Rathausplatz mit viel Schnee, 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hoch türmen sich die Schneeberge auf dem Rathausplatz. Die Kunden und Kundinnen, die beim »Blumen-Vierlinger« (Rathauspatz 9), im Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8), im Schuhgeschäft Schmid (Rathausplatz 7) oder im »Mode-Straetker« (Rathausplatz 6) einkaufen möchten, müssen sich ihren Weg bahnen.

Auf auf den Dächern liegt die weiße Pracht. Die Werbeschilder am Haus Willmann sind ebenfalls zugeschneit. »Papierwaren« und »Fotos« ist auf ihnen zu lesen. Die übrigen Werbeschilder informieren, welche Zeitungen und Illustrierten in dem Geschäft zum Verkauf angeboten werden.

Am Ende der Häuserzeile ist das Gasthaus »Adler« zu sehen und dahinter die »Adler«-Scheune, die im Frühjahr 1980 abgerissen wird.

Standort des Fotografen: 47.883802, 8.344654

Haus Götz in der Demetriusstraße, 1976

Stadtarchiv

»Elektro Götz« steht in geschwungener Schrift an der Fassade. Die Leuchtreklame ist über dem Schaufenster angebracht, in dem die Elektrogeräte präsentiert werden. Davor parken zwei Autos.

Das Haus Götz wurde nach dem Großbrand 1907 erbaut. Ursprünglich war der Stadtring an dieser Stelle geschlossen, beim Wiederaufbau wurde links neben dem Haus aber ein Durchbruch geschaffen, der zur Ringstraße führt. Seit 1931 ist das Haus im Familienbesitz: Der aus Göschweiler stammende Elektromeister Karl Götz (1892-1954) und seine Ehefrau Johanna geb. Mühlich (1897-?) erwarben es 1931.

1958 übernahmen das Geschäft Karl Götz jun. (1934-2018) und seine Ehefrau Rosa (geb 1933). An das Geschäft ist eine Reparatur-Werkstatt für Radio- und Fernsehgeräte angeschlossen. Bis 2009 führt »d’Götze Karle« den Handwerksbetrieb. Er wird mit dem diamantenen Meisterbrief ausgezeichnet.

Standort des Fotografen: 47.884301, 8.344616

Klassentreffen des Jahrgangs 1905/06, ca. 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Alle paar Jahr treffen sich die Angehörigen des Jahrgangs 1905/06 zum Klassentreffen. 18 Personen nehmen in diesem Jahr daran teil! Natürlich darf das obligatorische Gruppenfoto nicht fehlen.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Mathilde Schmitt, Josefine Waibel, Paul Straub, Rupert Hepting (1905-1990), ??? Thoma
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Albert Benitz (1905-1996), ???, Luise Urban (geb. Beha), Otto Schweizer (1906-?), Elise Göpper, ???
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: ???, Franz Zepf, Maria Frei (geb. Schreiber), ???, ???, ???, Franz Vogelbacher

Standort des Fotografen: ???

Haus Willmann in der Unteren Hauptstraße, 1976

Stadtarchiv

Vom »Uhren-Maier« (Untere Hauptstr. 3) aus fällt der Blick auf das gegenüberliegende Haus Willmann (Untere Hauptstr. 6). Am oberen Bildrand ist die Markise vom Uhrengeschäft zu erkennen, die mit Glühbirnen dekoriert ist. Schon in zweiter Generation wird im Haus Willmann eine Bäckerei betrieben: »Bäckerei Conditorei Willmann« steht in Großbuchstaben über dem Schaufenster. Bäckermeister Wilhelm Willmann (1910-1999) betreibt sie zusammen mit seiner Ehefrau Maria Willmann (geb. Straub, 1911-2001), die sie von ihren Eltern übernommen hatte.

Ein schmiedeeisernes Schild mit einer goldenen Brezel hängt links neben der Schaufensterfront. Darunter ist ein Kaugummiautomat angebracht, das Highlight für die Kinder, wenn sie durch die Untere Hauptstraße gehen und ihr Taschengeld investieren wollen. Dort wo früher das Scheunentor war, befindet sich heute ein zweites kleines Schaufenster und davor eine Sitzbank, die zum Verweilen einlädt.

Standort des Fotografen: 47.883403, 8.343896

Einschulung der Erstklässler auf dem Schulhof, 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch ist die Einschulung kein Ereignis, an dem die ganze Familie teilnimmt. Die Erstklässler*innen des Jahrgangs 1963/64 werden stattdessen nur von ihren Müttern begleitet, während die Väter arbeiten bzw. zu Hause sind. Auf dem Schulhof stehen die ABC-Schützen mit ihren bunten Schultüten, hinter ihnen ihre Mütter. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Kinder, v.l.n.r.: Manuela Hopp, ???, Klaus Küßner, Barbara Bernauer (1963-2009), Karl-Heinz Maier, Hannelore Egle, ???, Ulrike Glunk, ???, Axel Fehrenbach, ???, Karin Sibold, Uwe Dominke (1963-2018), Egon von der Heyd, ???, Michael Fritsche, Thomas Vogelbacher, Iris Maier, Ulrike Heizmann, Wolfgang Hörig, Evi Eggert, Renate Hepting, Rudolf Nägele
Erwachsene, v.l.n.r.: ???, Doris Küßner (1945-2021), Hilda Bernauer (1944-2019), Margarete Maier (geb. Müller), Melitta Fehrenbach, Albertine Glunk, Erika Fritsche (verdeckt), Emma Mariani (1940-2019), Friedegard Sibold geb. Faller, Traudel Scherer, Waltraud Dominke, Erika Fehrenbach (halb verdeckt), Gisela von der Heyd (1940-2008), ???, ???, Hedwig Maier, Anna Vogelbacher, Anneliese Heizmann (geb. Mayer), Hilda Hörig, Rosa Eggert (1924-2003), Hedwig Hepting (1932-2020), Emilie Nägele (1935-2009)

Im Hintergrund fällt der Blick in Richtung Städtchen. Ins Auge sticht der rauchende Schornstein des Sägewerk Benz. Zwei Jahre später stellt die Firma ihren Betrieb ein und damit ist der rauchende Schornstein Geschichte. Ganz aus dem Stadtbild verschwindet er 1984, als er gesprengt wird.

Standort des Fotografen: 47.882230, 8.347914

Ehrungen bei der Feuerwehr, ca. 1972-1978

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.

Die Freiwillige Feuerwehr ehrt Mitglieder für ihren langjährigen aktiven und pflichttreuen Dienst. Stolz tragen die Männer auf ihrer linken Brustseite das Ehrenzeichen, mit dem sie soeben ausgezeichnet wurden: Das 1956 gestiftete Feuerwehr-Ehrenzeichen. Es hat die Form eines Templerkreuzes und weist je vier Flammen auf den Kreuzbalken auf. In der Mitte des Flammenkreuzes befindet sich das Landeswappen von Baden-Württemberg. Wappen und Kreuz werden eingefasst von einem Ring mit der Umschrift »Für Verdienste im Feuerschutz«.

Kommandant Josef Heiler III, der von 1971 bis 1981 amtiert, zeichnet die Feuerwehrmänner in Gegenwart von Kreisbrandmeister Siegfried Waldvogel aus. Die Ehrung findet im Gasthaus »Linde« statt.

V.l.n.r.: Kreisbrandmeister Siegfried Waldvogel, Walter Selb, Klaus Allinger, Oswald Laufer, Fritz Strobel (1906-1997), Heinrich Kopp (1930-2015), Anton Geisinger (1911-1978), Kommandant Josef Heiler III

Standort des Fotografen: 47.884289, 8.346566

Abschlussklasse der Realschule mit Rektor Leber und Lehrerin Berberich, 1973

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Susanne Obergfell zur Verfügung.

Seit dem 1. Dezember 1966 gibt es in Löffingen eine Realschule, aber erst am 26. August 1974 kann das neu erbaute Realschulgebäude bezogen werden. Die Zehntklässler*innen, die 1973 nach dem Bestehen ihrer »Mittleren Reife« aus der Schule entlassen werden, sind daher im Treppenhaus des alten Schulgebäudes für eine kleine Entlassfeier zusammengekommen. Günter Leber, der seit der Pensionierung von Siegfried Dieterle (1915-1992) kommissarischer Schulleiter ist, verabschiedet die Klasse. Neben ihm steht die Lehrerin Eva Berberich, die von 1971 bis 1975 in Löffingen unterrichtet.

V.l.n.r.: Angela Bank, Marion Isele (1957-1990), Hilde Binder, Claudia Frei, Sonja Liebermann, Beate Laufer, Cornelia Bürklin, Susanne Obergfell, Lothar Baader, Josef Nickel, Heinrich Schmid, Dieter Kramer, Klaus Walz (verdeckt), Rektor Günter Leber, Karl-Heinz Götz, Wolfram Itlekofer, Lehrerin Eva Berberich

Auf dem Foto fehlt Hans-Dieter Schirmer, der ebenfalls zum Jahrgang 1957 gehört.

Standort des Fotografen: 47.882403, 8.347944

Einschulung der Erstklässler, 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist wohl kaum der gesamte Jahrgang, der hier am Tag seiner Einschulung auf den Treppenstufen vor der Festhalle versammelt ist. Zehn Kinder stehen mit ihren gut gefüllten Schultüten und ihren neuen Schulranzen da und lächeln in die Kamera des Fotografen. Es sind die Erstklässler*innen aus Reiselfingen, die hier gesondert fotografiert werden!

1.Reihe, v.l.n.r.: Michaela Gottwalt (verh. Fesenmeier), Regina Engesser (verh. Riedlinger), Bettina Werne (verh. Happle), Marina Vogt (verh. Kaltenbrunn)
2.Reihe, v.l.n.r.: Sabine Frey, Markus Bölle (geb. 1969)
3.Reihe, v.l.n.r.: Ralf Gantner, Thomas Frei, Wolfgang Frei, Udo Mayer

Standort des Fotografen: 47.882315, 8.347824

3 Fotos: Närrische Frauengruppe im Gasthaus »Ganterbräu«, Fasnacht 1979

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die eigentliche »Wieberfasnet« findet traditionell im Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) statt. Aber diese Närrinnen haben ihr Domizil im Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4) gefunden. Wenn also auch die Lokalität anders ist, so ist die Stimmung doch dieselbe und wie eh und je fröhlich ausgelassen.

Oberes Bild
V.l.n.r.: ??? (abgeschnitten), »Fritsche«-Wirtin Franziska Heiler, Margaretha Adrion (geb. Bierle, 1926-2021), Margret Senn (geb. Zepf, 1932-2021), Marta Adrion (geb. Fehrenbach, 1928-2019), Inge Maier, Mathilde Schmid (geb. Geisinger, 1926-1989), Olga Streit (geb. Fehrenbach)

Mittleres Bild
V.l.n.r.: Irmgard Gnädinger (verdeckt), Inge Sibold, ???, Jutta Knöpfle (?), Renate Meder, Heide Kromer, Ella Petelka

Unteres Bild
Elvira Fischer geb. Egle (1925-2020) und Lotte Ratzer (am Akkordeon)

Standort des Fotografen: 47.884377, 8.345562

Unterer Rathausplatz mit viel Schnee, 1973

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Sowohl im Winter als auch im Sommer: Der untere Rathausplatz mit dem Mailänder Tor und den Häusern der Demetriusstraße ist zweifelsohne das beliebteste Fotomotiv im Städtchen – unabhängig von der Jahreszeit. Mit ziemlicher Sicherheit wird – alle Jahre wieder – ein Foto aufgenommen, sobald richtig Schnee liegt. Denn wenn die Schneeberge sich rund um den Demetriusbrunnen türmen und die weiße Pracht auf den Dächern und den Staffelgiebeln liegt, dann sieht der Platz und Straßenzug wirklich pittoresk aus!

Im Vordergrund links haben sich zwei Häuser im Vergleich zu Fotos der vorherigen Jahre verändert: Das Haus und Geschäft »Mode-Egle« (Demetriusstr. 14) ist grundlegend modernisiert und daneben die »Sparkasse« (Demetriusstr. 13) ist neu gebaut, nachdem das Vorgängergebäude abgebrannt war. Die Brandruine, die ein hässlicher Anblick war, ist endlich verschwunden, und auch die Baustelle gehört jetzt der Vergangenheit an und stört nicht mehr den Anblick der Winteridylle.

Vorne rechts parkt ein Auto, das aber kaum vom umgebenden Schnee zu unterscheiden ist. Nur das Nummernschild ragt heraus. Es trägt noch das Neustädter Kennzeichen.

Standort des Fotografen: 47.883735, 8.343704

Narrengruppe beim Gasthaus »Löwe«, Fasnacht 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

»So ebbis verrückt’s«, lautet das Motto der Fasnacht 1975. Diese Narrengruppe scheint sich aber weniger am vorgegebenen Motto zu orientieren, als vielmehr aus aktuellem Anlass ein anderes Thema aufzugreifen: Die Ölkrise von 1973 mit ihrem starken Ölpreisanstieg machte die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossilen Treibstoffen und damit von den erdölexportierenden (arabischen) Ländern deutlich. Darum scheint es den Narren zu gehen, die am »Fasnet Mändig« mit ihrem Mercedes Benz durch das Städtchen kreuzen. Statt des KFZ-Kennzeichens ist eine Aufschrift in (pseudo?-)arabischer Sprache angebracht. Vorne auf dem Wagen sitzen Erdölscheichs, wie man sie sich klischeeweise vorstellt.

Die Kritik der Narren richtet sich aber nicht gegen die Förderpaxis der OPEC-Staaten und das »Ölembargo«, mit dem Druck auf westliche Länder ausgeübt wurde, die Israel unterstützten. Statt dessen wird ihre Kritik sexistisch verpackt. An der Seite des Autos ist gut lesbar der Schriftzug angebracht: »Wir haben Haremsdamen und Fabriken, um die westliche Welt zu ficken«. Schon im christlichen Europa des 18. und 19. Jahrhunderts übte die Institution des Harems eine starke Faszination aus. Und insofern ist es kein Zufall, dass hier von der Ölkrise, über das »F*cken« der »westlichen Welt« (also ein »Fertigmachen« und »Besiegen«) ein Bogen hin zu den »Haremsdamen« geschlagen wird, womit sexistische Klischees bedient werden. Ein paar verschleierte Frauen fahren im Auto mit.

Standort des Fotografen: 47.883703, 8.344967

4 Fotos: Hexengruppe am Demetriusbrunnen, 1973

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vielleicht wird die Idee, dass die Hexengruppe der Stadt Löffingen einen Hexenbrunnen schenken könnte, während dieses Fotoshootings geboren. Die Hexen haben sich für mehrere Gruppenfotos versammelt und stellen sich vor dem Demetriusbrunnen auf. Sie nehmen ihn so richtig in Beschlag und widmen ihn sogar im Grunde um: Denn ein kleiner Teufel klettert auf die Brunnensäule und verdeckt die Statue des Demetrius. So wird aus dem Demetriusbrunnen ein Hexenbrunnen! Zwei Jahre später lassen die Hexen dann ihren eigenen Brunnen schaffen und ihn in der Kirchstraße aufstellen. Treibende Kraft sind dabei Hermann Geisinger und Josef Bayer.

Die Hexengruppe existiert seit 1934. Ihre Mitgliederzahl ist auf 28 begrenzt. Eine Besonderheit ist, dass jede Hexe beim Eintritt in die Gruppe die eigene Maske selbst schnitzen muss. Daher rührt die große Vielfalt an Masken und ihre verschiedenen Ausdrucksweisen. Nur gut, dass die Hexen für das letzte Gruppenfoto ihre Holzmasken abnehmen, so dass wir sie erkennen können!

1.Reihe, knieend, v.l.nr.: Oswald Laufer, Klaus Benitz, Willi Ganter, Albert Jonner, Oskar Baader, Walter Müller, Hermann Fehrenbach, Albert Kienzler, Klaus Wider
2.Reihe, v.l.n.r.: Hermann Geisinger, Karl Götz, Rudi van den Heuvel, Alfred Fehrenbach, Franz Mürb, Heinz Hauger, Fritz Egle, Gottfried Vogelbacher, Egon Bader, Albin Zepf, Johann Glunk
3.Reihe, v.l.n.r.: Georg Willmann, Christian Bayer, Heinz Egle, Eugen Fehrenbach, Otto Schwanz, Franz Rosenstiel

Standort des Fotografen: 47.883706, 8.343748