Kurgäste in der Festhallenstraße, ca. 1955

Sammlung Familie Waßmer

Zu Besuch in Löffingen weilt diese dreiköpfige Familie. Das Ehepaar mit Kind verbringt den Urlaub im Baarstädtchen. In der Festhallenstraße stellen sie sich für ein Erinnerungsfoto auf. Der Blick fällt hinter ihnen über die »Linden«-Wiese und die »Bittenwiesen« hinüber zum Altstadtring und zur katholischen Pfarrkirche St. Michael. Davor ist in der Bittengasse der Farrenstall und das Schlachthaus zu erkennen. Der Bauhof ist noch nicht gebaut.

In der Ferne ist der Schornstein des Sägewerk Benz zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883445, 8.347908

2 Fotos: Sankt Nikolaus beim Turnernachwuchs in der Sporthalle, Dezember 1974

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der heilige Nikolaus ist nach Löffingen gekommen, um die kleinen Turner*innen des Turnerbundes zu überraschen. Begleitet wird er nicht etwa vom Knecht Ruprecht, sondern vom Vereinsvorsitzenden Karl Guth. Er ist dabei, als der Nikolaus den Kindern seine Gaben überreicht. Geduldig warten sie in einer langen Schlange, bis sie an der Reihe sind.

Zu sehen sind u.a. Dietmar Vogt, Birgit Knöpfle (geb. 1969), Heike Bölle (geb. 1969), Jeanette Heizmann (geb. 1969), Winfried Hall, Priska Isele, ??? Heiler, ??? Vetter, Ulrike Rosenstiel, ??? Fritsche, Marianne Winkler und Luzia Vogelbacher zu sehen.

Die Fotos werden in der neu erbauten Sporthalle aufgenommen.

Standort des Fotografen: 47.883605, 8.346982

Umzugswagen in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Am Rande der Umzugsstrecke am »Fasnet Mändig« hat dieser Umzugswagen neben der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) geparkt. Er ist mit Löwen und Schwänen sowie einer Reisiggirlande verziert. Auf dem Karren steht eine kostümierte Gruppe von Närrinnen und Narren, die in edle Gewänder gekleidet sind. Das Motto der Fasnacht 1936 lautet: »Sagen und Märchen des deutschen Volkes«. Doch stammt das Foto wirklich von 1936? Und welche Geschichte stellt die Narrengruppe wohl dar?

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Elisabeth Hepting (geb. Münzer), 2 Cäcilie Rosenstiel, 3 Anna Studer, 4 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Albert Benitz, 3 Erna Bader (geb. Mutterer), 4 Karl Beha, 5 Else Egle (geb. Hauser), 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 Engelbert Müller, 10 ???
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Karolina Auer, 2 ???

Im Hintergrund ist die »Metzgerei« und »Wursterei« Seilnacht (Untere Hauptstr. 3) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883241, 8.343585

Familie Egle bei einem Ausflug im Wald, 1964

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Es hat durchaus Seltenheitswert, dass die ganze Egle-Verwandtschaft zusammenkommt. Insbesondere Schwester Confirmata (1910-1991), vormals Klara Egle, ist selten vom Kloster Hegne zu Besuch in Löffingen. Aber heute ist man – fast komplett – zusammen und unternimmt einen gemeinsamen Ausflug im Wald. Auf einer Lichtung beim Seelbrunnen nimmt man ein Gruppenfoto auf. Das Bild wird vermutlich von Else Egle (geb. Ganter, 1923-2011) geknipst.

1.Reihe, v. l.n.r..: 1 Werner Egle, 2 Christa Egle, 3 Otmar Egle, 4 Karl-Friedrich Geisinger, 5 Hans-Peter Hepting
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Werner Hepting (1928-2011), 2 Fritz Egle (1929-2017), 3 Alfred Egle (1920-2001) mit 4 Hermann Egle, 5 Otto Geisinger (1921-2010) mit 6 Regina Geisinger
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Marianne Egle, 2 Hedwig Hepting (geb. Egle, 1932-2020), 3 Schwester Cornfirmata (Klara Egle, 1910-1991), 4 Maria Geisinger (geb. Egle, 1925-2008)

Auf dem Foto fehlen Hannelore Egle und Renate Hepting.

Standort des Fotografen: 47.902000, 8.310611

Klasse 9b der Realschule, 1980

Archiv der Realschule

Im Schulhof der Realschule haben sich die Schüler*innen der Klasse 9b für ein Gruppenfoto versammelt. 29 Schüler*innen drängen sich auf dem Bild. Es mag an dem überlieferten Abzug liegen (und nicht an der dilettantischen Arbeit des Schulfotografen), dass am rechten Bildrand das Gesicht eines Schülers in der ersten Reihe angeschnitten und eine weitere Person in der zweiten Reihe fast komplett weggeschnitten ist. Ist es eine Schülerin? Oder ist es die Klassenlehrerin Marion Becker-Schwier, die auf dem Foto fehlt? Sie verlässt zum Schuljahresende die Realschule, an der sie seit 1974 unterrichtet hat.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 Ewald Mayer, 2 Mechthild Duttlinger, 3 Gudrun Frey, 4 Fridolin Saar (1965-2024), 5 Gerald Mürb, 6 Luzia Blatter, 7 Frank Griesser, 8 Sabine Kühn, 9 Thomas Riedl
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Beatrice Dörflinger, 2 Felix Leber, 3 Bernhard Heer, 4 Klaus-Peter Maier, 5 Heike Trendle, 6 Sonja Studer, 7 Birgit Hasenfratz, 8 Priska Isele, 9 Isabella Olveira, 10 Ilse Sauer, 11 Heidrun Beha
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Andreas Frei, 2 Martin Dresel, 3 Uwe Streit, 4 Pia Fehrenbach, 5 Werner Beha, 6 Dietmar Vogt, 7 Franz Scholz, 8 Michael Frey, 9 Helmar Bächle

Zur Klasse gehört außerdem Nicole Schmidt.

Standort des Fotografen: 47.884073, 8.347460

2 Fotos: Kinderfasnacht auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Für die Kinder ist der »Fasnet Zieschdig« der Höhepunkt der fünften Jahreszeit. Nach dem Kinderumzug versammelt man sich bei der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße. Dort werden an die kleinen Närrinen und Narren Wurst und Wecken verteilt.

Zu sehen sind u.a. Klemens Rebholz (geb. 1949), Johanna Rebholz (geb. Ganter, 1913-2003) mit Cäcilie Rebholz (geb. 1953) und Walter Hauser, …

Standort des Fotografen: 47.883068, 8.344433

8 Fotos: Sommerfest im Kindergarten in der Bahnhofstraße, 1974

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eigentlich sollte der alte Kindergartens in der Bahnhofstraße längst geschlossen sein. Denn 1965 öffnete der neu gebaute Kindergarten im Schulweg seine Pforten. Aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge wurde der alte, 1908 eingeweihte Kindergarten am 1. September 1967 wieder vorläufig in Betrieb genommen. Besucht wird er vor allem von Kindern aus Stettholz, dem Maienland, der Hohlgasse und der Bahnhofstraße, aber auch aus Dittishausen, wo erst 1974 ein eigener Kindergarten eröffnen wird. 1977 wird der alte Kindergarten in der Bahnhofstraße dann schließlich endgültig geschlossen.

Heute wird hier ein Sommerfest veranstaltet. Erzieherin Maria Baumann und die anderen »Kindergartentanten« haben alle Hände voll zu tun. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Auf einer langen Tafel wird »Obst und Gemüse« angeboten, aber auch »Fleisch und Wurst«, »Bratwürste« sowie »Bier und Cola«. Darüber hinaus gibt es, wie auf einem richtigen Flohmarkt, »Luftballons«, ausrangiertes Spielzeug, »Blumen«, »Schlankheitspillen« und Secondhand-Kleidung zur Auswahl. Das ganze Sortiment dient offenbar auch als Kulisse für ein kleines Theaterstück, das aufgeführt wird.

Wer erkennt die Kinder? Zu sehen sind u.a. Cordula Heizmann, Karin Fritsche, Rita Maier (Dittishausen, geb. 1968) und Ruth Maier (Dittishausen, geb. 1968), Jürgen Fehrenbach, Daniela Wider, Birgit Merk (Dittishausen) , Matthias van Dungen, Karin Fehrenbach, Martina Knöpfle und Helga Frische.

Standort des Fotografen: 47.885535, 8.341036

Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1990

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am Rande des Narrenumzuges am »Fasnet Mändig« wird dieses Foto aufgenommen. Drei in dunkle Anzüge gekleidete und mit Halbmasken versehene Tänzer legen eine flotte Sohle auf das Parkett… ähm… auf die Untere Hauptstraße. In ihren Armen halten sie ihre Tanzpartnerinnen, die allerdings nicht aus Fleisch und Blut, sondern recht leblose Puppen sind. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Närrisch in die 90er Jahre«. Die Narrengruppe scheint aber eher den 1950er oder 60er Jahren entsprungen.

Standort des Fotografen: 47.883655, 8.343882

Kommunionkinder vor der Festhalle, ca. 1950

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Stolz stehen (und sitzen) sie da, die Kommunionkinder: 19 Jungen und 28 Mädchen drängen sich auf den Treppenstufen vor der Festhalle. Die Jungen tragen schwarze Anzüge, die Mädchen weiße Kleider. Eine besondere Herausforderung stellt es dar, die Kommunionkerze möglichst gerade zu halten – und gleichzeitig die anderen Kinder auf dem Foto nicht zu verdecken.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Rudi van den Heuvel, 3 Willi Fehrenbach (1941-2018), 4 ???, 5 Walter Zeller, 6 ???, 7 ???, 8 Lothar Schultheiß (1941-2024)
2.Reihe, v.l.n.r.:
1 Gerd Fritsche, 2 ???, 3 Elmar Bader, 4 Heinz Trendle, 5 Hans Riedlinger, 6 Dieter Hofmann, 7 ???
3.Reihe, v.l.n.r.:
1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Klaus Kuhlmann
4.Reihe, v.l.n.r.:
1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Roswitha Schmid (verh. Steidle), 9 Margret Kaltenbrunner, 10 ???
5.Reihe, v.l.n.r.:
1 Anneliese Mayer (verh. Heizmann), 2 ???, 3 ???, 4 Christel Jordan (verh. Kaiser, 1941-2022), 5 Rita Hepting (verh. Zimmermann), 6 Karin Schulz (verh. Vögtle), 7 ???, 8 ???
6.Reihe, v.l.n.r.:
1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Heidi Allinger

Standort des Fotografen: 47.882979, 8.347687

Zwei Frauen vor dem Rathaus, ca. 1955

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Neben dem Rathauseingang befindet sich eine alte steinerne Bank. Darauf haben sich zwei junge Frauen niedergelassen, die sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Auf der Treppe, die steil ins Rathaus führt, steht ein kleines Mädchen. Eingerahmt wird das Rathausportal von hölzernen Säulen.

V.l.n.r.: 1 Lydia Laufer (geb. 1941), 2 Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938), 3 Anneliese Straub

Standort des Fotografen: 47.883735, 8.344418

2 Fotos: Narrengruppe hinter dem Gasthaus »Löwen«, Fasnacht 1959

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

»Lustig ist das Zigeunerleben«! So lautet der Titel eines berühmten deutschen Volksliedes, das die klischeehafte Vorstellung vom ungezwungenen Leben der Sinti und Roma sehr popularisiert hat. Mit der Lebenswirklichkeit dieser ethnischen Minderheit, die seit dem Mittelalter auch in Mitteleuropa zu Hause ist, hat dies freilich nichts zu tun. Vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus wurden Sinti und Roma in Deutschland, aber darüber hinaus in allen von Deutschland besetzten Ländern Europas aus rassistischen Gründen brutal verfolgt, deportiert und ermordet.

Ungeachtet dieser blutigen Verfolgungsgeschichte bleibt die Verkleidung als »Zigeuner*innen« an Fasnacht auch in der Nachkriegszeit äußerst beliebt. Die Figur gehört in den 1950er und 60er Jahren genauso selbstverständlich zur Fasnacht wie die Darstellung eines »Indianers«, Cowboys oder Clowns. Und da macht Löffingen keine Ausnahme. Auch diese Gruppe von Närrinnen und Narren haben sich entsprechend klischeehaft verkleidet. Im Einzelfall mag das gar nicht böse gemeint sein, aber es geht natürlich trotzdem auf Kosten der Minderheit und leistet Antiziganismus Vorschub. Die Närrinnen und Narren stehen in der Kirchstraße, hinter dem Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11), wo auch ein Misthaufen seinen angestammten Platz hat. Auch die Rückseite des Gasthauses »Ochsen« (Rathausplatz 12) und das Haus Benz (Kirchstr. 3) sind zu sehen.

Zu der Narrengruppe gehören u.a. Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005), Anna Jordan (1907-?), Maria Schweizer, Henriette Laufer (1922-2004), Lisa Wölfle, Gretel Jordan, Hedwig Hepting, Irma Adrion, Olga Geisinger, Elise Hepting und Friedhilde Wörner (1932-2004). Der Junge im Kinderwagen ist vermutlich Harry Zepf und das Mädchen rechts Annemarie Hepting. Der »Polizist« ist Arno Adrion (1924-1993).

Standort des Fotografen: 47.883647, 8.345210

Familie Fehrenbach, ca. 1910

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Familie Fehrenbach lässt sich im Fotoatelier fotografieren. Das Ehepaar hat zu diesem Zeitpunkt vier Kinder, das Kleinste ist noch ein Baby und wird auf dem Schoß gehalten.

Der Landwirt und Bahnarbeiter Julius Fehrenbach wurde am 29. August 1877 geboren. Seine Eltern waren der »Rössle«-Wirt Michael Fehrenbach und dessen Ehefrau Aloisia (geb. Faller). Er heiratete am 4. Juni 1903 Luise Fehrenbach (geb. Jordan, 1879-1945), die am 18. April 1879 als Tochter des Küfers Hermann Jordan und dessen Ehefrau Maria (geb. Willmann) geboren worden war. Die beiden haben zusammen sechs Kinder und wohnen ab 1905 in der Maienlandstraße.

Zu sehen sind Julius Fehrenbach (1877-1967), Luise Fehrenbach (geb. Jordan, 1879-1945) mit ihren Kindern Fritz Fehrenbach (geb. 1904), ???, ??? und ???. Ein Sohn, Hermann Fehrenbach, wird 1906 geboren und stirbt 1907.

Drei Jahre vor der Hochzeit war Julius Fehrenbach als Soldat in China – anlässlich des so genannten »Boxeraufstandes«, eines bewaffneten Konfliktes zwischen chinesischen Aufständischen und westlichen Kolonialmächten, die um ihren Einfluss in China fürchteten. Julius Fehrenbach hatte sich für den Einsatz am 3. Juli 1900 freiwillig gemeldet. Er gehörte dem 3. Badischen Dragoner-Regiment Nr. 22 an. Bei der Verabschiedung eines Teils der deutschen Truppen am 27. Juli 1900 in Bremerhaven hielt Kaiser Wilhelm II. seine berüchtigte »Hunnenrede«. Darin drohte er, »der Name Deutschlands« solle »in China in einer solchen Weise bekannt werden, dass niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen«. Beim Eintreffen der Truppen war der Aufstand bereits weitgehend niedergeschlagen. Die Soldaten führten daraufhin Strafexpedtionen durch. Zahlreiche »Boxer« wurden hingerichtet, Dörfer geplündert und niedergebrannt.

Luise Fehrenbach stirbt 66-jährig nach längerer Krankheit am 28. Juni 1945. Julius Fehrenbach stirbt am 17. März 1967 im Alter von fast 90 Jahren.

Standort des Fotografen: ???