Festumzug auf dem unteren Rathausplatz, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bärbel Rendina zur Verfügung.

Der untere Rathausplatz ist gefüllt von einer großen Menschenmenge. Die Schaulustigen stehen entlang der Umzugsstrecke eines Festzuges, der sich – von der Unteren Hauptstraße kommend – über den Rathausplatz bewegt. Die Kinder-Bürgerwehr schreitet im Stechschritt heran. Ihr Weg ist von Pferdeäpfeln gesäumt. Die Häuser sind mit Fahnen und Girlanden geschmückt. Beim Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) sind Markisen angebracht, unter denen bei schlechter Witterung die Bewirtung der Festbesucher*innen stattfindet.

Begangen wird hier das Kreisfeuerwehrfest am 6./7. Juni 1953, als die Löffinger Wehr ihr 90. Gründungsjubiläum feiert.

Standort des Fotografen: 47.883982, 8.344047

Klara Zepf in den Bittengärten, ca. 1936-1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lydia Zepf zur Verfügung.

Eine junge Frau steht in einem der Gärten in der Bittenwiese. Es ist Frühling. Noch ist alles kahl, aber der Schnee ist weggeschmolzen und die Sonne scheint. Die Gartenarbeit kann also für diese Saison beginnen! Die junge Frau ist Klara Zepf (geb. Fehrenbach). Sie wurde am 4. Dezember 1902 geboren. Verheiratet ist sie mit dem Landwirt August Zepf (1900-1982), mit dem sie die Kinder Elisabeth (verh. Isele, 1930-2012), Margret (verh. Senn, 1932-2021), Albin (1934-2009) und Irma (verh. Hasenfratz, geb. 1937) hat.

Die Fassade der Volksschule an der »Hasle«, die im Hintergrund zu sehen ist, erstrahlt in neuem Glanz. Offensichtlich liegt die Einweihung des Gebäudekomplexes 1936 noch nicht lange zurück. Auch die Böschung, die zum Schulhof hinaufführt, ist noch nicht bewachsen. Vor der Treppe, die zum Heimatmuseum im Mitteltrakt hinaufführt, ist ein Fahnenmast zu erkennen, an dem im Schulalltag während der NS-Zeit die Hakenkreuzfahne gehisst wird.

Standort des Fotografen: 47.882000, 8.346417

Adolf und Josepha Schelling mit ihrer Tochter, ca. 1930

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lydia Zepf zur Verfügung.

Wagnermeister und Landwirt Adolf Schelling (1890-1947) steht pfeiferauchend in der Tür. Er trägt seine Werkstattschürze, in der Hand hält er ein Ziehmesser. Neben ihm steht seine Ehefrau Josepha Schelling (geb. Fehrenbach, 1893-1980) und seine Tochter ???. Sie wird später Nonne. Nicht im Bild sind der Sohn Hermann (1914-1998) und der Sohn Adolf jr. (1919-1941), der im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion fällt.

Adolf Schelling hatte sein Elternhaus (Kirchstr. 11) von seinem Vater Wilhelm Schelling, der ebenfalls Wagner war und 1907 starb, und von seiner 1909 verstorbenen Mutter Theresia Schelling (geb. Bader) übernommen. Adolf und Josepha Schelling hatten 1913 in Einsiedeln geheiratet.

Adolf Schelling stirbt am 25. November 1947 im Alter von 57 Jahren. Seine Witwe überlebt ihn um fast 33 Jahre und stirbt 1980.

Standort des Fotografen: 47.883537, 8.345225

Hexengruppe mit Hexenwagen in der Vorstadtstraße, Fasnacht 1964

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim Narrenumzug ist wie jedes Jahr natürlich auch die Hexengruppe mit dabei. Und auch die »große Hexe«, die seit 1958 fester Bestandteil ist, darf natürlich nicht fehlen! Die Hexen, die etwas fußlahm zu sein scheinen (schließlich ist die Fasnacht anstrengend!), lassen sich auf ihrem Hexenwagen fahren. Gerade kommen sie am Haus Wölfle (Vorstadtstr. 15) vorbei.

Der Traktorfahrer ist Hexe Albin Zepf (1934-2009). Der Handharmonikaspieler ist Hexe Ulrich Fehrenbach (1935-2023).

Standort des Fotografen: 47.884713, 8.347711

3 Fotos: Närrinnengruppe beim Umzug auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1980

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Närrisch in die 80er Johr« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Und auch diese Närrinnen reihen sich in den Umzug am »Fasnet Mändig« ein. Von ihrem Outfit her zu urteilen, geht es ihnen aber nicht um die 1980er Jahre, sondern weitaus eher um die 1880er! Es scheint sich um eine Schulklasse zu handeln, die nur aus »Jungs« besteht. In schwarze Anzüge gekleidet und mit Lederranzen auf dem Rücken machen sie sich wohl auf den Schulweg. Vorneweg schreitet ihre Lehrerin, die ein Lehrbuch trägt – und auch aus dem vorigen Jahrhundert zu stammen scheint.

Die Lehrerin ist Elvira Fischer (geb. Egle, 1925-2020). Sie führt die Turnerinnen ihrer Gymnastikgruppe an.

Drittes Bild
1.Reihe, knieend, v.l.n.r.:
1 Nicole von Wirth, 2 Lotte Ratzer, 3 Renate Finkbeiner (verh. Gärtner)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Margret Maier (1934-2000), 2 ??? von Wirth, 3 ???, 4 Hannelore Schmidt, Ansgar Boehm
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Irmgard Modrinski , 2 Lisel Wider, 3 Marietta Müller, 4 Margarete Senn, 5 Inari Boehm, 6 Renate Rosenfelder, 7 Hildegard Kaufmann (geb. Schubnell), 8 Elvira Fischer (geb. Egle, 1925-2020)

Standort des Fotografen: 47.883711, 8.344172

Sekretärin Elisabeth Wolf in der Realschule, 1989

Archiv der Realschule

So kennen Generationen von Schüler*innen der Realschule die Sekretärin Elisabeth Wolf (1931-2022). Im Sekretariat sitzt sie am Schreibtisch und tippt fleißig ein Formular auf der Schreibmaschine. Auch die moderne Technik hat bereits Einzug gehalten: am linken Bildrand ist ein Computer zu sehen, der ebenfalls bereit steht. Sie ist nicht nur für die Belage der Schulleitung und des Lehrerkollegiums zuständig, sondern hat darüberhinaus stets ein offenes Ohr für die Schüler*innen und ein gutes Wort parat. Am 16. August 1974 trat sie ihren Dienst an, genau zehn Tage bevor das neue Realschulgebäude offiziell bezogen wurde. Von Anfang an dient sie unter Rektor Günter Leber und Konrektor Karl Hauger, die bereits im Jahr zuvor in ihr Amt eingeführt worden waren. 21 Jahre wirkt sie als »gute Seele« in der Realschule, bevor sie im Mai 1995 in den Ruhestand verabschiedet wird.

Sie wurde am 19. Juni 1931 geboren. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Rosmarie Wolf (1931-2019) wohnt sie in Bachheim. Elisabeth Wolf stirbt am 24. Dezember 2022 im Alter von 91 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.883784, 8.347870

2 Fotos: Personengruppe auf der Treppe vor dem Café Fuß, August 1955

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Die Hochzeit von Alfred Egle (1920-2001) und Else Ganter (1923-2011) findet am morgigen Donnerstag, den 25. August 1955, statt. Im Café Fuß (Rathausplatz 5) wird der Polterabend des Paares gefeiert. Mit dabei sind die Klassenkamerad*innen von Braut und Bräutigam. Auf den Treppenstufen vor dem Eingang versammelt man sich für ein Gruppenfoto – oder auch zwei!

Oberes Foto
1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Arno Adrion (1924-1995), 2 Gertrud Geisinger (geb. Limb, 1923-2011), 3 Wilhelm Benz (1923-?)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hilde Schmutz (verh. Keller, 1920-2013), 2 Walter Egle (1920-2013), 3 Franz Vogt (1920-1971), 4 Elisabeth Strobel (1920-?)

In der Tür steht die Wirtin Ottilie Fuß (1902-?). Das kleine Mädchen neben ihr ist vermutlich Rosemarie Hauser (geb. 1949).

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.343978

Narrenumzug mit Fahrrad am »scharfen Eck«, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Ölkrise bescherte den Bundesbürger*innen im November und Dezember 1973 vier autofreie Sonntage. Kein Wunder, dass ein paar Monate später beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« Alternativen zum Autofahren in Szene gesetzt werden, noch dazu, wo das Motto »Närrisch kritisch« heißt.

Auf einem Tandem radeln diese beiden Narren die Umzugsstrecke mit. Eben fahren sie am »scharfen Eck« an der »Shell«-Tankstelle (Alenbergstr. 1) vorüber. Dass der Schnappschuss zufälligerweise gerade hier aufgenommen wird, könnte nicht passender sein, schließlich geht es bei der Ölkrise um die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossilen Treibstoffen der erdölexportierenden Ländern (OPEC). Auch die Tankstelle des Mineralölunternehmens »Shell« hat ihre Preise seit dem Ölpreisschock deutlich erhöht.

Standort des Fotografen: 47.884360, 8.345386

Umzugswagen in der Vorstadtstraße, Fasnacht 1964

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am Haus von Blechnermeister Anton Geisinger und seiner Ehefrau Olga geb. Schmutz (Vorstadtstr. 14) zieht der Narrenumzug vorüber. Statt eines liebevoll gestalteten und phantasievoll geschmückten Umzugwagens rollt gerade ein Anhänger mit einem großen Misthaufen durch das Bild des Fotografen. »Ergebnis der Narrenversammlung« lautet der Titel.

Das diesjährige Fasnachtsmotto deutet auf einige Unstimmigkeiten unter den Närrinnen und Narren hin. »Kunterbunt ohne Narrenvater in närrischer Rund«, lautet das Motto 1964. Der Posten des Narrenvaters ist vakant. 1963/64 amtierte Alfred Köpfler (1923-1981). Auf ihn folgt erst 1965/66 Arno Adrion (1924-1993).

Der Umzugswagen mit dem Misthaufen nimmt aber offenbar gar nicht die Laternenbrüder ins Visier, sondern den Gemeinderat, der quasi als Narrenrat verspottet wird. Hintergrund ist eine umstrittene Gemeinderatsentscheidung. Heißt es nicht schon in einem Narrenspruch: »Im G’mondrot, im G’mondrot, do häts so g’schiedi Lit, ‘s ganz Johr sin si närrisch, a de Fasnet aber nit.« Zu den Initiatoren dieses Umzugswagens zählen Johann Fehrenbach und Hugo Schropp.

Standort des Fotografen: 47.884698, 8.347473

Benz-Villen in der Bonndorfer Straße mit viel Schnee, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nicht von der Straßenseite, sondern rückseitig vom Garten aus werden die beiden Benz-Villen fotografiert. Erbaut wurden sie vom Sägewerksbesitzer Josef Benz (1882-1932). Insofern passt es, dass der Fotograf aus dieser Perspektive auch den Schornstein des Sägewerks mit auf das Bild bekommt – am linken Bildrand ragt er in den Himmel. Als das Foto entsteht, ist Josef Benz schon lange tot, aber seine Firma, die nach ihm bekannten Holzindustriewerke Josef Benz AG, gibt es noch. Eigentümer sind seine beiden Söhne.

Die linke Villa (Bonndorfer Str. 7) gehört Direktor Walter Benz (1908-1990). Die rechte Villa (Bonndorfer Str. 8) wird von Hans Benz (1914-1957) bewohnt. Die beiden Villen präsentieren sich in einer verschneiten Winterlandschaft.

Standort des Fotografen: 47.879919, 8.345703

3 Fotos: Schülerbefreiung am »Schmutzige Dunschdig«, Fasnacht 1999

Archiv der Realschule

Auf diesen Moment warten die Schüler*innen der Realschule (und vielleicht auch die Lehrer*innen?) schon sehnlichst den ganzen Vormittag: Die Stadtmusik und die »Hansele« kommen zur Schülerbefreiung! Erst ist die Grund- und Hauptschule an der Reihe, aber jetzt nähert sich der bunte Haufen endlich der Realschule. Gleich beginnen die Fasnachtsferien!

Der Blick fällt aus dem Fenster der Lehrerzimmers auf die Festhallenstraße. Fotografiert wird mit einer neuen Digitalkamera, deren Bildauflösung noch recht bescheiden ist.

Standort des Fotografen: 47.883688, 8.347804

2 Fotos: Umzugswagen »Monte Rose« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Narrenumzug durch das Städtchen ist zu Ende. Auswärtige Narrengruppen, die mit ihren Wagen und Kostümen den Umzug bereichert haben, ziehen nun ab und fahren nach Hause. So auch dieser Umzugswagen mit dem Titel »Monte Rose«: Ein Schiff mit dickem Schornstein, gezogen von einem Traktor mit »FB«-Nummernschild, dem KFZ-Kennzeichen Südbadens in der einstigen französichen Besatzungszone. An Bord tümmeln sich zahlreiche Matrosen, die musizieren.

Dass diese Narrengruppe sich vom Fasnachtsmotto »Wiener Kongress« hat inspirieren lassen, scheint eher fraglich. Vielleicht greifen sie eher die Geschichte des Schiffes »Monte Rosa« auf: Sie hatte 1931 ihre Jungfernreise und sank 1954 nach einem Brand im Maschinenraum vor der Küste Algeriens.

Im Hintergrund sind die beiden Gasthäuser »Linde« und »Gebert« zu sehen. Das Schiff fährt am »Gebertsaal« vorüber, der als Kino genutzt wird.

Standort des Fotografen: 47.884388, 8.347155