Kirchstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ruhig liegt sie da, die Kirchstraße, die damals noch »Hafnergasse« genannt wird. Drei Frauen stehen vor dem Haus Benz (Kirchstr. 12) zusammen und halten ein Schwätzchen. Ansonsten wirkt die Straße fast wie ausgestorben. Von hektischem Verkehr ist nichts zu sehen.

In der Straßenmitte steht noch der alte Laufbrunnen, der später zu den Aussiedlerhöfen nach Stettholz versetzt wird. Eine Holzbiege, ein Karren, ein paar Holzfässer und ein Misthaufen stehen auf der linken Seite im Straßenraum, der zur Hofreite gehört.

Man sieht es den Häusern auf der linken Straßenseite an, dass es sich um alte Bausubstanz handelt, die seit Jahrzehnten kaum verändert wurde. Das Aussehen der rechten Straßenseite hingegen hat sich nach dem Großbrand 1929 stark verändert: Drei neue Häuser wurden damals erbaut und alle mit Staffelgiebeln versehen. Das angrenzende Haus Walz (Kirchstr. 15), das seit 1951 dem Kaufmann Theo Walz gehört, ist im Erdgeschoss bereits modernisiert und verfügt über breite Schaufenster. Das 1. und 2. Obergeschoss ist aber noch nicht umgebaut. Beim Haus Schelling (Kirchstr. 11) ist im Dachgeschoss eine neue Schleppgaube herausgezogen. Ein Scheunentor ist noch dort zu sehen, wo später der Durchbruch zur Bittengasse, das »Postbögle« geschaffen wird.

Im Verlauf der nächsten Jahrzehnte werden durch Abbruch und Brand weitere Gebäude des Straßenzuges unwiederbringlich aus dem Stadtbild verschwinden.

Standort des Fotografen: 47.883017, 8.344256

Hochzeitsgesellschaft Glunk / Reichhart vor dem »Gebertsaal« in der Oberen Hauptstraße, 1928

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Karl Glunk (1897-1980) und Hilda Reichhart (1901-1956) heiraten. Mit ihrer Hochzeitsgesellschaft versammeln sie sich vor dem »Saalbau Gebert« zu einem Gruppenfoto. Die Kleinsten stellen sich in der ersten Reihe auf, damit man sie auch gut sieht. Eingerahmt von ihrer Verwandtschaft stehen Braut und Bräutigam.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hermann Fehrenbach (geb. 1925), 2 Anna Gebert, 3 Maria Gebert, 4 Therese Fehrenbach (verh. Mayer, geb. 1924)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Elisabeth Keller (geb. Reichhart), 3 Hilda Glunk (geb. Reichhart), 4 Karl Glunk, 5 Josefine Glunk (verh. Beha, 1904-?)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Maria Glunk (geb. Bader, 1866-1956), 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 Franz Bader (1901-1986)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Anna Benz (geb. Bader, 1870-1951)
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Maria Fehrenbach (geb. Glunk), 5 ???, 6 Konrad Bader (1868-1958)
6.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Karl Fehrenbach, 4 Adolf Isele (1903-1961)

Standort des Fotografen: 47.884471, 8.346896

3 Fotos: Kleine Pause in der Realschule, 1991

Foto-AG der Realschule

Die 5-minütige Pause zwischen den Unterrichtsstunden ist dazu gedacht, das Klassenzimmer durchzulüften, Hefte und Bücher für die nächste Stunde herauszuholen, gegebenenfalls den Raum zu wechseln, auf Toilette zu gehen – und sich überhaupt ein bisschen zu bewegen. Soweit die Theorie.

In der Praxis sieht die Gestaltung der Kleinen Pausen aber so aus: Die Schüler*innen der Realschule gehen nur einige wenige Schritte: Auf dem Flur vor der Klassenzimmertür lassen sie sich auf dem Boden nieder. Denn hier kann man wunderbar quatschen und hat alles – und vor allem alle – im Blick: Sehen und gesehen werden! Leider ist die Pause viel zu kurz!

Wie heißt es doch in einem bekannten Schlager aus dem Jahr 1971: »Das schönste am ganzen Tag, das sind die Pausen, das war schon früher in der Schule so«!

Oberes Foto:
V.l.n.r. Tamara Bednarz (Rücken zum Fotografen), ???, ???, ???, Alexandra Beha (verheiratet), Melanie Frei (verh. Mutzbauer, Silvia Rischewski, ???, ???, Anja Burger (verh. Pfeifer), Daniela Meister (verh. Natascha)

Standort des Fotografen: 47.883783, 8.347923

11 Fotos: Theateraufführung »Wilhelm Tell« bei Schulentlassung, 1958

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Heiko Keller und Rita Willmann zur Verfügung.

Das 1804 uraufgeführte Drama »Wilhelm Tell« von Friedrich Schiller zählt zu den klassischen Schullektüren. Bei der Schulentlassung 1958 werden Auszüge des Schauspiels in der Festhalle aufgeführt. Das Drama behandelt den Schweizer Nationalmythos um den Freiheitskämpfer Wilhelm Tell und den »Rütlischwur«.

Auf der Festhallenbühne ist der Hut des Landvogtes zu sehen, der auf eine Stange gesteckt ist, damit die Bevölkerung ihm die Ehre erweist. Wilhelm Tell, an seiner Armbrust zu erkennen, verweigert den Gruß und wird deshalb verhaftet. Der dramatische Höhepunkt, in dem der Vogt Tell zwingt, mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Kindes zu schießen, ist in der Fotoserie nicht zu sehen. Dafür ist der Tyrannenmord in Szene gesetzt.

Der Landvogt Hermann Gessler wird vermutlich von Alfons Schreiber gespielt, Wilhelm Tell von Peter Baader.

1.Foto
V.l.n.r.: Werner Tschiggfrei, Heiko Keller, Peter Baader, Paul Heizmann

Standort des Fotografen: 47.883019, 8.347896

Brautpaar Albert Benitz und Anna Manz, ca. 1940

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Ines und Martin Benitz zur Verfügung.

Das frisch vermählte Brautpaar lässt sich im Fotostudio von Leo Molitor in Neustadt zur Feier des Tages fotografieren. Der Bräutigam Albert Benitz (1905-1996) trägt einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine weiße Fliege. Seinen schwarzen Zylinder hat er unter den Arm geklemmt. Die Braut Anna Benitz geb. Manz (1910-1974) trägt ein weißes Brautkleid mit Schleier. Den Brautstrauß hält sie in die Kamera.

Standort des Fotografen: Neustadt

Lehrerkollegium der Realschule, Schuljahr 1999/2000

Sammlung Familie Waßmer

Die meisten Lehrer*innen im Kollegium der Realschule unterrichten schon seit den 1970er Jahren an der Schule, einige sogar schon seit ihrer Gründung. Im Laufe der Zeit ist der Altersdurchschnitt des Kollegiums immer mehr gestiegen. Erfreulicherweise wird er etwas durch einige neue junge Lehrer*innen und Referendar*innen gesenkt.

Die Schule steht vor einer großen Zäsur: Die längjährige Schulleitung bestehend aus Rektor Günter Leber (1937-2025) und Konrektor Karl Hauger wird sich zum Ende des Schuljahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Und 2001/02 wird sich das direkte Umfeld der Schule und das Aussehen des Schulhofs durch den Bau des neuen Hauptschulgebäudes stark verändern.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Clarissa Obert, 2 Maria Büchele, 3 Sekretärin Marianne Grieshaber, 4 Hans Grünsteidl, 5 Gundula Hoede, 6 Arno Gärtner
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Werner Waßmer, 2 Barbara Glunk, 3 Christine Jäger, 4 Hannelore Gobil-Cremer (1947-2019), 5 Angelika Reitze, 6 Konrektor Karl Hauger, 7 Brigitte Leber, 8 Rektor Günter Leber (1937-2025)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ??? Buzinski, 3 Helga von Holdt, 4 ???, 5 ???, 6 Helga Wand, 7 Wolfgang Kern

Standort des Fotografen: 47.883998, 8.347481

3 Fotos: Einschulung der Erstklässler mit Lehrerinnen Willmann und Denkel, 1987

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im ersten Moment kann man schon einen Schreck bekommen. Was, so groß ist die erste Klasse im Schuljahr 1987/88? Aber im zweiten Moment versteht man, dass es sich um zwei Klassen handelt. Denn der Klassenteiler liegt immer noch bei 32 Schüler*innen und so werden die Erstklässler auf zwei Klassen verteilt, die A-Klasse mit Lehrerin Agnes Willmann und die B-Klasse mit Lehrerin Edith Denkel. Stolz lassen sich die ABC-Schützen mit ihren Schultüten fotografieren, erst alle zusammen, dann aufgeteilt in ihre Klassen. Manche Schultüte scheint (fast) größer als ihr*e Besitzer*in zu sein.

Wer erkennt die Schüler*innen?

2. Foto
1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.:
4.Reihe, v.l.n.r.:

3. Foto
1.Reihe, v.l.n.r.: Michaela Isele, Verena Weißenfels, Michael Längin, Diana Vierlinger, Katrin Egy
2.Reihe, v.l.n.r.: Manuel Kloker, Michael Sigwart, Matthias Fetz, Alexander Münzer, Manuela Saar, Tina Layer, Silvia Neumeier
3.Reihe, v.l.n.r.: Mike Schreiber, Kai Weissenberger, Yvonne Richter, Heike Schupp, Nadine Gnädiger, Habibe Bilgi
4.Reihe, v.l.n.r.: Cornelia Rohrbeck, Martin Mayer?, Klaus Fehrenbach, Sabrina Seidel, Jörg Berberich, Eva Bausch

Standort des Fotografen: 47.882333, 8.347806

Blick von der Unteren Hauptstraße zum Mailänder Tor, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nein, die beiden Frauen am rechten Bildrand schauen nicht in die Kamera des Fotografen. Sie blicken stattdessen neugierig die Untere Hauptstraße hinunter, wo sich gerade der Hochzeitszug des Brautpaares Franz Roth und Anneliese geb. Fehrenbach bewegt.

Auch ansonsten herrscht Betriebsamkeit im Städtchen. Auf dem unteren Rathausplatz stehen Passanten, manche in ein Schwätzchen vertieft, andere sind mit Kinderwagen oder Fahrrad unterwegs. Aus dem Maienland kommt gerade ein Traktor gebogen. Mehrere Autos parken beim Demetriusbrunnen und vor dem Café Fuß. Dass Ende der 1950er Jahre das Verkehrsaufkommen im Städtchen schon stark angewachsen ist, zeigt sich auch daran, dass ein Zebrastreifen auf der Fahrbahn markiert wurde, um die Fußgänger sicher auf die andere Straßenseite zu bringen.

Standort des Fotografen: 47.882442, 8.347909

7 Fotos: Hochzeitsgesellschaft des Brautpaares Fuß / Horn vor dem Rathaus, 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die standesamtliche Trauung ist vorüber. Braut und Bräutigam stellen sich vor dem Rathaus mit ihren Gästen zum Hochzeitszug auf. Der Bäckermeister Walter Fuß (1933-1999) und Ingeborg geb. Horn (1932-1999) haben sich soeben auf dem Rathaus das Ja-Wort gegeben. Gleich folgt die kirchliche Trauung in der katholischen Pfarrkirche St. Michael.

Zu sehen ist das Eingangsportal des Rathauses und weiter im Hintergrund die beiden Gasthäuser »Löwen« und »Ochsen«.

Standort des Fotografen: 47.883672, 8.344189

Personengruppe in der verschneiten Dittishauser Straße, Februar 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Dort, wo sich Dittishauser Straße und Obere Hauptstraße kreuzen, steht Konrad Bader sen. (1868-1958). Er hält eine Schaufel in den Händen und ist gerade dabei, Schnee zu schippen. Und davon liegt mehr als genug.

Neben ihm steht das Hausmädchen der Familie Bader, Frau Heckle, und am unteren Bildrand ist gerade noch seine Enkeltochter Gerda Bader (geb. 1934) zu erkennen. Sie sitzt auf einem Schlitten und hat noch ein Kleinkind vor sich sitzen. Es ist vermutlich Elmar Bader (1940-2017), der jüngste Spross der Familie.

Im Hintergrund sind die Häuser der Dittishauser Straße zu sehen, die aber teilweise dem Florianweg zugerechnet werden. Ganz links steht das Haus Ratzer (Florianweg 2), das der Witwe Anna Ratzer geb. Kaltenbrunner (1894-?) gehört. Sie hat für die kalte Jahreszeit vorgesorgt, denn vor dem holzverschindelten Giebel steht eine große Holzbiege. Neben dem Haus Ratzer ist das Haus Welte (Florianweg 4) zu erkennen, in dem seit 1938 der Kraftfahrer Gerhard Welte und dessen Ehefrau Frieda geb. Effinger (1910-?) wohnen.

Standort des Fotografen: 47.884671, 8.348394

Umzug des Luftschutzbundes vor dem »Gebertsaal«, ca. 1935-1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Noch herrscht kein Krieg. Aber die Bevölkerung wird bereits praktisch und psychologisch auf den Zweiten Weltkrieg und den dabei zu erwartenden Luftkrieg vorbereitet. Diese Aufgabe übernimmt im gesamten Deutschen Reich der Reichsluftschutzbund (RLB), in dem bei Beginn des Krieges 1939 etwa 15 Millionen Mitglieder organisiert sind. Sie sind im luftschutzmäßigen Herrichten von Häusern und Wohnungen, in der Brandbekämpfung, im Gasschutz, in der Ersten Hilfe und im Meldewesen ausgebildet. 

Dass es sich um Mitglieder des Reichsluftschutzbundes handelt, die hier durch die Obere Hauptstraße marschieren und gerade am »Saalbau Gebert« (Obere Hauptstr. 11) vorbeikommen, ist denn auch an ihren Uniformen und ihrer Ausstattung zu erkennen. Die Männer tragen eine graublaue Dienstbekleidung. Das Hohzeitszeichen des RLB ist am linken Ärmel und den Helmen angebracht. Während die Männer Löscheimer präsentieren, führen die Frauen Gasmasken mit sich.

Nachdem Deutschland im Zweiten Weltkrieg ganz Europa in Schutt und Asche legt, wird der Luftkrieg im Frühjahr 1945 schließlich auch Löffingen erreichen.

V.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.884382, 8.347110

Radfahrerverein mit Pokal, ca. 1930

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auch dieses Foto wirft viele Fragen auf, die vielleicht im Laufe der Zeit beantwortet werden können. Im Augenblick ist nicht einmal sicher, ob das Foto wirklich in Löffingen aufgenommen wird bzw. ob es Einwohner des Städtchens zeigt.

Zu sehen sind 16 Personen: Zehn Männer und sechs Frauen. Sie alle tragen Uniform. Weiße Hemden bzw. Blusen, dunkle Schirmmützen, dunkle Röcke bzw. kurze Hosen mit Gamaschen. Die Männer haben sich dunkle Krawatten umgebunden, die Frauen helle.

Die meisten Personen tragen an ihrer Brust einen runden Anstecker. Ein Mann (1. Reihe, 3.v.l.) ist über und über mit Orden dekoriert. In der Mitte der ersten Reihe hält ein anderer Mann einen Pokal. Offensichtlich handelt es sich um eine Vereinsmannschaft. Vielleicht sind es Mitglieder des Radfahrervereins? Auf einem Foto vom Sängerfest 1929 sind Radfahrer zu sehen, die sich in den Festumzug einreihen: Auch sie tragen weiße Hemden, kurze Hosen mit Gamaschen und dunkle Schirmmützen.

Vielleicht erkennt jemand die Frauen und Männer auf dem Gruppenfoto?
1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Alfons Fuß (?-1945), 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014) 
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 August Vogelbacher (?-1942 vermisst), 2 ???, 3 ???, 4 Karl Heizmann (1911-1947), 5 ???, 6 ???, 7 ???

Standort des Fotografen: ???