Haus Strobel in der Maienlandstraße, 2007

Sammlung Familie Waßmer

1904 hatte der Schreinermeister Leopold Strobel (1875-1956) in der Maienlandstraße ein Grundstück erworben und darauf zwei Jahre später ein zweistöckiges Wohnhaus mit Schreinerwerkstatt, Scheune und Stall erbaut. Das Gebäude überstand den Großbrand 1921, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite wütete und dort die Häuser Fritsche und Honold sowie die alte Molkerei einäscherte. Äußerlich veränderte sich das Haus über die Jahrzehnte hinweg wenig, umfangreichere Modernisierungen fanden nicht statt. Leopold Strobel starb 1956 im Alter von 80 Jahren. Seine Frau Martina Strobel geb. Maier (1881-1949) war bereits sieben Jahre zuvor gestorben. 

Ab 1979 gehörte das Gebäude der Haustochter Elisabeth Strobel (1920-?), die unverheiratet geblieben war. Ihr älterer Bruder Fritz Strobel (1906-1997), der ebenfalls Schreinermeister war und sich in der Ringstraße ein Einfamilienhaus gebaut hatte, nutzte die Werkstatt bis zu seinem Tod.

Standort des Fotografen: 47°53’03.7″N 8°20’36.3″E

Luftbild vom Haus Schweizer in der Rötengasse, ca. 1961-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Luftaufnahmen sind noch eine Seltenheit in den 1950er und 60er Jahren. Hausbesitzer erwerben voller Stolz ein Foto ihres Anwesens, wenn es ihnen von einem Luftbild-Verlag zum Kauf angeboten wird. Im Mittelpunkt dieser Aufnahme ist das Haus Schweizer (Rötengasse 2) zu sehen, das an der Kreuzung von Rötengasse und Maienlandstraße steht.

Das 1908 neu erbaute Haus hatte mehrere Jahrzehnte dem Ehepaar Selb gehört. Der Rentner Karl Selb (1887-1960), gebürtig aus Dittishausen, starb 1960 im Alter von 72 Jahren an einem Kriegsleiden, das er sich im Ersten Weltkrieg zugezogen hatte. Seine Witwe Rosa Selb geb. Schmidt (1902-?) verkaufte das Anwesen ein Jahr später an ihre Nachbarn im Haus Maienlandstraße 9, das ebenfalls auf dem Luftbild zu sehen ist. Neue Eigentümerin wurde Paula Schweizer geb. Jordan (1904-?), die Ehefrau von Gipsermeister Franz Schweizer (1899-1971). Die Familie Schweizer hatte also gleich ein doppeltes Interesse, diese Luftaufnahme zu erwerben!

Interessant sind noch zwei kleine Details auf dem Foto: Auf der breiten Straßeneinmündung sind mehrere Kinder mit erwachsenen Begleitpersonen zu erkennen, die einen Bollerwagen hinter sich herziehen. Vermutlich handelt es sich um Kinder, die im Kindererholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) untergebracht waren. Am unteren Bildrand ist die 1958 neu erbaute Stadtwaage zu sehen, die viele Jahrzehnte von der Anwohnerin Else Egle geb. Ganter (1923-?) betreut wurde.

Haus Guth in der Rötengasse, ca. 1920-1930

 

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Kaum verändert hat sich die Außenfassade des Hauses in der Rötengasse 2 seit dieses Foto entstanden ist. Die Spalierbäume an der Fassade sind verschwunden. Und im Erdgeschoss links befindet sich heutzutage ein Friseursalon mit breitem Schaufenster. Für das Foto damals versammelten sich die ganze Familie und alle Bewohner, die gerade zu Hause waren. Vor dem Zaun stehen vier Personen, aus den Fenstern im ersten Stock und im Dachgeschoss blicken weitere Personen, um abgelichtet zu werden. Am rechten Bildrand ist ein Materiallager zu erkennen, das dem Gipsermeister Franz Schweizer gehörte.

Standort des Fotografen: 47°53’07.0″N 8°20’31.9″E

Häuser Guth und Kopp in der Rötengasse, ca. 1900-1907

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Wo heute das Haus Rötengasse 2 steht, standen bis 1907 die beiden landwirtschaftlichen Anwesen von Paul Guth (Maienland 138) und Johann Kopp (Maienland 139). Beide Häuser wurden am 30. Januar 1907 ein Raub der Flammen und brannten ab. Durch das Feuerversicherungsbuch liegt uns eine Beschreibung der beiden Anwesen vor. Demnach handelte es sich bei dem Haus Guth um ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung, einer Wagenremise, einem Zwischenbau mit gewölbtem Keller, einer Holzremise sowie einem Göpelschopf, der zum Antrieb von Dreschmaschinen diente. Das Haus Kopp wird als zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stallung und Schopf beschrieben.

Beim Wiederaufbau wurden die beiden Brandplätze zusammengelegt und darauf von Paul Guth (1881-1924) ein neues zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung errichtet. Wenige Jahre später verkaufte er es aber wieder und zog 1919 in das Haus Rathausplatz 6, in dem er bis zu seinem frühen Tod ein Ladengeschäft betrieb.

Standort des Fotografen: 47°53’07.1″N 8°20’33.7″E

Maienlandstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz, Löffingen
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

In Höhe der Einmündung des Weberweges in die Maienlandstraße entsteht diese Fotografie nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921. Auf der linken Straßenseite liegen die Molkerei und die beiden Anwesen der Landwirte Honold (Maienlandstr. 2) und Fritsche (Ringstr. 5) in Trümmern. Im Haus Honold wurde beim Großbrand die Leiche eines – am Vortag verstorbenen – Kleinkindes angesengt, das noch aufgebahrt lag und nicht rechtzeitig geborgen werden konnte. Glücklicherweise kamen aber keine Menschen in den Flammen zu Tode.

Die Häuser der Ringstraße und der Demetriusstraße existieren nicht mehr, sodass der Blick bis zum Rathaus und zu den Häusern des Rathausplatzes geht. Das Mailänder Tor konnte gerettet und so ein weiteres Ausbreiten des Feuers entlang des Stadtrings verhindert werden. Hier ist die Rückseite des Tores zum Maienland hin zu sehen.

Ein Leiterwagen steht am rechten Bildrand vor dem Haus Strobel. Einige Hühner stolzieren auf der Maienlandstraße herum. Beim Großbrand verbrannte viel Kleinvieh, vor allem Schweine und Hühner. Das Großvieh konnte hingegen meist gerettet werden.

Standort des Fotografen: 47°53’04.6″N 8°20’35.4″E

Familie Heizmann, ca. 1898

Fotograf: Xaver Schönbucher, Donaueschingen
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise die Familien Isele und Albrecht zur Verfügung.

Familie Heizmann wohnt in der Maienlandstraße. 1893 hatte der Landwirt Josef Heizmann (1847-1913) zusammen mit seiner Ehefrau Maria Anna geb. Wackerle (1850-1921) das Anwesen gekauft. Auf dem Familienfoto, das in einem Fotostudio in Donaueschingen aufgenommen wird, sind sie zusammen mit ihren beiden Kindern zu sehen. Ihre Tochter Maria Heizmann (1882-1936) wird sich 1915 mit dem Landwirt Karl Honold (1879-1958) von Almendshofen verheiraten und das Elternhaus übernehmen.

Standort des Fotografen: Donaueschingen

Täufling vor dem Haus Honold in der Maienlandstraße, ca. 1925

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Emma Kienzle und Gerda Isele zur Verfügung.

Die Hebamme Veronika Geisinger steht vor dem Haus Honold (Maienlandstr. 2) und hält einen Täufling auf dem Arm. Neben ihr stehen Fräulein Beha und Herr Glunk. Das kleine Mädchen ist vermutlich Maria Honold (verh. Göhry, 1921-1997).

Das Haus Honold war nach dem Großbrand 1921 neu erbaut worden. Neben der Eingangstreppe ist ein Steintrog, der als Brunnen dient. Im Hintergrund ist das Haus Ganter (Maienlandstr. 8) zu sehen. Seine Fassade ist noch nicht begrünt.

Wer weiß, wer das Baby ist, das getauft werden soll?

Standort des Fotografen: 47.884398, 8.343380

Hexengruppe vor dem Haus Schultheiß in der Maienlandstraße, Fasnacht ca. 1956-1963

Sammlung Familie Waßmer

Die Hexengruppe erhält 1956 ihr erstes einheitliches Häs, das sich aber noch vom heutigen unterscheidet. Hier sind Hexen hinter dem Mailänder Tor vor dem Haus Schultheiß (Maienlandstr. 1) zu sehen. Das Haus brennt zusammen mit dem angebauten Haus Müller (Demetriusstr. 13) im Oktober 1969 ab.

Standort des Fotografen: 47.884094, 8.343590