Agathe Köpfler an der Jukebox im Gasthaus »Ochsen«, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

1957 hält sich das Lied »Cindy, oh Cindy« der deutschen Schlagersängerin Margot Eskens (geb. 1936) insgesamt vier Monate an der Spitze der deutschen Singlecharts. Und auch der »Banana Boat Song« des US-amerikanischen Sängers Harry Belafonte (geb. 1927) kann sich immerhin drei Monate behaupten. Ob die Melodien dieser beiden Ohrwürmer gerade aus der Jukebox im Gasthaus »Ochsen« ertönen?

Agathe Köpfler (1922-1982), die Tochter der Wirtsleute, steht an der Jukebox. Der Automat enthält eine größere Anzahl Schallplatten, aus denen man nach Münzeinwurf über eine Tastatur einen oder mehrere Titel auswählen kann. Welches Lied die 35-Jährige Agathe Köpfler wohl wählt?

Agathe Köpfler heiratet später Hans Jordan (1923-2002) und betreibt mit ihm das Café »Alenberg«. Sie stirbt 1982 kurz nach ihrem 60. Geburtstag.

Standort des Fotografen: 47.883963, 8.345177

Häuser Egle und Gugelberger in der Maienlandstraße, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Garten der Familie Kuster (Maienlandstr. 7) aus bietet sich ein Blick auf eine traumhafte Winterlandschaft. Auf den Obstbäumen liegt eine dünne Schicht Schnee, die fast wie Puderzucker wirkt. Nur die hölzernen Lattenzäune ragen aus dem Schnee heraus und unterbrechen die strahlend weiße Fläche. Auf der anderen Straßenseite steht das Haus von Maurermeister Alfred Egle und seiner Frau Else geb. Ganter (Maienlandstr. 8). Rechts daneben ist die 1936 erbaute Villa Gugelberger (Maienlandstr. 6) zu sehen, die als Kindererholungsheim dient. Darüber thront das stattliche Haus Benitz (Alenbergstr. 7-9), das nach dem Großbrand 1921 errichtet wurde.

Standort des Fotografen: 47.885001, 8.342375

Dr. Lüdemann-Ravit mit seinen Kindern in der Bahnhofstraße, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Wie die Orgelpfeifen haben sich die fünf Kinder von Dr. med. Hermann Lüdemann-Ravit auf einen Holzzaun in der Bahnhofstraße hingesetzt. Der Größe nach sind v.l.n.r. Klaus, Eva, Gisela, Wolfgang und Ulrike zu sehen. Rechts neben ihnen steht ihr Vater.

1912 in Pforzheim geboren, legte Hermann Lüdemann-Ravit 1932 das Abitur ab. Er studierte Medizin in Heidelberg, Kiel und Freiburg. Seine Approbation erhielt er 1938. Zwei Jahre später wurde er an der Universität Freiburg promoviert. In der Nachkriegszeit eröffnete er seine Arztpraxis in Löffingen.

Standort des Fotografen: 47.883339, 8.342513

Narren mit Kanone in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Fasnet Mändig« stellen sich die Teilnehmer des Narrenumzugs in der Bahnhofstraße auf. Mit dabei ist ein selbst gebasteltes Geschütz auf Rädern. Aus dem Kanonenrohr ragt ein stilisierter Blumenstrauß hervor. Sollen da etwas später Blumen abgefeuert werden?

Standort des Fotografen: 47.884564, 8.341365

Walter und Inge Fuß mit Kinderwagen, 1959

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Vor dem Café und der Bäckerei Fuß (Rathausplatz 5) stehen Bäckermeister Walter Fuß (1933-1999) und seine Frau Inge geb. Horn (1932-1999). Die Jalousie am Schaufenster hinter ihnen ist hinunter gelassen. Offenbar ist kein Werktag, sondern gerade geschlossen. Die Sonne scheint, dem kahlen Baum nach zu urteilen, ist es ein sonniger Frühlingstag. Walter und Inge Fuß sind nicht allein, sondern haben ihr Baby, den kleinen Diethelm Fuß, bei sich. Er liegt im Kinderwagen, um ein paar Sonnenstrahlen ab zu bekommen.

Standort des Fotografen: 47.884015, 8.343938

Weibliche Narrenpolizei in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Beatrix Russo zur Verfügung.

Die weibliche Narrenpolizei steht in der Bahnhofstraße in Reih und Glied angetreten. Ihre weißen Uniformhosen heben sich kaum vor dem Hintergrund ab, da er tief verschneit ist. Seit 1936 gibt es eine weibliche Narrenpolizei. Die weißen Hosen wurden anfänglich vom Turnerbund ausgeliehen, weil es für Frauen damals unüblich war, Hosen als Beinkleider zu tragen.

Die Polizistinnen sind v.l.n.r. Kommandantin Liesel Schmid (verh. Wider), ???, Maria Baumann, Genoveva Adrion (verh. Kinast, geb. 1935) und Lioba Benitz (verh. Andritzke, geb. 1936). Im Hintergrund links ist der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) und rechts der große Schuppen (Ringstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882896, 8.342701

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Löffingen, so scheint es, bekommt hohen Besuch. Am Haus von Landmaschinenhändler Friedrich Faller (Bahnhofstr. 3) fährt eine Königsfamilie vor. Sie ist edel gekleidet und steht inmitten eines Palasts, eingerahmt von Säulen, von einem Löwe aus Pappmaché bewacht. Es ist »Fasnet Mändig« und der Narrenumzug bewegt sich gerade durch die Bahnhofstraße. Das Fasnachts-Motto in diesem Jahr lautet: »Wiener Kongress«.

Wie in den 1950er Jahren noch üblich, wird der Umzugswagen von Pferden gezogen. Ihr Schweif ist am linken Bildrand gerade noch zu erkennen. Der Wagen ist mir einer Girlande geschmückt.

Auf dem Umzugswagen sind zu sehen v.l.n.r.:
1.Reihe, v.l.n.r.: Marianne Zepf (verh. Grieshaber), Gretel Jordan (verh. Ganter), ???, ???, ???, ???, ???, Karoline Auer, Lisette Zepf
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884564, 8.341365

Haus Rosenstiel in der Maienlandstraße, ca. 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Weitgehend in Vergessenheit geraten ist das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26), direkt neben dem »Pilgerhof« gelegen. Das Gasthaus hatte bereits 1939 seinen Betrieb eingestellt. Aber der Name steht noch Ende der 1950er Jahre groß und deutlich lesbar an der Hausfassade, wie auf dem Foto zu sehen ist. In dem Haus führt der Schreinermeister Johann Rosenstiel (1917-2007) seine Werkstatt. Zusammen mit seiner Ehefrau Hedwig Rosenstiel (1921-2002) betreibt er außerdem eine Landwirtschaft. 

Offenbar soll der Ökonomiebereich mit Scheuer, Stall und Schopf umgebaut werden. Jedenfalls ist über dem Scheunentor ein Loch in die Mauer gebrochen.

Standort des Fotografen: 47.887539, 8.341229

Kanone auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Gib Zeichen / wir weichen«, steht auf das Schild geschrieben, das unterhalb des Kanonenrohres angebracht ist. Doch die Zuschauer, die vor dem Haus Koch (Kirchstr. 21) stehen, weichen nicht zurück – und trotzen auch dem Nieselregen. Neugierig verfolgen sie das Spektakel auf der Fasnachtsbühne. Es ist »Fasnet Mändig« und das Bühnenprogramm hat begonnen. Mit einem donnernden Knall feuert die Kanone ab.

Standort des Fotografen: 47.883094, 8.344517

Unterer Hauptstraße in Richtung Mailänder Tor, 1953/54

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In eine winterliche Schneelandschaft hat sich das Städtchen verwandelt. Hoch türmt sich der Schnee am Straßenrand. Fahrzeuge und Passanten teilen sich die Fahrbahn, auf dem Gehweg ist kein Durchkommen möglich.

Der Blick fällt von der Unteren Hauptstraße aus in Richtung unterer Rathausplatz mit dem Mailänder Tor. Links ist die Tankstelle vor dem Friseursalon Limb (Untere Hauptstr. 4) und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6). Der Demetriusbrunnen auf dem Platz wirkt wie aus Eis und Schnee modelliert – und ist es tatsächlich auch! Denn es handelt sich um ein Modell für den neuen Brunnen, den Steinmetzmeister Josef Weiß (1913-?) wenige Monate später schaffen wird.

Standort des Fotografen: 47.883432, 8.343801

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. Eine Gruppe Klischee-Holländer ist in der Bahnhofstraße angelangt. Sie stehen auf einem Wagen, vor den zwei Pferde gespannt sind. Er wird von einer holländischen Windmühle geschmückt.

Im Hintergrund ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und dahinter die Schreinerei Münzer (Bahnhofstr. 13) zu sehen. Hinter dem Umzugswagen steht ein Lagerschuppen von Heinrich Walz (Bahnhofstr. 6), der auf der kleinen Verkehrsinsel errichtet ist. Auf dem Schild steht: »Kohlen Brikett Propangas«.

Standort des Fotografen: 47.885030, 8.341183

Kanone auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit einem donnernden Knall feuert die Kanone von der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße herunter. In den Nieselregen mischt sich der aufsteigende Qualm. Der Blick geht in Richtung katholischer Pfarrkirche St. Michael, dem Geschäft Henzler (Kirchstr. 25) mit der Brunnenstube daneben und dem Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29). Vor seiner Fassade hebt sich die Brunnensäule mit der Heiligen Elisabeth ab. Die Menschen stehen dicht gedrängt und trotzen dem Sauwetter. Regenschirme sind aufgespannt.

Standort des Fotografen: 47.883094, 8.344517