Blick vom Rathaus zum Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nach der Brandkatastrophe vom 28. Juli 1921 wird dieses Foto vom Rathaus aus aufgenommen. Der Blick fällt auf die Trümmerreste, die am unteren Rathausplatz von den Häusern von Metzgermeister Johann Riegger und von Landwirt Anton Brunner übrig geblieben sind. Mit Bleistift wurde das Foto beschriftet: »Brunner Giebel« und »Kamin Riegger« ist zu lesen. Der Giebel ganz rechts gehört zum Postamt (Rathausplatz 3), das vor dem Abbrennen gerettet werden konnte.

Im Hintergrund sind die vollkommen zerstörten Straßenzüge der Demetriusstraße und der Ringstraße zu sehen. Der Giebel des eingeäscherten Doppelhauses Benitz-Thoma (Alenbergstr. 7-9) ragt gespenstisch empor. »Thoma« wurde daneben notiert.

Standort des Fotografen: 47.883913, 8.344266

Brennende Häuser am Alenberg beim Großbrand, 28. Juli 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Am 28. Juli 1921 weht ein verhängnisvoller Südwestwind, der das Mitten im Städtchen ausgebrochene Feuer anfacht. Durch Funkenflug breitet sich das Feuer rasend schnell bis hinauf zum Alenberg aus. Die Häuser von Otto Ganter, Hermann Fehrenbach und Antonie Münzer überspringt es. Sie bleiben verschont. Aber die Häuser von Bürgermeister Adolf Kuster, von Schreinermeister August Limb, von Schreinermeister Leo Münzer sowie die beiden Häuser der Witwe Morath und von Landwirt Albert Jonner werden ein Raub der Flammen. 

Karl Bader, der Sohn des Feuerwehrkommandanten, erinnert sich 1962: »Das Wäldchen auf der Kuppe des Alenberges war damit auch in Gefahr gekommen, und hatte auch schon zu brennen begonnen, doch die Wehr von Bräunlingen bannte diese Gefahr des Verderbens.«

Das Foto entsteht in der Alenbergstraße, während das Feuer wütet. Feuerwehrmänner und Helfer sind zu erkennen. Insbesondere auf dem Alenberg ist die Wasserversorgung so schlecht, dass sie dem Feuer weitgehend hilflos gegenüber stehen. Zwei Männer haben ein Möbelstück vor den Flammen gerettet und tragen es über die Straße, um es in Sicherheit zu bringen.

Standort des Fotografen: 47.886157, 8.343366

Blick von der Maienlandstraße zum Alenberg nach dem Großbrand, 29. Juli 1921

Fotograf: E. Baumgartner, Freiburg / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Beim Großbrand am 28. Juli 1921 wurden in der Maienlandstraße das Anwesen von Landwirt Karl Honold (Maienlandstr. 2) und das kleine Molkereihäuschen ein Raub der Flammen. Karl Bader, der Sohn des damaligen Feuerwehrkommandanten erinnert sich 40 Jahre später: »In dieser Breite nahm das Feuer seinen Zug hinauf bis zum Alenbergwäldchen und zerstörte alles, was die Menschen in jahrelanger Arbeit schufen.«

Hinter dem Haus Honold und dem Molkereihäuschen sind die eingeäscherten Häuser Thoma und Benitz (Alenbergstr. 7-9) zu sehen. Auf dem Alenberg übersprang das Feuer die Häuser von Blechnermeister Otto Ganter (Alenbergstr. 14), Landwirt Hermann Fehrenbach (Alenbergstr. 13) und Antonie Münzer (Alenbergstr. 15). Es zerstörte aber weiter oben die Häuser von Bürgermeister Adolf Kuster, von Schreinermeister August Limb, von Schreinermeister Leo Münzer, von der Kriegerwitwe Rosina Morath und von Landwirt Albert Jonner.

Auf dem Foto sind die noch rauchenden Brandruinen am Tag danach zu sehen. Zwei Frauen mit Kinderwagen unterhalten sich auf der Maienlandstraße vor einer unheimlichen Kulisse.

Standort des Fotografen: 47.884462, 8.343312

Belegschaft des Sägewerk Benz, ca. 1920-1928

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Johanna und Walter Nägele zur Verfügung.

Spricht man über die Geschichte des Sägewerks Benz, dann läuft man allzu schnell Gefahr, nur über den Unternehmensgründer Josef Benz (1882-1932) und über die Geschichte des Werksanlagen, ihre Erbauung, ihre Zerstörung bei verschiedenen Bränden, ihren Wiederaufbau zu sprechen. Aus dem Blick geraten schnell, diejenigen Menschen, die das Sägewerk Benz mit ihrer täglichen Arbeit überhaupt erst möglich machten. Die Holzindustriewerke Josef Benz AG waren Arbeitsplatz für Hunderte von Menschen, deren Lebensunterhalt von diesem Werk abhing.

Vor dem Großbrand 1928 waren hier rund 350 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Etwa 100 von ihnen haben sich für dieses Gruppenfoto vor der Werkshalle versammelt. Vor ihnen verlaufen die Gleise der Werksbahn. Auf den Gleisen wurden Schmalspurloren geschoben, in denen Baumstämme nach dem ersten Gatterdurchlauf transportiert wurden, damit sie im zweiten Durchlauf erneut beschnitten werden konnten. Desweiteren benutzte man die Wagen um die fertigen Hölzer aus der Sägehalle zum Lagerplatz zu transportieren. Auf dem Dach der Werkshalle sind Verteilermasten für den elektrischen Strom zu erkennen. Darüber verlaufen Rohre der Absauganlage.

Standort des Fotografen: 47.883251, 8.339492

Prozession in der Maienlandstraße, Fronleichnam 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Es ist Fronleichnam oder »Herrgottstag«. Nach der heiligen Messe in der katholischen Pfarrkirche St. Michael, deren Kirchturm im Hintergrund zu sehen ist, schließt sich eine lange Prozession durch das Städtchen an. Der Stadtpfarrer trägt die Monstranz mit dem Allerheiligsten in einem Festzug unter Gebet und Gesang durch die Straßen. Die Monstranz wird dabei von einem »Himmel« genannten Stoffbaldachin beschirmt. Der Pfarrer wird von den Gläubigen begleitet. Vorneweg laufen Ministranten mit Fahnen, dahinter folgen die Erstkommunionkinder.

Schier endlos mutet die Prozession an, die vom Haus Egle (Maienlandstr. 8) bis weit hinter das Mailänder Tor reicht. In den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft waren Fronleichnamsprozessionen nur eingeschränkt möglich gewesen, weil die Stadtgemeinde der Kirchengemeinde immer wieder die Benutzung öffentlicher Straßen untersagt hatte. Auch die Anzahl der Gläubigen, die an der Prozession teilnahmen, war in der NS-Zeit zurück gegangen. In der Nachkriegszeit gab es nun eine Renaissance des Religiösen. Obwohl die katholische Kirche eine Mitschuld auf sich geladen  hatte, wurde sie von vielen als eine Institution angesehen, die moralisch unbeschädigt aus Diktatur, Krieg und Massenmord hervorgegangen war.

Auf dem Prozessionsweg sind mehrere Altäre aufgebaut; bei jeder Station wird ein Abschnitt aus dem Evangelium vorgetragen, es werden Fürbitten gesprochen und der sakramentale Segen in alle Himmelsrichtungen und über die Stadt erteilt. Auch in der Maienlandstraße steht traditionell einer der Altäre. Die Straße selbst ist geschmückt. Zwar sind auf dem Foto keine Fahnen und auch kein Blumenteppich zu sehen, aber beiderseits der Straße sind Birkenzweige in das Straßenpflaster gesteckt, sodass sich die Prozession durch junges Grün bewegt. Vorne rechts ist der Laufbrunnen vor dem Garten von Familie Kuster zu sehen, der in den 1960er Jahren entfernt wird. Er muss der Stadtwaage weichen.

Standort des Fotografen: 47.885416, 8.342254

Haus Heiler im Pfarrweg, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

1895 hatte der Landwirt und Schreiner Josef Viktor Heiler (1868-1947) das Anwesen im heutigen Pfarrweg von seinen Schwiegereltern Jakob und Judith Laiz übernommen. Verheiratet war er mit Franziska Heiler geb. Laiz (1868-1960). Die Bezeichnung Pfarrweg ist freilich jüngeren Datums und stammt erst aus den 1960er Jahren, als das katholische Pfarrhaus neu gebaut wurde. Als dieses Foto entsteht, wird das Haus Heiler noch der Seppenhofer Straße oder der »Härte« zugeordnet.

Das Anwesen besteht aus einem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung sowie einem angebautem Schopf mit Schweineställen. An der Dacheindeckung ist deutlich zu erkennen, dass das Gebäude ursprünglich niedriger war und später um ein Dachgeschoss aufgestockt wurde. Neben dem Haus befindet sich ein Misthaufen. Im Vordergrund des Bildes steht ein Strommast: Seit 1916 verfügt Löffingen über Elektrizität.

Standort des Fotografen: 47.881873, 8.344343

Katholisches Pfarrhaus in der Unteren Hauptstraße, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 24 ist mit  »Barockhaus am Ausgang nach Göschweiler« betitelt. Zu sehen ist das katholische Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10). Das Gebäude wurde unter Stadtpfarrer Johann Georg Eggstein 1788 im barocken Stil gebaut. Es diente bis zu seiner Zerstörung im Frühjahr 1945 als Wohnhaus des Pfarrers. 

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Wir wollen unsere leider kurze Besichtigung mit Erfreulicherem schließen, dessen es gerade in Löffingen noch genug gibt. […] Dazu gehören in erster Linie die beiden schönen Barockhäuser, die jeder Stadt eine Zierde wären, mit den doppelt abgewalmten Dächern am Bahnübergang nach Göschweiler.«

Standort des Fotografen: 47.882345, 8.342872

Oberer Rathausplatz mit Haus Nägele und Postamt, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 16 ist mit  »Oberer Platz, Haus Nr. 2 von 1739 und Postamt« betitelt. Zu sehen ist der Obere Rathausplatz mit dem früheren Fürstenbergischen Amtshaus, das in zwei Gebäudehälften unterteilt ist (Rathausplatz 2 und 3). 

Wingenroth beklagt zunächst den »Ladeneinbau« in der rechten Gebäudehälfte, der »das mit einer hübschen Freitreppe, Rundbogentür und Wappen gezierte Haus […] entstellt«. Dann fährt er mit den Worten fort: »Aber nicht nur der Laden ist zu beklagen, viel mehr noch das neben dem Haus stehende Postamt mit seinen ganz aus dem Rahmen der hier ortsüblichen Bauweise herausfallenden neogotisierenden Fenstern, Tür sowie der unerfreulichen Bemalung zwischen den oberen Fenstern. Indes ließe sich durch einen entsprechenden Anstrich manches mildern.« 

Standort des Fotografen: 47.883958, 8.344790

Blick zum Gasthaus »Lamm« und zur Kirche, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 8 ist mit  »Blick auf die Kirche« betitelt. Zu sehen sind die Häuser der Unteren Hauptstraße mit dem Warenhaus »zum Kasten«, dem Gasthaus »zum Lamm« und dem »alten Benzbau«. Im Hintergrund ragt der Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael empor. Vor der Kirche ist in der Hafnergasse ein leerer Platz zu sehen: Das Kaufhaus von Anton Schirmer (Kirchstr. 25) war 1916 abgebrannt und noch nicht wieder aufgebaut.

Standort des Fotografen: 47.883235, 8.343618

Neugebaute Villa in der Bonndorfer Straße, ca. 1925-1930

Stadtarchiv

Über die Bahnlinie hinweg fällt der Blick auf die neuerbaute Villa in der heutigen Bonndorfer Straße. Das Grundstück gehörte den Holzindustriewerken Josef Benz AG. In den 1920er Jahren wurde darauf diese Villa errichtet.

1979 kaufte der Arzt Dr. Utz Kraiss und seine Ehefrau Gudrun geb. Pfister Grundstück und Villa.

Standort des Fotografen: 47.880558, 8.345408

Haus Brunner in der Seppenhoferstraße, ca. 1960-1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Nach dem Großbrand von 1921 baute der Landwirt Johann Brunner (1885-1963) sein neues Anwesen mit Wohnbereich und Ökonomie in der Seppenhofer Straße.

Er war der Sohn von Anton Brunner (1846-1929) und dessen Ehefrau Agathe geb. Egle (1850-1908). Die Familie hatte zuvor am Rathausplatz gewohnt. Ihr Haus war bei dem verheerenden Brand vollkommen zerstört worden. Die Brunners entschieden sich, ihr Haus nicht an Ort und Stelle wiederaufzubauen. Stattdessen traten sie den Brandplatz an ihre Nachbarn ab, sodass auf den zusammengelegten Grundstücken der Neubau der Bäckerei und des Cafés Ritter errichtet werden konnte.

Standort des Fotografen: 47.880848, 8.345844

Haus Benz in der Oberen Hauptstraße, ca. 1929/30

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bärbel Rendina geb. Benz zur Verfügung.

Der Landwirt Otto Benz (1882-1940) hatte mit seiner Familie zunächst »Beim Schlachthaus« in der Bittengasse gewohnt. Beim Großbrand 1929 wurde das Haus ein Raub der Flammen. Daraufhin entschlossen sich er und seine Ehefrau Ida geb. Guth (1875-1953), verwitwete Bader, aus dem Altstadtring wegzuziehen. Sie kauften ein Grundstück in der Oberen Hauptstraße und errichteten darauf ein einstöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung.  

Auf dem Foto ist der Neubau noch nicht verputzt. Zwei Frauen stehen in der Haustür. Vor der Hausmauer stehen vier Kinder und aus dem Fenster schauen zwei weitere hinaus. Insgesamt acht Kinder hatte das Ehepaar Benz. Vor dem Haus steht ein Strommast.

Standort des Fotografen: 47.884711, 8.348221