Ankunft von Kurgästen am Bahnhof, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Willkommen« steht auf dem Holzschild, das die Bahnhofstraße überspannt. Der Kurort Löffingen präsentiert sich gastfreundlich, schließlich leben die Gasthäuser insbesondere vom Fremdenverkehr. Aber auch viele Familien vermieten Gästezimmer und beherbergen Kurgäste, um einen Nebenverdienst zu haben.

Das Foto wird am 16. August 1957 aufgenommen, als am neuen Bahnhofsgebäude eine Gruppe Urlauber ankommt. Sie werden mit Leiterwagen abgeholt, auf denen das Reisegepäck zur Unterkunft transpotiert wird. Maria Schmutz (1898-?), die in der Alemannenstraße wohnt, ist gerade dabei, zwei Koffer zu verladen.

Im Hintergrund ist das Städtchen zu sehen. Der Blick fällt auf die Ringstraße, rechts ist die Rückseite des Hauses Fehrenbach (Demetriusstr. 18) und der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883438, 8.342414

2 Fotos: Unterer Rathausplatz mit Kriegerdenkmal, ca. 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Teilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 wurde 1894 auf dem unteren Rathausplatz aufgestellt. Seitdem wurde die Fläche um das Denkmal mehrfach umgestaltet. Ursprünglich war es durch ein schmuckes Eisengitter und vier Koniferen eingefasst. Das Gitter verschwand im Zweiten Weltkrieg, da es für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen wurde. Die Nationalsozialisten legten stattdessen einen Ehrenhain um das Denkmal an.

In der Nachkriegszeit fristet die Fläche ein trauriges Dasein. Eingehegt von einem Maschendrahtzahn, wächst Unkraut, drumherum ist nur Schotter und Asphalt. Erst in den 1960er Jahren, als die Stadtwaage vom Rathausplatz in die Rötengasse verlegt wird, verschwindet der Zaun und die Fläche wird aufgewertet. Rasen wird gesät und Blumenrabatte angelegt.

Im Hintergrund ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu sehen. In dessen Erdgeschoss befindet sich eine Filiale der »Sparkasse Neustadt«. Autos parken den Rathausplatz zu. Ganz rechts ist der 1954 neu geschaffene Demetriusbrunnen zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883814, 8.344056

Pferdewagen in der Rötengasse, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein Zweispänner zieht an Fasnacht einen Karren durch die Rötengasse. Der Wagen ist unterwegs zur Bahnhofstraße, wo sich die Teilnehmer des Narrenumzuges aufstellen. Neben dem Wagen geht vermutlich Josef Heiler.

Im Hintergrund sind das Haus von Lagerarbeiter Otto Lehmann (Maienlandstr. 12) und das Haus von Pflästermeister Ludwig Storz (Maienlandstr. 10) mit dem dazugehörigen Schopf zu sehen. Die angrenzende Rötengasse führt hinauf zum Alenberg. Auf der Kreuzung ist die nächste Narrengruppe zu erkennen, die sich als Marketender verkleidet hat.

Standort des Fotografen: 47.885275, 8.342295

Blick vom unteren Rathausplatz in die Untere Hauptstraße, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Blick fällt vom unteren Rathausplatz in die Untere Hauptstraße. Im Mittelpunkt steht der »Adler« (Untere Hauptstr. 2), der seit Generationen als Gasthaus betrieben wird und in dessen Erdgeschoss seit kurzem eine Filiale der »Sparkasse Neustadt« eingerichtet ist. Neu sind die Holzläden an den Fenstern im ersten und zweiten Obergeschoss, die auf früheren Ansichten noch nicht angebracht waren. Rechts hinter dem Gasthaus ist die ehemalige »Adler«-Scheune (Demetriusstr. 17) zu sehen. Das bislang holzverschindelte Dach ist erst kürzlich mit Ziegelsteinen eingedeckt worden.

Auf dem Rathausplatz sticht der 1954 neu geschaffene Demetriusbrunnen ins Auge. Daneben parkt ein VW Käfer. Das Straßenschild, das die Richtung nach Freiburg und Donaueschingen zeigt sowie den Weg zum Waldbad weist, signalisiert, dass Löffingen verkehrsgünstig gelegen ist.

Der Blick wandert dann die Untere Hauptstraße hinunter, vorbei am Haus Limb (Untere Hauptstr. 4), vor dem sich eine »Esso«-Tankstelle befindet, und an der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6), vor der eine Markise herausgerollt ist. Der Blick fängt sich schließlich beim »alten Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und dem Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29).

Standort des Fotografen: 47.883905, 8.343917

»Alter Benzbau« in der Unteren Hauptstraße, ca. 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

An der Einmündung der Seppenhofer Straße in die Untere Hauptstraße wird dieses Foto vom »alten Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) aufgenommen. Das Gebäude wurde nach dem Brand von 1887 neu errichtet und gehörte dem Holzhändler und Gastwirt Johann Benz (1850-1908). Der Familie Benz gehört das Gebäude auch in den 1950er Jahren noch. Darin befinden sich Werkswohnungen für die Arbeiter der Holzindustriewerke Josef Benz AG.

Zwei Freitreppen führen zu den beiden Eingangstüren empor. Bis Anfang der 1950er Jahre ragten die Treppen in den Straßenraum hinein und verengten damit zusätzlich diese schmale Stelle. Auf dem Foto sind die Treppenaufgänge bereits verändert und parallel zur Hauswand angeordnet. Heute existiert nur noch eine der beiden Treppen.

Standort des Fotografen: 47.882685, 8.343478

Mädchen in der Maienlandstraße, ca. 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Strobel zur Verfügung.

Fünf Mädchen rennen in freudiger Erregung die Mailenlandstraße in Richtung Gasthaus »Pilgerhof« hinauf. Das Ganze scheint wie ein Wettrennen. Wer wird als erstes ankommen? Im »Pilgerhof« hat sich wie jedes Jahr das Ehepaar Schier aus dem Rheinland für ein paar Urlaubstage einquartiert. Und da die Schiers keine Kinder haben, aber sehr kinderlieb sind, schließen die Kinder der Nachbarschaft sie schnell in ihre Herzen. Die Mädchen rennen auf Herrn Schier zu, der fleißig fotografiert.

Wer erkennt die Mädchen? Der Mann im Hintergrund ist ein Knecht im »Pilgerhof«.

V.l.n.r.: 1 Christa Rogg (geb. 1952), 2 [Renate Trenkle], 3 Anni Kühn (geb. 1952), 4 Elvira Heizmann (geb. 1953), 5 Hedwig Trenkle (geb. 1953)

Standort des Fotografen: 47.886638, 8.341693

Johanna Fürst in Tracht am Brunnen in der Ringstraße, ca. 1950-1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Eine Frau lässt sich am Brunnen in der Ringstraße fotografieren. Es ist Johanna Fürst geb. Biethinger (1907-1955), die im Nachbarhaus im »Süßen Winkel« wohnt. Der Platz um den Laufbrunnen ist gepflastert, die Brunnensäule wird von einer Schale mit blühenden Blumen geschmückt. Der Giebel im Hintergrund gehört zum Haus Götz (Demetriusstr. 4). Ein kleines Gärtchen, eingefasst von einem hölzernen Lattenzaun, befindet sich davor. An der Fassade wächst ein Spalierbaum.

Standort des Fotografen: 47.884550, 8.344533

Familie Münzer vor ihrem Möbelgeschäft in der Bahnhofstraße, ca. 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

Zu besonderen Anlässen holt man den Fotoapparat heraus und heute ist ein besonderer Tag. Denn Dietmar Münzer wird aus der Volksschule entlassen. Zur Feier des Tages trägt er einen Anzug. Zusammen mit seinen Eltern und seinen jüngeren Brüdern lässt er sich fotografieren. Er lächelt in die Kamera.

Ein Jahr später trifft die Familie ein schwerer Schicksalsschlag, denn der Vater und Ehemann Eugen Münzer stirbt am 29. Mai 1957 im Alter von 46 Jahren.

1.Reihe, v.l.n.r.: Gerald Münzer (geb. 1952) und Wilfried Münzer (geb. 1950)
2.Reihe, v.l.n.r.: Eugen Münzer (1911-1957), Dietmar Münzer (geb. 1942) und Maria Münzer geb. Ernst (1921-2021)

Standort des Fotografen: 47.885909, 8.340520

Kommunionkind Gaby Vogt, 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Die neunjährige Gaby Vogt (geb. 1950) strahlt über das ganze Gesicht. Kein Wunder, es ist ein besonderer Tag für sie, feiert sie doch heute ihre Erstkommunion. Die Verwandtschaft feiert mit ihr und sie wird reichlich beschenkt. Für das Foto legt ihr Bruder Wilfried Vogt seinen rechten Arm um sie.

Standort des Fotografen: 47.884197, 8.345331

Blick in die Kirchstraße, ca. 1955

Verlag A. Rebholz

Der Standort für die Aufnahme ist so gewählt, dass beide Häuserzeilen der Kirchstraße ins Bild kommen. Die Straße, die im vorderen Bereich recht breit ist, da sie sich zur Kirche hin öffnet, verengt sich hinter dem Brunnen. Die Häuser rechts der Straße haben keine Hoffläche, während die zur linken vor ihren Anwesen Platz haben für Misthaufen, zum Abstellen von Fahrzeugen und Geräten (wie hier einer Mähmaschine) und zur Lagerung von Holz.

Vorn links im Bild erhebt sich das Haus von Landwirt Emil Benz (Kirchstr. 12), in dem sich eine Waschmittelhandlung befand. Im Erdgeschoss umrahmen dicke Sandsteingewände mit einem Rundbogen als Abschluss die Scheuneneinfahrt, die Eingangstür und die Fenster. Staffelgiebel auf beiden Dachseiten grenzen das Dach zu den Nachbarhäusern ab. Aus dieser Perspektive wird deutlich sichtbar, wie windschief verschoben die Fassade des angrenzenden Hauses von Sägearbeiter Johann Funk (Kirchstr. 10) ist. Durch das kleine Tor, dem »Funketörle«, konnte man auf kurzem Weg ins »Eckeret« und zum unteren Rathausplatz gelangen.

Vorn rechts im Bild sind die nach dem Großbrand 1929 neu errichteten Gebäude von Sattler Karl Koch (Kirchstr. 21), von Landwirt Adolf Sibold (Kirchstr. 19) und von Antonie Laufer, der Witwe des 1951 verstorbenen Landwirts Johann Laufer (Kirchstr. 17), zu sehen. Alle drei Gebäude wurden mit Staffelgiebel errichtet. Daran an schließt sich das Haus mit der »Eisenhandlung« von Kaufmann Theodor Walz (Kirchstr. 15), dessen Laden im Erdgeschoss auf diesem Foto gerade modernisiert wird.

Standort des Fotografen: 47.882999, 8.344086

Kommunionkind Aloisia Selb mit Familie, 1950

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Rita Bölle, Aloisia Huber und Monika Huber zur Verfügung.

Aloisia Selb feiert ihre erste heilige Kommunion. Ein Jahr zuvor war die Familie nach Neustadt gezogen. Zusammen mit ihren Eltern und ihren Verwandten stellt sie sich vor dem Haus zu einem Gruppenfoto auf.

1. Reihe, v.l.n.r.: Ernst Faller, Maria Selb geb. Faller (1919-1967), Aloisia Selb, Ferdinand Selb (1911-1966)

2. Reihe, v.l.n.r.: Erika Faller, Franz Faller, Anna Geschwill verw. Faller, Katharina Selb geb. Bausch, Agathe Faller geb. Benz

Standort des Fotografen: Neustadt

Mehrbildkarte mit 5 Ansichten von Straßenschildern, ca. 1955

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Auf dieser Ansichtskarte sind fünf Ansichten von holzgeschnitzten Straßenschildern zu sehen, die in Löffingen und Göschweiler stehen.

In der oberen Reihe ist links und rechts das Straßenschild abgebildet, das auf dem unteren Rathausplatz steht: Es zeigt in Richtung des Maienlandes Pilgerinnen auf dem Weg zur Wallfahrtskirche Witterschnee, in Richtung Freiburg ein Fuhrwerk, das Langholz geladen hat, schließlich führt der Weg hier auch schnurstracks zum Sägewerk Benz, und in Richtung Donaueschingen einen Heuwagen, der von Kühen gezogen wird. Dazwischen ist ein Ortsschild abgebildet, das Löffingen als »Luft-Kurort« anpreist und von einem Mann und einer Frau in Schwarzwaldtracht verziert ist.

Wer weiß, wer die Schilder geschnitzt hat?

Die beiden Schilder in der unteren Reihe stehen in Göschweiler bzw. weisen den Weg dorthin. Links ist ein Wegweiser nach Rötenbach und Löffingen zu sehen, der 2018 von Siegfried und Hiltrun Moll liebevoll restauriert wird. Rechts ein holzgeschnitztes Straßenschild, das den Weg in den 4 Kilometer entfernten »Luftkurort Göschweiler« weist.

Standort des Fotografen: u.a. 47.883846, 8.343869