Gasthaus »Löwe«, ca. 1965

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.

Das Gasthaus »Löwe« (Rathausplatz 11) wurde 1715 erbaut, nachdem das Vorgängergebäude »durch einen Blitzschlag verloren gegangen«, also abgebrannt war. Doch die Anfänge des Gasthauses reichen sehr viel weiter zurück, denn bereits 1653 befand sich hier ein Gasthaus »Löwe«. Damaliger »Lewenwirt« war Jakob Hug.

Seitdem sind mehr als 300 Jahre vergangen. Die heutigen Wirtsleute sind Walter Zepf (1924-2009) und Elisabeth Zepf geb. Jordan (1930-2009), »Löwen Lisbeth« genannt. Sie steht vor der Eingangstür und unterhält sich mit zwei Männern. Über ihnen sind die teilweise weit geöffneten Fenster zu sehen, eingerahmt durch hölzerne Fensterläden und mit Blumen geschmückt.

Dank der Nahaufnahme lassen sich mehrere Details erkennen, die auf anderen Fotos leicht übersehen werden. Oben links sind Fähnchen von verschiedenen Ländern zu sehen, denn der »Löwe« gibt sich weltoffen und international. Tatsächlich spricht die Wirtin Elisabeth Zepf fließend französisch. In der Mitte der Fassade ist ein Schild mit dem offiziellen Namen das Gasthauses angebracht: »Goldener Löwe Post«. Daneben wird geworben, dass das Gasthaus über »Fremdenzimmer, Saal, Garage« verfüge und »Rothaus- u. Rogg-Biere« ausschenke. Auf einem weiteren Schild ist zu lesen, dass es »Zentralheizung, fliessendes Warm- u. Kaltwasser« gebe.

Links und rechts vom Eingang sind weitere Werbeschilder angebracht, u.a. ein Emaille-Schild des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC). Ein Aufsteller wirbt für »Langnese Eiskrem«, wobei das – erst seit 1965 verwendete – Firmenlogo einen Hinweis gibt, wann das Foto aufgenommen wird. Der perfekte Ort, um das Eis zu schlecken, befindet sich gleich nebenan, in dem kleinen, von einem Mäuerchen eingefassten Vorgärtchen, in dem zwei Kastanienbäumen Schatten spenden.

Standort des Fotografen: 47.883917, 8.344919

Gasthaus »Löwe«, ca. 1965

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.

»Gasthaus Goldener Löwe Post« lautet der offizielle Name des »Löwen«. Betrieben wird das Gasthaus seit 1953 von dem Gastwirt Walter Zepf (1924-2009) und seine Ehefrau Elisabeth geb. Jordan (1930-2009). Zwei Autos parken vor dem Gebäude: Das Auto, das rechts vor dem Kastanienbaum, steht, ist ein »Karmann-Ghia Typ 14« und gehört der »Löwen Lisbeth«. Auf ihn sind Ski geschnallt.

Im Vordergrund ist der Rathausbrunnen zu sehen, auf dessen Brunnensäule die »Schnitterin« thront. Sie erinnert an die Zeit, als Löffingen noch einen regional bedeutsamen Kornmarkt veranstaltete und auf dem Rathausplatz das Markttreiben stattfand. Noch ist nur um den Brunnen herum ein kleines Stück gepflastert und der übrige Platz noch nicht befestigt. Eine schmucklose Straßenlaterne überragt den »Löwen« und den angrenzenden »Ochsen«. In dessen Erdgeschoss sind bereits moderne Fenster eingebaut.

Standort des Fotografen: 47.884003, 8.344678

Gasthaus »Löwe«, ca. 1950-1955

Stadtarchiv / Verlag A. Rebholz

Anfang der 1950er entsteht diese Ansicht vom Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11) bzw. vom Gasthaus »Goldener Löwe-Post«. Der Zusatz »Post« verweist auf die Zeit, als hier die Postkutschen vorfuhren. Jetzt verlangen die Gäste nach Unterstellmöglichkeiten für ihre Kraftfahrzeuge. »Garage«, »Saal« und »Fremdenzimmer« steht an die Fassade geschrieben. Neben der Eingangstür hängt ein Werbeschild der Firma »Coca-Cola«. Es sind die Jahre nach der Gründung der Bundesrepubik und die Zeit des einsetzenden Wirtschaftswunders. 

Für diejenigen, die die Verkehrssituation vor dem Gasthaus »Löwen« heute kennen, ist es kaum vorstellbar, dass in den 1950er Jahren auf dem Platz vor dem Haus ein Vorgarten dazu einlädt, im Schatten der Bäume auf eine Mahlzeit oder ein Getränk einzukehren. Das Nachbarhaus rechts ist die »alte Sonne«, die z.T. als Stadtmühle genutzt und 1973 abgerissen wird.

Standort des Fotografen: 47.884005, 8.345063

Gasthaus »Ochsen«, ca. 1952-1954

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

»Hochzeitsreise 1954 – Hier haben wir gewohnt«, steht auf der Rückseite dieser Ansichtskarte, die das Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) zeigt. Wie das frisch getraute Ehepaar heißt, das hier seine Flitterwochen verbringt, ist unbekannt.

Betrieben wird der Gasthof, der auch über »Fremdenzimmer«, einen »Saalbau« und eine »Garage« verfügt, von der Witwe Anna Köpfler geb. Gromann (1897-1991). Ihr Mann Alfred Köpfler (1880-1939) war am 31. Januar 1939 im Alter von 58 Jahren gestorben. Dass der »Ochsen« sogar über »Fließend Wasser« verfügt, steht zu Werbezwecken unter den Fenstern des Erdgeschosses an die Mauer geschrieben. Der Schriftzug ist leicht verdeckt durch das geparkte Auto.

Standort des Fotografen: 47.884173, 8.345134

Blick durch das Mailänder Tor zum Rathaus, ca. 1925-1930

Stadtarchiv

»Durchblick auf Rathaus und Kriegerdenkmal« lautet der Titel dieses Fotos, das in den 1930er und 40er Jahre als Ansichtskarte Verbreitung findet. Der Fotograf steht auf der Rückseite des Mailänder Tores und nimmt den großen Torbogen und einen der beiden kleinen Bögen in den Blick. Sie sind nicht komplett zu sehen, sondern angeschnitten. Aber sie geben den Blick frei zum unteren Rathausplatz. Vor dem Rathaus steht das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, das noch mit einem schmiedeeisernen Gitter eingefasst ist. Ein Automobil parkt daneben.

Standort des Fotografen: 47.884021, 8.343576

Neues Fahrzeug für den Bauhof, ca. 1980

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gerhard Pfeifer zur Verfügung.

Zwischen dem Farrenstall und dem Bauhof in der Bittengasse ist eine Girlande aus Tannenreisig gespannt. An ihr ist ein Schild befestigt, das »Gute Fahrt« wünscht. Der neue »Unimog 1000« wird von den Bauhofmitarbeitern begrüßt. Stolz steht Gerhard Pfeiffer an der Fahrertür.

Neben dem Eingang zum Bauhof ist ein ausrangierter Weihnachtsbaum aufgestellt. Statt mit Lametta ist er mit rot-weißen Absperrbändern geschmückt. Im Hintergrund ist das Postamt (Bittengasse 15) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882831, 8.345376

Gasthaus »Löwe« auf dem Rathausplatz, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eingerahmt vom Gasthaus »Ochsen« und dem früheren Gasthaus »Sonne«, das mittlerweile als Stadtmühle genutzt wird, steht der »Löwen« (Rathausplatz 11), der offiziell »Goldener Löwe Post« heißt. Das Gasthaus verfügt, wie an die Fassade geschrieben steht, über einen »Saal«, eine »Garage« und »Fremdenzimmer«. Das Gasthaus wird seit 1953 von dem Gastwirt Walter Zepf und seiner Ehefrau Elisabeth geb. Jordan betrieben.

Vor dem »Löwen« ist ein kleines Gärtchen, in dem zwei Bäume wachsen und den oberen Rathausplatz begrünen. Vor ein paar Jahren war das Gärtchen noch durch einen einfachen Holzzaun eingehegt, der jetzt einem Steinmäuerchen weichen musste. Ruhetag scheint heute keiner zu sein, sonst würden wohl kaum zwei Autos direkt vor dem »Löwen« parken und ein Mofa der Marke »Puch« neben dem Mäuerchen stehen.

Standort des Fotografen: 47.884123, 8.344965

2 Fotos: Else Egle mit Mädchen auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1955

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Dem Fotografen geht es nicht um den unteren Rathausplatz, als er mit seiner Kamera fotografiert. Stattdessen liegt sein Fokus auf der Frau und dem Mädchen: Else Egle geb. Ganter (1923-2011), die im Maienland wohnt, ist im Städtchen unterwegs. An sie gelehnt steht Rosemarie Hauser (geb. 1949), die Tochter ihrer ehemaligen Schulfreundin Rosa Hauser geb. Rebholz.

Am rechten Bildrand ist ein VW Käfer zu sehen, der vor dem Kriegerdenkmal geparkt ist. Das Denkmal selbst ist auf den Fotos nicht zu sehen, nur der Maschendrahtzaun, mit dem es eingerahmt ist. Im Hintergrund ist das Mailänder Tor und das Haus Müller (Demetriusstr. 13) zu erkennen, vor dem Fahrräder und Mopeds zum Verkauf angeboten werden.

Standort des Fotografen: 47.883746, 8.344065

Unterer Rathausplatz, ca. 1968

Sammlung Familie Waßmer

Dieser Blick zählt alle Jahrzehnte hindurch zu den beliebtesten Motiven für Ansichtskarten: Von der Unteren Hauptstraße fällt der Blick zum unteren Rathausplatz in Richtung Mailänder Tor. Die Perspektive ist so gewählt, dass am linken Bildrand das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) in das Foto ragt. Darunter hängen weitaus weniger schmuckvolle Werbeschilder, die für »Fürstenberg«-Bier und »Fremdenzimmer« werben. Auch die »Bezirks-Sparkasse« wirbt für ihre Filiale, die sich im Erdgeschoss des »Adlers« befindet. Am rechten Bildrand schließt das Foto mit dem Giebel vom Café Fuß (Rathausplatz 5) ab, das markant am Platz aufragt.

Im Mittelpunkt des Bildes steht das Mailänder Tor mit seinem Glockentürmchen und Staffelgiebeln sowie die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße, die den Stadtring bilden. Obgleich die Staffelgiebel auf dem Foto erst im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Großbrand 1921 erbaut wurden, geben sie dem Straßenzug ein mittelalterliches Gepräge. Und der Demetriusbrunnen im Vordergrund sorgt dafür, dass auch der Platz für die Ansichtskarte belebt ist.

Das Foto wird in den späten 1960er Jahre aufgenommen. Denn das Haus des Mechanikermeisters Karl Müller (Demetriusstr. 13) steht noch: Es brennt am 17. Oktober 1969 ab. Auf der Verkehrsinsel auf der Platzmitte ist ein Wegweiser zum 1968 eröffneten »Wildpark« zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883553, 8.343779

Brautpaar Egle / Ganter vor dem Rathausportal, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Heute ist der 25. August 1955. Die standesamtliche Trauung ist vorüber. Bräutigam und Braut verlassen frisch vermählt das Rathausgebäude. Sie gehen die Treppe beim Rathausportal hinunter. Dort wartet schon ein schwarzes Auto, das mit Blumen festlich geschmückt ist und die beiden – vermutlich – zur Kirche bringen wird.

Der Bräutigam ist der Maurermeister Alfred Egle (1920-2001), die Braut ist Else Ganter (1923-2011). Hinter dem Bräutigam schreitet dessen jüngerer Bruder Fritz Egle (1929-2017).

Das Foto wird vom Haus Rebholz (Rathausplatz 8) aus aufgenommen. Der Baum im Vordergrund steht auf dem früheren Schulhof. Fast vollkommen verdeckt sind ein paar Kinder zu erkennen, die hinter dem Mercedes stehen. Sie warteten bestimmt auf das Brautpaar, um Seile vorzuspannen.

Standort des Fotografen: 47.883636, 8.344168

3 Fotos: Spielende Kinder mit Kohle im »Eggerten«, ca. 1955

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Im »Eggerten« ist heute was los! Zur großen Freude der Kinder wird Kohle geliefert. Die Kleinen helfen tüchtig mit, den Berg mit kleinen Schaufeln und Schippen in diverse Körbe und Eimer zu schaufeln. Wunderbar, wie dabei die Hände schwarz werden – und selbst das Gesicht! Im Nu sieht die Kinderschar wie eine Gruppe Kohlekumpel aus. Na dann: »Glück auf!«

Auf den Fotos sind u.a. zu sehen: Eva-Maria Guth (geb. 1951), Irmgard Guth (geb. 1951), Rosemarie Hauser (geb. 1949), Herbert Kienzler (geb. 1950), Franz Müller (geb. 1952).

Im Hintergrund steht ein Güllewagen und ein VW Käfer ist geparkt. Hinter dem VW sind die leeren Obst- und Gemüse-Steigen vom Geschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) zu erkennen. Die Miste gehört zum Haus von Landwirt Josef Egle (Eggertenstr. 1).

Standort des Fotografen: 47.883379, 8.344408

Blick vom Mailänder Tor in die Untere Hauptstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Aus dem Torbogen des Mailänder Tores fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und die Untere Hauptstraße entlang in Richtung katholischer Pfarrkirche St. Michael. Weitgehend unverändert ist der Straßenzug bis heute geblieben, die Bausubstanz bliebt erhalten, da keines der Gebäude in der Zwischenzeit abgebrannt ist oder abgerissen wurde. Aber modernisiert und umgebaut wurden die meisten Häuser doch seitdem.

Über den Rathausplatz schlendern zwei Frauen, vorbei am 1954 neu geschaffenen Demetriusbrunnen. Ansonsten ist kein Mensch zu sehen. Die Straßen wirken wie ausgestorben. Es scheint Sonntag zu sein, denn alle Ladengeschäfte sind geschlossen und die Rolläden herunter gelassen. Obwohl die B31 mitten durch das Städtchen führt, gibt es im Augenblick auch keinen Durchgangsverkehr.

Auf der linken Straßenseite ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) zu sehen. Daran schließen sich das Haus des Kaufmanns Franz Xaver Geiger (Untere Hauptstr. 1), das Haus des Metzgermeisters Fritz Seilnacht (Untere Hauptstr. 3), das Haus von Uhrmachermeister Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5) und schließlich das Kaufhaus von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) an. Am Ende der Straße ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu sehen, das vor den 1930er Jahren noch Gasthaus »Lamm« hieß.

Auf der rechten Straßenseite steht ein weiteres traditionsreiches Wirtshaus, der »Adler« (Untere Hauptstr. 2), erkennbar an seinem schmiedeeisernen Wirtshausschild. Während sich die Gaststube im ersten Obergeschoss befindet, ist im Erdgeschoss seit Kurzem eine Filiale der Sparkasse untergebracht.

Standort des Fotografen: 47.883954, 8.343705