Umzug am »Scharfen Eck« bei der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

»1753 – Postwagen fährt zum Waldprozess nach Wien«. So lautet der Titel dieses Mottowagens beim Festumzug anlässlich der Wiederverleihung der Stadtrechte 1951. Er spielt auf ein Stück Löffinger Geschichte im 18. Jahrhundert an, als sich die Stadt mit der Fürstenbergischen Herrschaft über das Eigentumsrecht am Krähenbacher Wald stritt.

Gerade biegt der Zweispänner beim »Scharfen Eck« um die Kurve. Auf dem Kutschbock links sitzt Walter Selb (1929-2002) und hält die Zügel, rechts sitzt Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979).

Das Haus Faller (rechts) sowie die Küferei Jordan (Untere Hauptstr. 5) und die Apotheke Himmelseher (Untere Hauptstr. 7) sind mit Girlanden und teilweise mit Fahnen geschmückt. Das an die Brunnensäule gebundene Bäumchen gehört zum Festtagschmuck. Dem Postwagen folgt eine Blaskapelle und dahinter eine große Schar Kinder.

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.345427

Hochzeitszug Kaltenbrunner / Meßmer vor dem Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1953

Sammlung Familie Waßmer

Der Hochzeitszug ist fast am Gasthaus »Linde« angekommen. Vorneweg laufen Braut und Bräutigam, Annemarie Meßmer (1930-2010), eine »Linden«-Tochter, und Josef Kaltenbrunner (1930-1966). Beide sind 23 Jahre alt. Es folgen die Verwandten und Freunde, die zur Hochzeitsfeier eingeladen sind. Gefeiert wird – natürlich – in der »Linde«. Ein paar Kinder stehen neugierig am Straßenrand. Sie hoffen darauf, ein Wegegeld zu kassieren.

1954 bekommen die Kaltenbrunners Nachwuchs und ihre Tochter Marianne wird geboren.

Standort des Fotografen: 47.884388, 8.346461

Brand des Hauses Benz in der Maienlandstraße, 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Schaulustige sind in der Maienlandstraße zusammengeströmt. Sie schauen zu, wie das Haus Benz (Maienlandstr. 27) in Schutt und Asche sinkt. Der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt, ebenso der Ökonomieteil auf der rechten Seite. Das Haus Benz war ein typisches einstöckiges Tagelöhner-Häuschen. Die Ökonomie mit ihrer Wiederkehr zum Garten hin war aber durchaus groß. Eigentümer des Anwesens war seit 1957 der Landwirt Fritz Benz (1925-?), der es nach dem Tod seines Vaters Johann Benz (1885-1955) übernommen hatte. Ein Jahr vor dem Brand hatte das Ehepaar Jupp und Anita Hoitz das Anwesen gekauft, die den gegenüberliegenden »Pilgerhof« betreiben. Sie lassen die Brandruine abreißen und legen einen Parkplatz für ihre Gäste an.

Standort des Fotografen: 47.886768, 8.341845

Brand des Hauses Benz in der Maienlandstraße, 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Schaulustige schauen zu, wie das Haus Benz in der Maienlandstraße in Schutt und Asche sinkt. Der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt, ebenso der Ökonomieteil auf der rechten Seite. Ein Feuerwehrmann richtet den Wasserstrahl auf das Nachbarhaus, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern.

Das Haus Benz war ein typisches einstöckiges Tagelöhner-Häuschen. Die Ökonomie mit ihrer Wiederkehr zum Garten hin war aber durchaus groß. Eigentümer des Anwesens war seit 1957 der Landwirt Fritz Benz (1925-?), der es nach dem Tod seines Vaters Johann Benz (1885-1955) übernommen hatte. Ein Jahr vor dem Brand hatte das Ehepaar Jupp und Anita Hoitz das Anwesen gekauft, die den gegenüberliegenden »Pilgerhof« betrieben. Sie ließen die Brandruine abreißen und legten einen Parkplatz für ihre Gäste an.

Standort des Fotografen: 47.886768, 8.341845

20-Jährige mit Narrenbaum in der Maienlandstraße, Fasnacht 1968

Dieses Foto stellte uns Oskar Baader dankenswerterweise zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« tragen die 20-Jährigen den geschälten und geschmückten Narrenbaum durch das Maienland. Gleich laufen sie beim Haus Benz (Maienlandstr. 27), gegenüber vom Gasthaus »Pilgerhof«, los. Auf ihrem Weg ins Städtchen werden sie von der Stadtmusik, der Narrenpolizei und den Laternenbrüdern begleitet.

Am Mailänder Tor wird dann der Narrenbaum vor der Bäckerei Fuß aufgestellt. Anschließend werden die 20-Jährigen auf die Laterne vereidigt, um ihre Treue zur Löffinger Fasnet zu schwören. Vorneweg marschiert Georg Willmann (geb. 1948).

Standort des Fotografen: 47.886532, 8.341808

3 Fotos: Narrenumzug auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1959

Diese Fotos stellte uns dankenwerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Anders als heute führte der Narrenumzug am »Fasnet Mändig« 1959 von der Oberen Hauptstraße kommend über den oberen Rathausplatz und weiter zwischen Rathaus und der »alten Sonne« hindurch, am Haus Rebholz vorbei. Der Umzug wird angeführt von Reitern hoch zu Pferd. Dahinter folgt die Narrenpolizei und die Stadtmusik. Im Hintergrund sind die Laternenbrüder zu erkennen, die gerade bei der »alten Sonne«, deren Seitengiebel zu sehen ist, um die Ecke biegen. 

In dem kleinen Häuschen auf dem ehemaligen Schulhof betreibt Monika Wehrle einen kleinen Obst- und Gemüseladen. Das Haus Rebholz (Rathausplatz 8) wird gerade modernisiert: Noch führt eine Treppe zur Eingangstür im ersten Obergeschoss. Darunter befindet sich im Erdgeschoss das neu gestaltete Ladengeschäft. 

Im Nachbarhaus (Rathausplatz 7) eröffnen 1962 der Schuhmachermeister Emil Schmid und seine Frau Mathilde geb. Geisinger ein Schuhgeschäft. Das Erdgeschoss verfügt bereits über ein breites Schaufenster, aber noch sind im Schaufenster keine Schuhe zu sehen, sondern es wird Kleidung zum Verkauf angeboten. Noch gehört es dem Textilvertreter Karl Guth.

Standort des Fotografen: 47.883796, 8.343904

Umzugswagen »Santa Maria« auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Die »Santa Maria«, das berühmte Flaggschiff von Christoph Kolumbus bei seiner ersten Expedition von 1492/93, segelt am »Fasnet Mändig« über den oberen Rathausplatz. Im Hintergrund sind die Gasthäuser »Ochsen« und »Löwen« zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884017, 8.344906

Narrengruppe »Spanischer Hof« auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Auf dem oberen Rathausplatz ist die Fasnachtsbühne aufgebaut. Erwartungsvoll stehen die Menschen bereit, um dem närrischen Schauspiel zuzuschauen. Die Gruppe »Spanischer Hof« ist angekommen und tritt gleich in Aktion. Im Vordergrund steht Rupert Hepting, der Dirigent der Stadtmusik, der seinen Taktstock schwingt. Die Musiker der Stadtmusik stehen vor ihm, mit dem Rücken zum Fototgrafen.

Im Hintergrund ist das Gasthaus »zum Löwen« zu sehen. »Fremdenzimmer« steht groß an der Fassade. Am rechten Bildrand ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu erkennen, in dem sich die Stadtmühle befindet.

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.344756

Fasnachtsspiel »Die rote Fasnacht« vor dem Gasthaus »Löwen«, Fasnacht 1938

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Genoveva Kienast und Georg Willmann zur Verfügung.

Auf der Fasnachtsbühne auf dem oberen Rathausplatz ist ein besonderes Spektakel im Gange: Der Dreiakter »Die rote Fasnacht«, ein Stück über den Deutschen Bauernkrieg wird aufgeführt. Im Hintergrund ist eine große Kanone zu sehen, die von den aufständischen Bauern unter Führung von Hans Müller von Bulgenbach genutzt wurde. Im Vordergrund ist ein Galgen aufgebaut, an der bereits eine Puppe aufgeknüpft hängt. Bei ihr handelt es sich um den Bauernführer, der am 12. August 1526 von einem Schaffhauser Scharfrichter hingerichtet wurde.

Eine große Menschenmenge hat sich versammelt, um dem Schauspiel beizuwohnen. In den Fenstern des Gasthauses »Löwe« drängen sich im ersten Stock die Menschen, bietet sich doch von dort oben der beste Blick. Über der Eingangstür zum Wirtshaus steht die damalige Hausnummer »24« und der Name des Eigentümers: »Willi Jordan«. Der Gastwirt und Küfermeister Wilhelm Jordan (1902-?) hatte das Gasthaus fünf Jahre zuvor 1933 übernommen. 

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.344756

Fasnachtsspiel »Die rote Fasnacht« auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Der obere Rathausplatz ist voller Schaulustiger, als an Fasnacht 1938 der Dreiakter »Die rote Fasnacht« auf der Bühne dargeboten wird. In dem Stück geht es um das Jahr 1525, den Höhepunkt im Deutschen Bauernkrieg. Die Darbietung beginnt mit der Huldigung der Löffinger Bevölkerung an den Grafen von Fürstenberg. 14 Gruppen, darunter die »Stadtknechte« und die »Zünfte der Stadt« haben sich auf dem Rathausplatz versammelt, als plötzlich die Kunde vom Vordringen der aufständischen Bauern die Runde macht. Die versammelten Gruppen stoben auseinander. Mit dem Einzug des Bauernhaufens im Städtchen endet schließlich der erste Akt.

In den Fenstern der Gasthäuser »Ochsen« und »Löwen« sind zahlreiche Menschen zu erkennen, die einen Blick auf das Spektakel zu ergattern versuchen.

Standort des Fotografen: 47.884070, 8.344546

6 Fotos: Narrenumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1927

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Emma Binder sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Von der Oberen Hauptstraße kommend bewegt sich der Narrenumzug über den oberen Rathausplatz. Dank der Fotoserie, die Anton Rebholz von den Fenstern des Rathauses aus aufnimmt, entsteht quasi eine Filmsequenz und wir können den närrischen Zug an uns vorüber ziehen lassen. Zu erkennen ist etwa eine Schar Kinder, die als Harlekins verkleidet, mitläuft. Von Pferden gezogene Motivwagen rumpeln über die Straße. Die weiß gekleideten Turner des Turnerbundes sind mit einem Wagen vertreten. Die Guggenmusik heizt mit ihrer »schräg« gespielten Blasmusik ein. Das Fasnachtsmotto lautet: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«.

Bei dem bunten Treiben auf dem Platz dürfen die Gebäude im Hintergrund nicht übersehen werden: Das Gasthaus »zum Ochsen« (Rathausplatz 12) wurde kurz zuvor umgebaut. Der einstige Ökonomieteil mit seinem großen Scheunentor ist verschwunden. Statt dessen wurde die Gaststube erweitert und weitere Fenster in die Fassade hineingebrochen. Die Außenmauer ist noch nicht wieder verputzt, sodass in der rechten Gebäudehälfte deutlich das Mauerwerk zu erkennen ist. An den »Ochsen« grenzt der »Löwe« (Rathausplatz 11) an, der auf dem Wirtshausschild noch »zum goldenen Löwen« heißt. Auch an diesem Gebäude wurden erst kürzlich bauliche Veränderungen im Erdgeschoss vorgenommen.

Standort des Fotografen: 47.884006, 8.344528

Fronleichnamsaltar vor dem Haus Wehrle, ca. 1933-1945

Dieses Foto stellte und dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Vor dem Haus des Schneidermeisters Johann Wehrle in der Demetriusstraße ist ein Fronleichnamsaltar aufgebaut, an dem die Prozession anhält. Wehrle war gleichzeitig Meßmer der katholischen Pfarrgemeinde. Sein Haus, aber auch das von Schuhmachermeister Heinrich Thoma (links daneben) sind mit Tannenreisig geschmückt.

Der Stadtpfarrer kniet gerade unter dem »Himmel«, mit dem Rücken zur Gemeinde. Die Mädchen, die zur Erstkommunion gingen, haben sich in ihren weißen Kleidern aufgestellt. Auch Ordensschwestern und einige Männer und Frauen sind zu sehen. Rechts neben dem Tordurchgang des Molkereigebäudes steht der Kirchenchor. Die Straße entlang verläuft das Band eines Blumenteppichs.

Standort des Fotografen: 47°53’03.1″N 8°20’39.6″E