Seppenhofer Straße mit Rückseite vom Haus Heiler, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Aus dem Krankenhaus in der Seppenhofer Straße fällt der Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite. Gärten erstrecken sich, in denen Obstbäume stehen. Sie tragen zur Zeit eine schwere Last, nicht etwa, weil sie voller Früchte hängen, sondern weil Schnee auf den Ästen und Zweigen liegt. Alles ist tief verschneit. Am rechten Bildrand ist die Rückseite vom Haus Heiler (Pfarrweg 1) zu sehen, auf dessen steilem Dach ebenfalls Schnee liegt.

Am linken Bildrand ist im Hintergrund der Reichberg zu erkennen, auf dem die ersten Neubauten (Am Reichberg 2a) stehen.

Standort des Fotografen: 47.881801, 8.344989

2 Fotos: Kommunionkind Else Ganter, 1934

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Die Kerze in der rechten Hand, das »Magnificat« und den Rosenkranz in der linken. So steht die Zehnjährige Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011) da, festlich im weißen Kleid, denn sie feiert heute ihre erste heilige Kommunion. Für die beiden Fotos posiert sie hinter ihrem Elternhaus.

Auf dem zweiten Foto steht sie an der Seite ihres Cousin Hugo Hepting (1924-1943), der am selben Tag die erste heilige Kommunion empfängt. Er ist der Sohn von Malermeister Karl Hepting und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Münzer. Hugo Hepting wird nur 19 Jahre alt, denn er fällt als Soldat im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion.

Standort des Fotografen: 47.885158, 8.342903

Blick auf den Unteren Rathausplatz, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Jahre 1909 hatte sich das Aussehen des Unteren Rathausplatzes zum letzten Mal einschneidend verändert: Damals war das Haus Schmutz (Rathausplatz 6) abgebrannt und bei der Errichtung des Neubaus hatte man die angrenzende Lehrerscheuer (Rathausplatz 7) abgerissen. Vor dem Neubau wurde ein kleiner Garten angelegt, in dem ein Tännchen gepflanzt wurde.

Seitdem sind fast 50 Jahre vergangen. Die in die Höhe geschossene Tanne überragt die Gebäude. Erneut kommt es zu umfangreicheren baulichen Veränderungen in der Häuserzeile. Im Haus Schilling, das anstelle der Lehrerscheuer errichtet worden war, wurden kürzlich breite Schaufenster hineingebrochen. Auch am Nachbarhaus Rebholz (Rathausplatz 8), in dem noch vor einigen Jahren eine Landwirtschaft betrieben wurde, sind die Umbauarbeiten unübersehbar. Ein Ladengeschäft wurde im Erdgeschoss eingebaut, das auf dem Foto durch das Kriegerdenkmal halb verdeckt ist.

Das Foto wird vom Mailänder Tor aus aufgenommen, dessen Torbogen am linken Bildrand zu erkennen ist.

Standort des Fotografen: 47.883961, 8.343715

Hugo Schropp mit Kind in der Alemannenstraße, 1953

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Edeltraud Chwojka und Christa Egle zur Verfügung

Fast komplett abgeschnitten ist am rechten Bildrand gerade noch das Haus Schropp (Alemannenstr. 27) zu erkennen, an dem eine Laterne hängt. Das Haus gehört laut Adressbuch von 1952 dem Maurer Josef Schropp. Der Straßenname und die Hausnummer heißen damals noch anders: »Friedhofstr. 369«. Vor dem Haus und dem dazugehörigen Gartenzaun steht aber nicht der Hauseigentümer Josef Schropp (1891-?), sondern sein Sohn Hugo Schropp  (1925-1998). Neben ihm das kleine Mädchen ist seine Nichte Edeltraud Rubischon (verh. Chwojka).

Weitaus besser im Bild zu sehen ist das Nachbarhaus (Alemannenstr. 25). Es gehört dem Zimmermann August Fehrenbach (1906-2000), der viele Jahre als Hausmeister in der Volksschule angestellt ist, und dessen Ehefrau Anna geb. Mayer (1914-2009).

Standort des Fotografen: 47.886548, 8.350362

Haus Glunk in der Maienlandstraße, ca. 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dr. Konrad Schlude zur Verfügung.

Im Winter 1913 ist ein auswärtiger Fotograf im Städtchen unterwegs, der Hausansichten fotografiert. Ein Dutzend solcher Ansichten von verschiedenen Anwesen ist überliefert: Auf allen Fotos liegt Schnee und die Hausbesitzer posieren im Vordergrund für die Kamera, häufig mit ihren Tieren. Auch beim Haus Glunk (Maienlandstr. 22) macht der Fotograf Station. Das Anwesen gehört dem Landwirt Johann Glunk (1865-1921) und dessen Ehefrau Maria Glunk geb. Bader (1866-1956).

Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer, Stall und Schopf verfügt über einen Wohnungsanbau, der rechts zu sehen ist. Seine Fassade ist nicht verschindelt und dieser Teil des Daches ist mit Ziegeln eingedeckt. Am 14. Oktober 1912 stellt Johann Glunk eine Baugenehmigung, den anderen Teil seines Daches, der noch mit Holzschindeln gedeckt ist, durch feuerfestes Material (Biberschwanzziegeln) zu ersetzen. Diese Baumaßnahme ist auf dem Foto noch nicht erfolgt.

Standort des Fotografen: 47.886206, 8.341961

Häuser in der hinteren Alenbergstraße, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die Alenbergstraße ist tief verschneit. Die Wintersonne scheint, aber der Himmel ist von dunklen Wolken verhangen. Vielleicht wird bald ein neuer Schneeschauer runtergehen? Der Blick fällt auf die Häuser in der hinteren Alenbergstraße bis zur Wallfahrtskirche Witterschneekreuz am Horizont.

Die Mehrzahl der Häuser wurde in den 1860er Jahre gebaut. Jüngeren Baujahrs ist nur das Haus im Vordergrund (Alenbergstr. 27), das 1931 errichtet wurde. Daran schließen sich die einstöckigen Häuser von Maler Eugen Hepting (Alenbergstr. 29), von Landwirt Johann Kaltenbrunner (Alenbergstr. 31) und schließlich von der Witwe Maria Schäfer (Alenbergstr. 33) an.

Standort des Fotografen: 47.887056, 8.342448

Feuerwehrmänner mit Leitern in der Alenbergstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Eine Gruppe Feuerwehrmänner posiert in der Alenbergstraße mit ihren Leitern für den Fotografen. Es handelt sich um die »Steiger« mit ihrem Gruppenleiter Fritz Adrion jun. Sie haben mehrere Leitern, die mit langen Haken versehen sind und auch Widerhaken haben. Im Brandfall können die Männer die Leitern an Fensterbänken einhängen und somit von Stockwerk zu Stockwerk an der Hausfassade nach oben steigen. Dafür müssen sie körperlich besonders fit sein.

Die Feuerwehrmänner stehen auf dem Parkplatz neben dem Café Alenberg. Hinter ihnen ist das Haus Pfeifer (Alenbergstr. 30) zu sehen. Es gehört dem Arbeiter Hans Pfeifer (1920-1972), der selbst einer der Feuerwehrmänner ist, und dessen Ehefrau Hildegard geb. Heizmann (1922-2008), die auch gerade aus dem Fenster hinausschaut.

V.l.n.r.: Erich Adrion, Werner Hepting, Hans Pfeifer, Walter Selb, Wilhelm Maier, Kurt Jonner

Standort des Fotografen: 47.887682, 8.341953

Blick zum Haus Maier und Haus Zimmermann in der Unteren Hauptstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Das Haus von Uhrmachermeister Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5) und das Kaufhaus »zum Kasten« von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) im Bildhintergrund sind leider nur angeschnitten zu sehen. Denn dem Fotografen ging es nicht um die Gebäude, sondern um das zugeschneite Gärtchen im Vordergrund, das zur Bäckerei Willmann (Untere Hauptstr. 6) gehört.

Ein Trampelpfad führt durch den Schnee zum Gartentürchen. Jede einzelne Holzlatte des Zauns ist von einer dünnen Schicht Schnee bedeckt. Eine winterliche Idylle mitten im Städtchen!

Standort des Fotografen: 47.883260, 8.343497

3 Fotos: Spielende Kinder mit Kohle im »Eggerten«, ca. 1955

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Im »Eggerten« ist heute was los! Zur großen Freude der Kinder wird Kohle geliefert. Die Kleinen helfen tüchtig mit, den Berg mit kleinen Schaufeln und Schippen in diverse Körbe und Eimer zu schaufeln. Wunderbar, wie dabei die Hände schwarz werden – und selbst das Gesicht! Im Nu sieht die Kinderschar wie eine Gruppe Kohlekumpel aus. Na dann: »Glück auf!«

Auf den Fotos sind u.a. zu sehen: Eva-Maria Guth (geb. 1951), Irmgard Guth (geb. 1951), Rosemarie Hauser (geb. 1949), Herbert Kienzler (geb. 1950), Franz Müller (geb. 1952).

Im Hintergrund steht ein Güllewagen und ein VW Käfer ist geparkt. Hinter dem VW sind die leeren Obst- und Gemüse-Steigen vom Geschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) zu erkennen. Die Miste gehört zum Haus von Landwirt Josef Egle (Eggertenstr. 1).

Standort des Fotografen: 47.883379, 8.344408

Blick vom Mailänder Tor in die Untere Hauptstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Aus dem Torbogen des Mailänder Tores fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und die Untere Hauptstraße entlang in Richtung katholischer Pfarrkirche St. Michael. Weitgehend unverändert ist der Straßenzug bis heute geblieben, die Bausubstanz bliebt erhalten, da keines der Gebäude in der Zwischenzeit abgebrannt ist oder abgerissen wurde. Aber modernisiert und umgebaut wurden die meisten Häuser doch seitdem.

Über den Rathausplatz schlendern zwei Frauen, vorbei am 1954 neu geschaffenen Demetriusbrunnen. Ansonsten ist kein Mensch zu sehen. Die Straßen wirken wie ausgestorben. Es scheint Sonntag zu sein, denn alle Ladengeschäfte sind geschlossen und die Rolläden herunter gelassen. Obwohl die B31 mitten durch das Städtchen führt, gibt es im Augenblick auch keinen Durchgangsverkehr.

Auf der linken Straßenseite ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) zu sehen. Daran schließen sich das Haus des Kaufmanns Franz Xaver Geiger (Untere Hauptstr. 1), das Haus des Metzgermeisters Fritz Seilnacht (Untere Hauptstr. 3), das Haus von Uhrmachermeister Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5) und schließlich das Kaufhaus von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) an. Am Ende der Straße ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu sehen, das vor den 1930er Jahren noch Gasthaus »Lamm« hieß.

Auf der rechten Straßenseite steht ein weiteres traditionsreiches Wirtshaus, der »Adler« (Untere Hauptstr. 2), erkennbar an seinem schmiedeeisernen Wirtshausschild. Während sich die Gaststube im ersten Obergeschoss befindet, ist im Erdgeschoss seit Kurzem eine Filiale der Sparkasse untergebracht.

Standort des Fotografen: 47.883954, 8.343705

Umzugswagen »Old England« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

»Fasnacht 1912« wurde auf diesem Foto in feinsäuberlichem Sütterlin notiert. Was so akkurat scheint, entpuppt sich doch als falsch, denn 1912 fällt die Fasnacht aus, da man 1913 umso größer feiern will. Von dem Umzugswagen »Old England«, der hier in der Oberen Hauptstraße zu sehen ist, gibt es außerdem eine weitere Aufnahme, die auf dem oberen Rathausplatz entstanden ist. Dieses zweite Foto ist 1913 datiert, sodass kein Zweifel besteht, dass auch bei dem Foto aus dem »Schlempental« statt der »Fasnacht 1912« die » Fasnacht 1913« zu sehen ist.

Das Motto lautet: »Internationales Sängerfest«: Die »Engländer« tragen Zylinder und gestreifte Anzüge. Sie ähneln in ihrem Erscheinungsbild der britischen Nationalallegorie »John Bull«, die auch in deutschen Karikaturen populär ist.

Standort des Fotografen: 47.884947, 8.349315

4 Fotos: Kommunionkind Else Ganter Familienangehörigen in der Rötengasse, 1934

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Else Egle und Hermann Egle zur Verfügung.

Ein besonderer Tag im Leben von Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011): Das Mädchen empfängt in der katholischen Pfarrkirche St. Michael die erste heilige Kommunion. An ihrem Ehrentag wird die Zehnjährige zusammen mit ihren nächsten Familienangehörigen neben ihrem Elternhaus (Maienlandstr. 8) fotografiert. Zwei Stühle werden auf die Rötengasse herausgestellt, auf denen zunächst Elses Eltern und dann ihre beiden Großmütter Platz neben.

Zu sehen sind auf dem ersten Foto ihr Vater, der Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), und ihre Mutter, Anna Ganter geb. Hepting (1900-?). Auf dem zweiten Foto posiert Else mit ihren beiden Großmüttern Amalia Ganter geb. Fahrer (1855-1936) und Agatha Hepting geb. Bader (1865-1939). Auf dem dritten und vierten Foto ist sie mit ihrer jüngeren Schwester Lore Ganter (verh. Echtle, 1926-2014) und mit ihrem Cousin Ewald Hepting (1933-2010) zu sehen.

Die Rötengasse ist eine schmale Schotterpiste, die den Alenberg hinaufführt. Links verläuft die Stützmauer zu den Obstbaumgärten der Familie Benitz. Rechts steht ein Karren und ein hölzerner Gartenzaun zieht sich den Hang hinauf.

Standort des Fotografen: 47.885264, 8.342692