Hans Geisinger (1921-1993), Heinrich Göhry (1922-1944), Johannes Schmitt (1921-1942, gefallen).

Standort des Fotografen: 47.882361, 8.347689

Haus »Schönblick«, ca. 1930

Stadtarchiv

Am Rande der »Hasle«, hoch über dem Städtchen, steht das Haus »Schönblick« (Stadionstr. 6). Der Blick von hier oben kann sich tatsächlich sehen lassen und wird seinem Namen gerecht! Das Café und die Pension werden seit 1929 von Ernst Wurster und seiner Frau betrieben.

Der aus Böblingen gebürtige Wurster ist eigentlich Schlossermeister von Beruf. 1925 zog er von Spielberg nach Löffingen zu. Zunächst wohnte er in einer Werkswohnung der Firma Benz. 1929 baute er das Haus, ein Jahr später folgte der Anbau, der auf dem Foto zu sehen ist.

Später übernimmt die Tochter, »Wurster Liesel« genannt, das Café und die Pension. 1976 kaufen das Anwesen die »Linden«-Wirte Rolf Meßmer und Ingrid Meßmer geb. Beck.

Standort des Fotografen: 47.883272, 8.349651

Personengruppe bei einem Ausflug im Wald, 12. Juni 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Sommer 1932: Die miteinander verwandten Familien Schmid und Schultheiß unternehmen am 12. Juni einen Ausflug in die Natur. Da sie mit Wanderstöcken ausgerüstet sind, scheint es kein kleiner Spaziergang, sondern eine richtige Wanderung zu sein. Es gibt vermutlich nach Unterbränd. Für eine kurze Rast haben sie sich am Wegesrand auf Baumstämmen niedergelassen. Eine gute Gelegenheit, um auch ein Foto als Erinnerung aufzunehmen. Fotografiert wird Anfang der 1930er Jahr noch sehr selten und meist nur zu besonderen Anlässen. Insofern ist das Foto durchaus besonders.

V.l.n.r.: Karl Schultheiß (1903-1986) mit Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005), Maria Häusle, Maria Straub (verh. Willmann), Elisabeth Schultheiß (1911-?), Maria Schmid geb. Schultheiß (1906-1974), Timotheus Schmid (1903-1984) mit Irma Schmid (verh. Adrion, 1927-2019).

Standort des Fotografen: ???

Luftbild auf das Städtchen, ca. 1933/34

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Monika Huber zur Verfügung.

Das Luftbild zeigt »Löffingen im badischen Schwarzwald« Anfang der 1930er Jahre. Das Städtchen ist längst über seinen historischen Altstadtring hinausgewachsen. Die Häuser im Maienland und auf dem Alenberg, in der Vorstadt, im »Schlempental« und in der Seppenhofer Straße übersteigen zahlenmäßig die Häuser der Altstadt. Neu war zu diesem Zeitpunkt das Gebäude der Turn- und Festhalle sowie der Schule, das am rechten Bildrand zu sehen ist. Mit dem Bau war bereits 1923 begonnen worden, fertiggestellt und eingeweiht wird das Gebäude an der »Hasle« aber erst 1936.

Dass das Städtchen im Begriff ist, sich auch jenseits der Bahnlinie weiter auszudehnen, zeigt sich an der Bebauung in der Bonndorfer Straße. Die beiden Villen rechts entstanden bereits Anfang der 1920er Jahre. Das Haus von Postschaffner Karl Kuster (Bonndorfer Str. 3) ist gerade neu gebaut. Wenige Jahre später werden weitere Häuser folgen: 1935 baut Bauunternehmer Heinrich Wider an der Einmündung zur Göschweiler Straße sein Wohnhaus (Göschweiler Str. 1). Ein Jahr später errichtet die Gemeinnützige Baugenossenschaft ein Beamtenwohnhaus (Bonndorfer Str. 6), in das Bürgermeister Heinrich Andris mit seiner Familie und Lehrer Lipps einziehen.

Personengruppe in der »Hasle«, ca. 1930-1933

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Vermutlich in der »Hasle« wird dieses Gruppenfoto aufgenommen. Auf einer hölzernen Sitzbank hat sich das Ehepaar Rappenegger niedergelassen. Dahinter stehen vier Männer, jeder in einen Anzug gekleidet und – der Mode der Zeit entsprechend – mit einem Hut auf dem Kopf.

Warum lässt sich die Gruppe zusammen fotografieren?

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Luise Rappengger geb. Heizmann (1902-?) und Forstwart Johann Rappenegger (1901-1933)  
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Franz Bader, ???, August Zepf, [Leonhard Vergut? (1902-?)]

Standort des Fotografen: ???

Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Was mag das für eine selbstgebastelte Maschine sein, die diese Narren mit sich führen? Auf die Räder eines Kinderwagens montiert, schieben sie das Ding über den unteren Rathausplatz und liefern eine Show ab. Die Lacher der umstehenden Schaulustigen sind ihnen sicher. Es ist »Fasnet Mändig«, der 24. Februar 1936, wie oben rechts auf das Foto gestempelt ist. »Sagen und Märchen des deutschen Volkes« lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht.

Im Hintergrund sind die Bäckerei und das Café Ritter (Rathausplatz 5) zu sehen und die Häuser Fürst und Hasenfratz in der Demetriusstraße.

Standort des Fotografen: 47.883836, 8.343912

20-Jährige im Gasthaus »Ochsen«, Fasnacht 1932

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Im Gasthaus »Ochsen« haben sich die 20-Jährigen des Jahrgangs 1912/13 versammelt. Ihr Werk ist vollbracht, denn sie haben den »Fasnetfunken« abgebrannt. Durchgefroren sitzen sie nun in der Wirtsstube und wärmen sich auf, man trinkt, lacht, musiziert auf dem Akkordeon. Auf eine große Fasnacht mussten sie in diesem Jahr verzichten, die wirtschaftliche Situation infolge der Weltwirtschaftskrise ließ kein buntes Narrentreiben zu.

Wer erkennt die 20-Jährigen?
1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Magdalena Guth (verh. Tschiggfrei, 1913-1991), 2 ???, 3 Hedwig Butsch (verh. Fieger, 1912-1989), 4 ???, 5 Anselm Egle (1912-1945), 6 ???
2.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 »Ochsen«-Wirt Alfred Köpfler (1880-1939), 3 Franz Rappenegger (1912-1985), 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 Paul Faller (1912-2006), 8 ???, 9 ???, 10 ???
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Anna Nägele (verh. Vierlinger, 1912-2004), 2 Paul Bader, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Ernst Faller
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Josefine Kühn (verh. Schweizer), 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 Ernst Keller, 11 ???, 12 Hedwig Wölfle (verh. Leitold, 1912-1994), 13 ???

Standort des Fotografen: 47.883951, 8.345196

Kinder im Schnee, ca. 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Es liegt richtig viel Schnee, wie auf der zugeschneiten Holzbiege am rechten Bildrand und an den weißen Fensterbrettern im Hintergrund zu erkennen ist. Die Kinder haben zusätzlich ganze Arbeit geleistet und einen riesigen Schneeberg aufgehäuft. Stolz stehen sie auf dem Gipfel. Die beiden Kinder ganz vorne sitzen auf einem Schlitten. Offenbar eignet sich der Schneeberg hervorragend als Rodelpiste.

Weiß jemand, wer die Kinder sind? Das Kind ganz vorne auf dem Schlitten ist vermutlich Ursula Fürst (verh. Nobs, geb. 1930). Dahinter steht eventuell Agathe Köpfler (verh. Jordan, 1922-1982). 
Und hat jemand eine Idee, vor welchem Haus in welcher Straße das Foto aufgenommen wurde?

Standort des Fotografen: ???

Trauerzug in der Bahnhofstraße, 14. Dezember 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

Ein Trauerzug bewegt sich durch die Bahnhofstraße. Die Männer tragen Zylinder. Frauen und Männer stehen am Straßenrand und schauen stumm zu. Im »neuen Benzbau« (Ringstr. 8) stehen Bewohner an den geöffneten Fenstern und beobachten den Trauerzug. Es ist Winter. Die Bäume sind kahl. Das nasskalte Wetter passt zu der Stimmung. Es ist der 14. Dezember 1939. Pfarrer Robert Winkel notiert im Totenbuch der katholischen Pfarrei: »magno concursu populi«. Die Beerdigung des Verstorbenen findet unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.

Es ist jemand gestorben, der bekannt war und hohes Ansehen genoss: Oberlehrer a.D. Eugen Steidlinger (1873-1939) ist tot. Geboren am 13. November 1873 in Stuttgart, wirkte er seit 1905 an der Volksschule. Bis zu seiner Pensionierung unterrichtete er mehrere Generationen von Schüler*innen. Er starb am 12. Dezember 1939 im Alter von 66 Jahren. Zwei Tage später findet die Beerdigung statt.

In der vorderen Reihe schreiten die Witwe Lina Steidlinger geb. Weber (1877-1953). Begleitet wird sie von ihrer Tochter Hedwig Benitz geb. Steidlinger (1900-1995) und ihrem Schwiegersohn Joseph Benitz (1897-1981). Zu erkennen sind außerdem die Brüder Albert Benitz und Paul Benitz.

Am Straßenrand stehen einige Schüler*innen des Verstorbenen, darunter Hilda Schultheiß (verh. Schulz) und Josepha Roth (verh. Rappenegger, 1915-1993).

Standort des Fotografen: 47.883737, 8.342193