Trümmerstätte in der Demetriusstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Unmittelbar nach dem verheerenden Großbrand entsteht diese Aufnahme, die das Trümmerfeld von einer erhöhten Position am Fuße des Alenbergs aus zeigt. Am unteren Bildrand ist die Säule des Laufbrunnens zu sehen, der an der Einmündung der Demetriusstraße in die Ringstraße steht. In der Bildmitte ist der abgebrannte Straßenzug in der Demetriusstraße zu sehen. Rauch steigt noch aus den Trümmern auf. Rechts ist die Ringstraße zu erkennen, die auf das erhalten gebliebene Haus von Ferdinand Schultheiß (Maienlandstr. 1) zuläuft.

Im Hintergrund sind das Bahnhofsgebäude und das Sägewerk Benz zu sehen. Der Schornstein ragt am rechten Bildrand in den Himmel.

Standort des Fotografen: 47.884699, 8.344792

Trümmerfeld in der Demetriusstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Ein Bild der Zerstörung bietet sich nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 in der Hintergasse (heute Demetriusstraße). Nur noch ein paar Brandgiebel und ein Strommast ragen aus dem Trümmerfeld in den Himmel. Hier in dieser Straße war im Haus Heer (das zweite Haus oberhalb des Mailänder Tores) das Feuer ausgebrochen. Innerhalb weniger Minuten war der ganze Straßenzug eingeäschert.

Der Blick geht hinunter in Richtug Mailänder Tor, das nicht abgebrannt ist, aber später abgerissen wird. Die zerstörten Gebäude in diesem Straßenzug sind v.l.n.r. die Häuser von Metzgermeister Wilhelm Werne, Landwirt Julius Heer, Metzgermeister Anton Frei, Landwirt Karl Schreiber, Küfermeister Peter Rombach, Bäckermeister Ernst Ritter, Gemeinderat Karl Wöfle und Schmiedemeister Viktor Fürst.

Auf dem Foto notierte eine unbekannte Person handschriftlich »Giebel Ritter«, um den Ort zu markieren, wo das Haus von Bäckermeister Ernst Ritter gestanden hatte. Wiederaufgebaut wird das Haus Ritter nicht an seinem Brandplatz in der Demetriusstraße, sondern vis-à-vis am Rathausplatz.

Standort des Fotografen: 47.884332, 8.344594

Blick von der Demetriusstraße ins Maienland nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Nur noch ein Trümmerhaufen ist von den Häusern in der Demetriusstraße übrig geblieben. Ein Brandgiebel ragt noch aus dem Schutt heraus, ist aber selbst einsturzgefährdet. Er verfügt über einen Staffelgiebel, was vor dem Großbrand sehr selten war. Erst beim Wiederaufbau werden die meisten Neubauten in der heutzutage als typisches Wahrzeichen Löffingens erachteten Staffelform erbaut. Ein verkohltes Bäumchen ist im Vordergrund zu erkennen, das vor dem Brand vor einer Hausfassade wuchs.

Im Hintergrund sind Häuser in der Maienlandstraße und an der Einmündung zum Weberweg zu erkennen, die vom Feuer verschont blieben. Am linken Bildrand ragt noch das Kamin des Sägewerk Benz ins Bild.

Standort des Fotografen: 47.884216, 8.344410

Trümmerfeld in der Demetriusstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von einem Fenster des Rathauses wird dieses Foto aufgenommen, um einen Blick von oben auf den Brandherd und die angerichtete Zerstörung mehrerer Straßenzüge zu haben. Die Trümmer am unteren Bildrand gehören zu den einstigen Häusern von Schmiedemeister Emil Fürst, Landwirt Anton Brugger und Metzgermeister Johann Riegger am Rathausplatz.

Dahinter sind die Ruinen der Demetriusstraße zu erkennen: Im Haus von Landwirt Julius Heer (zwei Häuser oberhalb des Mailänder Tores) war das verhängnisvolle Feuer ausgebrochen. Es schließen sich dahinter die zerstörten Häuser der Landwirte Alois Fritsche und Josef Kuster (beide Ringstraße) und des Landwirts Karl Honold (Maienlandstraße) an.

Die Straße, die links oben zu sehen ist, ist die Maienlandstraße. Ein Pferdefuhrwerk fährt dort gerade an dem unbeschädigten Haus Strobel (Maienlandstr. 3) vorbei.

Standort des Fotografen: 47.883974, 8.344235

Trümmerstätte am unteren Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Fotograf: Engelhard Baumgartner, Freiburg / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Georg Willmann zur Verfügung.

Vom Gasthaus »Adler« aus fällt der Blick auf die Brandstätte beim Mailänder Tor. Im Hause des Julius Heer (Demetriusstr. 10) war um die Mittagszeit Feuer ausgebrochen, das sich, angefacht von einem leichten Wind, den Stadtring entlangfraß und auf die angrenzenden Straßenzüge am Rathausplatz und in der Ringstraße übergriff. Innerhalb kurzer Zeit standen die Häuser bis hinauf zum Alenberg in Flammen. Auch das Wäldchen auf dem Alenberg war zeitweise bedroht. Ebenso das Rathausgebäude, das am rechten Bildrand zu sehen ist. Die Feuerwehren aus Löffingen und der Umgebung setzten alles daran, es zu retten – genauso wie das Postamt: Denn wären diese beiden massiven Gebäude dem Feuer zum Opfer gefallen, dann wäre das Schicksal weiterer Straßenzüge besiegelt gewesen.

Das Mailänder Tor aus dem Jahr 1580 brannte nicht ab. Es war baulich aber in einem solch schlechten Zustand und stellte außerdem zunehmend ein Verkehrshindernis dar, dass es im Herbst 1921 abgerissen und an seiner Stelle ein bereiteres und höheres Torgebäude erbaut wurde.

Standort des Fotografen: 47.883609, 8.343593

Damals & heute: Demetriusstraße (2018 <|> ca. 1952)

Demetriusstraße (2018 <|> ca. 1952)

Maienlandstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

In Höhe der Einmündung des Weberweges in die Maienlandstraße entsteht diese Fotografie nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921. Auf der linken Straßenseite liegen die Molkerei und die beiden Anwesen der Landwirte Honold (Maienlandstr. 2) und Fritsche (Ringstr. 5) in Trümmern. Im Haus Honold wurde beim Großbrand die Leiche eines – am Vortag verstorbenen – Kleinkindes angesengt, das noch aufgebahrt lag und nicht rechtzeitig geborgen werden konnte. Glücklicherweise kamen aber keine Menschen in den Flammen zu Tode.

Die Häuser der Ringstraße und der Demetriusstraße existieren nicht mehr, sodass der Blick bis zum Rathaus und zu den Häusern des Rathausplatzes geht. Das Mailänder Tor konnte gerettet und so ein weiteres Ausbreiten des Feuers entlang des Stadtrings verhindert werden. Hier ist die Rückseite des Tores zum Maienland hin zu sehen.

Ein Leiterwagen steht am rechten Bildrand vor dem Haus Strobel. Einige Hühner stolzieren auf der Maienlandstraße herum. Beim Großbrand verbrannte viel Kleinvieh, vor allem Schweine und Hühner. Das Großvieh konnte hingegen meist gerettet werden.

Standort des Fotografen: 47°53’04.6″N 8°20’35.4″E

Haus Fritsche nach dem Großbrand, 1921

Fotograf: E. Baumgartner, Freiburg
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Klaus Ganter zur Verfügung.

Nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 bietet sich von der Maienlandstraße aus dieser Anblick: Das Anwesen von Landwirt Alois Fritsche (Ringstr. 5) im Vordergrund ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Im Feuerversicherungsbuch war das Anwesen vor dem Brand noch beschrieben worden als ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheune, Stall, Schopf und Schweinestallung.  Davon ist nur noch ein Trümmerhaufen geblieben.

Auch die jenseits der Ringstraße liegenden Gebäude der Demetriusstraße sind alle eingeäschert. Familie Fritsche steht wie die anderen Brandgeschädigten vor dem Nichts. Der freie Blick geht rüber zum Rathaus und zu den Häusern weiter oben in der Demetriusstraße, die stehen geblieben sind, sowie zur Alenberg- und Vorstadtstraße.

Und trotzdem kehrt allmählich wieder Normalität ein. Drei Männer am unteren Bildrand spazieren die Maienlandstraße entlang in Richtung Städtchen. Leicht versetzt errichten Alois Fritsche und seine Ehefrau Luise geb. Laiz anstelle ihres abgebrannten Hauses ein neues Wohnhaus mit Ökonomiegebäude. 1927 geht es an ihren Sohn Ernst Fritsche über.

Standort des Fotografen: 47°53’03.7″N 8°20’35.8″E

Haus Hasenfratz mit Ladengeschäft in der Demetriusstraße, ca. 1974

 

Stadtarchiv

Auch dieses Haus rechts vom Mailänder Tor war beim Großbrand 1921 abgebrannt. Nach dem Wiederaufbau erwarben der Kaufmann Karl Hasenfratz II (1899-?) und seine Frau Anna geb. Beha (1896-?) das Gebäude. Viele Jahrzehnte betrieben sie darin eine kleine Schuhhandlung. Bereits in den 1950er Jahren modernisierten sie den Laden und brachen ein breites Schaufenster in die Fassade. In den 1970er Jahren übernahm das Ehepaar Laule das Gebäude. In dem Laden betrieb später Irmgard Gnädinger ihr »Wollstüble«. 

Standort des Fotografen: 47°53’03.0″N 8°20’38.7″E

Blick in die Demetriusstraße zum Mailänder Tor, ca. 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.

Die Demetriusstraße hieß bis in die 1950er Jahre hinein »Im Winkel« oder »Hinterstraße«. Der gesamte Straßenzug, der auf der rechten Seite zu sehen ist, brannte beim Großbrand 1921 ab und wurde nach Entwürfen des Freiburger Architekten Carl Anton Meckel (1875-1938) in einem einheitlichen Stil wiederaufgebaut. Das Mailänder Tor wurde zwar nicht durch den Brand zerstört, aber im Rahmen des Wiederaufbaus ebenfalls abgerissen, um ein größeres Tor zu errichten. Charakteristisches Merkmal der wiederaufgebauten Häuser sind die Staffelgiebel.

Bei den Häuser handelt es sich von links nach rechts: Mailänder Tor; der Laden von Wilhelm Werne; das landwirtschaftliche Anwesen von Emil Fürst (1898-1944), das nach seinem frühen Tod in einem Lazarett von seiner Witwe Anna Maria geb. Scheier (1897-1970) weitergeführt wurde; die Schuhhandlung von Karl Hasenfratz II; die Schuhmacherwerkstatt von Heinrich Thoma (1881-1963) und dessen Ehefrau Josefine geb. Rombach (1885-1971); die Schneiderwerkstatt von Johann Wehrle; eine Tordurchfahrt zur Ringstraße mit angrenzender Molkerei; und schließlich die Schmiede von Otto Fürst (nicht mehr im Bild). Nur die Wäscheleine mit zum Trocknen aufgehängter Wäsche ist am Bildrand zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47°53’03.8″N 8°20’40.6″E

Demetriusstraße, 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Alle Gebäude, die auf diesem Foto oberhalb des Mailänder Tores zu sehen sind, wurden beim Großbrand 1921 zerstört und danach neu erbaut. Vor dem Großbrand gab es keine Brandmauern zwischen den Häusern im »Winkel« oder in der »Hintergasse«, wie die Demetriusstraße damals hieß. Dadurch konnten sich die Flammen von einem Dachstuhl zum nächsten ungehindert ausbreiten.

Der Brand brach am 28. Juli 1921 im Haus Heer aus, das dort gestanden hatte, wo auf dem Foto das bewachsene Haus des Landwirts Emil Fürst zu sehen ist (Demetriusstraße 10). Die Flammen sprangen auf die gegenüberliegende Häuserfront über, so dass beide Häuserzeilen in kürzester Zeit abbrannten. Eine Kommission legte die Rahmenbedingungen für den Wiederaufbau der Häuser fest mit dem Ziel, den alten Charakter des Straßenzuges zu bewahren. Die Steingewände der Fenster und die Rundbogen der Toreinfahrten sollten dazu beitragen. Brandmauern und darauf aufbauende Staffelgiebel waren vorgeschrieben.

Das Foto wird am Mittwoch, den 4. September 1935 aufgenommen. Es zeigt, dass die Straße nur einen Sand- und Schotterbelag hat. Vor den Häusern sorgen Pflasterungen für gefestigte Vorplätze.

Standort des Fotografen: 47.884398, 8.344599

Hochwasser in der Unteren Hauptstraße, 1. Juli 1958

Sammlung Familie Waßmer

In einen reißenden Fluß verwandelt sich die Untere Hauptstraße beim Hochwasser am 1. Juli 1958. Während das Wasser des Stettbaches normalerweise unbemerkt unter dem Städtchen hindurchfließt, schwoll das Wasser nach einem außergewöhnlich schweren Unwetter im Bereich Sensenbuck und Stettholz innerhalb weniger Minuten stark an. Es bahnt sich seinen Weg durch die Straßen und überschwemmt das halbe Städtchen. 

Die Geschäfte in der Unteren Hauptstraße, wie hier der »Uhren-Maier« und die Metzgerei Seilnacht, schützen sich notdürftig mit heruntergelassenen Jalousien gegen die Fluten. Doch das Wasser ergießen sich in regelrechten Stürzbächen in die Keller und zerstört viele Warenlager. In der Bäckerei Straub, die auf dem Foto links zu sehen ist, kann das Mehl im letzten Augenblick in das Obergeschoss gebracht und so vor der Vernichtung gerettet werden. Im Hintergrund des Fotos ist vor der Bäckerei Fuß eine Menschenmenge zu erkennen. Von dem dortigen leicht erhöhten Standort aus beobachten die Schaulustigen die Naturgewalt.

Standort des Fotografen: 47.883271, 8.343666