Automobilclub mit »Silberpfeil« Ford GT40, Fasnacht 1970

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Thomas Scherer zur Verfügung.

Am 10. April 1970 wird der Automobilclub gegründet. Fünf der Gründungsmitglieder posieren hier in ihrem »Silberpfeil« Ford GT40 in der Festhallenstraße, auf Höhe der »Linden«-Wiese. »Scherer Racing Team« steht auf die Karosserie geschrieben und ganz groß die Nummer »117«.

Wenn nicht gerade Fasnacht ist, dann handelt es sich bei dem angeblichen Ford GT40 um einen Ford Taunus 17M P2, der von 1957 bis 1960 gebaut wurde.

Vordersitz, v.l.n.r: 1 Herbert von Dungen (geb. 1943), 2 Peter Schmidt, 3 Lothar Schultheiß oder Willi (»Mäcki«) Scherer (1939-2001) als Fahrer
Rücksitz, v.l.n.r.: 1 Roland Laufer (geb. 1940), 2 Werner Adrion (mit Autoreifen, 1948-2023)

Standort des Fotografen: 47.883786, 8.348180

Umzugswagen vor dem Bahnhof, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

Vorbei am Bahnhof schlängelt sich der Narrenumzug. Das diesjährige Motto lautet »Märchen und Sagen«. Und da die Nazis seit drei Jahren an der Macht sind, sind nicht mehr nur alte Volksmärchen, etwa der Gebrüder Grimm, angesagt, sondern auch die germanische Mythologie. Schließlich muss das Fasnachtsmotto von den Behörden vorab genehmigt werden. Dieser Umzugswagen widmet sich dem nordischen Gott Thor. Das Schild am Wagen informiert in Sütterlinschrift, was genau dargestellt wird: »Im Zwergenreich ward Thors Hammer geschmiedet«. Auf dem Wagen steht Fritz Adrion sen. Der Mann neben dem Zugvieh ist ??? Rappenegger, neben dem Wagen geht Karl Glunk.

Der Umzugswagen, der dahinter zu erkennen ist, widmet sich dem »Schlaraffenland«, einem Grimm’schen Märchen.

Standort des Fotografen: 47.883338, 8.342447

Aufführung auf der Fasnachtsbühne, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Am »Fasnet Mändig« wird auf der Fasnachtsbühne auf dem oberen Rathausplatz ein buntes Programm geboten. Das Motto in diesem Jahr lautet: »Sagen und Märchen des Deutschen Volkes.« Eben wird das Märchen von den »Sieben Schwaben« aufgeführt.

Die sieben als tölpelhaft dargestellten Schwaben ziehen mit ihrem Speer zu einem Abenteuer aus. Höhepunkt der Erzählung ist ihr Kampf mit einem vermeintlichen Untier, das sich als Hase entpuppt. Das Publikum amüsiert sich bestimmt herrlich, denn Schwabenwitze sind in Baden immer einen Lacher gut. 

Im Hintergrund ist das Rathaus zu sehen. In dessen Erdgeschoss befindet sich seit kurzem eine Filiale der »Vorschussbank« und »Sparkasse«. Das Haus auf der rechten Seite ist die Metzgerei von Johann Riegger (Rathausplatz 3).

Standort des Fotografen: 47.883937, 8.344806

Alte Frau in Tracht in der Kirchstraße, ca. 1950-1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Nach dem Kirchgang in der katholischen Pfarrkirche St. Michael geht diese alte Frau nach Hause. In der linken Hand umklammert sie ein »Magnificat«, also ein Gebet- und Gesangbuch. Sie ist in Tracht gekleidet und geht raschen Schrittes, so dass die Bänder ihrer Trachtenhaube flattern. Die alte Frau ist vermutlich Josefa Fürst geb. Bader (1867-1952), die Witwe des verstorbenen Schmiedemeisters Viktor Fürst.

Die alte Frau läuft die Kirchstraße entlang, vorbei an dem alten Laufbrunnen, der später zu den Aussiedlerhöfen nach Stettholz versetzt wird. Im Hintergrund sind das Kaufhaus Henzler (Kirchstr. 25) und das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883177, 8.344708

Narrengruppe vor dem Rathauseingang, Fasnacht 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

Eine Gruppe »Bauern« hat sich an Fasnacht vor dem Eingang zum Rathaus versammelt. Sie führen einen Ochsen aus Pappmaché bei sich, der vor einen Pflug gespannt ist. Weitere landwirtschaftliche Geräte werden präsentiert.

Das Foto ist vermutlich in den 1930er Jahren entstanden, möglicherweise an der Fasnacht 1939: Das Motto lautet: »Im Schatten der Vorzeit – Bilder aus der Frühzeit unserer Heimat«.

Wer erkennt die Narren? Der Mann im schwarzen Anzug und mit Zylinder, der ganz offensichtlich keinen »Bauer« darstellt, sondern sich mich auf das Bild mogelt, ist Friseurmeister Julius Limb.

Standort des Fotografen: 47.883696, 8.344260

Umzugswagen des Turnerbundes, Fasnacht 1937

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« beteiligt sich auch der Turnerbund mit einem eigenen Wagen. Gerade fährt er, von der Unteren Hauptstraße kommend, in die Kirchstraße hinein.

Wer erkennt die Mitglieder der Turnerbundes?
Zu sehen sind u.a. Oberturnwart Anselm Zepf, Ernst Keller, Margaretha Kaltenbrunner (verh. Schneider 1921-2017), ??? Gebert

Im Hintergrund ist das »Kaufhaus zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7) zu sehen, das dem Kaufmann Alfred Zimmermann gehört. Durch das große Sprossenfenster am rechten Bildrand lässt sich ein kurzer Blick in die Auslage werfen.

Standort des Fotografen: 47.883059, 8.343987

Narrenumzug in der Kirchstraße, Fasnacht 1937

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Dank des Stempels »8. Feb. 1937« auf dem Foto wissen wir, dass die Ansicht den Umzug am »Fasnet Mändig« 1937 zeigt. Die Teilnehmer des Narrenumzugs biegen von der Unteren Hauptstraße kommend in die Kirchstraße ein. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Schützengildenfest im 15. Jahrhundert«.

Die Gruppe rechts mit hellen Jacken und Koppel ist der Spielmannszug, zu erkennen an ihren Trommeln und Pfeifen. Es folgt eine Musikkapelle, vor der ein Schellenbaum getragen wird. Zuschauer säumen die Straße. Im Hintergrund sieht man von links die Häuser von Josef Benz (Untere Hauptstr. 8) und von Landwirt Johann Fehrenbach (Demetriusstr. 18). Dessen Anwesen verfügt über zwei große Scheunentore.

Standort des Fotografen: 47.883075, 8.343844

Narrenumzug mit Straßenbahn, Fasnacht 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Thomas Scherer zur Verfügung.

Durch Löffingen fährt eine Straßenbahn! Gerade ruckelt sie über den oberen Rathausplatz. Doch sie fährt nicht nur auf einem kurzen Streckenabschnitt durch das Städtchen. Wenn schon, denn schon, haben sich die Verkehrsplaner wohl gedacht und den großen Wurf gewagt. An der Bahn steht angeschrieben, an welchen Stationen sie hält: »Rathaus – City – Maienland – Witterschnee – Nationalpark«. Mit der letzten Haltestelle ist der recht neu eröffnete Wildpark gemeint.

Es ist Fasnacht und der 1970 neu gegründete Automobilclub hat sich eine originelle Idee für seinen Umzugswagen einfallen lassen.

Standort des Fotografen: 47.884040, 8.344690

Narrengruppe vor dem Haus Ganter in der Maienlandstraße, Fasnacht 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

»H. Ganter – Damen- u. Herrenschneiderei« steht über der Werkstatt im Hintergrund. Fünf Damen stehen in wallenden weißen Gewändern, die mit schwarzen Ornamenten verziert sind, auf dem Gehweg vor dem Haus von Schneidermeister Hermann Ganter (Maienlandstr. 8). Es ist Fasnacht. Die Frauengruppe führt ein Löffinger Wappen mit sich.

V.l.n.r.: ???, ???, Luise Strobel (verh. Trescher, 1914-?), Elisabeth Strobel (1920-?), Rosa Adrion (verh. Heiler)

Standort des Fotografen: 47.885065, 8.342751

Betriebsfeuerwehr vom Sägewerk Benz, ca. 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lore Sibold zur Verfügung.

Nachdem die Holzindustriewerke Josef Benz AG im Juli 1928 gleich zweimal von verheerenden Großbränden heimgesucht und dabei das gesamte Werksgelände zerstört worden war, gründet man 1930 eine Betriebsfeuerwehr. Sie bezieht ihr Löschwasser aus Quellen, die sich noch heute auf dem Areal befinden. Die Mitglieder der Betriebsfeuerwehr sind von der städtischen Feuerwehrabgabe befreit.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hermann Auer, 2 ??? Kunz, 3 Johann Sibold, 4 Josef Kopp, 5 Wilhelm Peter, 6 ??? Baumann, 7 Albert Veith, 8 Josef Greuter, 9 Martin Nobs
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Karl Gross, 2 Wilhelm Grohmann, 3 Karl Berger, 4 Heinrich Ganter, 5 Josef Vogelbacher, 6 August Mösch, 7 ??? Vogelbacher, 8 Franz Kaltenbrunner, 9 Paul Schonhardt
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wilhelm Berger, 2 ???, 3 Xaver Sperrer, 4 Karl Schwanz

Standort des Fotografen: 47.883360, 8.340659

Narrengruppe vor dem Gasthaus »Ganterbräu«, Fasnacht 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die Straßenfasnacht am »Fasnet Mändig«, den 3. März 1930, ist in vollem Gange. Die Narren ziehen von Lokal zu Lokal. Diese drei uniformierten Möchtegern-Polizisten verhaften gerade einen Mann, der nicht verkleidet ist, sondern einen Anzug mit Mantel und Hut trägt. Was sein Vergehen ist, ist unbekannt. Aber da das Fasnachts-Motto eine »Generalmusterung« ankündigt, liegt nahe, mit welcher Begründung der Mann verhaftet wird.

Der Polizist ganz rechts trägt eine originelle Uniform: Seine Hose ist zweifarbig: ein helles und ein dunkles Bein. Dazu trägt er Ledergamaschen. Seine Schulterklappen bestehen aus zwei Mausefallen. Am Gürtel hängt etwas, das aussieht wie eine Fahrradklingel und ein alter Telefonhörer, die Kordel scheint die Telefonschnur zu sein.

Wer weiß, wer die Narren und der Mann in Zivil sind?
V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884429, 8.345494

Aufführung auf der Fasnachtsbühne vor der »Sonne«, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das diesjährige Fasnachtsmotto lautet: »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«. Da überrascht es nicht, dass der obere Rathausplatz und die Fasnachtsbühne von zahlreichen »Indianern« bevölkert wird und vor dem ehemaligen Gasthaus »Sonne« Indianerzelte aufgebaut sind. Die Damen, die mit langen wallenden Gewändern rechts auf der Bühne stehen, gehören wohl zum Spanischen Hof.

Spätestens durch die »Winnetou«-Bücher von Karl May (1842-1912) sind klischeehafte Darstellungen der nordamerikanischen Ureinwohner äußerst populär. Winnetou ist ein fiktiver Häuptling der Apachen und verkörpert den edlen, guten »Indianer«, der mit seinem Gewehr »Silberbüchse« auf seinem Pferd »Iltschi« für Gerechtigkeit und Frieden kämpft. Er stellt damit eine Ausnahme dar, während andere »Indianer« als primitive Wilde gezeichnet werden.

Standort des Fotografen: 47.883935, 8.344702