Ausflug des Kirchenchors, 1929

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Beate und Franz Hofmeier zur Verfügung.

Obstbäume in voller Blüte säumen die Straße. Im Hintergrund ist eine hügelige Landschaft zu sehen, die bewaldet ist und eine malerische Kulisse bietet. Ein zweistöckiges Haus mit hellem Putz und dunkel abgesetzten Fensterläden strahlt ländliche Idylle aus. Vorne stehen drei offene Omnibusse. Ihre Seiten tragen eine Aufschrift, die auf den Betreiber der Fahrzeuge hinweist. Die Fahrgäste im ersten Wagen – überwiegend Damen mit weißen Hüten – stehen dicht gedrängt. Ihre fröhlichen Gesichter deuten auf ein besonderes Erlebnis hin, das sicher lange in Erinnerung bleibt. Einige Männer in Anzügen stehen stolz neben den Fahrzeugen.

Dieses stimmungsvolle Foto zeigt den Kirchenchor auf einem Ausflug im Jahr 1929 – eine Reise voller Gemeinschaft und Freude. Im Protokollbuch des Kirchenchores jener Zeit heißt es: »Alle Jahre im Laufe des Sommers wurde ein größerer Ausflug gemacht per Eisenbahn oder im Höhenauto wie z. B. nach Konstanz, Schaffhausen, Friedrichshafen, Singen, ja sogar nach Baden-Baden und Zürich. Die Mittel hierzu wurden aufgebracht teils von der Stadtgemeinde und vom Pfarramt. Auch war ein Vermächtnis da mit Mark 1.500.- von dem im Jahre 1901 verstorbenen Herrn Josef Eggert, Inhaber von der Weinhandlung Hogg. Die Zinsen aus diesem Kapital wurden jedesmal zum Ausfluge verwendet.«

Weiß jemand zufällig, wo die Busse stehen?

Standort des Fotografen: evtl. Aachquelle

Seifenkisten vor dem Gasthaus »Linde«, August 1986

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Städtchen steht ganz im Zeichen des Städtlefestes, das vom 2. bis 4. August 1986 veranstaltet wird. Am Sonntag wird ein Seifenkistenrennen ausgetragen, das vom Automobilclub veranstaltet wird. Es ist nicht einfach nur irgendein Seifenkistenrennen, sondern die dritte Deutsche Meisterschaft im Seifenkistenrennen in der Formel X und und SK-X. In den Vorjahren fand das Event in West-Berlin und in Duisburg statt. Und jetzt in Löffingen! Teilnehmen können Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren. Bevor sie an den Start gehen, werden die Fahrzeuge einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Gecheckt werden die Bremsen, die Karosserie, die Lenkung und das Gewicht.

Hier sieht man einige Fahrer, die vor dem Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) ihre Startposition bezogen haben. Etwa 3.000 Zuschauer*innen säumen die Wegstrecke und beobachten das Rennen.

Standort des Fotografen: 47.884419, 8.346502

Fronleichnamsaltar beim Gasthaus »Linde«, ca. 1960

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christoph Müller und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Beim Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) ist ein prachtvoll geschmückter Fronleichnamsaltar aufgebaut. Der Altar ist kunstvoll gestaltet und von Blumenarrangements umgeben. Besonders beeindruckend ist der Blumenteppich im Vordergrund, der das letzte Abendmahl Jesu detailreich darstellt. Die verschiedenen Farben und Muster aus Blütenblättern bilden ein wahres Kunstwerk.

Am rechten Bildrand erkennt man das Gasthaus »Linde«, das mit einer Kirchenfahne geschmückt ist. Bäume, rahmen den Altar ein. Ein Kastanienbaum steht in voller Blüte. Fronleichnam ist ein religiöser Feiertag. Darüber hinaus ist es aber auch ein gesellschaftliches Ereignis, schließlich stellen die katholischen Einwohner*innen in den 1960er Jahren noch die überragende Mehrheit der Bevölkerung.

Standort des Fotografen: 47.884355, 8.346859

Familie Egle in der Talstraße, ca. 1935

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Famlie Booz-Stuff zur Verfügung.

Familie Egle hat sich neben ihrem Anwesen (Talstr. 3) versammelt. Man sitzt in Arbeitskleidung auf einem Karren, der für die Landwirtschaft genutzt wird. Die Frauen tragen Schürzen und Kopftücher. Das Wohn- und Ökonomiegebäude von Familie Egle ist auf dem Foto nicht zu sehen.

Am linken Bildrand sieht man stattdessen das Nachbarhaus (Talstr. 1), das 1938 der Schotterwerksbesitzer Franz Bader kauft. Das Haus wurde an der Stelle seines Vorgängergebäudes errichtet, das bei einem Brand am 21. August 1929 zerstört worden war. Der Neubau ist noch unverputzt.

Im Hintergrund ist das Dach vom Haus Bader (Obere Hauptstr. 17) zu sehen, dem Elternhaus von Franz Bader.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 [Katharina Egle (geb. Trenkle, 1870-1952)]

1938 übernehmen der Landwirt Anton Rappenger (1905-?) und dessen Ehefrau Luise Rappenegger (geb. Heizmann, 1902-?) das Egle’sche Anwesen. Oder ist es nicht Familie Egle, die auf dem Foto zu sehen ist, sondern Familie Rappenegger? Dann könnte einer der Jungen im Hintergrund Johann Rappenegger (1929-2017) sein.

Standort des Fotografen: 47.884511, 8.349439

Eisentür in der Priestersakristei der Pfarrkirche, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Diese Tür bekommt nicht jeder zu sehen. Denn normalerweise halten sich in der Priestersakristei nur der Stadtpfarrer und die Vikare auf, der Meßmer und vielleicht noch ein paar Ministrant*innen, wobei diese sich eigentlich in der angrenzenden Ministrantensakristei aufhalten. Die schmiedeeiserne Tür lässt erahnen, dass es ein besonderer Raum ist, der gegen den Zutritt von Unbefugten besonders gut gesichert wird.

Die Sakristei ist ein Nebenraum, in dem sich die Priester auf den Gottesdienst vorbereiten und einkleiden. Darin werden auch litugrische Geräte aufbewahrt, die für den Gottesdienst benötigt werden, wie Kelche, Hostienschalen, Leuchter, Bibel, Hostien, Messwein und Kerzen. Auf dem Foto ist ein Weihrauchfass zu sehen, das links an einer Schranktür hängt.

Mit der Sakristei der katholischen Pfarrkirche St. Michael hat es darüber hinaus noch eine besondere Bewandtnis: Ihre Mauern bildeten einst das Erdgeschoss des mittelalterlichen Turmes von 1342. Dieser Kirchturm wurde 1845 bis auf seinen Sockel abgetragen und 1857 an der Südseite des Kirchenschiffes neu erbaut. Nur die Mauern der Sakristei blieben erhalten.

Standort des Fotografen: 47.882443, 8.344568

Narrengruppe auf der Fasnachtsbühne, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Eine Narrengruppe hat sich auf der schneebedeckten Fasnachtsbühne auf dem oberen Rathausplatz versammelt. Links stehen zwei uniformierte Mitglieder der Narrenpolizei, während sich rechts eine bunt kostümierte Gruppe präsentiert. Männer in orientalischen Gewändern, Sonnenbrillen und mit Fächern symbolisieren die ölreichen Staaten, eine Person in buntem Hawaiihemd und Sombrero und ein Cowboy ergänzen das Ensemble und stellen wohl die westlichen Staaten dar.

Das Motto dieser Fasnacht lautete »Närrisch kritisch« und die Narren nehmen die gegenwärtige Ölkrise aufs Korn. Diese Krise sorgt in den 1970er Jahren für autofreie Sonntage, steigende Preise und weltweite Diskussionen über die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Gruppe greift das Thema auf, indem sie humorvoll die Rolle der erdölproduzierenden Länder und die westliche Abhängigkeit vom Öl darstellt.

Die Narren sind die »Dilldappen«, eine Stammtischrunde, die im Gasthaus »Sonne« zusammenkommt. Sie treten alljährlich am »Fasnet Mändig« in Erscheinung und haben sogar eine eigene Fahne, die sie mit sich führen.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Narrenpolizist Christian Winter, 3 ??? (verdeckt), 4 Franz Bader (1901-1986), 5 ???, 6 Fritz Frei (Seppenhofen), 7 ???, 8 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Klaus Allinger, 2 Wilhelm Jonner, 3 Erich Adrion (verdeckt, 1926-2001), Heinrich Frei (Reiselfingen)

Im Hintergrund ist Erich Riedlinger zu sehen.

Zu den »Dilldappen« gehören in alphabetischer Reihenfolge: Erich Adrion, Klaus Allinger, Franz Bader, Ernst Frei, Fritz Frei, [Hubert Fuß ?], Kurt Hattler, Hans Heckle, Wilhelm Jonner, Karl Koch sen., Fritz Löscher, Walter Maier, Hans Müller, Leonard Vergut, Jakob Zahn

Im Hintergrund sind links das Gasthaus »Löwe« (Rathausplatz 11) und rechts die neu erbaute und noch nicht verputzte Volksbank (Rathausplatz 10) zu sehen. Dazwischen kann man einen Blick auf das Haus Schelling (Kirchstr. 13) werfen. Zu erkennen sind aber nur das Dach und die Dachgaube.

Standort des Fotografen: 47.883955, 8.344831

Familie Benitz auf einer Treppe, ca. 1930

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Klaus Eggert zur Verfügung.

Familie Benitz hat sich auf vor einem Haus versammelt. Damit alle auf dem Gruppenfoto zu sehen sind, stellt man sich vor und auf der steinernen Außentreppe auf. Die Männer tragen formelle Anzüge, Krawatten und teils Taschenuhren, die Frauen überwiegend dunkle Kleider. Das junge Mädchen im Vordergrund trägt ein Kleid mit einer Blume am Revers. Insgesamt 16 Personen sind zu sehen.

Das Foto wird anlässlich eines besonderen Ereignisses aufgenommen, etwa einer Feier oder eines Familientreffens. Paul Benitz und Josefine Benitz (geb. Klaus), die oben auf der Treppe in der Mitte stehen, heiraten am 8. Juni 1931. Vielleicht entsteht das Bild anlässlich ihrer Verlobung?

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Joseph Benitz (1897-1981), 2 ???, 3 Emma Klaus (verh. Eggert, 1918-1950), 4 ???, 5 ???, 6 Albert Benitz (1905-1996)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Anna Benitz (geb. Glunk, 1870-1959), 3 ???, 4 Maria Benitz (1911-?), 5 Josefine Benitz (geb. Klaus, 1903-1991), 6 Paul Benitz (1899-1979), 7 ???, 8 ???, 9 ???
3.Reihe: 1 ???

Es gibt ein weiteres Foto (ID: 58590): Die Laternenbrüder stehen ca. 1930 auf derselben Treppe.

Standort des Fotografen: ???

Waldarbeiter mit Pferden bei der Stierhütte, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Gruppe von Waldarbeitern steht vor der »Stierhütte« im Stadtwald. Ihnen zu Füßen liegt ein mächtiger Baumstamm, der von kräftigen Arbeitspferden transportiert wurde – den unermüdlichen Helfern der Forstwirtschaft.

Die Männer, mit Arbeitskleidung und Hüten ausgestattet, blicken stolz in die Kamera. Die Pferde spiegeln die zentrale Rolle wider, die sie in der Waldarbeit spielen. Mit ihnen werden die schweren Baumstämme aus dem Wald gezogen, eine Aufgabe, die trotz der tierischen Unterstützung immense Anstrengung erfordert. Die Hütte im Hintergrund dient als wichtiger Stützpunkt: Hier werden Werkzeuge aufbewahrt, Pausen eingelegt und oft auch Schutz vor dem Wetter gesucht.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???

Standort des Fotografen: 47.927734, 8.319497

Räumfahrzeug beim Streusalzlager in der Kesselstraße, 1995

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Gerhard Pfeifer zur Verfügung.

Auf dem Gelände des früheren Sägewerks Benz hat ein orangefarbener Schneepflug geparkt, um am Salzsilo beladen zu werden. Das Salzlager dient als zentrale Anlaufstelle für die Fahrzeuge des Bauhofs, die während der Wintermonate die Straßen von Schnee und Eis befreien. Für die Mitarbeiter des Bauhofs heißt es im Winter, früh aufstehen!

Das Räumfahrzeug ist mit einem Schneepflug und einer Streuvorrichtung ausgestattet. Der Salzsilo mit seiner charakteristischen Konstruktion ermöglicht eine schnelle und effiziente Befüllung des Fahrzeuges. Das Foto dokumentiert nicht nur die harte Arbeit des Winterdienstes, sondern auch die Nachnutzung des ehemaligen Industrieareals.

Standort des Fotografen: 47.883555, 8.339596

Familie Rosenstiel mit Stofftieren vor ihrem Haus in der Oberen Hauptstraße, 1954

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Familie Rosenstiel ist vor ihrem Haus in der Oberen Hauptstraße versammelt. Sie lässt sich mit einer Vielzahl von Stofftieren fotografieren – darunter Bären und sogar Giraffen. Es handelt sich um Geschenke, die Fritz [Seilnacht?] an Losbuden erwarb und zu Festen aller Art schenkte. Die Stofftiere sind offenbar nicht nur für Kinder ein Highlight, sondern bringen auch Erwachsenen Freude.

Ein Mann in einem Hemd mit Weste sitzt auf den Treppenstufen, die zur Haustür hinaufführen. Er hält gleich zwei Stofftiere auf seinem Schoß. Neben der Stalltür sitzen ein Mann und zwei Frauen. Auch sie halten Stofftiere in den Händen. Ganz rechts hockt ein weiterer Mann in einem Anzug, Hemd und Krawatte. In der einen Hand hält er lässig eine Zigarette, während er auf seinem Schoß eine Puppe sitzen hat.

Und noch ein Familienmitglied ist auf dem Foto zu entdecken: Ganz rechts liegt ein Hund entspannt am Boden und beobachtet stumm die Szene. Er versteht nicht den Rummel um die Stofftiere.

Wer erkennt die Familienmitglieder?
V.l.n.r.: 1 Robert Rosenstiel (1900-?), 2 ???, 3 ???, 4 Lina Rosenstiel (geb. Winterhalder, 1901-?), 5 Franz Rosenstiel (1927-2006), 6 Hund Asta

Standort des Fotografen: 47.885242, 8.352717