Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Max Huber zur Verfügung.
Die Frau mit Schürze, die mit einem Kind vor der Haustür ihres Hauses in der Oberen Hauptstraße steht, ist vermutlich Luise Faller geb. Bader (1856-1939). Die Hausnummer 216 ist am Türsturz zu entziffern. Eine steinerne Treppe führt zum Eingang hinauf. Luise Faller ist mit dem Landwirt und Bäcker Alois Faller (1857-1939) verheiratet. Er betreibt hier bis 1912 neben der Landwirtschaft eine Bäckerei, weshalb das Haus den Hausnamen »Sattlerbecke« trägt.
Das Haus ist zweistöckig, was aber von der Oberen Hauptstraße nicht zu erkennen ist. Dazu muss man um die Ecke gehen und sich die Rückseite des Hauses in der Bittengasse anschauen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Koch zur Verfügung.
Viele Jahrzehnte war dieses zweistöckige Haus in der Oberen Hauptstraße mit Scheuer und Stallung im Besitz der Familie Fechtig. Bereits um die Jahrhundertwende war der Zimmermann Johann Fechtig (1869-1943) als Eigentümer eingetragen. Fechtig war in erster Ehe mit Maria geb. Mogel (1869-1928) verheiratet. Mit ihr bekam er einen Sohn Karl, der 1917 als Soldat im Ersten Weltkrieg fiel. 1928 ereilte ihn ein weiterer Schicksalsschlag, als seine Frau im Alter von 60 Jahren starb. Der Witwer verheiratete sich erneut und gab der 25 Jahren jüngeren Maria geb. Vogt (1895-?) das Ja-Wort. Das Paar bekam eine Tochter, die ebenfalls den Namen Maria (1931-1962) erhielt. Sie starb bereits in jungen Jahren im Alter von nur 31 Jahren. Viele Jahre bewohnte die Witwe Maria Fechtig das Anwesen alleine.
1970 erwarb es der Tapeziermeister Karl Koch (geb. 1935). Zu diesem Zeitpunkt entstand diese Fotografie des renovierungsbedürftigen Hauses. Koch entschied sich für den Abbruch. Er ersetzte das Haus durch einen Neubau mit entsprechenden Räumlichkeiten für sein Spielwarengeschäft.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.
An Fronleichnam ist vor dem Gasthaus »Linde« ein Stationenaltar aufgebaut. Eine Girlande schmückt die Fassade des Gasthauses. Ein paar Nadelbäume sind in das Straßenpflaster gesteckt, um den Altar einzurahmen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.
»Ernst Meßmer« ist über dem Türsturz des Eingangs geschrieben. Darunter stehen die Wirtsleute Ernst Meßmer (1869-1943) und Josephine geb. Benitz (1867-1932). Der Gast- und Landwirt Ernst Meßmer hatte das Gasthaus »Linde« von seinen Eltern Karl und Franziska Meßmer übernommen. 1895 hatten er und seine Frau sich das Ja-Wort gegeben. Neun Kinder hatten die beiden bekommen, davon starben acht noch zu Lebzeiten des Vaters.
1927 übernimmt der Sohn Ernst Meßmer jr. (1897-1950) die Gast- und Landwirtschaft. Der Ökonomiebereich in der rechten Gebäudehälfte ist nicht zu übersehen.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.
An der Einmündung von Alenbergstraße und Rötengasse steht eine dreiköpfige Personengruppe. Die Straße ist noch nicht asphaltiert, sondern besteht nur aus Schotter. Im Hintergrund sind die Häuser von Schuhmacher Julius Zürcher (1873-1955) und von Landwirt Konstantin Ganter (1852-1931) zu sehen. Das Haus Zürcher war beim Großbrand 1921 abgebrannt und danach als zweistöckiges Wohnhaus mit kleiner Ökonomie wieder aufgebaut worden. Das Haus Ganter war beim Großbrand 1921 verschont geblieben und kein Raub der Flammen geworden.
V.l.n.r.: 1 Maria Heizmann (verh. Armbruster, 1911-?), 2 Josef Armbruster, 3 Leopoldine Geisinger (1901-1989)
Leopoldine Geisinger lebt bis zu ihrem Tod 1989 im Nachbarhaus Alenbergstraße 6.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Benz zur Verfügung.
Eine Kriegerwitwe und sechs Halbwaisen sind auf diesem Foto zu sehen. Auf dem Bild fehlt der Ehemann und Familienvater Karl Benz (1875-1916). Er starb am 29. März 1916 im Lazarett in Freiburg im Alter von nur 41 Jahren. Seine Ehefrau Anna geb. Bader (1870-1951) hatte er 1896 geheiratet. Gemeinsam bekamen sie sechs Kinder, allesamt Töchter: Elisabeth (*1897), Agathe (*1899), Maria (*1902), Theresia (*1903), Josefa (*1905) und Anna (*1906). Die jüngste Tochter ist gerade einmal neun Jahre alt, als ihr Vater stirbt. Jetzt muss die Familie ohne ihn zurecht kommen und die Landwirtschaft betreiben.
Im Hintergrund ist das im Jahr 1900 erbaute Anwesen mit dem Wohnbereich rechts und dem Ökonomieteil links zu sehen. Spalierbäume wachsen an der Fassade. Angrenzend ist ein großer Garten zu erkennen, der durch einen Lattenzaun eingehegt wird.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Familie Laufer zur Verfügung.
Eine Hochzeitsgesellschaft hat sich vor dem Gasthaus »Pilgerhof« versammelt. Vorne in der Mitte stehen der Bräutigam Erich Adrion (1926-2001), der Gipsermeister von Beruf und unter dem Spitznamen »Drilli« bekannt ist, und die Braut Martha geb. Fehrenbach (1928-2019). Das Ehepaar Adrion wohnt auf dem Alenberg.
1.Reihe, links, sitzend, v.l.n.r.: 1 Karolina Vogelbacher (geb. Fehrenbach) (1906-1993), 2 Karl Fehrenbach, 3 Zimmermeister Eugen Fehrenbach, 4 Franziska Fehrenbach (geb. Bieler) 1.Reihe, rechts, sitzend, v.l.n.r.: 1 Rosa Adrion (geb. Berger, 1898-1973), 2 Fritz Adrion (1897-1971), 3 Ernst Laufer, 4 ??? Binder (Seppenhofen) 2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Ida Hutzler, 2 Klara Zepf (geb. Fehrenbach, 1902-?), 3 Luise Binder (geb. Fehrenbach), 4 Josefine Schelling (geb. Fehrenbach), 5 Katharina Hofstetter (geb. Bieler), 6 Brautjungfer Olga Fehrenbach (verh. Streit), 7 Braut Martha Adrion (geb. Fehrenbach), 8 Bräutigam Erich Adrion, 9 Brautjungfer Genoveva Adrion, 10 Anna Laufer (geb. Berger), 11 Rosa Heiler (geb. Adrion), 12 Irma Adrion (geb. Schmid), 13 Arno Adrion, 14 Maria Schäfer (geb. Berger) 3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Isolde Steimer, 2 Ulrich Fehrenbach (geb. 1935), 3 Egon Steimer, 4 Erika Hofstetter, 5 Berthold Fehrenbach (geb. 1937), 6 Cäcilia Limberger (Bad Dürrheim), 7 Eugen Fehrenbach, 8 Inge Bierle (Neuenburg), 9 Edgar Adrion (geb. 1950), 10 Ernst Heiler, 11 Margret Adrion (1926-2021), 12 Fritz Adrion jr. (1920-2004)
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Maria Göpper zur Verfügung.
Unter den Klängen des Narrenmarsches zieht die Stadtmusik vom Maienland in Richtung Städtchen. Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Traditionell sammeln sich die Stadtmusik, die Laternenbrüder und die 20-Jährigen mit ihrem Narrenbaum beim Gasthaus »Pilgerhof«, um gemeinsam zum Rathausplatz zu marschieren.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Josef Hoitz zur Verfügung.
Vor dem Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) ist reges Treiben. Ein Ochsengespann hält vor dem Gasthaus, auf dem Wagen sitzen eine Frau und zwei Kinder, während die Tiere von einer Frau am Zügel geführt werden. Ein Mann steht daneben, offenbar bereit, Hand anzulegen. Im Hintergrund rollt ein weiteres Fuhrwerk durch die Straße.
»Kaffee Gasthaus zum Pilgerhof« ist in großen Lettern an der Fassade zu lesen. Betrieben wird es von Gast- und Landwirt Otto Vogel (1871-1940) und seiner Ehefrau Rosa Vogel (geb. Faller, 1870-1934). Sie bewirten hier nicht nur Einheimische, sondern auch Wallfahrer*innen, die zum Witterschneekreuz pilgern und im Anschluss Einkehr halten.
Die Aufnahme zeigt zugleich ein Stück Infrastruktur der Maienlandstraße: Die Stromleitungen, die quer über die Straße gespannt sind, versorgen die Häuser seit kurzem mit elektrischem Licht.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.
Ein Sommertag in der Maienlandstraße: Vor dem Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) sitzen fünf Frauen an einem kleinen Tischchen, genießen die Sonne und plaudern miteinander. Ein Fahrrad lehnt griffbereit an der Wand. Ein Junge läuft mit seinem Schubkarren die Straße entlang – viel Verkehr hat er nicht zu fürchten, denn Autos sind hier eine Seltenheit. Über die Straße spannt sich ein Stromkabel, an dem eine Lampe hängt: Ein sichtbares Zeichen, dass die Maienlandstraße bereits elektrifiziert ist.
An der Fassade des Hauses prangt ein großes Emailleschild: »Kaffee & Gasthaus zum Pilgerhof«. Geführt wird der »Pilgerhof« von Gast- und Landwirt Otto Vogel (1871-1940) und seiner Ehefrau Rosa Vogel (geb. Faller, 1870-1934). In der linken Gebäudehälfte befindet sich der Ökonomiebereich. Direkt nebenan befindet sich ein weiteres Gasthaus: der »Witterschnee« (Maienlandstr. 26). Hier bewirten Robert Rosenstiel (1873-1932) und seine Ehefrau Maria Rosenstiel (geb. Selb, 1879-1959) ihre Gäste. Sowohl der »Pilgerhof« als auch der »Witterschnee« gehören zur Infrastruktur, die das Wallfahrtswesen zum Witterschneekreuz mit sich bringt. Auch Pilger*innen kehren hier ein, bevor sie sich auf den Heimweg machen.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.
Vor einer Haustür steht Luise Heizmann geb. Schreiber auf einer Treppe. Sie hält ihren Sohn Eugen Heizmann (1913-1916) auf dem Arm, der im Alter von 2 1/2 Jahren starb. Vor ihr stehen ihre beiden Kinder Adolf Heizmann (1909-1960) und Maria Heizmann (?-?).
Die Hausnummer über der Tür ist die »194«. Familie Heizmann wohnt im Maienland. Aber auf diesem Foto stehen die vier Personen nicht vor der eigenen Haustür. Vermutlich stehen sie vor dem Haus von Karl Meßmer (Obere Hauptstr. 29).
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Maria Hall zur Verfügung.
Der Verputz und die Farbe bröckeln, aber noch ist die Inschrift auf der Hausfassade deutlich zu lesen: »Grabsteingeschäft Adolf Hall«. Der Steinhauer Adolf Hall (1874-1926) betrieb in seinem Haus in der Maienlandstr. 20 bis zu seinem Tod 1926 eine Steinhauerwerkstatt. Jetzt wohnt darin seine Witwe Josefine Hall (geb. Winterhalder, 1875-1961), die aus Schwärzenbach stammt.
Wer weiß, wer die junge Frau im Mantel ist, die vor dem Haus steht?